Ratet mal wo ich diesen Samstag war!
 

   

Ratet mal wo ich diesen Samstag war!

Begonnen von torres, 22.10.2018, 20:44

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torres

Warnung!
Dieser Beitrag ist nicht fuer Personen mit schwachen Nerven geeignet.






































































Zusammenfassung:
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auf 134 Bildern:
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  • 105 Rotzfahnen, die entweder vollgerotzt, vollgestrullert oder verkackt sind
  • 16 mal Plastik
  • 7 Kippen
  • 5 Papierteile
  • 1 Flasche
  • 1 zur Kugel zerknuellte Aliminiumfolie (auf irgendeinem Bild)
  • 1 Korken (auch aus Plastik)
  • 1 Ohrenpopler
  • 1 Binde
  • 1 Tampon
  • 1 Hundekacktuete
  • und andere Dinge


Das sind die Sachen, die OFFENSICHTLICH auf dem Weg oder am Wegrand oder
weithin sichtbar in der Pampa herumlagen und die ich dann gesehen habe.
Keine Ahnung wieviel Muell ich gar nicht gesehen habe. Und keine Ahnung
wieviel Muell da noch im weiteren Gebuesch herumflackt!

Am Gipfel selbst hab ich keine Bilder gemacht, da hab ich die Aussicht genossen.
Da lagen sicher noch mindestens Uffzisch Kippen rum - wie auf den meisten Gipfeln.

Schoen ist es in unseren Bergen!

almrausch

Auf einem Müllberg?  Ich versuche dann gelegentlich Müll mitzunehmen aber Taschentücher natürlich nicht. Einmal habe ich eine Flasche mitgenommen und nicht gesehen, dass ganz wenig Wasser und ein Zigaretten Stummel drin war. Da ich die Flasche aussen am Rucksack in das Netz gesteckt habe ist mir dann die leckere stinkige Brühe über ein paar Stellen drüberlaufen.  Das war ekelig und schwer wieder zu beseitigen.  Aber manchmal (eher in Tallagen) habe ich dann nach kurzer Zeit echt viel eingesammelt.  In den Bergen ist es bis auf die Taschentücher  eher besser.
Verrätst du uns noch wo du warst?
Almrausch

geroldh

So eine Sauerei - welch' "wunderbare Wandernatur" !  :-\

Die kleine (Forst)Hütte in einem Bild verrät es mir, dass sich torres einen schönen und gern besuchten Chiemgauer Berg ausgesucht hat - das Naturschutzgebiet "Geigelstein" ab Sachrang.

Ach ja, so ein ähnliches "Projekt" hatte ich auch schon mal hier auf roBerge... - mit der Suchfunktion werdet ihr "es" finden...  #isagnix#
(Hinweis: derz. 3829 Aufrufe ...)


Nachtrag (22:00):
Zitat von: Kalapatar... gabs da immer ein "Müll Sackerl". Wäre auch etwas bei uns! Vielleicht eine Anregung!
#hihi#  ... den "roBerge-DreckSack" ...  ;D

Kalapatar

Servus

Da gehts zur Priener Hütte hoch. Ist natürlich ein sehr viel besuchter Weg, aber natürlich keine Müllhalde. Beim DAV Summit Club gabs da immer ein "Müll Sackerl". Wäre auch etwas bei uns! Vielleicht eine Anregung!

Viele Grüße, KaPa

torres

Zitat von: geroldh am 22.10.2018, 21:45
Die kleine (Forst)Hütte in einem Bild verrät es mir, dass sich torres einen schönen und gern besuchten Chiemgauer Berg ausgesucht hat - das Naturschutzgebiet "Geigelstein"

ganz genau, ab Huben.

Hinter der Huette liegt der Haufen mit Taschentuechern, der auf dem naechsten Bild zu sehen ist.

Bergautist

Da ist das Feichteck ja echt praktisch. Dort kann man den Müll prima nach hinten entsorgen. Dort geht es steil runter und Bäume verdecken das Übel galant. Und bei meiner letzten Tour wusste ich anhand einer alten grünen Tür und diverser Plastiktüten: Jetzt kann der Gipfel nicht mehr weit sein! #prost#

MANAL

Der passende musikalische Hintergrund für den Tourenbericht von @torres:
https://www.youtube.com/watch?v=_Zao9d7pf7A

Christian M.

...mich wundert das nicht! Es wird ja immer fleissig Werbung für das Naturschutzgebiet am Geigelstein gemacht, damit auch möglichst viele Leute die unberührte Natur besichtigen können!
Desweiteren ist der deutsche Alpenverein unfähig die Leute in Sachen Naturschutz zu sensibilisieren. In Südtirol stehen z.B. Schilder, an welchen man ablesen kann, wie lange welcher Müll braucht, um zu verrotten. Papiertaschentücher z.B. 1 bis 3 Jahre. Zigarettenstummel 7 Jahre.
VG
Christian
P.S. Muss jetzt noch ins Bergsteigerdorf Sachrang!  #hihi#

geroldh

Zitat von: Christian M.... In Südtirol stehen z.B. Schilder, an welchen man ablesen kann, wie lange welcher Müll braucht, um zu verrotten.
Papiertaschentücher z.B. 1 bis 3 Jahre. Zigarettenstummel 7 Jahre. ...
Einen Foto-Ausschnitt einer Informationstafel zu "Stop Littering" am Pragser Wildsee in Südtirol mit den Verrottungszeiten gibt es auf der Internetseite von Travelwoman: Stop Littering (27. Juli 2017).

