Handy-Navi spielt fiesen Streich
 



Handy-Navi spielt fiesen Streich

Begonnen von Bergfuzzi, 22.10.2018, 19:38

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Bergfuzzi

Zitat von: Chiemgau24.deWanderer geraten auf der Kehlstein-Nordseite in Bergnot

Am Sonntag gegen 14.15 Uhr brauchten dann zwei Wanderer aus Nürnberg und Berlin auf der Nordseite des Kehlsteins die Hilfe der Bergwacht. Die Frau und der Mann waren vom Ofnerboden aus mit zwei Hunden losgegangen und wollten eigentlich über die gut ausgebaute Dalsenwinkelstraße zur Buswendeplatte und zum Gipfel. Google-Maps am Handy spielte ihnen dann aber einen Streich und führte sie auf einen der alten Steige ins steile Gelände, der ihnen im Aufstieg zu schwierig wurde, weshalb sie einen Notruf absetzten.

Quelle:

https://www.chiemgau24.de/bayern/handy-navi-spielt-fiesen-streich-wanderer-geraten-kehlstein-bergnot-10348781.html

Kehrt man dann heutzutage nicht mehr um...... #bahnhof#

Wenn ich nicht mehr weiter kann oder ich trau mich nicht mehr weiter, dann kehr ich um...... #passtscho#

fuzzi der die Welt, bald nicht mehr versteht....... #kopfhoch#

MANAL

Zitat von: Bergfuzzi am 22.10.2018, 19:38
Kehrt man dann heutzutage nicht mehr um...... #bahnhof#

Wenn ich nicht mehr weiter kann oder ich trau mich nicht mehr weiter, dann kehr ich um...... #passtscho#

fuzzi der die Welt, bald nicht mehr versteht....... #kopfhoch#

Die würden nur umkehren wenn ihre App ihnen das sagt und anzeigt. Eine App ist heutzutage wichtiger als der Verstand.  :-\

geroldh

Umkehren ? Wozu ? - Dann verpasst man doch "sein Taxi" *:
Zitat von: Chiemgau24.de...
Da nicht klar war, wo die beiden Urlauber eigentlich sind und ob sie sich verstiegen hatten, forderte der Einsatzleiter den Traunsteiner Rettungshubschrauber ,,Christoph 14" zur Suche an, ... Die Bergwacht fand die Frau und die beiden Hunde dann und führte sie zu Fuß zum Ofnerboden zurück; der Mann war alleine zur Buswendeplatte aufgestiegen und wurde mit dem Fahrzeug ins Tal zurückgebracht.

Pressemitteilung BRK BGL

Weitere "Verständnisansätze" kürzlich auch hier:
BR Doku "Der große Run auf die Berge" - Eine App-geführte Bergtour (Folgebeiträge)

*
Zitat von: sachranger am 12.10.2018, 12:49...
Früher war alles besser ... und aus Holz  8)

Frank Steiner

Wer mit einem Gehirn-Ausschalt-Geraet wandern geht statt mit einer Karte oder sich nicht wenigstens vorher die Tour "offline" angeschaut und Verlauf und Wegpunkte eingepraegt hat, sollte seinen Rettungseinsatz selbst bezahlen. Ich denk da immer gern an meinen Kollegen, der auch mit dem Navi in der Hand durch die immer schwieriger werdende Felsrinne zu klettern versuchte, bis er merkte, dass der Pfad inzwischen schon 50 Meter oberhalb im Hang verlief. In der Zweidimensionalen war das < 5 Meter daneben. Den Abzweig aus der Rinne auf den Pfad hatte er mit starrem Blick auf den Bildschirm offenbar uebersehen.

