Achtung: Kamera-Überwachung

[sachranger]

Servus Robergler,

bin von jemandem aus der Gemeinde angesprochen worden, ob ich nachfolgende Info kommunizieren könne. ER möchte aus nachvollziehbaren Gründen anonym bleiben ...

Das Geigelsteingebiet wird von nun an mit Kameras überwacht. Es sollen alleine auf dem Gemeindegebiet über 10 Kameras sein! Bei den sechs Anstiegen von Sachrang aus fand ich nur bei einem den Aushang – wie es auf Schlechinger Seite ausschaut weiß ich nicht. Für mich eine krasse Aktion, die wohl mehr oder weniger heimlich und dauerhaft durchgeführt werden soll.

Mir wurde gesagt, dass der verwendete Kameratyp nicht unscharf gestellt werden kann. Es sollen Biker, Wanderer, Jogger, Skitourengeher und Hundehalter detailliert aufgeschlüsselt werden.
Es gibt keine Nennung der Standorte, keine Anzahl, keine Markierungen – nur der Hinweis, dass alles gut ist. Die Verwaltungen sind eingebunden.

Für mich ein klarer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, dem Protest schließe ich mich an. Ihr seid informiert, muss jeder sehen wie er damit umgeht, ansonsten immer lächeln am Berg – dann schaut ihr auf den Bildern attraktiver aus! Und natürlich hoffen, dass nirgends ein Radl gestohlen wird oder sonst was passiert, dann bleibt ihr schon im Raster hängen!

[wastl]

Ich habe auch eine Kamera-Überwachung gefunden, kann aber auch einen anderen zweck dienen.

[sachranger]

Ich habe auch eine Kamera-Überwachung gefunden, kann aber auch einen anderen zweck dienen.

Die hast beim Aufstieg zum Schachen fotografiert. Auch sie erfasst Wanderer die den Steig zum Schachen gehen, gehört aber nicht zu dem hier angerissenen Projekt.

[geroldh]

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Das Geigelsteingebiet wird von nun an mit Kameras überwacht. Es sollen alleine auf dem Gemeindegebiet über 10 Kameras sein! Bei den sechs Anstiegen von Sachrang aus fand ich nur bei einem den Aushang – wie es auf Schlechinger Seite ausschaut weiß ich nicht. Für mich eine krasse Aktion, die wohl mehr oder weniger heimlich und dauerhaft durchgeführt werden soll.
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sachranger für diesen Hinweis - davon höre/lese ich auch zum ersten Mal - obwohl das genannte Projekt ,,Integrales Schalenwildmanagement im Bergwald" (Info-Seite) offenbar bereits seit etwas über einem Jahr "läuft", auch das Karwendel-Gebiet "betroffen" sein müßte und in der Beschreibung vorrangig einen anderen Nutzen haben soll: .

...
Die Ziele der mehrjährigen Forschungsinitiative bestehen insb. darin, in zwei ausgewählten und für den Bayerischen Alpenraum repräsentativen Modellgebieten
a) den Populationszustand (Populationsdichte und -struktur), und
b) die Lebensraumnutzung der drei oben genannten Schalenwildarten wissenschaftlich zu untersuchen.

Untersuchungsgebiete ... ,,Geigelstein-Kampenwand" und ,,Karwendel" mit jeweils ca. 5.500 Hektar Flächenumfang.

Das Projektgebiet ,,Geigelstein-Kampenwand" liegt in den Chiemgauer Alpen und hat eine Höhenamplitude von ca. 600 bis 1.800 m NN. Die überwiegenden Bereiche sind bewaldet, Fels- und Mattenbereiche spielen eine untergeordnete Rolle. Das Projektgebiet ,,Karwendel" zeichnet sich insg. durch eine größere Höhenamplitude (800 bis 2.250 m NN) aus, weshalb dort in größerem Umfang auch Fels- und Schuttbereiche sowie alpine Rasen zu finden sind.

Quelle

Siehe auch hier: Steckbrief zum Projekt ,,Integrales Schalenwildmanagement im Bergwald"
bzw.
Wild vor Wald oder Wald vor Wild? - Experten untersuchen Gebiet im Oberen Isartal (Presseinfo vom 26.06.17)

Doch von einer Zählung von    und    kann ich hier erstmal nix erkennen... 

[ehemaliges Mitglied]

Für mich ein klarer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, dem Protest schließe ich mich an.

