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Allgäuer und Lechtaler Alpen, 1. Tag

Begonnen von Patago, 30.07.2018, 19:18

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Patago

Servus Robergler/innen
diesmal gehts zu einer 6 tägigen (geplant waren eigentlich 8 Tage, aber dazu später)  Weitwanderung mit alpinen Einlagen in die Allgäuer und Lechtaler Alpen.
Gestartet bin ich letzten Montag um 4.50 Uhr morgens mit der Bahn von Dorfen nach Oberstdorf. Vom Bahnhof geht es noch bei leichtem Regen mit dem Taxi  nach Gottenried und von dort über den Rautweg hinauf nach Gerstruben. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage verspricht ja hervorragendes Bergwetter, da ist jetzt allerdings noch nichts davon zu sehen. Die Wolken hängen tief und das hohe Gras ist sehr nass, so dass meine Schuhe sowie meine Berghose in kürzester Zeit wasserdurchtränkt sind. Durch das flache Dietersbachtal gehts hinauf zur Dietersbach-Alp wo ich mir einen leckeren Apfelkuchen und eine frische Milch einverleibe. Auf meine Frage zur Besteigung der Höfats, meint die Sennerin, bei dem Wetter und dem Regen der Vortage sei das wohl keine so gute Idee.
Von der Alp geht's nun sehr steil über nasse Wiesen zum Älpelesattel. Nun gibt es auch kurze Wolkenlücken und das 1. Gipfelziel zeigte sich zum Ersten mal. Da ich nun schon mal hier bin, deponiere ich meinen Rucksack und starte einen Versuch. Mit meinen neuen Schuhen habe ich erstaunlich viel Gripp auf dem batzigen Weglein und so geht es den schmalen Wiesenpfad bergauf und bald in felsiges Gelände. Die Wolken ziehen immer wieder in die Wand und das Gelände wird zusehends steiler und ausgesetzter. 10 Meter vor dem Gipfelkreuz komme ich zu einer sehr ausgesetzten Stelle, ich probiere noch ein bisschen und entschliesse mich dann für den Rückzug. Bei den Umständen war mir die Sache dann doch zu heikel. Vorsichtig geht's nun wieder hinunter zum Sattel. Beim nächsten Versuch nehme ich vielleicht doch einen Pickel (und lasse die Steigeisen zuhause) mit.
Vom Sattel aufwärts zum Seichereck und auf dem 433 Weg zum Rauheck und Kreuzeck. Immer wieder fängt es ein bisschen zum regnen an und es wird kälter. Unter den Krottenspitzen quere ich ein weites Kar und kurz vorm Fürschiebersattel steht plötzlich eine große Steinbockgruppe von ca. 30 Tieren vor mir. Ich schaue dem Treiben ein wenig zu und gehe weiter zur Kemptner Hütte.
Hier finde ich mich plötzlich im Treiben des E5 Wahnsinns wieder. Ich muss gestehen, dass habe ich bei meiner Planung völlig übersehen. Geführte Gruppen mit bis zu 25 Personen kommen hier an, ob diese Gruppengröße wirklich sein muss sollte sich der Summitclub einmal überlegen. Bin in einem Lager mit 40 Personen und dementsprechend ist auch der Lärmpegel.
Strecke: 18 Km, Aufstieg 2140 Hm, Abstieg 1230 Hm, Dauer 8,5 Std.