Aber mal abgesehen davon: Man will ueber eine Strasse wandern, wird stattdessen auf einen alten Steig abgeleitet und merkt den Unterschied zwischen Strasse und Steig erst, wenn man schon so erschoepft ist, dass man nicht mehr umkehren kann? Wie dumm kann man denn sein? Ich bin mir zumindest recht sicher, dass der alte Steig im steilen Gelaende nicht exakt so aussah, wie man sich allgemein eine Strasse vorstellt, auf der ein Bus faehrt...

mh

Zitatmerkt den Unterschied zwischen Strasse und Steig erst, wenn man schon so erschoepft ist, dass man nicht mehr umkehren kann? Wie dumm kann man denn sein?
Vermutlich dieselbe Klientel, die auch mit dem Auto in die Langlaufloipe oder in den See fährt, weil das Navi das so geraten hat...  #peinlich#

Ich bin neulich mit einem Bergwachtler ins Ratschen gekommen und er hat erzählt, dass sie eine neue "Lieblingskategorie" von Kundschaft haben: Leute, die ausschließlich nach dem
ZitatGehirn-Ausschalt-Geraet
wandern, dem dann aber irgendwann der Saft ausgeht. Dann stehen die Leute irgendwo in der Pampa, rufen die Bergwacht und wollen "gerettet" werden. Praktischerweise sind sie aber ohne ihr Kastl nicht in der Lage, der Bergwacht auch nur halbwegs mitzuteilen, wo sie stecken. Den Namen von Ausgangspunkt, Ziel oder markanten Wegpunkten weiß ja nur das Kastl... Er hat auch erzählt, früher seien die Bergretter ausgerückt, wenn was passiert war. Heute müssen sie ausrücken, weil Leute müde sind, eine Wasserblase haben oder sich wo nicht mehr runtertrauen, wo sie hinaufgestiegen sind. #nichtzufassen#

Irgendwie ist das eine seltsame Mischung aus Unfähigkeit und Dreistigkeit: Ich kann selber Straße nicht von Steig unterscheiden, meine Kräfte nicht einteilen, meine Fähigkeiten nicht realistisch einschätzen etcpp., erwarte aber ganz selbstverständlich den Rund-um-die-Uhr-Taxi-Service von der Bergwacht.

bergfexklaus

Als bekennender Smartphoneverweigerer #ohnemich# sehe ich all meine sorgfältig gepflegten Vorurteile bestätigt  #danke1#
Intelligenz (soweit vorhanden) wird an ein fragwürdiges Alleskönner-Kastl delegiert, dessen Grenzen viele seiner Nutzer nicht mal ansatzweise kennen.
Leider sind die Smartphone-Bergsteiger inzwischen in der Mehrheit  #nichtzufassen#

Neulich ist mir am späten Nachmittag eine Gruppe junger Männer und Frauen in modischer Freizeitkleidung beim Abstieg auf dem Unteren Hirschenlauf entgegen gekommen. Die wollten eigentlich runter zur Königsbachalm. Ihr Smartphone hatte sie aber auf den Steig zur Gotzenalm hoch geführt. Mit viel Mühe konnte ich den Wortführer überzeugen, dass der Aufstieg unvernünftig wäre und sie unvermeidlich in der Dunkelheit wieder runter müssten.

Steinbock78

Ich gebs zu, ich hab immer ein Smartphone dabei, wenn ich auf Bergtour bin  #musik2#
Meine Touren plane ich aber schön brav im Voraus mit Interseiten wie roberge, dann weiß ich ungefähr, was auf mich zukommt, wie viel Zeit ich einplanen muss und ob ich den Weg / Steig überhaupt schaffen kann. So sind mir bisher unliebsame Überraschungen erspart geblieben.

mh

Es spricht ja überhaupt nix dagegen, ein Smartphone mitzunehmen, solange man das Hirn auch dabei hat und -wie Steinbock78 anmerkt- vorher seine "Hausaufgaben" gemacht hat. Vielleicht können wir das auch einfach nicht verstehen, weil die meisten von uns noch mit Wanderkarten und Stadtplänen groß geworden sind. Das kennen die Jungen halt z.T. gar nicht mehr.

Es passiert gelegentlich, dass ich von ratlosen "Kastl-Gehern" nach dem Weg gefragt werde. Manche sind da schon erstaunlich weit "vom rechten Weg" abgekommen. Ich stelle dann immer meine höchst analoge Wanderkarte zur Verfügung. Neulich meinte glatt einer, so eine Karte wäre gar nicht blöd, da hätte man einen richtig guten Überblick. Bingo!

