Mountainbiker als neue Plage in den Bergen?
 

   

Rechtliche Hinweise

Oft bewegt man sich beim Mountainbiken außerhalb der Gesetze, ohne sich dessen bewusst zu sein. Im schlimmsten Fall, z.B. bei einem Unfall, kann dies zu erheblichen Schwierigkeiten rechtlicher und finanzieller Art kommen.

Österreich: In Österreich ist das Mountainbiken im Gebirge grundsätzlich verboten, außer die Wege sind extra als Radwege gekennzeichnet.

Deutschland: Das Biken ist grundsätzlich erlaubt, aber das Fahren abseits der Wege ist verboten. Details sind auf Länderebene festgelegt, deshalb gibt es keine einheitlichen Regelungen.

Da wir von roBerge.de nicht wissen, welche der von uns vorgestellten MTB-Routen in der Gegenwart oder Zukunft offiziell verboten oder freigegeben werden, beschreiben wir hier die Touren so, wie sie aufgrund der Kenntnis des Autors technisch als befahrbar gelten. Dies heißt nicht unbedingt, dass die beschriebenen Touren auch erlaubt sind. Sofern uns Einschränkungen bekannt sind, geben wir in der betreffenden Tourenbeschreibung einen Hinweis.
Deshalb ist es für jede Tourenplanung selbstverständlich, dass man sich an geeigneten Stellen (Gemeinde, Grundstückseigentümer, Tourismusbüros, Polizei, Gendarmerie) Auskunft über die Befahrbarkeit der Strecken einholt. Die von uns angegebenen Links zu den Tourismusbüros sind hierzu eine Hilfe. Wir weisen extra darauf hin, dass wir insbesondere für die rechtliche Befahrbarkeit der beschriebenen Touren sowie für Fehler in den Beschreibungen keinerlei Haftung übernehmen können!




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Mountainbiker als neue Plage in den Bergen?

Begonnen von Bergfuzzi, 30.11.2015, 16:37

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Bergfuzzi

ZitatBernau - "Mit dem Rad auf unsere Berge. Mountainbike zwischen neuer Freiheit und neuer Plage." - so lautete der provokante Titel einer Podiumsdiskussion der Sektionen Prien und Achental des Deutschen Alpenvereins.

Quelle:

http://www.chiemgau24.de/chiemgau/chiemsee/bernau-am-chiemsee-ort45178/mountainbiker-gegen-wanderer-bergen-eine-neue-plage-5912981.html

geroldh

Auf der relativ kurzen Seite "chiemgau24.de" bzw. "rosenheim24.de" wird unten auf den längeren OVB-Bericht "Unruhige Zeiten in den Bergen" von heute 30.11.15 verwiesen (Kommentar(e) im Anschluss).

Dieses Thema war vor kurzem auch in der BR-Sendung UNKRAUT - Titel: ,,Freizeit, Sport und Umweltschutz: Wem gehört die Natur?" ab etwa 6:00 min zu sehen (12.10.2015, 19:00 Uhr, Bayerisches Fernsehen):
>> Umwelt kaputt - Rowdys auf dem Mountainbike   #biken2#   #bergsteiger#     #bike22#


Nachtrag (26.12.15): Am verg. Montag, 21.12.2015 (19:00 Uhr) wurde dieser Beitrag im Rahmen des "UNKRAUT - Jahresrückblick 2015: Was für Natur und Umwelt wichtig war" (17:00 min) erneut gesendet:
>> Beitragsbeschreibung und weitere Informationen

MANAL

Es kommt automatisch zu Konflikten wenn auf dem gleichen Weg die Einen Action, Adrenalin, Fun und Geschwindigkeit suchen und die Anderen Ruhe, Entschleunigung und Genuß. Zwei Dinge die sich völlig widersprechen. Ein Miteinander ist jedenfalls nicht möglich wenn jeder das macht was er sucht.

