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Tragischer Bergunfall am Watzmann

Begonnen von Bergfuzzi, 22.08.2018, 21:09

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Bergfuzzi

ZitatAm Mittwochmorgen gegen 7.45 Uhr ist ein 33-jähriger Alleingeher aus dem Berchtesgadener Land bei der Watzmann-Überschreitung im Bereich der Mittelspitze vom Grat aus in Richtung der Wiederroute (kleine Ostwand) rund 100 Meter tief tödlich abgestürzt. Ein Duo hatte den Absturz auf der Überschreitung beobachtet und gegen 8 Uhr als Notruf bei der Leitstelle Traunstein gemeldet. Ab 11.45 Uhr waren die Bergwacht, die BRK-Wasserwacht und die beiden Hubschrauber-Besatzungen teilweise durchgehend bei insgesamt fünf zum Teil sehr schweren Folge-Einsätzen am Söldenköpfl im südlichen Lattengebirge, am Königsbach-Wasserfall am Königssee-Ostufer, am Wappachkopf im nordöstlichen Lattengebirge und in Sankt Bartholomä am Königssee gefordert.

Quelle:

https://www.chiemgau24.de/bayern/berchtesgaden-absturz-schwindelerregender-hoehe-10143766.html

MANAL

Die Unvernunft Unbeteilligter macht den Helfern das Leben zusätzlich schwer.  #nichtzufassen# #sonicht#

ZitatGefahr durch Steinschlag

Die Einsatzkräfte am Unfallort hatten wie bereits bei ähnlichen Einsätzen zuvor wieder das Problem, dass durch die vielen Bergsteiger auf der beliebten und stark frequentierten Überschreitung oberhalb des Patienten laufend Steinschlag drohte. ,,Edelweiß 4" wies die Bergsteiger per Außenlautsprecher an, den Bereich zu verlassen und setzte einen Polizeibergführer ab, der den Bereich am Grat oberhalb der Rinne absperrte und überwachte.

Laut Polizei waren die Leute neugierig und zu nah an der Rinne, was den Einsatz unnötig schwierig und gefährlich gestaltete. Sie hielten sich zu dicht am Einsatzort auf, so dass der Bergretter, der am Tau im Anflug war, in Gefahr geriet, durch Pendelbewegungen Unbeteiligte vom Grat zu stoßen. Die Lautsprecherdurchsagen hielten die Leute nicht davon ab, bis an den Rand der Rinne oberhalb der Einsatzstelle zu gehen.

Bergautist

Ich werde jetzt einmal den Advokat des Teufels spielen:


  • Niemand turnt zwischen Mittel- und Südspitze herum, um zu "gaffen" und mutwillig Rettungsarbeiten zu behindern.
  • Es liegt in der Natur des Menschen, sich für Unfälle zu interessieren. Das ist möglicherweise für sein Überleben wichtig.
  • Kein Retter findet es spaßig, wenn er sein Leben unter Beobachtung Unbeteiligter riskiert. Er wird sich deshalb selten erfreut äußern, selbst wenn niemand die Rettungsarbeiten wirklich behindert hat.
  • Bei solchen Ereignissen Vernunft zu bewahren, fällt nicht immer leicht. Es ist zu entscheiden: Wie kann ich helfen? Was mache ich aus meiner eigenen, nicht zeitunkritischen Tour? Wie kann ich Risiken für die Bergenden vermeiden helfen? Brauche ich als Zeuge gar psychologische Betreuung?

Mit dem Schimpfwort "Gaffer", das hier zum Glück noch nicht fiel, ist es derzeit zum Trend geworden, bis auf unsere katastrophentouristischen Politprofis auch all jene zu verunglimpfen, die eine Rettungsaktion nicht behindert haben. Ich hoffe nur, dass ich selbst niemals so etwas miterleben muss, nur um mir hier ein Urteil erlauben zu dürfen!



MANAL

Kritik zu hinterfragen ist absolut richtig.

