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Sinnesjoch (2273m/Lechtaler Alpen) am 23.06.18

Begonnen von MANAL, 26.06.2018, 23:20

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MANAL

Die Wettersituation für Samstag war etwas schwierig. Einerseits war das Wetter schöner je weiter man nach Südwesten geht, andererseits lab die Nullgradgrenze unter 3000 Meter. Zusammen mit dem starken Wind durfte der Berg auch nicht zu hoch sein...

Nach einigem Suchen habe ich einen mir bis dahin nicht bekannten Gipfel entdeckt an dem ich aber schon häufig vorbeigefahren bin, das Sinnesjoch in den Lechtaler Alpen. Der Berg ist in der südöstlichsten Ecke der Lechtaler Alpen in der Nähe vom Fernpaß.

Anfahrt über Garmisch, Ehrwald und den Fernpaß bis man kurz vor Imst in Tarrenz nach Obtarrenz abbiegt. In Obtarrenz muss man schließlich bei der Kapelle links abbiegen. Einen Wegweiser habe ich nicht gesehen, man sollte sich die Wege auf einer Karte anschauen und einprägen.
Die Straße geht recht bald in einen Schotterweg über bei dem man Zweifel hat dass man hier noch fahren darf. Recht robust und mit etlichen Schlaglöchern die man umfahren sollte um nicht aufzusitzen geht es so den Berg hoch. Unterwegs gibt es ein Tor dass man nach Durchfahrt wieder schließen muss. Vorbei an mehreren Almgebäuden und über Serpentinen folgt man immer dem Weg der nicht gesperrt ist. Nach über 400 Höhenmeter erreicht man schließlich den Parkplatz und Ausgangspunkt der Wanderung auf komfortable ca. 1460m Höhe.
Und ganz ungewohnt für Tirol kostet weder die Straße noch der Parkplatz etwas!

Von hier geht es mal auf dem Schotterweg, mal auf einem Pfad Richtung Sinnesbrunn/Sinnesgatter. Recht bald passiert man die Wallfahrtskapelle Sinnesbrunn. Der Weg geht gemütlich weiter bis wir nach einer halben Stunde das Sinnesgatter erreicht. Von hier hat man einen schönen Ausblick das Tal hoch zum Fernpass.

Hier ist der gemütliche Teil um. Nach links geht unser Pfad jetzt steil den Ostrücken des Sinnesjoch nach oben. Zuerst durch den lichter werdenden Wald, dann durch Latschen und schließlich durch Wiesen und Schrofen. Viel Serpentinen gibt es nicht, es geht meistens steil durch teils schottrige Rinnen und Schrofen nach oben. Nur ganz selten muss man auch die Hände zu Hilfe nehmen. Das letzte Stück ist eine steile etwas geröllige und bröslige Rinne, danach erreicht man den flachen Gipfelrücken und geht vom Vorgipel rüber zum Hauptgipfel mit Kreuz (2273m).

Insgesamt haben wir 1 3/4 Stunden benötigt, wir waren aber recht langsam unterwegs, da es für einen Freund die erste Bergtour seit längerer Zeit war ;)

Die Aussicht ist recht anständig. Im Westen und Norden die wilderen Lechtaler Alpen, im Osten Fernpaß, Wetterstein und Mieminger. Im Süden der Blick vom Sellrain über die Ötztaler Alpen. In der Ferne leuchtet sogar die Wildspitze raus. Tief unten das Gurgltal und Imst, gegenüber der lange Rücken vom Tschirgant.

Das Wetter war wie erwartet windig und recht frisch, v.a. wenn die Sonne sich hinter den Wolken verzogen hat. Hinter einem Buckel fanden wir aber einen einigermaßen windgeschützten Platz.

Nach ausreichender Gipfelpause ging es auf dem gleichen Weg wieder runter.

Fazit: Kurze (hoher Startpunkt) und recht robuste Wanderung (steiler Weg, und holprige Anfahrt) auf einen schönen Aussichtsberg. Keine wirklichen Schwierigkeiten außer die anhaltende Steilheit und die letzten paar Meter durch die bröslige Rinne.

Nach der 2-Tagestour im westlichsten Zipfel der Lechtaler Alpen um die Stuttgarter Hütte (https://www.roberge.de/index.php/topic,8905.0.html) vor einer Woche, dieses Mal eine Tour in den Lechtaler Alpen im östlichsten Zipfel. Auf jedem Fall bieten die Lechtaler Alpen sehr einsame, unbekannte und wilde Berge die einen Besuch wert sind auch wenn sie außerhalb des roBerge-Gebiets liegen ;)

Fotos:
- Wallfahrtskapelle Sinnesbrunn
- Während dem Aufstieg ein schöner Blick nach Osten. Links der Fernpaß, dahinter das Zugspitzmassiv etwas in Wolken. Daneben der Wannig in den Mieminger, rechts der Mitte das Tälchen das Nassereith mit dem Inntal verbindet, dahinter das Inntal. Rechts der Anfang des Tschirgantrückens, dahinter das Sellrain.
- Die letzten steilen und brösligen Aufstiegsmeter bevor man den Gipfelrücken erreicht.
- Gipfelrücken vom Vorgipfel zum Hauptgipfel.
- Aussicht vom Gipfel nach Südwesten. Unten das Gurgltal bis nach Imst. Links die Berge zwischen Pitz- und Kaunertal, links der Mitte die Glanderspitze, rechts die Lechtaler Alpen mit Muttekopf und ganz rechts der Rauchberg.