Schneeschuhe - Empfehlungen und Erfahrungen?
 

   

Schneeschuhe - Empfehlungen und Erfahrungen?

Begonnen von MANAL, 26.02.2017, 23:44

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MANAL

Ich will mir demnächst Schneeschuhe kaufen um auch im Winterhalbjahr in die Berge zu kommen. Habe mich die letzten Tage mal online schlau gemacht was es da alles gibt. Jetzt würden mich mal konkrete Empfehlungen und Erfahrungen interessieren um die passenden auszuwählen.

Ich plane momentan damit einerseits in den Wintermonaten harmlose nicht lawinengefährdete Touren auf die Kuhberge und Waldbuckel am Alpenrand zu gehen, andererseits um im Frühling (April/Mai) damit in die 2000er Regionen vorzudringen wo ich bisher im tiefen weichen Schnee versunken bin. Als Beispiel sowas wie das Rofan oder Estergebirge.

Gibt ja hier im Forum einige die Schneeschuhtouren gehen, würde mich mal interessieren was ihr für Schneeschuhe nutzt, ob ihr damit zufrieden seit und ob ihr etwas empfehlen könnt.

MikeT

Hatte bisher 2 Marken mit denen ich sehr zufrieden war. Salewa und Tubbs. Bei Defekt repariert Tubbs immer. Selbst nach 12-14 Touren pro Winter keine sichtbaren Abnützungen an den Kanten bei beiden Marken. Das Gewicht bei den Tubbs bezieht sich auf die Einskinktiefe beim Schnee, die Schuhe (Alps) sind selbst bis 150kg ausgelegt! Immer gut Reserven zu haben wenn mal abruscht und drauf knallst ,)
Die Salewa sind meist etwas günstiger zu haben (im Angebot öfter um die 120 €), Tubbs immer im Frühjahr mit Gutschein bei Sport Scheck so um die 155 € zu haben (Alp Flex 24/28)
Katastrohe in jeder Beziehung waren Schneeschuhe im Billigbereich... Bindungen halten nicht, gebrochene Kanten, Gelenke ausgerissen, Kanten stumpf nach kurzer Zeit auf dem Eis...  #winter2#
VS Mike

Reinhard

Ich habe das Glück, dass in meinem Wohnort der Sitz der Fa. Schneeschuhe.de ist. Bin 2012 auf Schneeschuhe umgestiegen, da ich aus gesundheitlichen Gründen (Kreuzband) das Tiefschneefahren aufgeben musste. Manfred Clarck hatte mich damals persönlich beraten und als Grundlage seiner Empfehlung zuvor mein Geh- und Tourenverhalten erfragt. Da ich auch immer wieder mal steilere Hänge quere, hat er mir schließlich den irischen Hersteller MSR empfohlen.
Ich bin seitdem mit dem MSR Lightning Ascent 25 voll zufrieden. Das Verschlusssystem halte ich für sehr gelungen. Als Zubehör gibt es eine Verlängerung für besonders tiefen Pulverschnee.

Beschädigungen oder Fehler gab es in den letzten vier Jahren keine.
Bin damit sehr zufrieden, allerdings muss man für die Qualität auch mehr bezahlen ...

mh

Servus MANAL,

willkommen unter den Schneeschuhgehern  :)
Ich bin seit 17 Jahren auf Schneeschuhen unterwegs und habe schon einige Hersteller "durch" (Redfeather, MSR, Salewa, Tubbs ...). Genauso durchwachsen sind meine Erfahrungen: es gibt -leider- nicht den einen Hersteller, auf den ich schwören würde, jeder hatte mal sehr gute, mal schlechtere Modelle.
Da ich im Moment "versorgt" bin, habe ich nicht den Überblick über die aktuellen Modelle; vielleicht helfen aber diese Tipps:

- sehr oft sieht man diese kleinen, meist quietschgelben Hartplastik-Teile. Nicht kaufen! Das sind bessere Fußumrandungen, die im Tief- oder Sumpfschnee hoffnungslos untergehen und statt ordentlicher Zacken nur kleine Noppen haben. Auf Eis sind die völlig untauglich. Nicht umsonst sieht man die meisten Leute, die mit diesen Dingern unterwegs sind, nur auf gewalzten Forstwegen oder Hüttenzustiegen. Wie man vielleicht merkt  ;D, halte ich von diesen Dingern gar nichts, die sind m.E. nicht geländetauglich.

