Steinbock-Projekt
 

        



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Steinbock-Projekt

Begonnen von thomas_kufstein, 01.09.2016, 16:02

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thomas_kufstein

LiebNaturfreunde!
Der LBV und der Bayrische Jagdverband (was für eine komische Allianz) haben eine Mitmach-Projekt gestartet, dass hervorragend zu vielen von uns passt. Die beiden Organisationen versuchen mehr über den König der Alpen, den Steinbock, in Bayern herauszufinden. Dabei werden Bergwanderer aufgerufen Sichtungen zu melden. Nähere Informationen gibt es hier: http://www.lbv.de/aktiv-werden/alpensteinbock-in-bayern.html

In den Berchtesgadenern sieht man ja desöfteren die majestätischen Tiere und selbst im Roberge-Kerngebiet, am Brünnstein, kommen die Tiere vor, wobei meine letzte Sichtung am Brünnstein schon Jahre zurück liegt. Wann und wo habt ihr denn zuletzt einen Steinbock gesehen?

Servus,
Thomas

indian_summer

Zitat von: thomas_kufstein am 01.09.2016, 16:02
Der LBV und der Bayrische Jagdverband (was für eine komische Allianz) haben eine Mitmach-Projekt gestartet, dass hervorragend zu vielen von uns passt. Die beiden Organisationen versuchen mehr über den König der Alpen, den Steinbock, in Bayern herauszufinden. Dabei werden Bergwanderer aufgerufen Sichtungen zu melden.

Ich frag mich allerdings schon ein bissl, was die da rausfinden wollen. Eine genaue Zahl wird man dadurch ja nie erlangen.
Interessant finde ich aber, dass früher im 18. Jahrhundert der Steinbock überall nahezu ausgerottet war, und somit eigentlich alle Steinbockpopulationen erst wieder neu angesiedelt werden mussten. Würde man das mit Bär oder Wolf machen, dann wäre/ ist der Teufel los...


Zitat von: thomas_kufstein am 01.09.2016, 16:02
. Wann und wo habt ihr denn zuletzt einen Steinbock gesehen?

Ich hab mir ja extra diese "Wanderungen zu den Steinböcken" schenken lassen, da ich zwar schon viele Gams, aber noch nie einen Steinbock gesehen hab. Am Brünnstein hat es bislang nicht geklappt, aber vor gut zwei Wochen bin ich dann mal eine der Touren in dem o.g. Buch nachgegangen. Vom Gasthof Gramai rauf zur Lamsenjochhütte. Und tatsächlich hab ich drei Steinböcke gesehen. Hat mich total gefreut, ich find Steinböcke sehr beeindruckend!

Elisabeth

bergfexklaus

Dass der Landesbund für Vogelschutz (!) in Bayern die Steinbockpopulation erkunden will, finde ich schon höchst merkwürdig. Ist man als Vogelschützer automatisch Steinbockexperte?
Für den Bayerischen Jagverband ist eine solche Aktion ein absolutes Armutszeugnis. Bei den extrem bejagten Gämsen weiß man genau Bescheid, bei den nicht bejagten Steinböcken muß man Amateure fragen.
Lasst bitte den wunderschönen, neugierigen und wenig scheuen Wildtieren ihre Ruhe und hetzt ihnen keine Freizeitpopulationsforscher auf den Hals. Ich werde jedenfalls keine Daten an solche fragwürdigen Projekte liefern.

thomas_kufstein

Zitat von: BFklaus am 02.09.2016, 10:26
Dass der Landesbund für Vogelschutz (!) in Bayern die Steinbockpopulation erkunden will, finde ich schon höchst merkwürdig. Ist man als Vogelschützer automatisch Steinbockexperte?

Lieber Klaus!
Der LBV ist seit vielen Jahren ein anerkannter Naturschutzverein, der sich intensiv mit Biotopschutz, Umweltbildung, Wildtiermonitoring und schon lange nicht mehr nur mit Vogelzählen beschäftigt. So weit ich die Aktion verstanden habe, ist es keineswegs notwendig Expertenwissen zum Thema Steinböcke mitzubringen. Es geht ja nur darum die Tiere in freier Natur zu beobachten, damit wirkliche Experten was mit diesen Informationen anfangen können.