So dramatisch würde ich das jetzt nicht sehen, solange da nur ein paar Leute auf die Bilder Zugriff haben. Problematischer sehe ich da öffentliche Webcams, auf denen die Leute in Nahaufnahme zu sehen sind und die jeder auf der ganzen Welt auch noch nach Jahren einsehen kann wie z.B. hier:
https://edelweissspitze.panomax.com?t=2018-07-31+11-00-00&r=49&z=181&tl=99964
(da dieser Link nur das aktuelle Bild zeigt: beim Webcam-Bild auf die Schaltfläche "Archiv" klicken und beim heutigen Tag die Uhrzeit z.B. 11:00 Uhr auswählen).

Ich habe da oben seinerzeit keinen Hinweis gesehen, dass da eine Webcam Bilder aufnimmt und die Webcam selbst ist mir auch nicht aufgefallen. Erst ein halbes Jahr später habe ich zufällig entdeckt, dass mich diese Webcam an jenem Tag zweimal "erwischt" hat.

[Frank Steiner]

Für mich eine krasse Aktion, die wohl mehr oder weniger heimlich und dauerhaft durchgeführt werden soll.

Na ja, bei den Aushaengen kann man von "heimlich" wohl nicht reden

Mir wurde gesagt, dass der verwendete Kameratyp nicht unscharf gestellt werden kann.

Jede etwas bessere Kamera hat eine einstellbare Brennweite, aber fuer genaueres muesstest Du mal per Raeuberleiter hochkraxeln und den Typ ablesen.

Für mich ein klarer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, dem Protest schließe ich mich an.

So dramatisch würde ich das jetzt nicht sen die hen, solange da nur ein paar Leute auf die Bilder Zugriff haben.

Es ist vollkommen wurscht, wieviele Leute darauf Zugriff haben. Diese Aktion verstoesst in jeder Hinsicht gegen die DSGVO, und deswegen darf im Moment niemand darauf Zugriff haben. In der DSGVO wird zwar auf das Thema Kameraueberwachung nicht explizit eingegangen, aber die Datenschutzkonferenz (= Datenschutzbehoerden des Bundes und der Laender) hat sich damit befasst und eindeutig dazu geaeussert. Gegen saemtliche Informationspflichten wird hier in vollem Umfang verstossen. Alleine das ist schon Grund genug fuer ein entsprechendes Bußgeld.

Ob eine Risikofolgenabschaetzung, die hier nach Art. 35 DSGVO Art. 3 c) zwingend erforderlich ist, gemacht wurde, ist zumindest zweifelhaft, denn sonst haetten die Veranwortlichen auch ueber die Informationspflichten Bescheid gewusst.

In jedem Fall ist in Bayern bei einer Kamerueberwachung im oeffentlichen Raum durch oeffentliche Stellen  vorab der behoerdliche Datenschutzbeauftragte zu informieren, damit er Stellung dazu nehmen kann. D.h. wer sich dafuer interessiert, ob diese Kameras rechtmaessig dort stehen (abgesehen von dem Verstoss gegen die Informationspflichten), kann mal beim bayerischen Landesdatenschutzbeauftragten nachfragen, ob es eine Information und eine Stellungnahme dazu gibt. Sollte das Projekt dem Datenschutzbeauftragten unbekannt sein, waere das ein Gesetzesverstoss, was zu Bussgeld Nr. 2 fuehren duerfte.

[MuM.Koeppl]

Auch am Untersberg auf der österreichischen Seite im MM
Gebiet wird auf Kameraüberwachung hingewiesen.

[kogo]

Das hat bei den Bayerischen Staatsforsten inzwischen Methode. Im Schafreitergebiet werden die Jagdhütten inzwischen kameraüberwacht.  Die Gründe sind fadenscheinig und sollen vermutlich Wanderer davon abhalten die Jagdhütten als Brotzeitplatz zu nutzen oder am Brunnen die Wasserflasche aufzufüllen, denn dann wird man vermutlich als Einbrecher verdächtigt, gefilmt und strafrechtlich verfolgt.

Jagdhütte_Krottenbach.jpg
(Filesize: 149.28 KB, Dimensions: 750x565, Views: 185)

Jagdhütte am Krottenbach

Kameraüberwachung_Jagdhütte_Klausenloch.jpg
(Filesize: 132.68 KB, Dimensions: 750x565, Views: 189)

Jagdhütte  im Klausenloch


Ergänzung:
Ich hab das mal Datenschutzprofis vorgelegt. In Kurzform: Videoüberwachung möglich -> Wahrnehmung des Hausrechts bzw.  Wahrnehmung berechtigter Interessen für konkret festgelegte Zwecke. Aber da nicht ausreichend darauf hingewiesen wird  bzw. nicht überall  Hinweisschilder und auch die vorhandenen Hinweisschilder nicht korrekt sind handelt es sich um eine intransparente Videoüberwachung die nicht im Einklang mit der DSGVO steht. Wer es genau lesen mag:
https://forum.kuketz-blog.de/viewtopic.php?f=32&t=1355