Sarntaler Schmankerl am 18./19.06.
 

   

Sarntaler Schmankerl am 18./19.06.

Begonnen von MANAL, 21.06.2019, 18:58

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MANAL

Zusammen mit einem guten Freund ging es von Dienstag auf Mittwoch über den Brenner nach Südtirol. Da in den Nord- und Zentralalpen überall noch viel Schnee in der Höhe liegt und etliche Höhen erst verspätet aufmachen sind wir in die Sarntaler Alpen ausgewichen. Für mich bisher eine zu unrecht unbekannte Berggruppe.

Start war am kostenfreien Parkplatz Kühhof (1550m) oberhalb von Latzfons. Von hier geht es auf einem aussichtsreichen und einfachen Weg hoch über dem Eisacktal mit viel Dolomitenblick zur Radlseehütte (2284m). Ein in direkter Nachbarschaft aufbauendes Gewitter hat uns zum Glück verschont.

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Die Radlseehütte ist trotz ihrer leichten Erreichbarkeit noch recht ursprünglich geblieben und ist bekannt für den wöchentlichen donnerstäglichen "Knödeltag".
Nach einer kleinen Stärkung mit einem Apfelstrudel gingen wir die wenigen Höhenmeter zum Königsanger (2436m) an.

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Die Aussicht ist vorzüglich, wobei der Blick auf die gegenüber des Eisacktals liegenden Dolomiten fesselt.

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Nachdem wir die Aussicht genossen haben ging es runter zum Radlsee und zurück zur Hütte zum hervorragenden Abendessen.

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MANAL

Die Nacht durch gewitterte es ordentlich, aber am der folgende Morgen sah schon wieder sehr freundlich aus. Nach dem Frühstück machten wir uns auf dem Weg und stiegen wieder zum Königsanger auf. Während Gewitter am Vorabend die Dolomiten umhüllten konnte man sie heute morgen mit ihrer vollen Schönheit bewundern.

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Am Gipfel vom Königsanger hielten wir uns nicht lange auf, waren wir am Vortag ja schon länger hier oben. Der Blick nach Westen zeigte nun etliche der Gipfel die wir heute noch besteigen werden.

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Während wir über die sanften Grashänge nach Westen wanderten zogen langsam immer mehr Wolken vom Tal herauf und umhüllten die Gipfel. Bei der Pause auf der Lorenzispitze (2483m) rechneten wir schon mit Gewitterbildung im Laufe der nächsten Stunden. Die Gipfel um die benachbarte Kassianspitze waren schon nicht mehr zu sehen.

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Da das Wetter noch hielt setzten wir die Tour fort und stiegen auf unmarkierten, aber deutlich sichtbaren und gut begehbaren, Pfaden ohne Höhenverlust zur Fortschellscharte (2299m) ab. Der Blick von der Scharte nach Westen ins einsame Großalmtal zeigte, dass das Wetter hier merkbar schöner ist, so gingen wir weiter. Mit weiteren 100 Höhenmeter Verlust bogen wir auf den Steig hoch zur Schalderer Scharte (2324m) ab.

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Von der Scharte geht es dann steil aber unschwierig hoch zum "Höhepunkt" unserer Tour, dem Schrotthorn (2590m). Inzwischen ist das Wetter deutlich schöner geworden und die Wolkenuntergrenze stieg über die meisten Gipfel hoch. Wir genossen die Aussicht und Ruhe in dieser einsamen Gegend in unmittelbarer Nähe der Brennerautobahn.

Blick nach Westen in die noch wilderen nördlichen Sarntaler Alpen, tief im Tal links unten der Durnholzer See und im Hintergrund die vergletscherten Stubaier Alpen.

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MANAL

Da das Wetter richtig schön war erweiterten wir die Rund noch mit einer Überschreitung des Schrotthorns. Auf einem wunderschönen und unschwierigen Gratweg (nur ganz wenige leicht luftige Stellen) ging es rüber zur unbedeutende Leierspitze (2542m).

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Von dieser hat man einen schönen Blick auf das gar nicht so schrottige Schrotthorn. Von dieser Seite zeigt es sich sogar von einer richtig schönen Seite. Links vom Schrotthorn übrigens der Königsanger wo wir in der früh gestartet sind, rechts davon im Schatten die Lorenzispitze, der Gipfel davor.

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Hinter der Leierspitze geht es auf einem guten Weg schließlich steil runter zur Pfannscharte (2381m). Hier in der nordseitigen Flanke hat es noch einzelne kleinere Schneefelder die aber kein Problem darstellen. Von der Pfannscharte steigen wir schließlich wieder zum Weg Nummer 13 ab über den wir (wieder mit etwas Höhenverlust) zur Fortschellscharte zurückkehren. Die Wege ziehen sich hier zwar und es geht immer wieder auf und ab, aber die Schönheit und Einsamkeit der Landschaft entschädigt die Mühen.

