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Brünnsteinüberschreitung am 15.7.2019 (Mangfallgebirge)

Begonnen von Bergautist, 16.07.2019, 19:23

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Bergautist

Brünnstein, ein Berg ohne Gipfel?

Auf der Suche nach dem richtigen Gipfel des Brünnsteins ging es vom Brünnsteinhaus aus über den Julius-Mayr-Weg hoch auf den Ostgrat. Dort verkaufen die meisten Wanderführer ihren Lesern den 1619 m hohen Ostgipfel als den Brünnsteingipfel (Bild 1). Und nach meinem Gefühl ist der nicht einmal am Kreuz zu finden, sondern eher am weißen Geräteschuppen. Der echte Gipfel soll aber laut BayernAtlas 15 m höher sein und viel weiter westlich liegen. Also ging es weiter nach Westen, meist direkt am Grat unter Missachtung der Umgehungsspuren. Die Schwierigkeiten am Grat liegen auch nicht höher als UIAA I, Trittfestigkeit und Schwindelfreiheit sind aber in höherem Maße als beim Julius-Mayr-Weg obligatorisch.

Und wenn man dann irgendwann meint, den Gipfel nach BayernAtlas (Bild 2) erreicht zu haben, muss man leider feststellen, dass sich gleich dahinter noch ein weiterer Gipfelkandidat befindet (Bild 4). Und der scheint tatsächlich nochmals 1 m höher zu sein. Zumindest sprechen meine Barometermessungen dafür, dass die OSM hier richtig liegt. Nur wer hatte denn die glorreiche Idee, den Brünnsteingipfel Peterskopf bzw. Paulskopf zu nennen? Das hatte auf meiner OSM-Karte in der Übersichtsversion zur Folge, dass dort, wo ich den Brünnstein vermutete, stattdessen logischerweise nur der mir unbekannte Peterskopf erschien.

Als Abstieg nutzte ich nicht die seilversicherte Stelle nach Norden, sondern den weglosen Steilwald nach Süden. Ging wunderbar, nach ca. 100 Hm erreichte ich den Steig zurück zum Brünnsteinhaus. Jenes beehrte ich heute ob des sehr freundlichen Personals gleich zweimal. Nur einen kleinen Verbesserungsvorschlag hätte ich noch: Das Süßspeisenangebot sollte sich nicht mit Trockenkuchen begnügen!

Noch ein Hinweis: Beim Abstieg Richtung Oberaudorf über das Brunntal war der Steig nördlich des Großen Brünnbergs nicht nur gefährlich rutschig, sondern auch hochgradig steinschlaggefährdet. Einmal war es nur am Krachen, ein zweites Mal kam ein kopfgroßer Brocken herunter geflogen, der im Falle des Zusammentreffens meinen Exitus bedeutet hätte. Also aufpassen und im Notfall hinter einem Baum Schutz suchen!