Dass so wenig über die Bestandszahlen dieser "wunderschönen, neugierigen und wenig scheuen Wildtiere" bekannt ist, sollte uns bedenklich stimmen und der eine oder andere Freizeitpopulationsforscher kann hier hilfreich bei der wissenschaftlichen Dokumentation sein.
Ich kann gut verstehen, dass du an solchen Zählungen kein Interesse hast und deine Naturbeobachtungen lieber für dich behältst. Das ist völlig in Ordnung. Für mich wird es aber sehr schwierig, wenn man solche Ideen einfach als amateurhaft abqualifiziert, denn ich denke, dass da ziemlich viel Know How dahinter steckt. Auch gebe ich zu bedenken dass viele Amateure -und da zähle ich mich auch dazu - ihr Hobby mit ganz viel Liebe betreiben und dadurch doch die eine oder andere Information aus ihrem Gebiet beitragen können, die wirkliche Experten hervorragend brauchen können, um z.B. Schutzkonzepte zu entwickeln, von denen die Wildtiere dann profitieren.
Wie wichtig (und hoffentlich erfolgreich) eine umfassende Dokumenation von Wildtieren ist, zeigt aktuell die Diskussion um die Erschließung es Riedberger Horns in den Allgäuer Alpen, wo ein deutschlandweit herausragendes Vorkommen von Birkwild von der Erschließung durch eine Seilbahn bedrot ist. Ohne die umfassenden Kartierungsarbeiten von Amateuren von BUND, LBV, DAV und der lokalen Jägerschaft würden die Bagger wahrscheinlich schon anrollen, wie das in weniger gut untersuchten Gebieten (vgl. Sudelfeld) schon passiert ist.

An dem ach so einfachen Jäger-Bashing möchte ich mich nicht beteiligen, bin mir auch gar nicht so sicher, ob jeder Forstmann das mit "dem extrem bejagten Gamswild" genauso sieht wie du. Faktisch kann ich deine Argumentation aber nicht so ganz nachvollziehen. Du sagst: Die Bestände des Gamswilds sind bekannt. Gottseidank, ja. Aber warum soll man sich deshalb nicht um die Bestandszahlen vom Steinwild kümmern? Müsste man sich deswegen nicht umso stärker anstrengen, mehr Informationen auch über den König der Schrofenregion zu erfahren? Und ist es deshalb nicht gut, wenn private Verbände solche FREIWILLIGEN Projekte anstoßen, wenn es sonst schon niemand tut?

Ob jemand Daten meldet oder nicht, muss jeder genauso für sich selbst entscheiden, wie die Frage ob er einen weiteren "Geheimtipp" in den Robergen bei uns im Forum vorstellt auf die Gefahr hin, dass vielliecht ein paar mehr Leute da unterwegs sind.
Da gibt es gute Argumente dafür und es gibt auch gute Argumente dagegen, so dass wir als mündige Erwachsenen hier eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen können, was wir publizieren und was nicht. Grundsätzlich würde ich mir aber wünschen, nicht jede Idee als "merkwürdig" oder "fragwürdig" zu diskreditieren, bloß weil man für sich selbst keinen Sinn sieht, sich zu beteiligen. Da sollte doch das urbayrische "Leben und Leben lassen" gelten.

Nix fü ungut von einem begeisterten Amateur!
Thomas

bergfexklaus

Lieber Thomas,

der LBV beschäftigt sich natürlich immer noch schwerpunktmäßig mit dem Vogelschutz. Das Steinbock-Projekt wird auf der LBV-Webseite ziemlich oberflächlich erklärt. Sehr viel mehr als das Stichwort ,,Citizen Science-Ansatz" findet man dort nicht. Die Qualität der nach dieser Methode erhobenen Daten ist selbst bei Citizen-Science-Befürwortern nicht unumstritten: Wie bewertet man zufällige Sichtungen durch Zufallspersonen, die aus nichtrepräsentativen Gebieten stammen (fast nur die unmittelbare Umgebung von Wanderwegen wird abgedeckt)?
Der Aufruf zur Projekt-Mitarbeit richtet sich ja gerade nicht gezielt an die ernsthaften, umweltbewussten, sensiblen Hobby-Wildtierschützer (wie soll das auch gehen?), sondern an alle. Ich befürchte, dass dadurch viele Menschen erst animiert werden, auf Steinbock-Pirsch zu gehen. Die Tiere werden also im Zuge des Projekts deutlich mehr gestört werden.

