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Juifen (1988m) am 06.04.19

Begonnen von MANAL, 07.04.2019, 17:03

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MANAL

Gestern ging es bei schönsten Wetter von Achenwald mit Schneeschuhen rauf auf den Juifen.

Startpunkt und Weg findet sich als Wandertour auch hier bei roBerge:
https://www.roberge.de/tour.php?id=955

Bei höherer Schneelage im Winter gibt es einige Stellen wo man etwas anders geht um vor allem den steileren Lawinenhängen fern zu bleiben. Eine Tourbeschreibung für die Schneeschuhtour auf den Juifen findet sich hier:
https://www.outdooractive.com/de/schneeschuh/achensee/juifen/109275150/

Aktuelle Bedingungen, Informationen und eigene Hinweise zur Tour:

  • Parkgebühr am Parkplatz sind 5 EUR.
  • Wir sind über die Asphaltstraße rauf, die Skitourengeher sind teilweise gleich nach dem Parkplatz den Hang links rauf. Allerdings gibt es weiter oben schon etliche schneefreie Passagen./li]
    • Ungefähr 200m nach Tiefenthal haben wir bei einer Abzweigung unsere Schneeschuhe angelegt.
      Allerdings werden die schneefreien Passagen immer mehr.
    • Im Aufstieg sind wir den Wanderweg zur Falkenmoosalm rauf, der ist nur noch streckenweise schneebedeckt, dann aber so tief dass es ohne Schneeschuhe keinen Spaß mehr macht. Empfehlenswerter ist die nordseitige Fahrstraße zur Alm, die ist bis auf kurze Passagen momentan noch gut begehbar. Die Skifahrer werden allerdings trotzdem fluchen, weil denen kurze Tragepassagen natürlich nerven.
    • Ab den weiten Almflächen der Falkenmoosalm ist praktisch durchgehend noch Schnee.
    • Hinter der Falkenmoosalm kann man gerade den Hang hoch (viele Spuren vorhanden), dann spart man sich den Umweg auf der Fahrstraße.
    • Bis hierhin unkritische Tour ohne Lawinengefahr. Wer weitergeht sollte wissen was er tut und die Bedingungen einschätzen können. Wir und andere Schneeschuhgeher haben zwar Spuren hinterlassen, trotzdem sollte man sich Gedanken machen ob die zu den aktuellen Bedingungen noch vertretbar sind. In manche Hänge zwischen Großzemmalm und Lämpereralm brennt die Sonne bereits am Vormittag mit voller Kraft rein und weicht den Schnee ziemlich schnell auf.
    • Die nordseitige Querung unter der Hochplatte war bei uns noch tiefgefroren. Zusammen mit LWS 1 am Vormittag (LWS am Nachmittag, Rückweg bedenken!) bei uns unkritisch.
    • Der Fahrweg in der nordseitigen Querung unter der Hochplatte ist noch komplett zugeschneit.
      Man muss hier ein paar etwas abschüssige Passagen queren. Wer Schneeschuhe mit Harscheisen und guten Grip hat, geht gemütlich dahin, wer das nicht hat sollte genau aufpassen was er tut. Ausrutschen verboten, es geht einige 100 Meter steil abwärts. Der Zaun zwischen Fahrweg und Abgrund ist noch unter dem Schnee verborgen.
    • Ab den Almflächen der Großzemmalm sollte man wegen der Lawinengefahr aus den steilen Hängen von Hochplatte, Kafell und Marbichler Spitze nur unterwegs sein wenn man weiß was man tut! Wir sind unterhalb der Hochplatte möglichst weit entfernt von den Steilhängen gegangen, auch wenn das zusätzliche Höhenmeter bedeutet. Hier sieht man auch die Reste der abgegangenen Schneebretter aus diesem Winter.
    • Bei den Almgebäuden der Großzemmalm kommen die steilsten Passagen bis zu 30° Hangneigung. Oberhalb der Almgebäude ist ein kleiner Steilriegel mit ein paar Gleitschneemäulern. Deutlich weiter rechts geht es besser rauf. Hier sind die untesten 10-20 Höhenmeter recht steil. Hier vorher die (Neigungs-)karten begutachten und vor Ort entsprechend sinnvolle Wegwahl treffen. Die HD-Neigungskarten von Openslopemap treffen hier die Steilheiten sehr gut und können für eine sinnvolle Tourenplanung genutzt werden.
    • Nach der ersten steileren Passage flacht es kurz ab bevor es nochmal etwas steiler zur Lämpereralm raufgeht. Hier kann man sich eher rechts orientieren, da ist es weniger steil. Allerdings aufpassen, ganz rechts fällt der Hang hinter dem teilweise zugewehten Zaun steil ab und ist überwächtet!
    • Vor der Lämpereralm kann man nach rechts zu einem Gipfelkreuz auf dem sanften Buckel aufsteigen.
    • Nach der Lämpereralm folgt eine Querung durch den bis zu 30° steilen Nordhang der Marbichlerspitze. Hier sollte man sich überlegen wie die Lawinensituation in dem Hang sind. Wächten sind oben keine zu sehen und teilweise ist der Hang oben auch abgeblasen. Dadurch dass er nordseitig ist taut er nicht so schnell auf. Bei uns war er noch gut angefroren, eine dünne Neuschneeschicht von ein paar Zentimeter lag auf dem festen Harschdeckel. Für einen Schneeschuh gehen ein etwas unangenehme und anstrengende Passage da man recht schief im Hang steht. Ist der Hang einem nicht geheuer kann man ihn unterhalb in der Einsenkung mit etliche zusätzliche Höhenmeter (ca.80-100!) umgehen.
    • Ab dem Marbichler Joch folgen einige aperer Hänge wo man ohne Schneeschuhe hochwandern kann.
    • Die letzte schwierige Stelle ist die steile Wäche hoch auf den Gipfelrücken. Es hat etliche Spuren denen man folgen kann. Im Abstieg empfiehlt es sich hier die Schneeschuhe auszuziehen und in den bereits vorhandenen Trittspuren abzusteigen, das geht deutlich angenehmer.
    • Gipfelrücken südwestseitig völlig schneefrei.
    • Es waren etliche Skitouren- und Schneeschuhgeher unterwegs.
    • Wunderbare Aussicht.
    • Tipp: Möglichst frühzeitig aufbrechen um im Aufstieg festen Schnee zu haben.
    • Wir haben für den Aufstieg 3 Stunden benötigt, für den Abstieg 2 1/4 Stunden.

