Karlspitzen im Kaiser am 20.10.2017

[bergfexklaus]

Mein erster Versuch die Karlspitzen zu besuchen, war vor knapp einem Jahr an Schnee und Eis gescheitert. Im ausklingenden ,,Goldenen Oktober" versuchte ich's noch mal. Zwar waren wieder Schneefelder zu queren, diesmal aber im harmlosen Bereich.

Das Traumwetter hatte viele Bergsteiger und Wanderer in den Kaiser gelockt. Der Parkplatz an der Wochenbrunner Alm war gut besucht und die Gaudi-Hütte hatte vorübergehend wieder geöffnet.

Beim Aufstieg zum Ellmauer Tor (Foto 01) beherrscht die Vordere Karlspitze (links im Bild) die Szenerie.

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Der Anstieg über den (weiter oben markierten) Normalweg führt vom Ellmauer Tor aus durch die geröllige Ostflanke mit einigen Kletterstellen (UIAA I lt. AV-Führer, T5/UIAA II+ bis III (??) lt. OSM) zu einer Scharte im Grat zwischen Vorderer und Hinterer Karlspitze. Die ausgesetzten Passagen wurden mittels Trittbügeln etwas entschärft, was besonders im Abstieg hilft.

Am Grat angekommen, wandte ich mich zuerst der seltener besuchten Hinteren Karlspitze zu. Foto 02 zeigt links das Gipfelkreuz der Hinteren Karlspitze und rechts die Vordere Karlspitze. Dazwischen erkennt man den schneidigen Verbindungsgrat.

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Richtung Norden (Foto 03) macht sich der Zahme Kaiser breit, in der Bildmitte ragt das bekreuzte Totenkirchl in die Höhe und rechts unten ruht sich das Stripsenjochhaus in seinem Schatten von der anstrengenden Saison aus.

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Als hätte Zoro hier seine Signatur hinterlassen, so schaut der Steig zur Hinteren Goinger Halt von der Hinteren Karlspitze aus (Foto 04, links).  Dahinter ist das Lärchegg zu sehen, rechts daneben die Gamsfluchten und die Ackerlspitze.

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Nach einer ausgedehnten Pause folgte ich dem ziemlich luftigen Gratrücken nach Süden zur Vorderen Karlspitze, wobei einige größere Felsblöcke zu überklettern sind. Foto 05 vermittelt einen schönen Eindruck vom Wegverlauf. Rechts im Bild spitzt die Fleischbank vor.

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Abstieg wie Aufstieg.
Kurz nach vier erreichte ich die Gaudeamushütte, wo ich mir Kaffee und Kuchen auf der sonnigen Terrasse schmecken ließ.

[bergfexklaus]

Ziemlich genau ein Jahr nach meinem letzten Besuch der Karlspitzen, habe ich diese ,,lässige" Tour mit meiner Tochter wiederholt.

Wie damals waren der Parkplatz an der Wochenbrunner Alm gut besucht und die Gaudi-Hütte offen - zumindest am Nachmittag. Das Wetter zeigte sich wahrhaft kaiserlich: kein Wölkchen am strahlend blauen Himmel, kein Lüftchen, perfekte Wandertemperatur.
Beim Anmarsch zum Ellmauer Tor war die Vordere Karlspitze schon früh zu sehen.

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Am linken Bildrand ist der höchste Kaisergipfel, die Ellmauer Halt, gut auszumachen. Rechts von der Vorderen Karlspitze erkennt man die tiefe Einsattelung des Ellmauer Tors.

Vom Ellmauer Tor aus bot sich dann ein prächtiger Ausblick ins dunstige Tal bis hin zum schneebedeckten Alpenhauptkamm.

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Kurz vorm Erreichen des Verbindungsgrats zwischen Vorderer und Hinterer Karlspitze kamen uns zwei Tiroler entgegen, die von der ,,lässigen" Tour schwärmten, was beim fränkisch-hessisch-hamburgisch sozialisierten Vater-Tochter-Duo zunächst für Irritation sorgte. Ein lockeres Gespräch machte aber schnell klar, dass die Burschen ,,leiwand" oder einfach ,,geil" meinten 

Wir suchten erst mal die schwieriger zu erreichende Vordere Karlspitze auf, wo wir eine längere Verschnaufpause einlegten. Die Hintere Karlspitze ist schon in Blickweite.

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Unten ist der Schattenwurf des Gipfelkreuzes der Vorderen Karlspitze zu sehen, rechts daneben der Schatten des Fotografen. Oben im Bild lässt sich das Gipfelkreuz der Hinteren Karlspitze erahnen, daneben ein Solobergsteiger, mit dem wir später die Gipfel tauschten 

Nach einer ,,lässigen" Gratkraxelei  standen wir schließlich auf der Hinteren Karlspitze mit 1A-Blick auf das benachbarte Totenkirchl mit dem Zahmen Kaiser dahinter.

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Unten rechts ist das Stripsenjochhaus zu sehen.

Runter ging's auf der gleichen ,,lässigen" Route. Die AV-Bewertung (UIAA I) ist sicher zu niedrig angesetzt, OSM (II+ bis III) übertreibt dagegen die technischen Schwierigkeiten etwas.

In der Gaudi gab's noch Kuchen und Kaffee in der Nachmittagssonne, obwohl die Hüttenmannschaft bereits fleißig beim Abbauen und Winterfestmachen war.
Der Blick zurück auf das Panorama östlich des Ellmauer Tors war auch am Spätnachmittag immer noch: kaiserlich!

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