Deine Vermutungen bezüglich Riedberger Horn und Sudelfeld halte ich für äußerst gewagt. Zumindest das Sudelfeld wurde ganz sicher nicht wegen mangelhafter Wildtierkartierung ausgebaut.

Von Jäger-Bashing meinerseits kann überhaupt keine Rede sein. Zum Thema Gamsjagd habe ich meine Meinung in diesem Forum früher schon einmal (unwidersprochen) dargelegt: http://www.roberge.de/index.php/topic,7061.msg47920.html#msg47920
Die Jägerschaft ist in dieser Frage durchaus gespalten und nicht immer konform mit dem Verband. Die einen dürften ziemlich genau wissen, welche Wildtiere in ihrem Revier unterwegs sind, auch die Menge der nicht jagdbaren Steinböcke. Die anderen interessiert vorwiegend das jagdbare Trophäenwild und die Minimierung von Wildverbiss.

Schwer zu glauben ist für mich, dass die Zahl der Steinböcke im Nationalpark Berchtesgaden, der größten bayerischen Population,  nicht bekannt sein soll. Dort gibt es ausreichend Fachpersonal, die ein Auge auf die Tiere haben. Das Steinbock-Projekt erscheint mir im Zeitalter von Satellitenüberwachung und Drohnen sowieso ziemlich antiquiert. Mit den freiwilligen Zählern greift man auf den denkbar niedrigsten Level technischer und methodischer Lösungen zurück.

Selbstverständlich kann jeder, der das Steinbock-Projekt sinnvoll findet, Daten liefern. Das habe ich niemals in Frage gestellt. Mir Diskreditierung Andersdenkender zu unterstellen ist deshalb ziemlich weit her geholt.

Trotzdem viel Spaß beim Amateurforschen!
Klaus

MikeT

Zitat von: BFklaus am 02.09.2016, 22:40
Das Steinbock-Projekt erscheint mir im Zeitalter von Satellitenüberwachung und Drohnen sowieso ziemlich antiquiert. Mit den freiwilligen Zählern greift man auf den denkbar niedrigsten Level technischer und methodischer Lösungen zurück.

Denke 1 Drohne (Amateur/semiprof.) macht mehr Lärm und verschreckt die armen Viecher sehr viel mehr als 50 Wanderer am Tag. Aufklärungsdrohnen sind hier nicht verfügbar, ausser die Böcke  #gams# haben vor in den Krieg zu ziehen...

Als Bergwacht Mitglied aus Oberaudorf in meinen frühen Jahren habe ich die Erfahrung gemacht das ein Unterschreiten eines Mindestabstandes zu Fuß kaum möglich ist. Die Böcke haben sich so weit domestiziert das sie sich eine bestimmte Entfernung je nach Gelände gefallen lassen, aber halt nicht weniger... Nehmen den Menschen als Störenfried aber nicht als Bedrohung war. Denke deshalb ist dieser Weg für eine grundsätzliche Beurteilung durchaus denkbar.

Wobei ich BFKlaus voll zustimme, Jäger/Förster in den entsprechenden Gebieten müssen wissen wie hoch die Population ist!

Satelliten sind zur Bestandsaufnahme gänzlich ungeeignet, selbst die modernsten Satelliten aus dem Militärbereich erreichen nur theoretische Auflösungen von knapp über 8 cm, dazu kommt dann die Unschärfe durch die Atmosphäre. Dazu die hohe Geschwindigkeit der optischen Satelliten. So würde ein Steinbock einen 3-5 Pixel großen grauen Pixelhaufen über grauem Grund ergeben... #hihi# Das erkennen von Kennzeichen aus dem Kino mit Sat Technik ist immer noch SiFi... und die Grenzen setzt die Physik.