- wichtig sind die Zacken. Viele Modelle haben nur eine Reihe Zacken unter dem Ballen und eine meist V-förmige Leiste unter der Ferse. Das ist okay, aber besser ist es, wenn zusätzlich der ganze Rahmen rundherum gezackt ist. In steilen Querungen macht das wirklich einen Unterschied.

- das Schneeschuhmodell sollte zum Körpergewicht passen. Man sieht oft 90kg-Männer mit Mini-Schneeschuhen, die dann entnervt und enttäuscht sind, weil sie doch dauernd bis zum Oberschenkel einsinken.

- beim Thema Bindung bin ich selber genervt: ich finde nämlich, dass die immer schlechter werden. Eines meiner früheren Modelle hatte eine geniale Bindung: man konnte (ohne Gefummel an der Ferse) von oben einsteigen, dann hat man einfach mittels Ratsche zwei geriffelte Plastikriemen festgezurrt - fertig. Ging rappelschnell, saß den ganzen Tag bombenfest und ließ sich sogar mit Handschuhen bedienen. Meine derzeitigen Tubbs-Schuhe (sonst gut) haben dagegen eine echt nervige Bindung: man muss bei angezogenem Schuh den Fersenriemen in ein Loch pfriemeln (wehe dem, der nicht beweglich genug ist oder es im Knie hat), dann muss man noch die Riemen über dem Rist festzurren. Im durchnässten Zustand werden die "Bandl" immer länger, sodass man alle 10 Minuten nachjustieren muss, wenn einem der Schneeschuh nicht vom Fuß fallen soll. Der komische Druckknopf, mit dem die überstehenden Bandenden fixiert werden sollen, hat übrigens genau eine Tour lang gehalten. Keine Ahnung, warum sich die Bindungen zurück entwickeln; wahrscheinlich sind ein paar Riemen in der Herstellung billiger als frühere Systeme. Am besten im Laden ausprobieren, ob Du mit der Bindung zurecht kommst (mit Handschuhen!).

- Mike hat völlig recht, was "Billig-Schneeschuhe" anbelangt. Ähnliche Erfahrungen habe ich auch (Rahmenbruch nach Steinkontakt).

Ciao derweil,
Margit

bergfexklaus

Seit 2003 bin ich mit Salomon-Schneeschuhen unterwegs (gibt es heute meines Wissens gar nicht mehr). Der Kunststoffrahmen ist schon ziemlich runter und der Biss bei steilen Querungen fehlt, aber die Ratschenbindung funktioniert immer noch so einfach und zuverlässig wie am Anfang. Leider haben die Schneeschuhe keine Aufstiegshilfe.
2013 habe ich meiner Tochter superleichte Alurahmen-Schneeschuhe der Elektra 11er-Serie von Atlas/K2 gekauft, die ich gelegentlich auch selbst benutze, aber nur bei sehr gut verdichtetem Schnee. Die Atlas-Riemenbindung finde ich deutlich umständlicher als die Ratschenbindung meiner alten Salomon-Schneeschuhe. Positiv ist die Aufstiegshilfe. Steile Querungen gehen aber gar nicht.
Ich schaue mich derzeit auch nach neuen Scheeschuhen für alpines Gelände um. Die bereits genannten Tubbs Flex Alp und MSR Lightning Ascent sind meine Favoriten.

In der Ausgabe 1/2016 der Zeitschrift "Land der Berge" findet man übrigens einen recht ausführlichen Praxistest mit acht Schneeschuhen. Testsieger war Tubbs Flex Alp.

MANAL

Erstmal vielen Dank für eure schnellen und interessanten Antworten!

Die bereits erwähnten MSR Lightning Ascent und Tubbs Flex Alp sind mir auch als "quasi-Standard" für alpine Schneeschuhe aufgefallen. Zu denen gibt es jede Menge Tests und Berichte.
Für den MSR spricht das verhältnismäßig geringe Gewicht, dafür wird fast immer die etwas umständliche Bindung kritisiert. Der Tubbs hat dagegen die bessere Bindung, wiegt aber mehr. Für den Tubbs gibt es das Modell Flex VRT dass sogar eine Bindung hat die hervorragend abschneidet, allerdings ist diese wohl so klobig dass man die Schneeschuhe nicht mehr zusammenlegen und an den Rucksack hängen kann.

