E-Biker werden bevormundet
 

        

Rechtliche Hinweise

Oft bewegt man sich beim Mountainbiken außerhalb der Gesetze, ohne sich dessen bewusst zu sein. Im schlimmsten Fall, z.B. bei einem Unfall, kann dies zu erheblichen Schwierigkeiten rechtlicher und finanzieller Art kommen.

Österreich: In Österreich ist das Mountainbiken im Gebirge grundsätzlich verboten, außer die Wege sind extra als Radwege gekennzeichnet.

Deutschland: Das Biken ist grundsätzlich erlaubt, aber das Fahren abseits der Wege ist verboten. Details sind auf Länderebene festgelegt, deshalb gibt es keine einheitlichen Regelungen.

Da wir von roBerge.de nicht wissen, welche der von uns vorgestellten MTB-Routen in der Gegenwart oder Zukunft offiziell verboten oder freigegeben werden, beschreiben wir hier die Touren so, wie sie aufgrund der Kenntnis des Autors technisch als befahrbar gelten. Dies heißt nicht unbedingt, dass die beschriebenen Touren auch erlaubt sind. Sofern uns Einschränkungen bekannt sind, geben wir in der betreffenden Tourenbeschreibung einen Hinweis.
Deshalb ist es für jede Tourenplanung selbstverständlich, dass man sich an geeigneten Stellen (Gemeinde, Grundstückseigentümer, Tourismusbüros, Polizei, Gendarmerie) Auskunft über die Befahrbarkeit der Strecken einholt. Die von uns angegebenen Links zu den Tourismusbüros sind hierzu eine Hilfe. Wir weisen extra darauf hin, dass wir insbesondere für die rechtliche Befahrbarkeit der beschriebenen Touren sowie für Fehler in den Beschreibungen keinerlei Haftung übernehmen können!




Bike-Schmankerl für jeden Geschmack!
Die Bayerischen Alpen bieten Mountainbikern gemütliche Feierabendrunden, konditionell fordernde Touren oder Runden mit flowigen und anspruchsvollen Trail-Abschnitten. Urige Almen verlocken zur Einkehr, und die Extraportion Aussicht gibt es beim Gipfel-Hike.

Amazon   buecher.de

E-Biker werden bevormundet

Begonnen von wastl, 28.06.2019, 12:18

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

wastl

https://www.merkur.de/bayern/dieser-csu-vorschlag-duerfte-vielen-e-bikern-nicht-gefallen-12742231.html

Die CSU schlägt Sperrzonen für E-Biker in den bayerischen Alpen vor. Auch für Tourengeher und Schneeschuhwanderer sollen eigene Routen ausgewiesen werden.

München – Die CSU will sich für nachhaltigeren Tourismus einsetzen. Oberbayern dürfte weder ,,ein reines Freilichtmuseum, noch ein Urwald oder eine Massentourismusmaschine" werden, steht im Entwurf des Leitantrags für den Bezirksparteitag am Samstag, der unserer Zeitung vorliegt.

bergfexklaus

Zitat von: wastl am 28.06.2019, 12:18
Die CSU schlägt Sperrzonen für E-Biker in den bayerischen Alpen vor.
Die Titelzeile des Merkurs ist leider wieder etwas zu plakativ. Im Text steht dann nämlich: Als einen Beitrag zum Interessenausgleich schlägt die Oberbayern-CSU die ,,Einrichtung von Sperrzonen für Mountainbiker und E-Biker" vor.
Das hört sich nun deutlich anders an, weil Mountainbiker und E-Biker offenbar gleich behandelt werden sollen, was durchaus Sinn macht. Gerade Hybridräder (z.B. mit Fazua-Antrieb oder vivax assist) lassen gar nicht so einfach erkennen, ob man stromlos oder mit E-Unterstützung unterwegs ist.
Und an Sperrzonen wird man bei weiter steigendem Bergtourismus nicht vorbei kommen. Da bin ich (ausnahmsweise mal #hihi#) mit der CSU einer Meinung.
Konsequenter wäre es allerdings, Schneekanonen zu verbieten und dem Massentourimus klare "Obergrenzen" ;) zu setzen.

torres

Ich faend es gut, wenn MTBs nur noch auf Forststrassen fahren duerfen, sonst schieben oder tragen.
Und Raeder und Roller mit E-Motor nur dort, wo auch fuer PKW frei ist (also dann in den Bergen ansich gar nicht mehr,
wobei am Riesenberg fahren die PKW mittlerweile auch jede Forststrasse bis zum Ende unerlaubt hoch und parken sogar)


wastl

wenn in Bayern die Einschränkungen für MTB mit und ohne Strom, zu groß werden, passiert das selbe wie im Wintersport, die Ösis lachen sich ins Fäustchen,