Mike

roskin



Zitat von: BFklaus am 02.09.2016, 22:40
Von Jäger-Bashing meinerseits kann überhaupt keine Rede sein. Zum Thema Gamsjagd habe ich meine Meinung in diesem Forum früher schon einmal (unwidersprochen) dargelegt: http://www.roberge.de/index.php/topic,7061.msg47920.html#msg47920
Die Jägerschaft ist in dieser Frage durchaus gespalten und nicht immer konform mit dem Verband. Die einen dürften ziemlich genau wissen, welche Wildtiere in ihrem Revier unterwegs sind, auch die Menge der nicht jagdbaren Steinböcke. Die anderen interessiert vorwiegend das jagdbare Trophäenwild und die Minimierung von Wildverbiss

Nee da muss ich dir widersprechen... nach allem was ich darüber gelesen habe stellt es sich für mich so da, dass die Fronten eher grob so verlaufen: Mehr oder weniger radikale Tierschützer/ Jagdgegener + traditionelle "Trophäen" Jäger auf der einen Seite (zugegeben eine etwas unheilige Allianz), auf der anderen Seite dann Umweltschützer, ökol. Jagdverband, Ministerium + fortschrittliche Forstbetriebe die den Waldumbau vorantreiben wollen und höhere Gams- und Rehabschusszahlen forcieren . Du dürftest wohl eher zur ersten Seite, ich zu letzterer tendieren, wobei ich mir da kein abschliessendes Urteil über Abschusszahlen erlaube, da ich schlicht und einfach zu wenig Ahnung von der Materie hab', Gämsen sehe ich persönlich jedenfalls noch oft genug. Meine kleine Hoffnung ist zudem, das sich durch neue/alte Bejagungsformen (Drück- Treibjagd, siehe https://www.greenpeace-magazin.de/jagd-auf-ein-vorurteil ) vllt. das Verhältnis Jäger/ Wanderer vllt. wieder etwas entspannt, besonders bezogen auf die auch von dir auch gern genutzten Jagdsteige.

Meinen letzten Steinböcke sah ich am Brünnstein,  letzten Herbst, um wieder aufs egtl. Thema zurückzulenken

bergfexklaus

@MikeT: Deine Bedenken bezüglich einer Drohnenüberwachung sind sicher berechtigt. Allerdings werden bereits sehr präzise Wildtierzählungen mit dieser Methode durchgeführt: http://www.nature.com/articles/srep22574#methods. Bei diesem Beispiel fliegen die Drohnen 75 - 120 m über dem Gelände, dürften so zwar Steinböcke wenig stören, dafür Gämsen.
Recht interessant liest sich eine Veröffentlichung über die Zählung von Elefanten in Afrika mithilfe von Drohnen, die bis 750 m hoch fliegen können: http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0054700.
In Deutschland, u.a. im Nationalpark Bayerischer Wald, wurden zwischen 2008 und 2012 Untersuchungen zum Wildtiermonitoring mit Ultraleichtflugzeugen durchgeführt: https://www.dbu.de/projekt_26179/01_db_2409.html. Inwieweit die Technik auch auf Steinböcke anwendbar ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Aber wie du schon sehr treffend dargestellt hast, nehmen Steinböcke Menschen nicht als Bedrohung wahr (zumindest in Bayern, wo sie nicht bejagt werden). Deshalb sollte das Zählen der sehr überschaubaren Population durch Förster und Nationalpark-Ranger kein unüberwindbares Problem sein.

@AbseitsAufwärts: Der "Frontverlauf" ist mir tatsächlich nicht ganz klar, vielleicht hast du recht.
Gämsen sehe ich auch sehr häufig, allerdings eher selten auf den Normalwegen. In den Berchtesgadenern treffe ich öfter mal auf Steinböcke. Der zutrauliche Hocheck-Steinbock ist natürlich eine Ausnahme was den Mindestabstand betrifft.