Es ist aber ja nicht das Smartphone selber, das die Leute dumm macht. Es entscheidet ja jeder selbst, ob und wie intensiv er es nutzt.

Mein Lieblingsbeispiel zum Thema "Abschaffung des gesunden Menschenverstands":
Dezember (also Einbruch der Dunkelheit spätestens um 16.30h): Gegen 15:00 (wir sind beim Abstieg) kommt uns auf halber Höhe eine Familie mit 2 kleinen Kindern entgegen. Sie stehen direkt vor dem Wegweiser, der noch 45 Min. bis zum Gipfel ausweist. Sie fragen uns, wie weit es noch ist. Wir deuten auf den Wegweiser. Darauf der Vater: "Aber die Zeit muss man doch sicher nicht ernst nehmen, oder?" Wir sagen, dass man mit zwei kleinen Kindern die Zeit sehr wohl ernst nehmen und am besten noch was draufpacken sollte. Der Vater erzählt uns dann, dass sie nach dem Gipfel noch die Überschreitung x und den langen Abstieg nach y anschließen wollen. Wir weisen darauf hin, dass sie selbst ohne Überschreitung keine Chance haben, bei Tageslicht ins Tal zu kommen, wenn sie jetzt nicht umdrehen. Darauf die Mutter: "Wieso, wann wird es denn dunkel?" Von wem sollen diese Kinder denn nur das Denken lernen?  #nichtzufassen#

Und dann war da noch die Nachbarin, die sich täglich vom Navi zur Arbeit lotsen lässt. Als das Auto in der Werkstatt war und sie ein Ersatzfahrzeug ohne Navi bekam, wusste sie nicht, wie sie zur Arbeit kommen soll. Echt jetzt. Kein Scherz.

cantullus

Es geht auch ohne Papier.
Nachdem das Landesvermessungsamt bei den aktuellen Karten viele ältere Steige nicht mehr aufführt (Kompass und Co. sowieso nicht und wenn, höchst unzuverlässig), bin ich froh, unterwegs aufs Handy schauen zu können. Da habe ich mehrere Offlinekarten zur Auswahl, bekomme meinen Standort meist schnell und korrekt angezeigt und falls das nicht reicht, kann ich (bei Internet-Verbindung) im Bayern-Atlas das Archiv durchstöbern.
Die gedruckten Karten leisten gute Dienste bei der Vorbereitung am Wohnzimmertisch, wo sie dann auch bleiben.
Das gilt zumindest, wenn ich in einem Gebiet unterwegs sein will, in dem ich mich bereits einigermaßen gut auskenne, Berge und Täler erkenne. In völlig unbekannter Umgebung würde wegen der besseren Übersicht auch ich zusätzlich eine Papier-Karte mitnehmen.

schorsche

I hob mei Handy in de Berg a dabei, aber hoid nur für an Notfall. In de Berg brauch i ned online sein , bzw. a Navi.
In de Berg soll ma hoid immer no frei sein und von dem Alltag abschalten.


rennschnecke

Zitat von: cantullus am 24.10.2018, 16:27
Es geht auch ohne Papier.
Nachdem das Landesvermessungsamt bei den aktuellen Karten viele ältere Steige nicht mehr aufführt (Kompass und Co. sowieso nicht und wenn, höchst unzuverlässig), bin ich froh, unterwegs aufs Handy schauen zu können. Da habe ich mehrere Offlinekarten zur Auswahl, bekomme meinen Standort meist schnell und korrekt angezeigt und falls das nicht reicht, kann ich (bei Internet-Verbindung) im Bayern-Atlas das Archiv durchstöbern.
Die gedruckten Karten leisten gute Dienste bei der Vorbereitung am Wohnzimmertisch, wo sie dann auch bleiben.
Das gilt zumindest, wenn ich in einem Gebiet unterwegs sein will, in dem ich mich bereits einigermaßen gut auskenne, Berge und Täler erkenne. In völlig unbekannter Umgebung würde wegen der besseren Übersicht auch ich zusätzlich eine Papier-Karte mitnehmen.