MikeT

Zitat von: wastl am 28.06.2019, 16:58
wenn in Bayern die Einschränkungen für MTB mit und ohne Strom, zu groß werden, passiert das selbe wie im Wintersport, die Ösis lachen sich ins Fäustchen,

Nur zur Info:  In Österreich ist das Radfahren auf allen Forst- und Wanderwegen (nur Tirol macht es auf Forstwegen anders) nach wie vor gesetzlich verboten! Nur auf extra freigegebenen Strecken erlaubt. Strafen durch die Polizei bis 700€ vor Ort möglich plus private Anzeige des Eigentümers!
Also auf Forststrassen in AT darauf achten ob nicht ein Verbotsschild das Fahren untersagt! Auf Wanderwegen MUSS es per Schild explizit erlaubt sein sonst ist es automatisch verboten!

Tirol hat relativ viele Wege freigegeben weil die Eigentümer finanziell entschädigt werden wenn sie Wege freigeben. Denke war 1€ pro 4 m pro Jahr.

War Stand letztes Jahr, denke aber nicht das sich etwas geändert hat?

VG Mike

bergfexklaus

Zitat von: MikeT am 28.06.2019, 17:27
War Stand letztes Jahr, denke aber nicht das sich etwas geändert hat?
In Österreich hat sich eine Bewegung formiert, die sich für "legales" Biken einsetzt: https://www.upmove-mtb.eu/legal-biken/wir-wollen-legal-biken/983/

Zitat von: torres am 28.06.2019, 13:19
Ich faend es gut, wenn MTBs nur noch auf Forststrassen fahren duerfen, sonst schieben oder tragen.
Und Raeder und Roller mit E-Motor nur dort, wo auch fuer PKW frei ist (also dann in den Bergen ansich gar nicht mehr ...)
Wie willst du denn MTBs mit und ohne E-Antrieb unterscheiden? Wer kontrolliert?

Zitat von: wastl am 28.06.2019, 16:58
... die Ösis lachen sich ins Fäustchen ...
Das sind ein paar wenige "Investoren", die sich ins Fäustchen lachen. Bei den meisten Ösis wächst die Wut darüber, dass ihre schönen Berge total verbaut, künstlich beschneit und vom Massentourismus überrollt werden.

bobopapa

Zitat von: torres am 28.06.2019, 13:19
Ich faend es gut, wenn MTBs nur noch auf Forststrassen fahren duerfen, sonst schieben oder tragen.
Und Raeder und Roller mit E-Motor nur dort, wo auch fuer PKW frei ist (also dann in den Bergen ansich gar nicht mehr,
wobei am Riesenberg fahren die PKW mittlerweile auch jede Forststrasse bis zum Ende unerlaubt hoch und parken sogar)

Mit welcher Begründung würdest du eine derartige "Diskriminierung einzelner Nutzergruppen" rechtfertigen?

MikeT

 "Diskriminierung einzelner Nutzergruppen"   #gruebel# Bitte nachlesen was Diskriminierung bedeutet.

Die CSU macht hier genau wie alle anderen Interessensgruppen/Lobbygruppen nur schon einmal etwas Wind für die kommende Diskussion auf EU Ebene. Ich verfolge das Thema mit grossem Interesse seit Jahren und denke das ab nächstem Jahr es richtig rund geht.

Meiner Meinung nach läuft es auf eine  Einteilung der Wege von Forststrasse bis Wanderweg nach einem System wie Swisstopo hinaus.
D.h. Forststrasse ist lvl 1 - lvl 4, Waldweg wäre lvl 5 und reiner Fussweg lvl 6.
Jetzt kommt es scheinbar darauf an ob man MTB und eMTB/eBikes zusammen in einen Topf wirft oder nicht.
Ausserdem ist ein Knackpunkt die Haftung.

Lvl 1 - 2 für alle Bikes frei
Lvl 3 - 4 je nach Entscheidung für alle Bikes oder nur für unmotorisierte Bikes frei
Lvl 5 für normale Bikes freigegeben, wenn der Besitzer zustimmt
Lvl 6 soll komplett verboten werden für alles was sich nicht auf 2 Beinen bewegt

Für lvl 1-5 kann ein Verbot erlassen werden wenn Gründe vorliegen, z.B. besondere Gefährdung oder Prinzip zum Schutz des Schwächeren

Als begeisterter MTB und Wanderer hoffe ich das solch eine Regelung bald kommt um Ruhe in das Thema zu bekommen.
Denke mit der Regelung könnten auch alle leben. Vielleicht bis auf die Mitmenschen die denken Ihr Egoismus steht über dem Gemeinwohl.

