Ich hatte an diesen beiden Tagen den „
Wanderbus Samerberg“ ab RO-Bhf. ausprobiert und bin damit nach Grainbach / PP Hochriesbahn gefahren.
Bequeme „Wanderer“ gelangen dort auf kurzem Weg direkt zur Talstation des Sessellifts der Hochries-Bergbahn (Fahrk.-Erm. mit Wanderticket), sportlichere Wanderer erreichen auf den bekannten Wegen die Mittelstation der Bergbahn oder sogar den Hochries-Gipfel mit seiner „Weißbier-Quelle“. Aber wie an (fast) jedem Berg, so gibt es auch im Hochries-Gebiet einsam(er)e Wege und Steigerl für selbständige Abenteurer und „Ruhe-Geniesser“...
26-05-2016: ... das Glück auch abseits der bekannten 08/15-Wege zu suchen. Gut so, denn der Andrang aus München war gewaltig, ganz so, als hätten sich alle Gelegenheitswanderer ausgerechnet auf den heutigen Tag verständigt. ... eine Wandertruppe unter dem Rainerkopf auf dem Weg zum Wasserspitz. Heute war wirklich alles unterwegs, was Beine hatte!
* Am
DO, dem

Fronleichnams-Feiertag war es wie in vielen Wandergebieten auch an der Hochries nicht anders: Ein Gewusel am Parkplatz und auf der geteerten Zufahrtsstrasse hinauf zur Mittelstation bzw. dem bewirtschafteten Almgebiet

. Da ich mich an diesem Tag ganz gezielt für die Hochries verabredet hatte, konnte ich dies mit einem gewissen Maß an Humor hinnehmen – die

sind schließlich für alle da... Im Aufstieg über den Moserboden konnten wir stückchenweise eine wenig bekannte Wegvariante nehmen und im „Abstieg via Luftweg“ interessierte es uns sowieso nicht mehr...
* Am
SO passte durch eine Geburtstagsfeier am Vorabend die (späte

) Abfahrtszeit des Wanderbusses ganz gut und ich hatte mir vorgenommen mir bisher unbekannte (alte) einsame Anstiege in Richtung Schwarzenberg und auf den Riesenberg zu erkunden – jedenfalls solange wie das Wetter mitspielt

.
Mein völlig einsamer Anstieg begann unmittelbar am Bergbahn-PP hinter dem Gebäude von der Bikestation, bei dem eine Plastikkette mit selbstgebasteltem Schild „Sackgasse – Weg endet nach 200m“

mit davor geparktem Auto mich schon lange nicht mehr schreckt. In einem alten verfallenden Hohlweg ging es durch einen Waldgürtel und weiter oben ohne Spur über Weidewiesen

, stückchenweise auch mit angedeutetem Feldweg, nach oben zur Glasenalm und von dort in östl. Richtung zur Kräuterwiese

. An der Kräuterwiesenalm vorbei hatte ich im Sinn, einen „angenehmeren“ Anstieg zum Sattel zw. Schwarzenberg und Riesenberg zu erkunden: Eine historische, noch im BayernAtlas angedeutete Möglichkeit ist mittlerweile durch Bacherosion und einen Lawinenabgang verfallen, ein wegloser Anstieg durch lichten Wald hinauf zur Sackgasse einer Forststrasse eine machbare Alternative. Von der Einsattelung führte mich nun ein kleiner Steig hinauf auf den Grat des Riesenbergs, der üblicherweise von der südl. gelegenen Riesenalm/Riesenhütte erstiegen wird. Inzwischen war es 15:00 Uhr, mein geplanter Zeitpunkt für den gemütlichen Rückweg zum Wanderbus ab ca. 17:00 Uhr erreicht – und der Himmel trotz leichtem Sonnenschein durch die Luftfeuchtigkeit gesättigt, aber ohne erkennbare Gewittergefahr. Einen alternativen kleinen Abstiegssteig erfolglos suchend, verbummelte ich noch etwas Zeit, aber am Wegweiser „Riesenalm-Plateau“ begann „Petrus“ den Schließmuskel seiner Blase zu lockern und ein erster kurzer Schauer

machte die Umgebung nass und den Steig rutschig. Nun gut, damit war zu rechnen, ich warf mir den Radlregencape über (darunter bleibt es einigermaßen luftig und der kleine Wanderrucksack ist auch geschützt) und steige bzw. rutsche nun zügig durch den steilen „Glenggraben“, den ich vorrangig durch die winterliche Skiaufstiegsroute kenne, zur Mittelstation hinunter. Dort beginnt es nun immer heftiger zu schütten

, für manchen Sonntagswanderer kommt dies offenbar völlig unvorbereitet... Bei diesem Regen mit Graupeleinlage bin ich froh, inzwischen auf der Teerstrasse unterwegs zu sein. Nun werde ich zwar um einiges früher in Grainbach sein, aber dann kann ich mir wenigstens was trockenes anziehen und im Gasthaus Maurer den Körper auch von Innen mit einem Bier anfeuchten – so freute ich mich. Kurz vor dem Ortskern drehe ich mich nochmal um – und sehe anstatt der Hochries nur noch eine graue Wand: Die Wirtschaft macht nach dem Mittagstisch erst um 17:00 Uhr wieder auf, aber ich finde zum Glück gegenüber unter einem Vordach ausreichend Schutz, als das Wasser für kurze Zeit „eimerweise“ vom Himmel fällt. Schneller als es gekommen ist, ist der ganze Spuk anschließend vorbei, das

Gewitter zieht in Richtung Chiemsee ab und die Sonne versucht sich auch wieder durch die Wolken durchzuboxen

. Später im Regenradar war erkennbar, dass sich das Unwetter erst im südlich gelegenen Kaiserwinkel entwickelt hat und doch im Vergleich zu dem, was sich in anderen Landesteilen ereignet hat, vergleichsweise harmlos war...