Ich möchte das mal mit meinen persönlichen Erfahrungen ergänzen:

Jawohl, es geht auch ohne Papier, und es geht ohne Papier für mich persönlich sogar besser!
All die negativen Beispiele die bisher aufgeführt worden sind, hätten den Leuten auch mit Papierkarten passieren können. Und für allgemeine Dummheit des Anwenders kann selbst das beste digitale Gerät nichts, genauso wenig wie eine Papierkarte. .
Ich kann hier nur für mich sprechen: Ich bin froh, das Handy und das GPS-Gerät (bei mir ein Garmin) immer dabei zu haben. Es erleichtert die Orientierung ungemein. Denn es hat einen riesen großen Vorteil, den keine Papierkarte hat:
Es zeigt mir an, wo ich bin. Und damit kann ich ganz schnell beurteilen, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin, oder schon davon abgekommen. Meine Papierkarten versauern längst zuhause im Schrank und selbst die Tourenplanung mache ich im Internet (ja, roberge ist auch digital oder auf ein, zwei anderen Seiten zur reinen Toureneingabe)
Es mag durchaus sein, dass der eine oder andere aus Gewohnheitsgründen mit Papierkarten besser zurecht kommt. Dann ist es ja auch in Ordnung. Aber die digitalen Geräte als "Gehirn-Ausschalt-Geraet" zu betiteln, zeigt nur, dass keiner von Euch wirklich schon mal damit sinnvoll gearbeitet hat.
Ich bin immer wieder mal in Kroatien in den Bergen unterwegs. Was glaubt ihr, was es da für Papierkarten gibt?
Gar nichts, oder wenn du viel Glück hast eine Touristenkarte im Maßstab 1:100.000 wo mit Sicherheit die meisten Wege gar nicht eingezeichnet sind. Hier ist man auf die OSM-Karten angewiesen und da es diese eben nur digital gibt, lernt man sehr schnell sinnvoll damit umzugehen.
Und ganz ehrlich gesagt, eine (vorausgeplante) MTB-Tour auf dem Garmin vorne auf dem Lenker heisst für mich, dass ich nicht ständig stehen bleiben muss, den Rucksack abnehmen, die Karte aufklappen, die Karte wieder verstauen und den Rucksack wieder auf den Rücken schmeissen muss. Da geht es einfach weiter...... .
Ob ich mich auf die digitalen Karten auch im Hochgebirge verlassen würde, weiß ich nicht, denn dort kenne ich die Qualität zu wenig. Aber im Kerngebiet unserer Roberge bin ich froh, mich auf das digitale Ding verlassen zu können.
Und an die mitleidigen Blicke anderer Leute habe ich mich längst gewöhnt, wenn ich auf meinem Handy die Navigation kontrolliere. Ich verstehe aber ehrlich gesagt auch nicht mal den großen Unterschied, ob ich auf eine Handykarte schaue, oder auf eine Papierkarte. Aber die Leute werden es schon wissen...... #glühwein# #hihi#
Und so ganz nebenbei an die Handyverteufler: Wenn ich alleine oder nur mit meinem 9-jährigen Sohn unterwegs bin und mir würde was passieren, mit dem Teil könnte ich jederzeit geortet werden oder ganz einfach meine aktuellen GPS-Daten senden. Und noch was: Meinen Sohn Papierkarten zu lernen, endet in Kommentaren wie "ich dachte wir gehen in die Berge und nicht ins Museum...... . Er hat mittlerweile sein eigenes Garmin und steuert damit bereits sehr zielsicher in der Landschaft herum. Und weil die Karten trotz allem auch nicht 100%ig sind, lernt er nebenbei besser als mit jeder Papierkarte, die echten Voraussetzungen vor Ort in sein handeln mit einzubeziehen. Und wenn es für ihn ein Grund ist, mit mir aufs Wildalpjoch zu gehen, weil er sein Navi mitnehmen kann, dann passt es doch auch. Eine Papierkarte hat für ihn keinen Reiz und gibt ihm nicht den letzten Kick, eben doch mit zu gehen.
Das musste ich jetzt einfach mal los werden. Die Zukunft bleibt auch nicht vor den Bergen stehen und nicht alles, was mit ihr kommt ist schlecht. Nehmen wir doch das Gute mit und wer nicht will, ist doch auch gut.   

