Bergwachteinsatz bei Priener Hütte
 

        

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Bergwachteinsatz bei Priener Hütte

Begonnen von Christian M., 27.12.2005, 20:16

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Christian M.

Hallo Leute,

die meisten werden es heute wohl gelesen haben, daß einer Gruppe von Wanderern mit Kinder an den Weihnachtsfeiertagen von der Bergwacht Sachrang aus einer Bergnot hat geholfen werden müssen. Kurz zusammengefasst sind sie trotz Abraten von anderen Wanderern weiter in bis zu hüfttiefem Schnee zur Priener Hütte aufgestiegen und sind in die Dunkelheit gekommen. Nach dem Anruf per Handy bei der Priener Hütte ist die Bergwacht zum "Spuren" herangeeilt und am nächsten Tag wurde die Strasse extra gewalzt, was aber nichts genützt hat, weil die Kinder zu schwach waren und deswegen mussten sie mit der Schneekatz ins Tal gefahren werden. Als Dank gabs nichts als Beschimpfungen für die Bergwacht, weil sie so lange gebraucht hätten und kein Hubschrauber kam. Auch am nächsten Tag gab es für die Fahrt ins Tal auch keinen Dank, sondern es wurde als Selbstverständlichkeit angesehen.

Nun meine Fragen:
Wie denkt ihr darüber(wie ich denke, kann man sich wohl denken! Finde das unmöglich von den Wanderern)?
und was kann man Eurer Meinung nach tun, daß so was nicht mehr passiert, sprich daß die Leute wieder für die Gefahren im/am Berg sensibilisiert werden.
Andre Meinungen zu diesem Thema interessieren mich auch!

Grüsse
Christian(kein Bergwachtler, also neutral)

P.S. Von mir ein Lob an die Bergwachtler. Ich würd solche Leute im Schnee stecken lassen.

Bernhard

Servus Christian,

ich habs heute früh auch gelesen und ich muß sagen, ich habe mich schon lange nicht mehr so über einen Zeitungsartikel geärgert.

Zu deinen Fragen:
Ändern wirst du meiner Meinung nach nicht viel können. Für mich ist das einfach ein Wandel in einer Gesellschaft, die lieber nimmt als gibt. So nach dem Motto: Für was sind den die Bergwachtler da, sitzen eh nur auf irgend einer Hütte rum und sind froh, wenn sich was rührt. Und die kriegen sicher sogar noch Geld dafür. Für was zahlen wir den Steuern? Und was stellen die sich eigentlich vor, ich muß in 1 Stunde da und dort sein usw.

Da kann dir wahrscheinlich der "Helixstone" ganze Romane erzählen.

Das ganze trifft auch andere Hilfsdienste. Ich bin seit 20 Jahren bei der Freiligen FW. Du glaubst nicht, was du dir an Beschimpfungen z. B.: bei einer Verkehrsumleitung bei Unfall anhören mußt. Kann mir auch etwas schöneres vorstellen, als Sonntag Nacht um 4.00 im strömenden Regen da rumzukasperln.
Ich machs trotzdem gerne, weils umgekehrt Momente gibt, wo man wirklich helfen kann und es auch gerne tut. Der echte Dank kommt dann von den richtigen Leuten schon. Wobei es mir nicht um irgend eine Anerkennung geht, aber man möchte zumindest "normal" behandelt werden.

Und denken wir daran, es gibt die "richtigen" Leute noch.

Viele Grüße
Bernhard

steff

Einfach unmöglich - aber so ist unsere Gesellschaft

Ich hab zwar den Artikel noch nicht gelesen, kann mir aber die Situation sehr gut vorstellen, da ich eine ähnliche vor einigen Jahren genau in dieses Gegend mit erlebt habe.

