Brand- und Reitstein am 20.04.2018
 

        

Brand- und Reitstein am 20.04.2018

Begonnen von bergfexklaus, 21.04.2018, 14:48

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bergfexklaus

Beim Anmarsch zum Brandstoa beschlich mich die Sorge, dass die Bayerischen Staatsforsten den Bau einer Forstautobahn bis in Gipfelnähe geplant haben könnten. Ganz so schlimm war's dann doch nicht, auch wenn der schöne, alte, trockenmauerbesäumte Waldweg gerade verbreitert und verdichtet, also mehrachsgeeignet gemacht wird, mit den üblichen ,,Kollateralschäden".
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Am Gipfelkreuz des Brandstein angekommen, sinnierte ich dann beim Verzehr meiner Schinkensemmel über die Intensivierung der Forstwirtschaft im Alpenraum. Mehr zu schreiben wäre aber nicht forumsregelkomform.
Nachtrag: Sehr gerne verweise ich auf einen gut recherchierten Artikel zum Thema in der SZ vom 24.04.2018 http://sz.de/1.3955913
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Vom Brandstein aus sieht man im Nordwesten den gut 100 m höheren unbekreuzten Reitstein, den ich bislang noch nie besucht hatte. Spontan entschied ich mich zu einem ,,Gipfelsturm", weglos über die bewaldete Südostflanke. Der Reitsteingipfel selbst ist halbwegs baumfrei, die Aussicht ist ganz nett, aber unspektakulär. Vom benachbarten KeMei-Kopf oder gar von der Nesselauschneid, hat man die weitaus bessere Sicht.
Unter einem Steinhaufen ist ein kleines Gipfelbuch von 2015 deponiert, das eine sehr überschaubare Zahl von Eintragungen hat. Angelegt wurde es übrigens vom allseits bekannten 60er-Fan ,,William Wallace".
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Ich verließ das Gipfelchen über seine Westseite. Von unten sieht diese Seite des Reitstein beinahe alpin aus:
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Weglos stieg ich dann auf den vom Brandstein kommenden Jägersteig zur Nesselaualm ab und über den Forstweg zum Ausgangspunkt zurück, vorbei an tosenden Wasserfällen und wunderschönen Blumeninseln.
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bergfexklaus

Einen hervorragenden Überblick auf den kürzlich besuchten Brand- und Reitstein mit  Nesselau-, Thorau- und Strohnschneid in der Nachbarschaft, hat man von einem Zwergengipfel auf der Nordseite des gegenüber liegenden Unternbergs.
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Das bekreuzte Mittagwandl wird eher selten besucht, obwohl es nur einen Steinwurf vom vielbegangenen Wanderweg zwischen Unternberg und Branderalm entfernt liegt. Auf OSM und im aktuellen BayernAtlas sucht man nämlich vergeblich nach dem Gipfelnamen. Man muss sich schon auf ,,Zeitreise" begeben (Servus Gerold!), allerdings nicht allzu weit in die Vergangenheit, bereits im Jahr 2008 wird man fündig.
Ich wählte den einsamen Aufstieg durch die steile Nordflanke des Eisenbergs, über den Neunundneunziger, ein Jägersteig mit angeblich 99 Kehren.
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Die Rast am Gipfelkreuz musste ich wegen der allgegenwärtigen Ameisen etwas abkürzen. Ich verzog mich zu einem alten Steinkreuz vor einem abgestorbenen Charakter-Baum, mit Blick zur Hörndlwand im Südwesten.
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Den Besuch des belebten Unternberg-Gipfels ersparte ich mir, weil die Sesselbahn bereits in Betrieb und der Parkplatz ziemlich gut besucht war  #prost#
Meine stille Rückwegvariante über einen verfallenen Jägersteig auf ca. 1300 m Höhe, nordseitig ,,Am Brandl" herum, war wieder mal ein kleines Abenteuer. Der Steig wird nicht mehr gepflegt und ist teilweise kaum noch zu erkennen bis völlig zerstört, auch wenn man immer wieder auf total verblasste Markierungen stößt - sofern man sich nicht verlaufen hat  ;D
Oberhalb der Schwendtbodendiensthütte stieß ich schließlich auf die Forststraße zum Parkplatz.

Zwei Kugeln Eis beim besten Eiscafé im Chiemgau hatte ich mir jetzt redlich verdient!

eli

Servus BFklaus

und danke für den mir unbekannten 99 - er Aufstiegstipp  zum ehrwürdigen Steinkreuz. So hat der Charakterbaum vor knapp 6 Jahren ausgesehen.

Gruß und hawedere

eli

bergfexklaus

Zitat von: eli am 26.04.2018, 16:37
So hat der Charakterbaum vor knapp 6 Jahren ausgesehen.

Servus eli,

der Baum ist nicht tot zu kriegen  ;), ein zäher Charakter halt. Vor vier Jahren hab' ich ihn auch schon mal geknipst:
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Damals war mir die Hinweistafel zum Mittagwandl aufgefallen. Diesmal hab' ich gar nicht drauf geachtet ...
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Schönen Gruß
Klaus

bairerkopf

Servus BFklaus,
ich bin heute, auch wegen des Hinweises hier, mal den "99er" rauf aufs Mittagwandl gegangen. Eine nette, stille Feierabendtour.
Unterwegs ist mir der gut sichtbare Steig aufgefallen, der etwa auf 1050 m Höhe vom 99er nach rechts wegführt. Auf ihm müsste man laut DAV-Karte zum Zwölferspitz und letztlich weiter Richtung Sulzgrabenkopf kommen.
Hast du das zufällig mal ausprobiert?
Überlege gerade, ob das ein Grund für eine baldige Rückkehr an den Eisenberg wäre.
Beste Grüße
B.

bergfexklaus

Zitat von: bairerkopf am 13.08.2019, 21:56
Unterwegs ist mir der gut sichtbare Steig aufgefallen, der etwa auf 1050 m Höhe vom 99er nach rechts wegführt. Auf ihm müsste man laut DAV-Karte zum Zwölferspitz und letztlich weiter Richtung Sulzgrabenkopf kommen.
Hast du das zufällig mal ausprobiert?
Nein, den westwärts führenden Steig bin ich noch nicht gegangen. Bin gespannt auf deinen Bericht :)
Schönen Gruß
Klaus