Irgendwie hat wohl jeder Schneeschuh einen großen Minuspunkt.

Was mich interessieren würde wovon ich bisher nichts gelesen habe ist wie das von der Gefahr her ist etwas zu beschädigen wenn man über Latschen und Steine damit geht. Gerade bei Latschen kann es ja mal vorkommen, dass man in einen Hohlraum einbricht und auf einen Ast aufschlägt. Oder wenn man über einen abgeblasenen Rück geht und knapp unter dem Schnee ein Stein sich versteckt auf dem man draufsteigt. Wie haltbar sind da Schneeschuhe? Hat der MSR Lightning Ascent nicht ein relativ dünnes Deck? Ich hab da irgendwie Angst das man da gleich ein Loch sich durchschlägt. Der Tubbs Flex Alp sieht da etwas robuster aus weil da das Material eher eine massivere Plastikplatte ist?

Außer den zwei genannten Schuhen gibt es ja auch noch eine Unmenge anderer aber da scheint keiner so richtig rauszustehen?

Billigglump würde ich mir eh nicht kaufen, die sind eine Anschaffung für mindestens die nächsten 10 Jahre und da gebe ich lieber jetzt 50-100 EUR mehr aus und habe etwas womit ich noch viele Jahre Freude habe. Deswegen ist mir eine gewisser Robustheit auch wichtig, wobei man da halt mit dem Gewicht abwägen muss. ;)

mh

Servus nochmal,

ich habe derzeit übrigens den Tubbs Flex Alp 22. Wie unten geschrieben, überzeugt mich die Bindung überhaupt nicht. Aber das kommt vmtl. daher, dass ich früher bereits andere Modelle mit m.E. weitaus besseren Bindungen hatte. Wer keinen Vergleich hat, findet die Bindung vielleicht gar nicht so nervig.

Vom ebenfalls unten erwähnten Billig-Glump mal abgesehen, habe ich es noch nie geschafft, einen Schneeschuh durch Einbrechen in die Botanik oder durch Steinkontakt zu schrotten. Beides kommt ja ständig vor. Das müssen die aushalten und tun es i.d.R. auch. Man will ja auch nicht bei jedem aperen Mini-Fleckerl abschnallen müssen. Neulich hab ich mal ausprobiert, durch den Harschdeckel in ein gut bauchtiefes Loch voller Steine einzubrechen. Die Schneeschuhe waren danach unbeschädigt! :-)

Wie groß ist denn der Gewichtsunterschied? Ein paar Gramm hin oder her sind sicher nicht "kriegsentscheidend". Da ist die Frage eher, ob Du sie gut und ergonomisch am Rucksack befestigen kannst. Bei meinem alten Rucksack konnte man die Schneeschuhe nur hintendrauf befestigen und hatte immer das Gefühl, dass es durch das Gewicht den Rucksack nach hinten zieht. Das strapazierte die Schultern und das Kreuz, weil man zum Ausgleich mehr nach vorne geneigt ging. Beim jetzigen Rucksack sitzen die Schneeschuhe einzeln an den Seiten vom Rucksack, das trägt sich prima und man merkt ein paar Gramm mehr oder weniger gar nicht. Wenn der Gewichtsunterschied groß ist, ist es natürlich ein Argument.

Ciao derweil,
Margit

MANAL

Danke für die konkreten Antworten Margit!

Der Unterschied zwischen den MSR und den Tubbs liegt so bei 200-300g für beide Schuhe (auch abhängig von den Größen), die MSR sind dabei die leichteren.

bergfexklaus

Die größte Schwachstelle meiner Schneeschuhe (Salomon, Atlas) ist der mangelhafte Halt beim Traversieren steiler Hänge. Dafür braucht man m.E. Schneeschuhe mit rahmenintegrierten Seitenkrallen, wie sie MSR und Tubbs an einigen Modellen anbieten. Auch Atlas führt neuerdings Modelle mit rahmenintegrierten Seitenkrallen (z.B. Spindrift). Leider habe ich bisher noch keinen Schneeschuh gesehen, der rahmenintergrierte Seitenkrallen mit einer Ratschenbindung vereinbart.