Tuxa

Hallo Zusammen,
in der Augsburger Allgemeinen stand zu dieser Steinbockaktion, dass die Meldung der Steinböcke durch Wanderer eine systematische Zählung nicht ersetzen kann und dass diese systematische Zählung wahrscheinlich nächstes Jahr durchgeführt werden wird.
Nachdem ich hier im Forum zuletzt - bezogen auf Salamander - gelesen habe, dass nach Bekanntgabe von Sichtungsorten, sich manch einer aufmacht und die Tiere dort gezielt einsammelt, glaube ich tatsächlich auch, dass eine professionelle Zählung angesagt ist und anschl. mit der Bekanntgabe der Populationsgebiete behutsam umgegangen werden sollte...  #secret# Auch wenn man Steinböcke nicht so einfach einsammel kann... 
Mich befremdet an der Aktion, dass auf der Seite des LBV die Steinbockgebiete in Verbindung mit Übernachtungsmöglichkeiten für Naturbeobachter gelistet sind.... Den Sinn erkenne ich hier nicht wirklich. Es sei denn, man will, dass Wanderer den Steinböcken gezielt auf die Pelle rücken... #jetztredi#
Zum Glück ist das Gebiet, in dem ich vor kurzem 9 Steinböcke gesehen habe, dort nicht genannt...
Das allerdings macht die Aktion für mich noch befremdlicher.  #gruebel#
Nix für ungut...
Grüssli
Tuxa

BW

Da gab's doch bei RoBerge das Steinbock - Buch zu gewinnen.
Buch kaufen und auf geht die Jagd ( ä Zählung )

Und so einfach scheint das auch nicht zu sein.
Da verwechselt doch ein Grün Rock einen Steinbock mit einem Hirschen.
http://www.merkur.de/lokales/regionen/saudummer-irrtum-steinbock-grossen-traithen-geschossen-112727.html

Hat aber durch den BUND eine Ehrung erhalten.
https://www.bund-naturschutz.de/presse-aktuelles/pressemitteilungen/artikel/karl-gayer-medaille-fuer-privatwaldfoerster.html?no_cache=1&cHash=164962ce48f86d460972c21591a495bc

Und zum Sudelfeld, unser Naturschutz - Moderator  Thomas aus Kufstein hatte da keine Meinung, konnte jedenfalls dazu von Ihm nichts lesen.


WE

thomas_kufstein

Liebes Forum, liebe Naturfreunde,
Eiegtnlich wollte ich mich dazu gar nicht mehr äußern, denn aus meiner Sicht reicht ja die Info, dass die Teilnahme freiwillig ist und wer keine Lust hat, soll es bleiben lassen. Außerdem sollten wir uns alle lieber draußen bewegen und Bleamer, Viecherl, Schwammerl und was weiß ich noch, was ihr tolles findet, in der freien Natur beobachten.

Trotzdem brennen mir jetzt schon noch ein paar Dinge auf der Seele, die ich loswerden möchte:
1. Monitoring mit Drohnen/Satelliten
Über die technischen Möglichkeiten von Satelliten ist alles gesagt. Über die ökonomischen Kosten mag ich gar nicht nachdenken. Wer ruft denn mal bei der NASA an und fragt, was die für die Luftbilder verlangen? Müsste halt eine kontinuierliche Überwachung sein .... :-)
Das Monitoring von Drohnen ist tatsächlich sehr sinnvoll - auf tropischen Inseln für Vögel in Brutkolonien, wie in dem von BFKlaus zitierten Artikel aus der Zeitschrift Nature.

2. Professioneller Ansatz
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn NP-Ranger (sind übrgens auch oft ambitionierte Laien, d. h. keine studierten Wildbiolognen) und Förster die Aufgaben übernehmen, aber ich befürchte, dass die mit ihren normalen Aufgaben durchaus schon genug zu tun haben.
Die Professionalität der Amateure (Wie definiert man eigentlich Laie in dem Bereich?) ist übrigens extrem hoch. Bei der Kartierung der Flora von Bayern machen fast nur Amateure mit. Der Arbeitskreis Heimische Orchideen setzt sich fast nur aus Laien zusammen, die aber ein extrem hohes Potential an Fachwissen mitbringen, weil sie ihr Hobby eben mit liebe ausleben, auf das die Profis sehr gerne zurückgreifen.

3. Inhalte des Natur-Forums
Zum Abschluss würde mich ganz persönlich interessieren, wie ich mit den Inhalten im Natur-Forum weiter umgehen soll. Nachdem ich zweimal versucht habe ein Thema zu platzieren, das über "Wie heißt die Pflanze?" raus geht und das Feedback jedes Mal eher weniger gut war, würde ich gerne mal an alle die Frage richten, was wir in diesem Teil von roberge posten sollen.