Viele Grüße und nichts für ungut

rennschnecke

Bergautist

Kann den Antworten von cantullus und rennschnecke doch einiges abgewinnen. Hier einige meiner Erfahrungen unterwegs:


  • Habe fast immer eine passende AV-Karte dabei, benutze sie aber fast nie. Die Handhabung ist viel zu umständlich, zeitraubend und kartenabnutzend.
  • Benutzte bisher meist (wasserempfindliche!!!) Kartenausdrucke aus dem BayernAtlas mit eingezeichneter Planroute. Problem bei allen Papierkarten: Ich muss ständig eine Lesebrille parat haben. Insbesondere bei A4-Ausdrucken wird bei längeren Strecken alles zu klein, es werden mehrere Ausdrucke fällig. Damit ist der Handhabungsvorteil dahin!
  • Trotzdem verhaue ich mich ständig, wenn es um die Ortsbestimmung geht. Denn in allen Karten sind entweder zu wenig oder manchmal auch zu viele Wege eingezeichnet, so dass erwartete/gefundene Abzweigungen nicht wirklich zur Orientierung in unbekanntem Gelände beitragen. Am besten geht es noch mit einem guten Höhenmesser zusammen mit den Höhenlinien in der Karte.
  • Als bekennender Smartfon-Verächter würde mich die kurze Akkulaufzeit selbst dann stören, wenn man den Telefonbetrieb abschaltet und für den ein zweites Handy mitführen muss.
  • Mein Garmin etrex 30 ist zum Navigieren vollkommen ungeeignet: zu kleines Display und zu langsamer Prozessor. Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht und benutze GPS nur noch, um anhand der aufgezeichneten Spur wenigstens daheim zu sehen, wo ich war. (Diese Vorgehensweise möchte ich aus haftungstechnischen Gründen und der Bergwacht zuliebe sonst niemandem empfehlen! Es liegt nun mal in meiner Natur, mir nicht von einer Karte den Weg vorschreiben zu lassen. ;)) Dabei fällt mir dann immer wieder auf, wie ungenau GPS in den Bergen schon mal sein kann, zB 100 m daneben! Gut zu sehen, wenn man den selben Weg mehrmals geht.
  • War neulich mit einem Smartfongänger unterwegs, der sich die nötige Software selbst geschrieben hat und zusätzliche GPS-Hardware nutzt, die im Rucksack verstaut per Bluetooth mit dem Smartfon verbunden ist. Genutzt werden fast beliebige Offline-Karten. Das hat mich schwer ins Grübeln gebracht, denn das Gerät hätte ich auch ohne Lesebrille nutzen können und ohne vorher an einem 14-tägigen Einführungskurs teilnehmen zu müssen.
  • Ich habe stets ein altertümliches Handy dabei, für den Notfall. Damit könnte ich evtl. sogar meine GPS-Daten verbal durchgeben. Der Haken an der Sache: Die von mir geliebten Gebiete erlauben zu 90% keinen Handyempfang (während GPS vom Himmel kommt und deshalb außer in Schluchten eher funktioniert). Die restlichen 10% habe ich bisher zum Glück nie gebraucht.