Wegen der Robustheit würde ich mir keinen Kopf machen. Ich habe es bisher nicht geschafft meine Schneeschuhe ernsthaft zu beschädigen, weder in Latschengürteln, noch durch Felsbrocken.

ckeddf

Ich habe seit zwei Jahren die Tubbs Flex Alp VRT. Bin sehr zufrieden, allerdings ist das auch mein erstes Paar. Zur großen Bindung: Ich trage jeweils einen Schuh links und rechts am Rucksack. Es stimmt schon, dass man sie nicht so stark komprimieren kann. Wobei mir das bist jetzt noch nie negativ aufgefallen ist. Es gibt sie ja wie erwähnt auch mit der normalen Bindung zu kaufen. Ich kann jedenfalls an den Schuhen mal messen, falls das hilfreich wäre.
Meine Frau hat ein Paar von Atlas, was auch einen guten Eindruck macht. Die MSR waren mir damals zu teuer, sonst hätte ich sie auch in Betracht gezogen.

Edit: Ich habe auch bei Schneeschuhe.de gekauft - konnte bei denen direkt im Lager abholen und bezahlen. Die VRT Bindung musste ich noch nie unterwegs nachstellen, die hält bei mir bombenfest.

Bergfuzzi

Servus

Ich habe einige Jahre den Tsl Outdoor 325 Expedition Grip benutzt. Die Bindung war Top und auch der Seitenhalt, das größte Problem war dass die Schneeschuhen extrem den Schnee stollen. Deshalb habe ich mir dann vor knapp 2 Jahren neue gekauft. Habe mich dann nach längerer Suche für die TUBBS MOUNTAINEER entschieden und bin seitdem begeistert von den Tubbs.
Hier ist der Test von den Schneeschuhen http://www.testberichte.de/p/tubbs-tests/mountaineer-testbericht.html

Gruß fuzzi

MuM.Koeppl

Zitat von: mh am 27.02.2017, 08:49
- sehr oft sieht man diese kleinen, meist quietschgelben Hartplastik-Teile. Nicht kaufen! Das sind bessere Fußumrandungen, die im Tief- oder Sumpfschnee hoffnungslos untergehen und statt ordentlicher Zacken nur kleine Noppen haben. Auf Eis sind die völlig untauglich. Nicht umsonst sieht man die meisten Leute, die mit diesen Dingern unterwegs sind, nur auf gewalzten Forstwegen oder Hüttenzustiegen. Wie man vielleicht merkt  ;D, halte ich von diesen Dingern gar nichts, die sind m.E. nicht geländetauglich.

Ja, die hab ich und bin eigentlich voll zufrieden damit, für´s Eis gibt es Harscheisen zusätzlich. Gibt's auch in Weiß als Gebirgsjägerausrüstung bei der Bundeswehr. Recht viel Hüttenzustiege haben die noch nicht gesehen.   :)

geroldh

Zitat von: ReinhardIch habe das Glück, dass in meinem Wohnort der Sitz der Fa. Schneeschuhe.de ist. ...
;D  War mir als langjährigen "Stoderer" noch nicht bekannt, ist aber wohl eher dem (unsichtbaren) Internet-Zeitalter geschuldet, doch man(n) lernt halt dank roBerge.de nie aus...  ;)

MANAL, ich denke, du bekommst "die Qual der Wahl"...  #hihi#  - und ich setze da nochmal zwei drauf:
Bin seit mehreren Jahren, aber eher unregelmäßig (bei gutem Schnee sind die TourenSki die erste Wahl und bei hartem oder wenig Schnee haben Bergstiefel mit gutem Profil ihren Vorteil), mit günstigen McKinley (Bild-oben, Bild-unten) und Tubbs-Xplore25 (Bild) unterwegs.

Die McKinley haben einen Fersenschlitten, der einfach mit einem Kipphebel und zwei Metallzapfen auf die Schuhgröße eingestellt werden kann. Als Fixierung dient ein Ratschenriemen, wie ihn wohl Margit beschreibt. Vorne findet die Fixierung durch kurze Riemchen statt. Hinten unter dem "Bindungsbrett" dämpft ein kleiner Fersengummi das Klappklapp etwas, vorne dreht sich das "Bindungsbrett" unter dem Fußballen auf einer Metallstange. Offenbar kann das rote Fersenelement mit Beschriftung "Pivot System" als Steighilfe dienen, habe ich aber noch nie benutzt, wollte dem Material keine 100kg-Belastung zutrauen. Auch läßt sich damit das "Bindungsbrett" feststellen, aber damit konnte ich im Abstieg bisher auch nix g'scheits anfangen - und hab's bald wieder geöffnet. Die Unterseite weist 4+2 Metallzähne auf und auch am beweglichen Element unter der Fußspitze sitzen steigeisenähnlich zwei Metallzähne. Für flache eisige Stellen sicher ausreichend, für Pressschnee dürften die zahlreichen Hartkunststoffkanten des Rahmens die Verzahnungsfunktion übernehmen.