Servus,
Thomas

P.S. Geht's raus und schaut euch die Natur an ...



Tuxa

Hallo Thomas,
ich würde das feedback auf Deine Themen in keiner Weise als "eher weniger gut" bezeichnen.
Es sind Themen, zu denen man unterschiedlicher Meinung sein kann. Und gerade der Meinungsaustausch über solche Themen macht das Forum interessant.
Natürlich muss man mit der Meinung der anderen umgehen können.  #respekt# Damit tut sich manch einer schwer. Wenn die Diskussion eine persönliche Note der unschönen Art bekommt, finde ich das nicht nur schade, sondern auch nicht sachdienlich. #schade#
Auf keinen Fall solltest Du eine solche Diskussion als persönliche Kritik an Deiner Themenauswahl verstehen. Bei einer solch angeregten Diskussion solltest Du dies eher als Treffer verstehen... #danke1#
Grüssli Tuxa

Reinhard

Servus Thomas

ich kann mich Tuxa nur anschließen.

Deine Antworten über die gesuchten Blumen lese ich immer wieder gern. Du gehst mit der Antwort weit über den Rahmen hinaus, die Geschichterl dazu sind immer höchst interessant und oft amüsant.  Verschwinden sollten sie nicht, aber es können natürlich seitens der User oder von Dir andere, auch ernstere Themen dazu kommen.

Zitat von: Tuxa am 04.09.2016, 20:52
Wenn die Diskussion eine persönliche Note der unschönen Art bekommt, finde ich das nicht nur schade, sondern auch nicht sachdienlich. #schade#
Auch ich meine: Lass Dich bzw. lasst Euch nicht von Trolls etc. provozieren!

Vor einigen Tagen wollte ich hier schon mitteilen, dass der Autor des Buches "Wanderungen zu den Steinböcken" auf seiner Facebook-Seite mehrmals monatlich aktuelle Steinbock-Sichtungen veröffentlicht. Letztes mal gestern, "gesehen auf der Seebergspitz". Aus meiner Sicht sehe ich dieses Vorgehen mit gemischten Gefühlen, weil über Facebook eine Unmenge Leute auf teils gefährliche Stellen geleitet werden. Ich sehe das nicht nur aus Naturschutzgründen, sondern auch wegen des Risikos von Wanderern, die teilweise in nicht offizielle Steige geführt werden.

Aber vielleicht kann das von Dir genannte Projekt hier weitere interessante Infos erhalten. Ich werde es den Initiatoren mal mitteilen.

Thomas, Du bist ja auch bei Facebook, hier seine Seite:
https://www.facebook.com/Wanderungen-zu-den-Steinböcken-aktuelle-Sichtungen-736518603147091/?ref=page_internal

VG
Reinhard

indian_summer

Also ich muss sagen, mir gefällt die Richtung, in die sich hier manche Themen in letzter Zeit bewegen ganz und gar nicht mehr. Einer erstellt ein Thema, und der nächste zerredet es mit aller Gewalt und/ oder zitiert das halbe Internet. Hat eigentlich irgendwer noch eine eigene Meinung?

Wir sind anscheinend allesamt nur noch misstrauisch und vermuten hinter alles und jedem eine Verschwörung?

Ich finde z.B. dieses Thema hier nicht uninteressant, nebenbei bin ich ein LBV- Mitglied und wusste von diesem Projekt schon.

Ich finde auch, dass nix dabei ist, wenn man tatsächlich einen Standort verrät, wo man ein Tier, Pflanze oder auch ein Schwammerl finden kann. Man hat die Welt doch nicht für sich allein gepachtet. Und welche Geheimtipps sind denn schon wirklich geheim?

In der heutigen Zeit ist es ja leider so, dass man vieles gar nicht mehr wirklich kennt, nur aus den Fernsehen oder so. Ja und wenn ich dann in freier Natur einen Steinbock oder was auch immer sichten kann, und hierzu einen Tipp von jemanden bekommen kann, dann bin ich da doch nur dankbar. Schützen und Schätzen kann man doch nur das, was man auch wirklich mal gesehen hat oder kennt.