Eine Übersicht zu den Verrottungszeiten von Abfall:
Zitat von: Österreichischer AlpenvereinVerrottungszeiten:

* Bananen- oder Orangenschale 1–3 Jahre
* Papiertaschentuch 1–5 Jahre
* Zigarettenstummel 2–7 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)
* Kaugummi 5 Jahre
* Blechdose 50–500 Jahre
* Plastikflasche 100–5.000 Jahre
* Plastiksack 120–1.000 Jahre
* Aluminiumpapier 200–400 Jahre
* Aludose 400–600 Jahre
* Babywindel, Damenbinde 500–800 Jahre
* Glasflasche (ganz) 4.000–50.000 Jahre – nicht messbar
* Styropor 6.000 Jahre – nicht messbar
* Batterie 100–1.000 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)
Quelle: Handbuch für ,,Saubere Berge" (S. 21; PDF-DL 9.8 MB; Innsbruck, Dezember 2017)

Interessanterweise spricht man hier (ganz offiziell) von "Littering":
Zitat von: Ressourcen Management Agentur (RMA) - Wien...
Littering ist der Fachbegriff für achtlos weggeworfenen Abfall. Der Begriff wird absichtlich aus dem Englischen entlehnt, da es in der deutschen Sprache kein einzelnes Wort gibt, das dieses Phänomen passend beschreibt.
...
Quelle: o.g. Handbuch - Einleitung (S.11)

Und noch viel detailiertere und umfangreichere Infos im "Gesamtbericht – Projekt Alpen Littering" (PDF; 224 Seiten) bei www.rma.at (Dez. 2017)

Frank Steiner

Ein solcher Zustand ist uebrigens einer der ganz ganz wenigen Gruende, aus denen das verfassnugsmaessig garantierte freie Betretungsrecht der Natur eingeschraenkt werden kann.  BayNatSchG, Art. 33 Absatz 1:
ZitatSperren können errichtet werden, wenn andernfalls die zulässige Nutzung des Grundstücks nicht unerheblich behindert oder eingeschränkt würde. Das gilt insbesondere, wenn ...das Grundstück regelmäßig von einer Vielzahl von Personen betreten und dadurch ... in unzumutbarer Weise beschädigt oder verunreinigt wird.

MANAL

Wenn ich so eine Sauerei sehe wünsche ich mir eine Gesetzgebung und Exekutive wie in Singapore...

bergfexklaus

Zitat von: MANAL am 23.10.2018, 22:45
Wenn ich so eine Sauerei sehe wünsche ich mir eine Gesetzgebung und Exekutive wie in Singapore...

Der "Polizeistaat im Gebirge" kann auch nicht die Lösung sein  ;)

Eine wirksamere Sensibilisierung der Bergwanderer für die "Littering"-Problematik ist sicher wichtig. Genau so wichtig halte ich es aber, die Nutznießer des Massentourismus in den Bergen stärker in die Verantwortung zu nehmen. Leider gilt hier das Prinzip: Gewinne werden privatisiert, Umweltverschmutzung wird sozialisiert.

Wim43

Wir waren's nicht #nichtzufassen#!

sachranger

Servus,
jeb - so schauts aus. DAV Sektion Prien, der Hüttenwirt und die Gemeinde sollten da irgendwann reagieren, ansonsten wird das eine Müllhalde. In den letzten beiden Jahren - neuer Hüttenwirt - haben die Verschmutzungen extremst zugenommen; oder wer von euch kann sich erinnern, dass es vor drei Jahren schon so aus sah? Es ist wie überall, wo der nackte Kommerz das falsche Publikum in die Berge zieht, entstehen solche Auswüchse. Und wer den Nutzen hat, hier Sektion & Wirt, sollten auch die negativen Begleiterscheinungen auffangen.

Grüße aus dem Bergsteigerdorf

bobopapa

Zitat von: sachranger am 27.10.2018, 10:37
Servus,
jeb - so schauts aus. DAV Sektion Prien, der Hüttenwirt und die Gemeinde sollten da irgendwann reagieren, ansonsten wird das eine Müllhalde. In den letzten beiden Jahren - neuer Hüttenwirt - haben die Verschmutzungen extremst zugenommen; oder wer von euch kann sich erinnern, dass es vor drei Jahren schon so aus sah? Es ist wie überall, wo der nackte Kommerz das falsche Publikum in die Berge zieht, entstehen solche Auswüchse. Und wer den Nutzen hat, hier Sektion & Wirt, sollten auch die negativen Begleiterscheinungen auffangen.