Bei den Tubbs-Xplore gibt es den bekannten Alurohrrahmen, in das im hinteren 2/3-Bereich (grau) eine stabile "Folie/Segeltuch" mit Nieten aufgespannt ist. Das Material im vorderen 1/3-Bereich (blau) ist aus Hartplastik - und bei mir, dadurch dass die Riemen sich (wie bereits erwähnt) durch Nässe verlängert haben und dadurch dass die nun nicht mehr direkt am Schuh anliegende Bindung von unten daran verkantet hat, leider an einer Stelle gebrochen. Einen Bastel-Reparatur-Versuch schiebe ich seit längerem "erfolgreich" vor mir her... Das Bindungssystem mit dem Aufdruck "QuickFit" dürfte ansonsten wie von Margit beschrieben entsprechen, z.B. der gummiartige Fersenriemen, der durch einen Metallzahn in einem Loch und umlegen in eine kleine Lasche zu fixieren ist. Unter dem Fersenbereich ist eine V-förmig gebogene Metallplatte mit vier Zähnen aufgenietet und auch auf dem beweglichen Bindungselement im Ballenbereich ist eine Metallplatte mit vier schräggestellten Zähnen aufgenietet. Unter dem Fußspitzenbereich ist diese Metallplatte in Anlehnung an Steigeisen-Frontzacken ausgeführt. Insgesamt wohl auch eher für leicht vereiste Flachstellen konzipiert. Keine Steighilfe und keine Feststellmöglichkeit.

Für Querungen im steileren Gelände ist man sicher auf ausreichend Einsinktiefe angewiesen, damit man nicht wegrutscht (hier haben Ski einen klaren Vorteil), ansonsten habe ich durch "Try-and-Error" festgestellt, dass man dort bei fester Oberfläche eine "besondere" Gehtechnik braucht, indem man die (Schnee)Schuhspitzen gegen den Hang ausrichtet und leicht ansteigend eher eine "Seitwärtsbewegung" macht. Solche Zickzack-Aufstiege sind auf längere Zeit aber lästig und ich bin dann meißt in den senkrechten Direktanstieg gewechselt.
Grundsätzlich haben (meine) Schneeschuhe ihren großen Vorteil im (tief)verschneiten, ggfs. leicht geneigtem Flachgelände, sowohl im Auf- als auch im Abstieg - so wie sie ihren Ursprung wohl bei den untergeschnallten Trapper-Tennisschlägern hatten... Im (alpinen) Steilgelände ist m.E. der Aufstieg anstrengender als mit Ski und auch das Abwärts ist dort nicht so angenehm aufgrund der Schrägstellung der Schneeschuhe, selbst in der Falllinie. Ob es hierfür passendere (Kompromiss)Modelle gibt, vermag ich nicht zu beurteilen...

woive

Also der "billige McKinley" (Bilder und Beschreibung in dem vorhergehenden Beitrag von geroldh) ist für mich erste Wahl, wenn es nicht nur ein Ausflug über eine verschneite Ebene ist. Mit dem sind so ziemlich alle Steigungen und Schneezustände bestens begehbar. Ich hab ca 10 andere Modelle aller möglichen Hersteller ausprobiert, aber ich komme immer wieder auf die 10 Jahre alten Dinger zurück.
Übrigens verträgt die Steighilfe 85 Kilo sehr gut, die schafft auch mehr  8)
Kann ich nur empfehlen!