Steinbock78

Mit Mountainbikern hatte ich ja bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Die, die mir begegnet sind oder von hinten kamen haben immer mit schönem Abstand überholt und waren freundlich.
Beim Abstieg von der Priener Hütte zum Parkplatz haben wir im Herbst zwei Mountainbiker überholt, die gerade ihre Helme aufsetzten. Ich hab sie noch höflich gebeten, doch bitte Bescheid zu sagen, wenn sie von hinten kommen, damit wir zur Seite gehen können und sie uns schön überholen können. Ich hab zwar immer wieder so halb mal nach hinten gesehen, trotzdem ist der Biker wie aus heiterem Himmel an mir dann vorbei gedüst. Zum Glück war an dieser Stelle der Steig breit genug für uns beide.
Was ich da nicht wirklich verstehe ist, dass man im Steig nach unten fahren muss, wenn doch auch die Forststraße nach unten führt. Mir wäre das einfach zu gefährlich. Mehr Action hat man natürlich im Steig. Wobei ich noch anmerken muss, dass die Biker trotz allem freundlich und nett waren.

MANAL

Ich habe mein negatives Erlebnis mit zwei MTB-Rambos von der Plumsjochhütte runter zur Gernalm. Im vollen Tempo brettern die beiden runter, obwohl wir zur Seite gegangen sind sind auch noch die Steine bis zum Oberschenkel rumgeflogen. Absolutes No-Go! Denen hätte ich am liebsten was in die Speichen gerammt.
Aber auch wenn man sauer ist sind solche Aktionen wie im Parallelthread über die MTB-Sabotagen am Heuberg auch ein No-Go. Aber es zeigt gut wie verhärtet langsam die Fronten sind.

Und unten haben sie dann auch noch die Abkürzer direkt den Hang runter genommen und den Boden ziemlich umgegraben.

Genau die Spezies wegen denen man alles verbietet. Nur solchen Typen kapieren es einfach nicht was sie anrichten.

Wenn ich mal auf einer Bike&Hike-Tour mit dem MTB abfahren schaue ich dass ich bei Wanderern ordentlich mit dem Tempo runtergehe um denen sowohl eine Chance zu geben auf die Seite zu gehen und auch um niemand zu gefährden.

Reinhard

Halo Bergfuzzi und Gerold,

danke für die beiden sehenswerten Links zum Bayerischen Rundfunk.

Ich bin heute und letzte Woche jeweils den Reitweg zur Kampenwand aufgestiegen und hatte dabei folgende Erlebnisse:

Letzte Woche kam mir auf dem Wiesensteig unterhalb der Gorialm eine Gruppe von ca. 5 oder 6 Mountainbikern entgegen. Man konnte sie aufgrund des Gejohles schon von weitem hören. Sie schossen an mir quer über die breite Wiese vorbei und ich war froh, meinen Hund am Halsband festhalten zu können. Möglicherweise ist die Gruppe weiter unten ebenfalls die Skipiste runtergefahren. Wie es in dem Video des Bay. Rundfunks heißt, ist das Mountainbiken nur an geeigneten Wegen erlaubt.

Heute kam mir auf dem schmaleren Teil des Reitwegs in dem Wald kurz vor der Forststraße, die von der Maisalm heraufführt, ein Mountainbiker entgegengeschossen. Er war so schnell, dass ich ihn erst ca. 30 m vor mir entdeckte. Er bremste leicht ab, fuhr aber trotzdem noch sehr schnell an mir vorbei. Links ging es steil nach unten. Um meinen Hund festzuhalten, war es zu spät, aber es passierte dann nichts. Ich meine, dass auch der Reitweg kein für Biker geeigneter Weg ist.

Ich habe diese beiden Male schon mit dem Gedanken gespielt, diese Raser zu fotografieren und ins Netz zu stellen ....

Aber es gibt auch positive Erlebnisse: An beiden Tagen kamen mir weitere Biker entgegen, und diese bremsten gut ab und fuhren langsam an mir vorbei. Ach ja: Gegrüßt hatten sie mich in Gegensatz zu den anderen auch  :)

Wie schon einmal an anderer Stelle erwähnt: Ich fahre selbst gern und sehr oft mit dem Bike, aber nur auf gekennzeichneten Mountainbikewegen und, falls dies einmal nicht möglich sein sollte, schiebe ich halt.

indian_summer

Servus,

gestern hab ich im Radio einen Bericht über Radlfahrer auf der Skipiste gehört. Also ich frag mich da schon, ob´s das wirklich braucht?
Fördert sowas nicht noch mehr die Problematik, die es mit den Mountainbikern teilweise gibt?

