Belichtung bei Schnee
 

        


Vor etwa zwei Millionen Jahren begannen die Gletscher der Eiszeit dem Gebirge seine heutige Form zu geben. Die Alpen wachsen noch immer pro Jahr um etwa einen Millimeter in die Höhe. Doch sie sind auch dem Zerfall preisgegeben. Kälte und Hitze machen den Fels mürbe, Regenwasser spült ihn aus. Felstrümmer poltern aus Steilwänden zu Tal. Gletscherzungen und Wildbäche transportieren den Schutt ab und fressen sich immer tiefer ins Gestein. Dabei werden Spuren freigelegt, an denen sich die Geschichte der Alpen ablesen lässt.
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Belichtung bei Schnee

Begonnen von ckeddf, 28.01.2017, 13:00

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ckeddf

Ich bin bei Facebook in ein paar Fotogruppen, da sieht man momentan öfters dunkle unterbelichtete Schneebilder.

Woher kommt das? Die Kamera versucht meistens, eine ausgeglichene Belichtung zu erreichen. Überbelichtung (also rein weiße ausgefressene Bereiche) sind schlecht. Schnee mit Sonne ergibt naturgemäß große helle Flächen, die viele Kameras dazu verleiten, zur Sicherheit kräftig unterzubelichten.

Was tun? Entweder das Schnee + Sonne Motivprogramm verwenden ;) oder von Hand etwas überbelichten. Bei den meisten Kameras ist das ein Knopf mit einem -/+ Symbol gekennzeichnet oder EV (für Exposure Value = Belichtungswert). Damit kann man die Messung der Kamera in Richtung hellere Belichtung (+) oder dunklere Belichtung (-) beeinflussen. Bei Schnee kann man zum Beispiel einen Wert von +1,0 einstellen, was salopp gesagt bedeutet: Doppelt so hell wie vorher. Zu viel ist natürlich auch nicht gut, da je nach Aufnahmeart überbelichtete Bereiche schwer oder gar nicht mehr zu retten sein können.
Optimalerweise schaut man dabei auf das Histogramm des Bildes (Verteilung der Helligkeitswerte), denn das ist die einzig verlässliche Möglichkeit, die Belichtung zu beurteilen. Es gibt auch bei vielen Kameras die Möglichkeit, sich überbelichtete Bereiche blinkend anzeigen zu lassen.

Hier drei Beispielbilder:
Bild 1 zeigt die von der Kamera automatisch gewählte Belichtung. Sie ist zu dunkel. Ich habe oben rechts das Histogramm eingeblendet.
Bild 2 ist mit einem Wert von EV +1,0 aufgenommen. Das Histogramm spiegelt das hellere Bild mit einer deutlichen Verschiebung nach Rechts wieder. Das Bild ist jedoch nicht überbelichtet, da der rechte Rand des Histogramms frei bleibt.
Bild 3 als Negativbeispiel ist überbelichtet (mit +2,3) - das Histogramm läuft ganz am rechten Rand auf, was überbelichtete Bereiche bedeutet.

MANAL

Ich würde die Belichtung anpassen auf den Teil des Fotos das man korrekt belichtet haben will und gegebenenfalls zuhause am Computer etwas korrigieren. Im Zweifelsfall eher unterbelichten, dunklere Bereiche lassen sich korrigieren, hellere nur schlecht.

Man muss halt aufpassen dass man das nicht zu weit treibt, ansonsten werden das fürchterlich künstliche HDR-Bilder (die mir persönlich überhaupt nicht gefallen).

Bernhard G.

Andere, schnelle Möglichkeit: Focus&Belichtungsspeicher. Ich weiß nicht, ob das alle Kameras haben, aber bei meiner steinalten Nikon Coolpix habe ich immer eine "Kompromissstelle" anfokusiert, die ich richtig belichtet haben wollte. Hat i.d.R. gut funktioniert.

Bei meiner neuen Sony Alpha 6000 ist das praktisch nicht mehr nötig. Deren intelligente Automatik ist sagenhaft gut (das Objektiv eher nicht). Im Zweifel kann man auch eine Belichtugsreihe schießen lassen.

Reinhard

Zu dem Thema "HDR" habe ich bei "Brombas Berge" noch einen interessanten Artikel gefunden:

Lohnt sich HDR für Bergaufnahmen?

bergfexklaus

Ein sehr lesenswertes, kostenloses E-Book zum Thema HDR gibt es hier:

http://www.vir2cope.eu/dl-counter/download/e_book_hdr_german.pdf