Und Finger weg vom Nivatus (Schneehschuh mit Abfahrtshilfe)  - die Idee ist gut aber die Ausführung miserabel

MANAL

Zusammen mit euren wertvollen Erfahrungen und weiterer Recherche im Netz erscheint mir der MSR Revo Ascent als die Lösung die all das hat was ich mir so vorstelle:

- Robustheit (ich traue einer Plastikplatte mehr als der Bespannung des MSR Lightning Ascent)
- Packmaß und Gewicht (vergleichbar mit dem MSR Lightning Ascent)
- Funktionalität und Leistungsvermögen (ähnliches Spektrum wie der Tubbs Flex Alp/VRT und der MSR Lightning Ascent)

Wenn es um Bindungen geht wäre wohl der Tubbs Flex VRT das non-plus-ultra, aber das erkauft man sich wohl mit einer recht unhandlichen und klobigen Bindung. Und so wie ich die verschiedenen Tests gelesen habe hat sich so ziemlich jeder auch mit den Bindungen der MSR arrangieren können.

Hat irgendjemand den MSR Revo Ascent und kann noch persönliche Erfahrungen einbringen?

Reinhard

Habe auf Youtube ein Video mit dem MSR Lightning Ascent gefunden: MSR & TSL snowshoes test

Zur Bindung: Ab Minute 3:55 kann man gut sehen, wie schnell er sich öffnen lässt (für das Schließen brauche ich auch nicht länger, ich lasse aus Bequemlichkeit immer die hintere Schlaufe geschlossen).

Die Bespannung am unteren Ende ist bei mir im 6. Winter noch in einwandfreiem Zustand. Gelegentlich gehe ich einige Meter auf steinigem Gelände ohne Schnee, das sollte aber natürlich nicht übertrieben werden. Eine Plastikplatte dürfte da sicher unempfindlicher sein.

geroldh

Zitat von: mh...
- beim Thema Bindung bin ich selber genervt: ich finde nämlich, dass die immer schlechter werden. Eines meiner früheren Modelle hatte eine geniale Bindung: man konnte (ohne Gefummel an der Ferse) von oben einsteigen, dann hat man einfach mittels Ratsche zwei geriffelte Plastikriemen festgezurrt - fertig. Ging rappelschnell, saß den ganzen Tag bombenfest und ließ sich sogar mit Handschuhen bedienen. ...
An dieser Stelle wäre ggfs. ein Foto von dieser als ,,genial" befundenen Konstruktion interessant  ;)  – evtl. dürfte es aussehen wie diese Schneeschuh-Bindung mit zwei Ratschenriemen.
Offenbar findet die ,,Ratschenbindung" vorrangig bei günstigeren Modellen Verwendung, während die namhaften Hersteller wohl ihre eigenen Entwicklungen/Patente verwenden (und verkaufen) wollen. Dabei sollte die Haltbarkeit der an sich handlichen und wartungsfreien ,,Ratschenbindung" auf jeden Fall mit einer qualitativ hochwertigen Materialauswahl und Verarbeitung zu gewährleisten sein.

Zitat von: woiveAlso der "billige McKinley" ... ist für mich erste Wahl, wenn es nicht nur ein Ausflug über eine verschneite Ebene ist. Mit dem sind so ziemlich alle Steigungen und Schneezustände bestens begehbar. ... ich komme immer wieder auf die 10 Jahre alten Dinger zurück. ...
Ja, als ich diese Dinger vor vielen Jahren in einem Sportgeschäft haptisch in die Finger bekam, war ich vom angebotenen Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt – danke für den Hinweis bzgl. der Steighilfe  ;). Einzuordnen sind beide von mir eingesetzten Modelle eher als ,,Allrounder" mit dem ,,Einsatzgebiet für flaches bis bergiges Gelände" und überschaubaren Hangquerungen.
Die von MANAL in die Auswahl genommenen Geräte sind mit dem gezahnten Rahmen schon professioneller und stärker für ein ,,Einsatzgebiet im bergigen bis alpinen Gelände" mit (mittleren) Hangquerungen geeignet.