    Fotos:
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    Der wunderschöne Kessel bei der Großzemmalm. Die Schneeschuhgeher sind hier rechtshaltend etwas absteigend reingequert.

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    Kurz vor der Lämpereralm hat man einen tollen Blick in die steilen Abhänge von der Marbichler Spitze bis zum Kafell. Etliche abgegangene Naßschneelawinen mahnen vor den Gefahren. Es ist auch noch etliches an Schnee in den Hängen und in Wächten die jederzeit runterkommen können.

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    Bei der Lämpereralm sieht man schön rüber zum Juifen. Die Querung des nordseitigen Hangs der Marbichler Spitze will wohlüberlegt sein (auf Höhe der Querung bis zu 30°, weiter oben deutlich steiler!) und ist für Schneeschuhgeher etwas unangnehm.

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    Die beeindruckende Wäche am südseitigen Gipfelrücken des Juifen. Hier muss man links die Wächte hoch. Nicht zu weit rechts gehen, da geht's überwächtet steil abwärts...

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    Nach der Wächte folgt das Ski-/Schneeschuhdepot und der einfache Schlußanstieg über den schneefreien Rücken zum Gipfel.

MANAL

Noch ein paar Fotos:

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Wunderbare Aussicht ins Karwendel und gute Fernsicht bis zur Zugspitze.

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Zwischen Unnütz und Rofan Fernsicht bis in die Hohen Tauern mit dem Großglockner. Im Vordergrund der Gipfel der Hochplatte.

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Wer ist der schönste im ganzen Land... äh Rund? Natürlich der Guffert :)

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Aussichtsreicher Abstieg runter zur Falkenmoosalm.

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Während oben noch jede Menge Schnee liegt hat man unten schon die Frühlingsboten.