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29.04.18 Müllnerberg, Chiemgauer Alpen, über Bürgermeisterhöhe

Begonnen von Gaisbergsteiger, 29.04.2018, 21:17

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Gaisbergsteiger

Wir waren nur am Vorgipfel (ca. 1310m) vom Rabensteinhorn.
Länge: 13.5km, 920hm, Gesamtgehzeit 5h 20min.
Pflanzen: Ein Knabenkraut im Frühstadium am Beginn der Bürgermeisterhöhe, Schneeheide, Kriechender Günsel, Buschwindröschen, Berg-Hahnenfuß sowie die im Bericht unten

Bild 1: Über den Dächern von Bad Reichenhall.

Links Zennokopf (1756m), mittig Hochstaufen (1771m), rechts Vorderstaufen (1350m) mit dem Fuderheustein (1321m).



Bild 2: Saalachstausee, links die schroffen Nordwände der Reiteralm (Alphorn, Wartsteinkopf und Drei Brüder).

Ganz hinten schneeweiß das Große Ochsenhorn (2511m) und das Reifhorn (2343m) in den Loferer Steinbergen.



Die Talsperre vom Saalachstausee wurde in den Jahren 1910 bis 1913 errichtet.

Bild 3: Knorrig.



Bild 4: In der Teufelsschlucht.

Wir gehen links weiter, rechts geht's zur Teufelshöhle. Die ist ziemlich abschüssig und ohne Ausrüstung und Stirnlampe wird von einer Begehung abgeraten. Sie heißt so, nachdem der Teufel von Unbekannten an die Wand gemalt wurde. Der Name scheint in historischen Karten ebenso wie die Bürgermeisterhöhe ab 1935 auf.



Bild 5: Kugelblume (Globularia spec.)

Die beiden alpinen Kugelblumen Globularia cordifolia und nudicaulis würden passen, blühen aber eigentlich nur im Juni und Juli. Die Echte Kugelblume (punctata) blüht ab April, passt aber eigentlich nicht in die Gegend. Ohne Stängel natürlich sinnlos, aber die Belichtung/Fokussierung war schwierig.



Bild 6: Lathyrus vernus (Frühlings-Platterbse)

 

Bild 7: Von der Bürgermeisterhöhe und weiter westlich gibt es schöne Blicke zum Staufengebirge.

Der Steinerne Jäger, der vom Vorderstaufen in Schrofenkletterei zum Hochstaufen zieht (ungesichert, I), ist bereits schneefrei.



Bild 8: Berg-Flockenblume (Centaurea montana) 



Wir kamen an der mit Almhütte bezeichneten Örtlichkeit vorbei, etwas unterhalb eine Steinmauer. Von der Hütte stehen nur noch die Grundmauern und die steinerne Treppe. Früher hieß sie Holzst. (vmtl. Holzstall). Vom Sattel nach der Bürgermeisterhöhe bis zur Abzweigung Richtung Pflasterbachhörndl zieht sich ein breiter Forstweg hinauf, der oben steiler und gerölliger wird. Dann geht's in leichtem Auf und Ab Richtung Kamm und zum Schluss in steilen Kehren durch den Wald zum Grat.

Bild 9: Rechts das Pflasterbachhörndl (1270m), der mittlere Gipfel, mit frischen Abbruchspuren. 

Im Hintergrund links Gamsknogel (1750m) und Zwiesel (1782m) vom Hinterstaufen. Den Zwiesel hatte ich bis gestern auch noch in der engeren Auswahl gehabt. Nun bin ich froh, dass wir ihn ausgeschlossen hatten. Denn am südseitigen Latschenhang liegen immer noch geschlossene Altschneefelder.



Kurz verläuft der Weg knapp links vom luftigen Grat und geht dann wieder in den Wald ein. Dann in steilen Kehren, teils drahtseilgesichert, hinauf und zum Schluss wieder einfach bis zum Gipfel.

Bild 10: Blick am höchsten Punkt (links) mit dem Rabensteinhorn (1373m) vorbei zum Wendelberg (959m) am Steinpass und Ristfeuchthorn (1566m) rechts.

Im Hintergrund die Loferer Alm mit dem markanten Dietrichshorn (1542m), rechts schneebedeckt die Steinplatte (1869m).



Bild 11: Ausblick nach Nordwesten zum Rauschberg (mittig), bestehend aus Hinterem Rauschberg (1671m) und Inzeller Kienberg (Streicher 1594m und Zenokopf 1603m).

Rechts schaut der Kienberg 1135m) bei Inzell durch, links mit der Kuppe Hochgern (1748m). In Bildmitte etwa Weißbach an der Alpenstraße.



