Bildinfo unter Aktuelle Informationen




         


Vor etwa zwei Millionen Jahren begannen die Gletscher der Eiszeit dem Gebirge seine heutige Form zu geben. Die Alpen wachsen noch immer pro Jahr um etwa einen Millimeter in die Höhe. Doch sie sind auch dem Zerfall preisgegeben. Kälte und Hitze machen den Fels mürbe, Regenwasser spült ihn aus. Felstrümmer poltern aus Steilwänden zu Tal. Gletscherzungen und Wildbäche transportieren den Schutt ab und fressen sich immer tiefer ins Gestein. Dabei werden Spuren freigelegt, an denen sich die Geschichte der Alpen ablesen lässt.
Amazon   buecher.de

weitere Bergfotografie-Bücher

Farbmanagement

Begonnen von roskin, 14.11.2017, 17:24

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

roskin

Servus beinand,

was kann der Grund sein, dass meine Fotos am Kamaradisplay farbmäßig "Wow" ausschauen, am Computer aber ziemlich fad von den Farben her?

bergfexklaus

Zitat von: AbseitsAufwärts am 14.11.2017, 17:24
Servus beinand,

was kann der Grund sein, dass meine Fotos am Kamaradisplay farbmäßig "Wow" ausschauen, am Computer aber ziemlich fad von den Farben her?

Ich würde da mal meinen Monitor checken, z.B. mit dem kostenlosen Eizo-Monitortest.

Wim43

Zitat von: AbseitsAufwärts am 14.11.2017, 17:24
Servus beinand,

was kann der Grund sein, dass meine Fotos am Kamaradisplay farbmäßig "Wow" ausschauen, am Computer aber ziemlich fad von den Farben her?
Das ist eigentlich relativ normal, jede Kamera, jeder Monitor, jedes Display hat so seine farbspezifischen Eigenheiten. Ich kenne das von meinen Kameras auch. Bei höherwertigen Kameras kann man das Display für den Wiedergabemodus justieren nach Helligkeit, Kontrast, Sättigung, Rotton und Blauton. Aber auch bei Bildstileinstellungen, falls die Kamera das bietet, kann man individuell seine Aufnahmeparameter nach diesen Kriterien einstellen. Damit lassen sich solche Unterschiede weitgehend ausgleichen.

Je nach PC-Monitor geht das auch da, ähnlich wie man einen Fernseher auf sein persönliches Farbempfinden einstellen kann. Kalibrierung heißt das Zauberwort. Die Kameras neigen generell genauso wie Smartphones zum farblichen Übertreiben bei der Wiedergabe. Es erschwert natürlich die Beurteilung, ob die bei der Aufnahme verwendeten Einstellungen auch am Ende passen. Mit einer Nachbearbeitung am PC kann man aber noch vieles optimieren.

Ich weiß, dass meine Erklärungen etwas amateurhaft sind, das können versiertere Fachleute sicher besser erklären ;). Leider bieten nicht alle Kameras solche Einstellmöglichkeiten, die Kompakten z.B. eher weniger :(.

ckeddf

Eine interessante Frage zu einem komplexen Thema - ich habe mir daher erlaubt, die Beiträge in einen eigenen Beitrag abzuzweigen.

Meine Fragen:
Welcher Dateityp? Geht es um JPEG auf Kamera und PC, oder um RAW-Dateien?
Welcher Monitor wird benutzt? Günstige (Typ "TN") Bildschirme haben eine stark blickwinkelabhängige Darstellung und einen eingeschränkten Farbraum (=nicht alle Farben können vom Bildschirm dargestellt werden). Der erwähnte Eizo Monitortest ist ein guter Startpunkt.

Eine Beispieldatei mit faden Farben oder besonders großer Abweichung wäre vielleicht auch interessant.

bergfexklaus

Mit dem integralen Windows-Tool dccw (Display Color Calibration Tool) kann man in wenigen Minuten seinen Monitor überprüfen und "kalibrieren". Einfach "dccw" in die Suchleiste/Startleiste eingeben.
Für den Hobby-Fotografen dürfte das erst mal ausreichen, um die Spanne zwischen "wow" und "fad" zu minimieren. Wer professionelle Ansprüche hat, kommt wohl an einem hardwarekalibrierbaren (teuren) Monitor nicht vorbei ...

roskin

Danke! Ich mach gerade die Bildschirmtools, bisher nichts auffälliges gefunden . Später werd' ich noch ein Beispielfoto hier hochladen

roskin

Hier mal ein Beispiel:  Einmal der Grünsee Edit:  ist natürlich der Schwarzsee unbearbeitet und einmal von mir nachbearbeitet, was dem Kamera Display nahekommt, aber trotzdem es nicht ganz erreicht, das Gras und die Lärchen wirken immer noch farbenfroher am Display

bergfexklaus

Also auf mich wirkt das nachbearbeitete Foto unnatürlich grün. Das unbearbeitete Foto scheint mir näher an der Realität. Das ist natürlich Geschmackssache.
Leider hast du alle Metadaten sauber gelöscht, deshalb kann man z.B. nicht sehen, in welchem Farbraum du arbeitest: sRGB oder AdobeRGB.

ckeddf

Es geht also um JPEG Dateien in Kamera und Bildbearbeitung? Dann würde ich auch darauf tippen, dass das Kameradisplay zu hell und gesättigt anzeigt. Auf meinem Bildschirm (der besagte kalibrierte Eizo) wirkt das unbearbeitete Bild ebenfalls recht neutral. Die zweite Version sieht ziemlich übersättigt aus. Natürlich auch ok, wenn es so gefällt. Ich würde jedenfalls eher dem PC Monitor trauen - mit den Einschränkungen einer "Pi mal Daumen Kalibrierung" im Hinterkopf.

PS. Die Bilder haben keine Farbprofile - ich bin von sRGB ausgegangen. Bei Verwendung von RAW gibt es abhängig vom Programm auch größere Unterschiede zwischen Kamera und PC.

Frank Steiner

Nicht nur eine Frage der Kalibrierung, sondern auch z.B. des Monitoralters oder der Preisklasse. Ich hab in meinem Buero 5 Monitore rumstehen, und alles sind bei gleicher Farbtemperatur etwas anders bzgl. der Farbdarstellung. Mein 15 Jahre alter Belina, der ums Verrecken nicht kaputt gehen will, zeigt aufgrund des Alters alles etwas blasser und dunkler, da ist Dein Originalfoto sehr blass und das bearbeitete besser. Auf den neueren TFTs und insbesondere auf meinem Laptop-Bildschirm, dessen Einstellungen ich nie veraendert habe, ist es wie bei den anderen auch: das originale wirkt "natuerlich", so sieht's halt in echt aus. Das Nachbearbeitet wirkt extrem unnatuerlich, da sieht man sofort, dass das in der Natur niemals so waere.

Falls Dein Monitor schon aelter sein sollte, ist er vielleicht auch einfach dunkler geworden (ist bei TFTs ja normal nach paar Jahren). Vielleicht mal Laptop von jemand anderem ausleihen und daneben stellen zum Vergleich.

bergfexklaus

Im Prinzip sind nach meinem Verständnis drei Ursachen für die erheblichen Abweichung denkbar, die alle schon erwähnt wurden:

1. PC-Monitor stark de-kalibriert (eher unwahrscheinlich)

2. Kameradisplay zu hell und gesättigt (möglich)

3. Transfer-Software und/oder RAW-Konverter verändert die Originaldatei  (durchaus möglich)

Ohne genaue Kenntnis des kompletten Workflows und der verwendeten Hard- und Software bleiben alle Erklärungsversuche aber ziemlich spekulativ.