bergfexklaus

Zitat von: rennschnecke am 04.11.2018, 23:00
Ob ich mich auf die digitalen Karten auch im Hochgebirge verlassen würde, weiß ich nicht, denn dort kenne ich die Qualität zu wenig. Aber im Kerngebiet unserer Roberge bin ich froh, mich auf das digitale Ding verlassen zu können.
Keine Ahnung, welche Geheimpfade du im "Roberge-Kerngebiet" gehst  ;D
Mir fällt jedenfalls keine Situation auf meinen Touren hier ein, wo ich so ein "digitales Ding" gebraucht hätte. Ich weiß eigentlich immer hinreichend genau, wo ich bin, wo ich herkomme und wo ich hin will  ;)
Für den "Notfall" habe ich ein Uralthandy dabei (ohne GPS, aber mit einem besseren Mobilfunkteil, als es die meisten Smartphones haben), bin mir aber bewusst, dass ich in weiten Teilen der BGL-Berge eh keinen Empfang habe.
In Kroatien war ich übrigens auch schon mal eine Woche in den Bergen unterwegs - ohne GPS.
Sich zu orientieren, kann man tatsächlich lernen, so wie lesen und schreiben. Wenn Kinder aber von klein an mit dem Navi los geschickt werden, kommen vermutlich orientierungslose Erwachsene raus 8)

cantullus

Zitat von: BFklaus am 05.11.2018, 10:56
Sich zu orientieren, kann man tatsächlich lernen, so wie lesen und schreiben. Wenn Kinder aber von klein an mit dem Navi los geschickt werden, kommen vermutlich orientierungslose Erwachsene raus 8)
Nun, im Nebel oder in der Nacht und im weglosen Gelände wirst auch du an Grenzen stoßen, was deine Orientierungsfähigkeit betrifft. Und die Informationen, die das Display liefert, müssen auch erstmal in die Realität übertragen werden. Das kann man lernen, auch wenn man schon Karten lesen kann. Ist in etwa wie eine weitere Fremdsprache.

bergfexklaus

Zitat von: cantullus am 05.11.2018, 11:16
Nun, im Nebel oder in der Nacht und im weglosen Gelände wirst auch du an Grenzen stoßen, was deine Orientierungsfähigkeit betrifft.
Äh .... vielleicht will ich aber auch gar nicht bei Dunkelheit und Nebel im weglosen Gelände unterwegs sein  ;)

Zitat von: cantullus am 05.11.2018, 11:16
Und die Informationen, die das Display liefert, müssen auch erstmal in die Realität übertragen werden. Das kann man lernen, auch wenn man schon Karten lesen kann. Ist in etwa wie eine weitere Fremdsprache.
Was man da "lernen" kann, weiß ich bereits. Ich habe ein altes Garmin Quest in meinem "Museums-Schubkasten" liegen, muss das Smartphone meiner Frau administrieren und bin umgeben von technikgläubigen Menschen, die Smartphones für die größte Erfindung der Neuzeit halten  #hihi#

rennschnecke

Zitat von: BFklaus am 05.11.2018, 10:56
Zitat von: rennschnecke am 04.11.2018, 23:00
Ob ich mich auf die digitalen Karten auch im Hochgebirge verlassen würde, weiß ich nicht, denn dort kenne ich die Qualität zu wenig. Aber im Kerngebiet unserer Roberge bin ich froh, mich auf das digitale Ding verlassen zu können.
Keine Ahnung, welche Geheimpfade du im "Roberge-Kerngebiet" gehst  ;D
Mir fällt jedenfalls keine Situation auf meinen Touren hier ein, wo ich so ein "digitales Ding" gebraucht hätte. Ich weiß eigentlich immer hinreichend genau, wo ich bin, wo ich herkomme und wo ich hin will  ;)
Für den "Notfall" habe ich ein Uralthandy dabei (ohne GPS, aber mit einem besseren Mobilfunkteil, als es die meisten Smartphones haben), bin mir aber bewusst, dass ich in weiten Teilen der BGL-Berge eh keinen Empfang habe.
In Kroatien war ich übrigens auch schon mal eine Woche in den Bergen unterwegs - ohne GPS.
Sich zu orientieren, kann man tatsächlich lernen, so wie lesen und schreiben. Wenn Kinder aber von klein an mit dem Navi los geschickt werden, kommen vermutlich orientierungslose Erwachsene raus 8)


Es soll ja Leute geben (und da oute ich mich jetzt durchaus auch), die sind nicht so wie Du, schon mit jedem zweiten Grashalm per Du  #hihi#. Ich versichere mich unterwegs schon noch das eine oder andere mal.