Im Übrigen über irgendwas zu meckern und es selber nicht kennen ist untereste Schublade. Das Buch mit den Wanderungen zu den Steinböcken ist wirklich gut. Der Autor hat sich durchaus Gedanken gemacht und verfügt auch über viel Wissen über die Steinböcke. Sozusagen ein Begleitbuch für´s LBV- Projekt.

Elisabeth

bergfexklaus

Zitat von: indian_summer am 04.09.2016, 22:31
Also ich muss sagen, mir gefällt die Richtung, in die sich hier manche Themen in letzter Zeit bewegen ganz und gar nicht mehr. Einer erstellt ein Thema, und der nächste zerredet es mit aller Gewalt und/ oder zitiert das halbe Internet. Hat eigentlich irgendwer noch eine eigene Meinung?
Ja, ich habe eine sehr klare eigene Meinung! Allerdings informiere ich mich vorher so gut ich kann und versuche Allgemeinplätze und Rundumschläge zu vermeiden. Im Übrigen gebe ich Tuxa recht: Ein Thema ist dann interessant, wenn unterschiedliche Standpunkte sachlich diskutiert werden, ohne ins Persönliche abzugleiten.

Frank Steiner

Ich les ehrlich gesagt auch die Themen am liebsten, wo kontrovers diskutiert wird. Das Beleuchten so eines Themas aus ganz verschiedenen Blickwinkeln find ich viel spannender als wenn nur alle schreiben "Ja, das ist ja ein schoenes Projekt, find ich auch toll". Dann ist es ja nichts weiter als eine simple Nachricht. Aber wenn das Thema Widerspruch provoziert, beschaeftigt man sich doch selbst auch viel intensiver damit und macht sich Gedanken ueber die verschiedenen Argumente.

@thomas_kufstein:
Von daher wuerde ich z.B. das feedback hier als sehr gut bezeichnen, denn es zeigt, dass Du ein Thema gebracht hast, fuer dass sich Leute interessieren. Darum geht's doch in einem Forum!

Bergfuzzi

Offizielle Bestandserfassung 2016: Fast 800 Steinböcke gezählt

Quelle:

http://www.wildtierportal.bayern.de/wildtiere_bayern/146359/index.php

geroldh

Die Steinwild-Verbreitung im roBerge-Gebiet hält sich (leider noch?) in Grenzen, aber ,,völlig ungefährlich" von der Couch aus lässt sich eine Population bei der Mindelheimer Hütte im Oberallgäu (Landkreis Oberstdorf) in der BR-Mediathek beobachten – eine Gerhard Baur-Produktion aus dem Jahr 2012:

Unter unserem Himmel - Steinböcke in den Allgäuer Bergen (44 Min.) BR Fernsehen vom 01.01.2017

Auch wenn es ein schönes Naturerlebnis ist, Steinböcke in der freien Natur zu begegnen, finde ich es eine informative und tolle Sache, wenn Berg-/Naturfilmer mit großer Anstrengung und erheblichem Aufwand uns ein Ganzjahres-Portrait dieser stattlichen Tiere ins Wohnzimmer bringen...  8)

PS: Aus dem roBerge-Archiv (2007): Gams oder Steinbock#hihi#
Im Gran Paradiso-Gebiet war ich mal ganz nah an'nem Bock dran. Ich denke, wenn der mit dem Vorderhuf auf den Boden klopft, dann dürfte der Abstand so ziemlich ausgereizt sein...  ???

geroldh

Zitat von: Bergfuzzi am 05.12.2016, 17:37
Offizielle Bestandserfassung 2016: Fast 800 Steinböcke gezählt ...
#gams#  "Lang scho nimmer g'sehn"...

Thematisch pack' ich es einfach mal hierher - die Verknüpfung(en) auf einen ganzseitigen "Im Blickpunkt"-Artikel in der OVB-WE-Ausgabe 8./9.Sept.'18, in dem es um die bayr. Steinbockreviere geht - und insbes. um die Population am "Rosenheimer" Brünnstein:
Der Krimi von der Heimkehr des Steinbocks
Der Untergang des Steinbocks