Bild 12: Alpen-Aurikel (Primula auricula)



Bild 13: Das Rabensteinhorn schaut wild aus.

Es muss aber ein einfacher Steig am Kamm entlang führen, denn wir sahen zwei Wanderer entgegenkommen, die nach wenigen Minuten unterhalb von uns vorbeigingen.



Bild 14: Das Müllnerhörndl bildet den vordersten Spitz, dahinter rechts die Bürgermeisterhöhe.

In Bildmitte Bad Reichenhall, hinten im Dunst Salzburg und Gaisberg. In der Höhe wehte kräftiger Südföhn, der Saharastaub mitbrachte. Zugleich wütete unter Kammniveau ein Pollenstaubsturm.



Bild 15: Wenn dem Maler die Farbe ausgegangen ist ...

Hier fließt der Kugelbach zuerst gemächlich, dann über eine felsige Steilstufe hinab und mündet in den Weißbach kurz vor Schneizelreuth. Gegenüber der Gebersberg (1051m), dessen Plateau irrwitziger Weise begrünt ist, die Südwände aber nicht.



Bild 16: Watzmann und Hochkalter schauen durch den Wald am Gipfelkamm. 



Bild 17: Noch einmal Müllnerhörndl, links unten Burgruine Karlstein mit Kirche St. Pankraz. 



Bild 18: Mich faszinierte der braune Wiesenstreifen inmitten des Regenwaldgrüns.



Bild 19: Noch einmal Alpen-Aurikel



Bild 20: Paul-Gruber-Haus (950m), ehemals nur Kugelbachalm genannt.



Ich hatte zuerst eine Runde angedacht, mit ausgesetzter, schmaler Querung der Südwände des Rabensteinhorns, doch uns hat es gereicht, es war doch ziemlich warm und meine Begleiter waren beide nicht 100% fit. Übrigens gab es einmal zwei Almen an der Südseite des Rabenstein-Horns, die Müllnerberg-Alm, nach 1950 verfallen und die Hörmann-Alm (1134m), nach 1935 verfallen.

Bild 21: Am luftigen Grat wächst Zwerg-Alpenröschen (Rhodothamnus chamaecistus). 



Bild 22: Tiefblick in die bröselige Rinne.



Bild 23: Aquilegia vulgaris (Wald-Akelei)



Bild 24: Aquilegia atrata (Schwarzviolette Akelei)



Bild 25: Untersberg und Predigtstuhl.



Rückfahrt mit dem Bus 180 nach Salzburg. Beim nächsten Mal muss ich unbedingt die ganze Runde gehen, die steilen Felswände schauen vom Paul-Gruber-Haus her sicher beeindruckend aus.

Von der Schneelage her wird klar: Oberhalb 1500-1600m ist derzeit noch Schluss, zu viel Altschneefelder, selbst südseitig. Nur der Hochstaufen geht schon problemlos. Rauschberg werd ich mir noch etwas aufheben, den hatte ich als Überschreitung von Weißbach nach Ruhpolding geplant.

Gruß,Felix

schneerose

Wow, so einen Bericht nenne ich mal einen Einstand!  #respekt# #super1#
Herzlich willkommen im Forum  #prost#

Ich kenne und schätze deine Berichte aus einem anderen Forum  ::) und hab mir schon mal gedacht, dich könnten wir hier auch gut gebrauchen  ;D.
Freut mich, daß du hergefunden hast.  :)

eli

Zitat von: schneerose am 30.04.2018, 08:07
Ich kenne und schätze deine Berichte aus einem anderen Forum  ::) und hab mir schon mal gedacht, dich könnten wir hier auch gut gebrauchen  ;D.
Freut mich, daß du hergefunden hast.  :)
Wie recht die schneerose doch hat, dein fundierter Bericht mit den tollen Fotos dazu ist wirklich ein gelungener Einstand, herzlich willkommen auf roBerge, Gaisbergsteiger!  #welcome#

Bin die ganze Runde mal im Mai 2011 gegangen, allerdings da mit Start über die Reibwände - Paul Gruber Haus - Pflasterbachhörndl  und letztlich Busrückfahrt von Reichenhall Ri. Weißbach. Wie du richtig schreibst, gibt es da mehrere ausgesetzte, schmale und seilgesicherte Querungen, ich hänge einfach mal 3 Bilder dazu an.
Das größte Problem aber waren damals die Zecken, mein Partner hat gleich ein ganzes Dutzend eingefangen.  #kopfhoch#

Hawedere, rechne mal so frei Schnauze hoch, dass dir der Nockstein auch nicht ganz unbekannt ist.  ;D

eli