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Da das Wetter weiterhin schön blieb wollten wir an der Fortschellscharte (2299m) noch nicht gleich zum Parkplatz absteigen und bogen auf dem Steig mit Höhenverluste hoch zum Schutzhaus Latzfonser Kreuz (2311m) ab. Ein wunderschöner Weg bei dem man die Dolomiten wieder unmittelbar vor sich hat.

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Kalapatar

Servus Manal

Sehr schön! Hoffe das sehen nicht viele so. Da muss ich auch mal hin.

Viele Grüße aus dem Mangfalltal,  Kalapatar

MANAL

Als wir das Schutzhaus Latzfonser Kreuz (2311m) erreichten fühlten wir uns erstaunlicherweise noch recht fit obwohl wir viele Wegkilometer und Höhenmeter bereits in den Knochen hatten. Da das Wetter auch noch schön war entschieden wir uns spontan auf die hinter der Hütte liegenden Kassianspitze  (2581m) zu steigen, wenn man schon mal da ist ;)

Beim Aufstieg geht es vorbei an dem noch teilweise zugefrorenen Kassiansee. Ein beeindruckender Anblick. Auch hier gab es noch einzelne Schneefelder die gequert werden mussten, aber alles unschwierig und bereits mit guter Spur.

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Kurzzeitig zweifelten wir im Aufstieg ob wir nicht besser abbrechen, baute sich doch auf einmal etwas südlich von uns eine kleine Gewitterzelle auf. Wir beobachteten das Donnergrollen und konnten sehen, dass der Wind die Zelle von uns wegbewegte. Unter regelmäßigem kritischen Blick stiegen wir hoch zum Grat und über diesem zum Gipfel der Kassianspitze (2581m) wo wir nun etwas ermüdet, aber glücklich die Aussicht genossen. Das Gewitter hat sich mittlerweile Richtung Süden über das Eisacktal verabschiedet.

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Da wir uns Wetterglück nicht herausfordern wollten stiegen wir nach kurzer Pause wieder ab um am Schutzhaus Latzfonser Kreuz nochmal einzukehren. Die Lage und die Kulisse dieser Hütte zusammen mit ihrer Wallfahrtskapelle ist beeindruckend.

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Nach der Einkehr stand noch der Abstieg zum Parkplatz Kühhof (1550m) an. Es ging über den anfangs sehr steilen Fahrweg dahin, sicher nicht mehr spannend, aber für die inzwischen doch müden Körper eine nicht zu anstrengende Angelegenheit. Als wir schließlich das Auto erreichten baute sich über den Bergen die nächsten Gewitter auf und bei der Abfahrt ins Tal fielen die ersten Regentropfen. Petrus hat es die zwei Tage wirklich gut mit uns gemeint.  #danke1#

Alles in allem war der zweite Tourentag sehr lang, aber dennoch nicht zu anstrengend, da sich Auf- und Abstiege gut die Waage hielten. Insgesamt waren es ungefähr 27 Wegkilometer, 1550 Höhemeter im Aufstieg und 2150 Höhenmeter im Abstieg. Das merkte ich erst am nächsten Tag so richtig...  #hihi#


Fazit: Wunderschöne und abwechslungsreiche Tour auf relativ einfachen Wegen (meistens T2, nur weniges T3). Die Sarntaler Alpen sind zudem ziemlich einsam. Mit Ausnahme des etwas mehr bevölkerten Schutzhauses Latzfonser Kreuz haben wir von der Ferne einen Wanderer im Aufstieg zur Lorenzispitze gesehen. Zwei Wanderer sind uns am Schrotthorn entgegengekommen und dann noch ein paar auf dem Rückweg zur Fortschellscharte die wohl das Sarntaler Hufeisen gegangen sind. Landschaftliche eine wunderschöne Gegend mit tollen Ausblicke in die Dolomiten und zu den Zillertaler und Stubaier Alpen. Ich werde jedenfalls wiederkommen.  :)

MANAL

Zitat von: Kalapatar am 21.06.2019, 19:34
Servus Manal

Sehr schön! Hoffe das sehen nicht viele so. Da muss ich auch mal hin.

Viele Grüße aus dem Mangfalltal,  Kalapatar

Ich kann die Gegend nur empfehlen. Die meisten locken wohl eher die Dolomiten wenn sie schon in der Region sind. Liegt sicher auch daran, dass es hier keine prominenten oder besonders herausragenden Berge gibt. Selbst das "Sarntaler Hufeisen" (eine 7-Tagestour durch die Sarntaler Alpen) ist wohl noch recht wenig begangen.

Und gerade für die Zeiten wo es nördlich noch bzw. schon zuviel Schnee hat sind diese Berge ideal.