An diesem Tag waren wir schon relativ spät dran. Und uns war bewußt, daß wir bei diesen Schneeverhältnissen länger zur Priener Hütte brauchten als sonst. Auf der Straße von Aschau nach Sachrang überholten wir mit dem Auto eine Gruppe Jugendlicher (waren wahrscheinlich mit dem Zug angereist) Es hatte tags davor geschneit und es war wirklich anstrengend durch den tiefen Schnee zu steigen, aber wir waren noch vor Einbruch der Dunkelheit in der Hütte. Zumal war uns der Weg bekannt. Die Gruppe kam schließlich völlig erschöpft und durchgefroren gegen 20 h in der Hütte an.  Hätten wir gewußt, dass diese Gruppe zur Priener Hütte wollte, hätten wir Ihnen in Aschau schon abgeraten. Die Gruppe kam aus München - keine Bergerfahrung, schlechte Ausrüstung, viel Glück. Kein weiterer Kommentar.

Zu den Beschimpfungen der Bergwacht kann ich als Feuerwehrkommandant nur sagen, daß es allen freiwilligen Hilfsorganisation so geht. Solche schwarzen Schafe gibt es nun mal. Aber dagegen haben wir schon einen dickes Fell bekommen. Zum Glück gibt es genügend andere, die unsere Arbeit und unser Engagement zu schätzen wissen.

Viele Grüße
Stefan

Carlo

Ich hab den Artikel auch mit Staunen gelesen - waren die "Touristen" vielleicht sauer, dass die Bergwacht überhaupt aktiviert worden ist ?
Oder haben die Bergwachtler so reagiert, wie ich es vielleicht auch getan hätte - nämlich denen den Marsch geblasen und gefragt, ob sie noch ganz normal sind ?  ;)

Es ist schon so, in unserer "100 % - Service - Gesellschaft" gibt es für jeden Fall eine Lösung - wir haben das Handy dabei und glauben, damit könnten wir jederzeit den Hubschrauber anfordern.
Wir wollen heute was unternehmen, da hat gefälligst das Wetter auch zu funktionieren usw. - usw.

Die Leidtragenden sind die ehrenamtlichen Helfer, die teilweise Kopf und Kragen riskieren und dann noch blöd angemacht werden - da muss man schon ein dickes Fell haben.

Danke, dass es Euch gibt ! (Bergwacht, Rotes Kreuz, Feuerwehr etc.)

Grüsse Carlo

huhu

Weiß eigentlich jemand ob es wirklich so abgelaufen ist?

Bei solchen Artikeln bin ich immer etwas vorsichtig, was jetzt davon stimmt und was nicht. Der Schreiberling war ja schließlich auch nicht dabei. Ich denke, wenn man in eine Notsituation kommt, liegen die Nerven vermutlich blank, dementsprechend gibt es da zwei Wahrheiten.

Sollte es sich wirklich so abgespielt haben, finde ich das Verhalten der Geretteten nicht in Ordnung, aber wie gesagt, mich würde interessieren, was sich wirklich zugetragen hat.
Aber das kann vermutlich nur jemand berichten, der dabei war.

Bernhard

Servus huhu,

habe leider erst heute deinen Eintrag gelesen.
Im Prinzip hast du Recht. Man sollte nicht alles glauben, was man so liest.
Wenn die Meldung von einem meiner heißgeliebten Privatsender oder einer anderen Quelle (_ _ _ _) gekommen wäre, wäre ich vorsichtig, um mich zu diesen Thema zu äußern. Vielleicht würde es mich dann aber auch gar nicht interessieren.
Aber ich glaube schon, das man dem OVB ein bisschen glauben kann. Noch dazu ist die Geschichte auch auf der Webseite der Bergwacht Sachrang nachzulesen. Bis jetzt ist auch keine Gegendarstellung der Betroffenen irgendwo aufgetaucht.

Viele Grüße
Bernhard

Christian M.

Servus!
Ich danke Euch für Eure Meinungen! Bleibt zu hoffen, daß das eher ein Einzelfall war und dass diese "schwarzen Schafe" zur Kasse gebeten werden können.
Viele Grüsse.
Christian