Nur wenn die Polizei selber sich beklagt muss schon was dran sein, für die ist das sicher nicht der erste Einsatz am Watzmann gewesen. Und spätestens wenn man vom Hubschrauber über Lautsprecher aufgefordert wird nicht zu stören sollte man schauen dass man Platz macht. Klar ist es interessant was passiert und wenn man gerade durch die Bergung auch nicht weiterkommt schaut man auch zu. Nur dann gehe ich halt so weit aus dem Weg, dass ich nicht störe. Dass man selber nicht mehr helfen braucht und durch Anwesenheit eher stört wenn die Profis schon an der Arbeit sind sollte eigentlich auch klar sein.

Und diejenigen die auf der Autobahn solche Probleme machen werden am Berg ohne Auto sicher genauso Probleme bereiten....

geroldh

Zitat von: rosenheim24.deNach einem tödlichen Alpinunfall am Watzmann gibt es Kritik an anderen Bergsteigern in der Nähe der Einsatzstelle. Einer der Angesprochenen wehrt sich nun gegen die Vorwürfe des BRK.
...
"Während der Bergungsaktion haben wir uns mit unserem Klettersteigset gesichert und in geduckter Haltung verharrt, bis der Hubschrauber weggeflogen ist", schreibt der betroffene Wanderer. "Ein Hubschrauber der Polizei hat zirka 100 Meter vom roten Rettungshubschrauber entfernt eine Durchsage mit Lautsprecher durchgeführt, die aber für uns durch den Lärm von zwei Hubschraubern nur in Fragmenten zu verstehen war. Wir haben nur das Wort Steinschlag verstanden und das so interpretiert, dass wir uns ruhig zu verhalten haben, ...
"Wir sind nicht als Gaffer am Unfallort geblieben, sondern hatten auf Basis der uns vorliegenden Informationen gar keine andere Wahl", schreibt er. "Wir sind nach Abflug des Hubschraubers schnell und vorsichtig weitergegangen, um aus dem Einsatzgebiet zu kommen und mögliche weitere Rettungsmaßnahmen nicht zu behindern. Obwohl wir nicht einschätzen konnten, ob überhaupt noch weitere Maßnahmen erfolgen."
...
Das Bayerische Rote Kreuz hat sich bisher nicht zu dem Eintrag geäußert. *
Ganzer Text / Quelle (27.08.18)


* Ergänzung (30.08.18):
Zitat von: rosenheim24.de...
Update, 28.08.18 - 10.15 Uhr - Stellungnahme des BRK
"Es stimmt nicht, dass das BRK und seine Rettungskräfte die anderen Bergsteiger als Gaffer bezeichnet hätten - das stand in dieser Art nur in der Aussendung der Polizei und wurde von einigen Medien dann noch aufgeladen - wir haben das nicht geschrieben und teilen diesen Vorwurf als Rettungskräfte auch nicht", teilt das Bayerische Rotes Kreuz mit. "Es sind also keine Vorwürfe des BRK."
...

Weiterer Bericht mit Verknüpfung auf den Gästebucheintrag beim BRK (29.08.18)

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Zitat von: MANAL am 23.08.2018, 12:20...
Und diejenigen die auf der Autobahn solche Probleme machen werden am Berg ohne Auto sicher genauso Probleme bereiten...
:o  siehe hier: Keine Lust auf Stau: Frau (22) wendet mitten auf A7, baut Unfall - und haut durch Rettungsgasse ab (27.08.18)

#hihi#  "Nix ist unmöglich – ich fahre Tooooyooootaaaa!"

Bergfuzzi

Zitat von: chiemgau24.deSchönau am Königssee

Der Bergwacht Berchtesgaden ist es mit Hilfe des Rettungshubschraubers "Christoph 14" gelungen, zwei unverletzte Bergsteiger vor dem Einbruch der Dunkelheit zu retten.

Am späten Nachmittag des 26. Oktobers ging über Umwege ein Alarm für die Bergwacht Berchtesgaden aus der oberen Watzmann-Ostwand ein, wo zwei junge ortsansässige Bergsteiger nach flottem Aufstieg über den Berchtesgadener Weg rund 70 Meter oberhalb der Biwakschachtel aufgrund des steinhart gefrorenen, glatten Altschnees vom letzten Wintereinbruch nicht mehr weiterkamen.

Quelle:

https://www.chiemgau24.de/bayern/schoenau-koenigssee-bergsteiger-sitzen-oberen-watzmann-ostwand-fest-bergwacht-christoph-einsatz-10394365.html