Weil's mich etwas interessiert hat, bin ich mittels den Begriffen ,,Schneeschuhe Ratschenbindung" auf Bildersuche gegangen und bin dabei für interessierte roBergler, die ,,günstig" im ,,normalen Gelände" unterwegs sein möchten, auf ein attraktives Angebot gestossen – stark vergleichbar mit meinem vorgestellten, alten Modell ,,McKinley Snowcross" (Bilder s.u.): Es ist ein Sondermodell (franz. Hersteller) zum Sonderpreis (169,95 € -> 64,95 €)
Zitat von: outlet.hive-outdoor.com (bzw. Händler auch in ebay)INOOK - Reit im Winkl: Allround Schneeschuhe (EU 35 - 47) - 1x gelaufen für Guinness Weltrekord 2017
Farbe dunkelgrau / Ratschen–Bindung und Steighilfe: schwarz
...
Wurden beim Guinness Weltrekord gelaufen in Reit im Winkl für ca. 2-3 Stunden! 100% funktionstüchtig und auch fast wie neu!! ...
So wie es aussieht, sind diese offenbar baugleich mit den ,,INOOK AXM" und ähnlich den ,,INOOK Expert".
Ob der Weltrekord wie angegeben heuer war, oder doch schon vor einem Jahr*, dürfte vlt. nur dem Marketing dienen...
* Bei traumhaftem Wetter: Größte Schneeschuhwanderung der Welt  (26.02.16)

mh

Servus Gerold,

ja, so ähnlich sah sie aus, die "geniale" Bindung. Kein Gewurschtel mit Fersenriemen (die müssen gar nicht geöffnet oder verstellt werden, da Einstieg von oben), zwei mal ein bisschen "ratschen" mit wohlig behandschuhten Fingerchen und dann bombenfester Sitz den ganzen Tag. Das waren noch Zeiten (nachtrauer, schnüff)...

Warum -Deinen Nachforschungen zufolge- gerade hochpreisige Hersteller offenbar die mickrigsten Bindungen haben, wäre noch herauszufinden.

Gruß,
Margit

bergfexklaus

Zitat von: geroldh am 28.02.2017, 18:38
So wie es aussieht, sind diese offenbar baugleich mit den ,,INOOK AXM" und ähnlich den ,,INOOK Expert".
INOOK hatte ich auch schon mal auf dem Schirm, allerdings das alpine Modell "Freestep", das einen "hervorragenden" Halt in schweren Hängen verspricht. Wenn man sich dann aber die Konstruktion der Seitenkrallen genauer ansieht, kommen Zweifel. Einen sehr guten Eindruck macht allerdings die Ratschenbindung. Auch die Steighilfe sieht nach einer technisch sauberen Lösung aus. Die primitiven Drahtbügelsteighilfen der hochpreisigen MSR- oder Atlas-Schneeschuhe sind da deutlich weniger komfortabel. Die INOOK-Bindung kann man übrigens zum Rahmen fixieren, was beim Überwinden von Hindernissen hilfreich sein dürfte.

MANAL

Nach der ganzen Recherche und euren wertvollen Beiträgen habe ich mich für den MSR Revo Ascent entschieden. Über Idealo habe ich die für ca. 170 EUR bei Vertikal Extreme in Holzkirchen als verfügbar gesehen und bestellt. Zwei Tage später wurde ich informiert dass sie doch nicht verfügbar sind und auch nicht vom Hersteller geliefert werden können und ob ich irgendwas anderes will... Habe mich dann doch gefragt wofür man eine Verfügbarkeitsanzeige online hat wenn die überhaupt nicht stimmt.  :o

Habe mich dann nicht für den nächstgünstigen Anbieter entschieden sondern für Bergzeit der diese für 187 EUR angeboten hat und dort bestellt. Zwei Tage später bekam ich die Mitteilung dass sie ausgeliefert wurden. Gleichzeitig entdeckte ich dass genau ab dem Tag es eine Rabattaktion bei Bergzeit hatten bei denen genau mein Schneeschuh auf einmal nur noch 150 EUR kostet. Etwas verärgert habe ich Bergzeit angeschrieben, den Sachverhalt erklärt und gemeint ob man mir nicht irgendwie entgegenkommen kann da ich ja rechtlich auch alles zurückschicken und neu bestellen könnte und dass wir uns dieses dämliche hin- und herschicken hätten sparen können. Ich wäre z.B. mit einem Gutschein über einen Teil des Betrages auch schon zufrieden gewesen, aber ohne großes Diskutieren hat man mir sofort angeboten den Differenzbeitrag zu überweisen. Sehr kundenfreundlich, kann Bergzeit damit auch sehr empfehlen.  #danke1#

Inzwischen habe ich die Schneeschuhe bekommen und hab mich schon darauf gefreut sie am Wochenende erstmals einzusetzen. Aber was passiert, das Wetter versagt nach einigen wunderschönen Arbeitstagen genau für das Wochenende.  :o  ???  :(