Unterstützung


Vortrag Unsere Berge am 20.4. ist ausgebucht.
Reservierungen leider nicht mehr möglich!

Steinerne Agnes (Lattengebirge) am 4.9.2019

Begonnen von Reinhard, 04.09.2019, 22:19

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Reinhard

Die Steinerne Agnes von Winkl aus stand schon längere Zeit auf meinem Programm - heute war es soweit. Den Weg von Hallthurm aus bin ich vor Jahren schon gegangen, laut Wegweiser las ich dort heute eine Aufstiegszeit von 3 Stunden. Von Winkl aus sind es laut Schild 2,5 Stunden. Gebraucht habe ich für den Aufstieg 2 Std. 20 Min. einschl. mehrerer Blumenbestimmungspausen (mit der App "floraincognita"). Vmtl. sind 2 Std. realistisch.

Fast von Anfang geht es dann nahezu durchgehend steil bergauf, durch Mischwald mit vielen Alpenveilchen am Wegrand:

IMG_20190904_105957.jpg
* IMG_20190904_105957.jpg
(Filesize: 145.83 KB, Dimensions: 700x525, Views: 363)


An einer steilen Stelle ist der Weg runtergebrochen, ich musste mich an den Latschen festklammern, um die Stelle zu überwinden. Ist für Geübte noch machbar, aber weniger Geübten empfehle ich, diesen Weg erst wieder zu begehen, wenn die Stelle wieder gesichert ist.

Das Naturdenkmal Steinerne Agnes:

IMG_20190904_123806.jpg
* IMG_20190904_123806.jpg
(Filesize: 76.82 KB, Dimensions: 525x700, Views: 405)


Nachdem ich bei der Agnes fotografiert und Brotzeit gemacht hatte, suchte ich den geplanten Abstieg durch das Weißbachtal, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Weißbachtal im Norden des Dreisesselbergs. Sein Einstieg war die ersten Meter zugewachsen und weder beschildert noch markiert. Warum, das merkte ich später. Der Weg wird bald sehr schmal, ist teilweise durch Gras zugewachsen und ist manchmal recht ausgesetzt. Landschaftlich ist er jedoch sehr viel schöner als der Aufstieg und es gibt schöne Blicke auf Watzmann und Hochkalter:

IMG_20190904_131735.jpg
* IMG_20190904_131735.jpg
(Filesize: 118.54 KB, Dimensions: 525x700, Views: 389)


Nach ca. 300 hm Abstieg dann eine Stelle, an der Weg an einer sehr steilen Stelle weit abgebrochen ist. Erst beim dritten Anlauf (zuerst oberhalb der Stelle, dann unterhalb, dann doch wieder oberhalb unter Zuhilfenahme von starken Latschenästen) schaffte ich es, die wirklich gefährliche Stelle zu überwinden. Einige Meter weiter unten lag ein Bergstock im steilen, tief abfallenden Geröll, der Eigentümer hatte sich wohl nicht getraut, diesen zu bergen. Problematisch war hier auch das Erdreich: Hier gab es tückische Stellen mit Erde und Gras, die aber lose und trügerisch auf dem steilen Fels lagen. Diese eine Stelle würde ich derzeit (September 2019) mit T6 bewerten, ansonsten stellenweise bis T3+. Drahtseilsicherungen gab es erst einige Minuten weiter unten, wo man sie nicht mehr brauchte. Aufgrund dieser wirklich katastrophalen Stelle rate ich einem jeden ab, diesen Weg derzeit als Abstiegsvariante zu nehmen. Absturzgefahr! Trittsicherheit und ein Mindestmaß an Schwindelfreiheit sind ein Muss.
Wer den Weg angelegt bzw. die wenigen Drahtseile angebracht hat, ist offiziell nicht bekannt. Die Bayerischen Staatsforsten werden den Weg vmtl. nicht so schnell freigeben, einerseits wegen des Risikos und andererseits, um das Gelände zu schützen.
Trotzdem wäre es schön, wenn eine Renovierung des Weges käme, schließlich handelt es sich um den schönsten Aufstieg zur Steinernen Agnes.
Weiter unten wurde es flacher, es ging durch aufgelockerten Wald, zwischendurch immer wieder schöne Gumpen im weißen Gestein des Weißbaches. Woher der wohl seinen Namen hat?

IMG_20190904_140604.jpg
* IMG_20190904_140604.jpg
(Filesize: 108.84 KB, Dimensions: 525x700, Views: 375)


Der Weg endete schließlich direkt am Ausgangspunkt.
Fazit: Eine schöne Wanderung mit krönendem Abschluss durch das wildromantische Weißbachtal, das allerdings derzeit aufgrund der geschilderten fehlenden Sicherungen nicht begangen werden kann.


Statistik:

Aufstieg 2 Std. 20 Min.
Abstieg ca. 1 Std. 40 Min.
ca. 720 Höhenmeter
7,0 km
Wetter: wolkenlos, windstill, angenehm warm

Angetroffene Personen: Aufstieg 2 + 1 Hund, Steinerne Agnes: mehrere Gruppen (die kamen vmtl. von Hallthurm rauf)
Abstieg: niemand

Blumen am Wegrand, erfasst mit Floraincognita:
Sumpf-Herzblatt, Deutscher Fransenenzian, Schwalbenwurzenzian (sehr viele), Ochsenauge, Sterndolde, Akelei, Wildes Alpenveilchen (sehr viele), Gewöhnlicher Teufelsabbiss, Ruhr-Flohkraut

Karte von https://geo.dianacht.de/topo/

wrapmap6a.jpg
* wrapmap6a.jpg
(Filesize: 61.6 KB, Dimensions: 624x513, Views: 390)