Grüße aus dem Bergsteigerdorf

Ich denke, dem Hüttenwirt oder der Sektion die Hauptschuld für die steigende Belastung durch achtlose Entsorgung in die Schuhe zu schieben wäre zu kurz gesprungen. Dein Bezug zu den letzten Jahren mag zwar zeitlich zum Pächterwechsel passen, allerdings lässt sich ein höheres "Nutzeraufkommen" in den letzten Jahren im gesamten Roberge-Gebiet beobachten. Meiner Ansicht nach sind diese "Neulinge" noch nicht genügend sensibilisiert für diese Themen, was meines Erachtens allerdings eher ein gesamtheitliches Gesellschaftsproblem ist.

MANAL

Zitat von: bobopapa am 27.10.2018, 13:39
Ich denke, dem Hüttenwirt oder der Sektion die Hauptschuld für die steigende Belastung durch achtlose Entsorgung in die Schuhe zu schieben wäre zu kurz gesprungen. Dein Bezug zu den letzten Jahren mag zwar zeitlich zum Pächterwechsel passen, allerdings lässt sich ein höheres "Nutzeraufkommen" in den letzten Jahren im gesamten Roberge-Gebiet beobachten. Meiner Ansicht nach sind diese "Neulinge" noch nicht genügend sensibilisiert für diese Themen, was meines Erachtens allerdings eher ein gesamtheitliches Gesellschaftsproblem ist.

Ich sehe das Problem auch eher in der mangelnden Erziehung der Übeltäter. Man muss sich ja nur den Flaucher in München im Sommer anschauen. Viele Saubären lassen da ihren Müll von ihren abendlichen Grill- und Sauforgien auch einfach zurück. Nur hier lernen sie, dass dieses Verhalten keinerlei Konsequenzen hat, für sie nicht weil sie nicht bestraft werden, die Natur nicht weil die Stadt mit gehörigen Aufwand den Müll aufräumen lässt.

Normalerweise sollten die schlimmsten Übeltäter bestraft werden indem sie mal eine Wochen den Dreck der Saubären wegräumen müssten. Vielleicht würden sie dann mal anfangen zu kapieren, dass ihr Verhalten unter aller Sau ist. Aber solange dieses Verhalten ohne Konsequenzen bleibt wird sich nicht viel ändern.

Martl

... auch im aktuellen Magazin des DAV ist dieses Thema ein kurzes Thema.
Auch hier (am Großglockner) wünscht man sich "andere" Gäste als solche "Schweine"...

Quelle: DAV Panorama 5/2018

bergfexklaus

Zitat von: Martl am 29.10.2018, 19:32
Auch hier (am Großglockner) wünscht man sich "andere" Gäste als solche "Schweine"...

Wenn man sich anschaut, mit welchem Aufwand das Großglocknergebiet (und auch die DAV-Stüdlhütte) beworben wird, muss sich niemand über die Auswüchse wundern. Die zunehmende Hotelisierung der Berghütten (Duschen auf knapp 3000 m, Essen wie im Restaurant) zieht halt "Saubären" an.

bobopapa

Zitat von: BFklaus am 30.10.2018, 11:11
Wenn man sich anschaut, mit welchem Aufwand das Großglocknergebiet (und auch die DAV-Stüdlhütte) beworben wird, muss sich niemand über die Auswüchse wundern. Die zunehmende Hotelisierung der Berghütten (Duschen auf knapp 3000 m, Essen wie im Restaurant) zieht halt "Saubären" an.

Naja,  nur weil man sich von "Luxus am Berg" angezogen fühlt ist man nicht automatisch ein "Saubär". Durch die intensive Vermarktung (welche ich übrigens auch extrem kritisch sehe) zieht man halt einfach mehr Nutzer an. Durch die homogene Verteilung von sozial Inkompatiblen steigt natürlich auch deren Präsenz in den Bergen.
Und dass alle asketisch veranlagten Bergfreunde sich einwandfrei verhalten sieht man an den Zuständen der Winterräume und Selbstversorgerhütten........., oder ?

bergfexklaus

Zitat von: bobopapa am 30.10.2018, 14:36
Naja,  nur weil man sich von "Luxus am Berg" angezogen fühlt ist man nicht automatisch ein "Saubär".
OK, ich hätte "mehr Saubären" schreiben sollen  ;D
Die Masse macht's! Selbst wenn sich 90% der Besucher korrekt verhalten, können die restlichen 10% ziemlich viel Müll produzieren. Das 2016 beschlossene DAV-Buchungssystem sorgt überdies dafür, dass fast nur noch die "Langzeitvorausbucher" zum Zug kommen, sich also die Vollversorgungsmentalität mit allen Risiken und Nebenwirkungen durchsetzt. Die Hüttenauslastungsquoten sind aber super ...