Und was die Kinder angeht: Oh je, was soll man dazu noch sagen?  #bier#. Reden wir mal in 10, 20 Jahren weiter......  #prost#.

Wenn einige lieber bei den altgedienten Papierkarten etc. bleiben, passt doch.  Ich behaupte aber, dass ich mich gerade wegen des digitalen "Teufelszeuges" besser auf eine Tour vorbereite als anders. Ich habe immer aktuelle Karten dabei. Du möchtest nicht wissen, wie oft ich früher bei der Planung mit den Papierkarten wieder umdrehen oder umdisponieren musste, weil es den Weg gar nicht mehr gibt, obwohl er noch eingezeichnet war. Oder auch wie oft ich bei meinen Wanderungen auch auf Dinge aufmerksam geworden bin, die in den meisten Karten nicht eingezeichnet oder benannt sind. 

Trotzdem ist es doch schön zu sehen, wie breit die Vielfalt mittlerweile ist. Der eine machts digital, der andere mit Papier....... . Und auf diese Art und Weise kann jeder ganz im Sinne seiner eigenen Stärken und Vorlieben unterwegs sein.
Außerdem: Dass die Entwicklung nicht stoppt, sehen wir doch an den MTB's. Wer mir vor 10 oder 15 Jahren gesagt hätte, dass heute in 2018 gefühlt gut die Hälfte in unseren Bergen an E-Bikes unterwegs ist, den hätte ich auch für verrückt erklärt. Aber das ist noch eine ganz andere Dimension. 

rennschnecke

sundance

Ich bin ja auch meist zweigleisig unterwegs, daher kann ich eigentlich keiner Seite 100%ig zustimmen oder widersprechen.
Aber um dem ganzen mal ein wenig die Schärfe zu nehmen: einen Vorteil hat das Papier gegenüber dem Elektronischen. Für Näheres siehe "Ratet mal, wo ich am Sonntag war".

bergfexklaus

Zitat von: rennschnecke am 05.11.2018, 13:46
Wenn einige lieber bei den altgedienten Papierkarten etc. bleiben, passt doch.  Ich behaupte aber, dass ich mich gerade wegen des digitalen "Teufelszeuges" besser auf eine Tour vorbereite als anders. Ich habe immer aktuelle Karten dabei. Du möchtest nicht wissen, wie oft ich früher bei der Planung mit den Papierkarten wieder umdrehen oder umdisponieren musste, weil es den Weg gar nicht mehr gibt, obwohl er noch eingezeichnet war.

Irgendwie schreiben wir aneinander vorbei!

Natürlich bereite ich mich auf Touren, bei denen ich noch nicht "... mit jedem zweiten Grashalm per Du ...." bin, zuhause am PC mit digitalen Karten vor. Manchmal greife ich zusätzlich zum AV-Führer oder schaue mir entsprechende Foreneinträge im Web an. Gelegentlich drucke ich mir einen Kartenausschnitt auf A4 aus und ergänze mit handschriftlichen Anmerkungen, der Rest passt locker in den Speicher, der sich Hirn nennt  :)

Wenn ich nun unterwegs die Hilfe eines Wischgeräts bräuchte, wüsste ich, dass meine Vorbereitung ungenügend war. Die Strafe für ungenügende Vorbereitung ist Umkehr  :(

Bergautist

Zitat von: sundance am 05.11.2018, 13:53
einen Vorteil hat das Papier gegenüber dem Elektronischen. Für Näheres siehe "Ratet mal, wo ich am Sonntag war".
Du meinst, wenn ich die Karte in den Bergen verliere, dann verwest sie schneller als das Smartfon? #gruebel#

Reinhard

Zitat von: Bergautist am 05.11.2018, 15:10
Du meinst, wenn ich die Karte in den Bergen verliere, dann verwest sie schneller als das Smartfon? #gruebel#


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