Kleine Ursache, große Wirkung?
 

Kleine Ursache, große Wirkung?

Begonnen von Wim43, 18.08.2018, 19:31

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Wim43

Eigentlich etwas Selbstverständliches?

Wer wie ich bei entsprechender Wege-Wahl gerne Wanderstöcke einsetzt, ist gut beraten, spätestens bevor man losgeht, die Festigkeit seiner Einstellungen zu prüfen. Ich persönlich benutze Stöcke mit dem Quick Lock System, nehme sie normalerweise zusammengeschoben aus dem Auto und stelle die Höhe jeweils nach dem zu erwartenden Gelände ein. Ausgefahren und den Hebel bis zum Anschlag umgelegt, schon passt es!?

Mir ist gestern passiert, dass ich auf einem Steig eine sumpfige, sehr glitschige Stelle etwas umgehen wollte und dabei über Wurzelwerk und Baumreste unter vollem Einsatz meiner Stöcke auswich und über einen kleinen Absatz wieder auf den Steig zurück wollte. Das war mit einer Stufe nach unten verbunden, die dann noch einen kleinen Sprung über eine morastige Stelle erforderte, nur machbar mit dem Einsatz des linken Stocks, der das volle Körpergewicht abbekam. Ich war da bereits gute vier Stunden mit viel Einsatz der Stöcke unterwegs und hatte volles Vertrauen in sie. Doch in dem Moment, wo mein ganzes Gewicht auf diesem einen Stock lag, gab die untere Arretierung nach, der Stock schob sich zusammen und ich lag auf der anderen Seite des Steigs, Gottseidank  war es nur eine mäßig steile Wiese, in der ich landete und die Landung im Sumpfloch blieb mir erspart.

Zuhause habe ich mir alles nochmal in Ruhe angeschaut und dabei festgestellt, dass drei der vier Justierschrauben für die Schließhebel gut fest waren, der vierte Übeltäter aber sich sogar von Hand drehen ließ. Normalerweise haben ja diese Stellschrauben einen Schlitz, der auch für dünne Münzen geeignet ist, leider hat man nicht immer die passende gerade im Hosensack.

Was will ich damit sagen? Siehe Thema meines Beitrags, an anderer Stelle passiert, kann so etwas dramatische Folgen haben. Ich werde zukünftig schon beim Packen meines Rucksacks auch die Festigkeit meiner Stöcke prüfen, das passiert mir nicht mehr. 

Bergautist

Ich habe bisher auf Stöcke mit Schnellverschluss verzichtet, weil sich die Stöcke eines Wanderpartners immer wieder (langsam!) "von selbst" zusammenschoben. (Ich hoffe, dass sich das zumindest daheim mit Werkzeug justieren lässt.)

Aber auch die klassischen Drehverschlüsse sind nicht ohne. Bei den Leki makalu classic muss am schon ordentlich Kraft ausüben, damit die in Stellung bleiben. Aber wenigstens kenne ich von denen kein plötzliches Nachgeben. Das wiederum beherrschen meine aktuellen Stöcke Leki makalu superlock ganz gut. Im Winter ist es mir schon öfters passiert, dass der Verschluss plötzlich nachgab. Ich habe das auf die Materialausdehnung durch Temperaturänderung zurückgeführt. Also:

Vor kritischen Stellen auch bei Drehstöcken immer die Festigkeit kurz vorher überprüfen!

Zwar haben die superlock gegenüber den classic den Vorteil, dass man zur Feststellung weniger Kraftaufwand benötigt, dafür dreht man sich dann die Arme "wund".

Vorteil der Drehstöcke scheint somit zu sein, dass man unterwegs wenigstens kein Werkzeug braucht, wenn sich mal was lockert.