VG Mike

PS: Danke für den lustigen Anruf, lvl 6 und die 2 Beine betreffen nur Humanoide, keine Vierbeiner ,)

bobopapa

Ich habe die Formulierung durchaus bewust gewählt.

Denn nichts anderes stellt es meiner Ansicht nach dar wenn z.b. einem Mtber der Zutritt zu Wegen verwährt wird, der im nach geltendem Recht zusteht.
Eine Sperrung aus Naturschutzgründen ist natürlich grundsätzlich möglich, gilt im ersten Ansatz aber für alle Nutzerguppen und somir auch für Wandere, Skifahrer, und Schneeschuhgeher. Eine Unterscheidung zwischen den Nutzergruppen kann nur in äussersten Ausnahmefällen getroffen werden. Was das bedeuten würde, wollen wir alle nicht, denke ich.
Somit benötigt der polemische Vorstoß der CSU eine witreichende Gesetzesänderung.

Ob sich für eine EU-weite Regelung ein Konsens finden lässt wage ich zu bezweifeln. Denn in Ländern wie Frankreich, Italien, Schweden, Belgien, den Niederlanden, Tschechien und Spanien sind solche Regularien meines Erachtens nicht denkbar. Einzig Österreich und Baden-Württemberg haben eine ähnlich restriktive Einstellung wie die seitens CSU geforderte.

almrausch

Ich verstehe das nicht so ganz: da wird der Tourismus gefördert, viel in Werbung gemacht  (auch für die Nutzung von e-bikes) und in Skigebiete  investiert .....
Ja und dann machen die Leute das doch glatt und das hat nicht nur positive Aspekte  (Geld...) sondern führt zu Staus, Landschaftszerstörung,   
Konflikten ( z.B tödliche Kuhattake). Ich finde den ganzen Hype in Bezug auf Probleme mit e-Bikern etwas übertrieben. Das sind doch evt nur ein paar HotSpots die besonders betroffen sind (ich bin aber nicht unbedingt die richtige da ich ja viel eben nicht an Hotspots unterwehs bin) . Wie viele Probleme  (die dann durch so eine Beschränkung verhindert worden wären ) gab es denn bisher ?  Meine Erfahrung ist dann auch, da sich das schwer kontrollieren lässt., das sich die ganz agressiven Typen davon eh nicht beeindrucken lassen.
Almrausch

MikeT

Zitat von: bobopapa am 29.06.2019, 23:03
Denn in Ländern wie Frankreich, ...

Ich werde nicht jedes Land einzeln erwähnen aber nehmen wir das Erste, Frankreich.
Seit 1987 eine 2m Regelung wie in BW.
Diese wurde 2001 gegen eine nationale punktuelle Regelung wie sie in D angestrebt wird ersetzt. Fahren in Nationalparks verboten. Auf privatem Gelände nur erlaubt wenn es explizit erlaubt ist. Private Besitzer dürfen sich schützen! Mit Stacheldraht über den Weg als Beispiel !!!
Auf öffentlichem Gelände erlaubt bis es explizit verboten ist. Verstösse kosten das zigfache unserer Strafen. Fahren auf gesperrtem Trail kann schon mal paar Tausend Euro kosten. Auch Autofahrer die Fahrradfahrer gefärden werden teuer beglückt  #hihi#

Dafür ist das ausgewiesene Streckennetz in der Natur 60.000 km lang! Teilweise gegen Kurkarte, 2,5 € pro Tag. Aber meist kostenlos.
Also der Konsens wäre längst da, wer hinten ansteht ist die BRD, viele Länder in der EU haben das schon lange geregelt.

VG Mike

PS: In F gibt es sogar Trails für Hundebesitzer  hund4

bobopapa

Die Abschaffung der 2m - Regelung in Frankreich zeigt doch relativ eindeutig, dass eine Einschränkung der erlaubten Wege für Mtber auf Forststraßen wie auch hier bereits vorgeschlagen nicht wirklich funktioniert.
Die angesprochenen punktuellen Verbote sind mir in Frankreich außerhalb der Nationalparks noch nirgends untergekommen.
Somit besteht dort faktisch eine Regelung wie  hier in Bayern die dort sehr gut funktioniert......

Reinhard

Da passt diese Meldung vielleicht ganz gut:

Kitzbühel wagt sich auf den ersten Mountainbike-Trail

TVB-Vorstand Hofer:
Die E-Biker kommen, das ist keine Frage, und es gilt die Biker und E-Biker zu lenken, sonst sind Probleme vorprogrammiert", ist Hofer überzeugt. Als Kitzbühel Tourismus dürfe man den großen Anteil der Radfahrer in den Hauptmärkten nicht links liegen lassen, sondern müsse sie als Gäste in die Region holen.