Wir leben in so einer "fun & action" (wie man so schön auf neudeutsch sagt) - Zeit, ich finds ehrlich gesagt furchtbar.   :-\

Schaut´s euch mal an: Mit dem Fatbike im Schnee

roskin

Ein Fatbike im Winter auf Schnee hab ich ca. vor einem Jahr das erste Mal im Suttengebiet gesichtet.

Im Sommer dann öfters (und komischerweise ausschließlich  ::) ) in der Stadt,  ;D Es gibt eben viele Leute die jeden Trend mitmachen müssen und das nötige Kleingeld dafür haben. Neuer Trend auch : Drohnen

Mir ist es ehrlich gesagt egal ob da jetzt ein Skifahrer oder ein Radler die Piste runterfährt. Einen Neu-Skifahrer schmeisst's bestimmt genauso oft.

Fatbikes haben, im Vgl. zu neuen Skiern sogar den Vorteil, das man - wenn es zu warm für die Schneekanonen ist/wird - auch im schneefreien Gelände 'rumfahren kann.

Ich denk' aber dass sich die Dinger nicht durchsetzen werden auf Schnee, ans Fahrgefühl mit Skiern kommt das nie und nimmer hin. Wird ein Funsport Randphänomen bleiben (meine Prognose - ohne Gewähr)

geroldh

Zitat von: AbseitsAufwärtsEin Fatbike im Winter auf Schnee hab ich ca. vor einem Jahr das erste Mal im Suttengebiet gesichtet.
Im Sommer dann öfters (und komischerweise ausschließlich  ::) ) in der Stadt,  ;D Es gibt eben viele Leute die jeden Trend mitmachen müssen und das nötige Kleingeld dafür haben. ...
Also ich sehe neuerdings im Münchener Süden ein Fatbike den Hund "gassi-fahren"  #hund1# #bike22#
- bei "ohne Schnee" und diese Woche eben mit #winter1#...  #hihi#

indian_summer

Zitat von: AbseitsAufwärts am 23.01.2016, 18:10

Im Sommer dann öfters (und komischerweise ausschließlich  ::) ) in der Stadt,  ;D



Das stimmt allerdings, die sind mir letzten Sommer auch des Öfteren untergekommen. Muss sich wahnsinnig leicht fahren...  ;D. Aber wahrscheinlich ist es wie mit den ganzen fetten SUV´s, die auch hauptsächlich in den Städten unterwegs sind. Wozu wurden sie sonst gebaut?  :laugh:

Wobei man ja im Winter immer mal wieder Mointainbiker antrifft. Allerdings mit ganz normale Mountainbikes und Muskelkraft!

Was ich aber eigentlich sagen wollte ist, dass die Grenzen zu dem, was ok wäre, immer mehr verschwinden, weil alles immer extremer wird. Jetzt fahren sie auf der Skipiste, was kommt als nächstes?

rennschnecke

Hallo zusammen,

tut mir leid, aber ich kann mit einigen der bisher geäußerten Argumente überhaupt nichts anfangen. Zudem bleiben einige der Grundprobleme hier komplett unberücksichtigt. Das Grundproblem, das hier als Diskussionsauslöser herhalten muss, sind doch nicht pauschal die Mountainbkiker oder die Fatbiker. Das Problem ist der schlechte Charakter, den einige Vertreter dieser, wie auch aller anderen Sportarten, an den Tag legen. Wie es Reinhard selbst auch beschrieben hat:


"Letzte Woche kam mir auf dem Wiesensteig unterhalb der Gorialm eine Gruppe von ca. 5 oder 6 Mountainbikern entgegen. Man konnte sie aufgrund des Gejohles schon von weitem hören. Sie schossen an mir quer über die breite Wiese vorbei und ich war froh, meinen Hund am Halsband festhalten zu können. Möglicherweise ist die Gruppe weiter unten ebenfalls die Skipiste runtergefahren. Wie es in dem Video des Bay. Rundfunks heißt, ist das Mountainbiken nur an geeigneten Wegen erlaubt.

Heute kam mir auf dem schmaleren Teil des Reitwegs in dem Wald kurz vor der Forststraße, die von der Maisalm heraufführt, ein Mountainbiker entgegengeschossen. Er war so schnell, dass ich ihn erst ca. 30 m vor mir entdeckte. Er bremste leicht ab, fuhr aber trotzdem noch sehr schnell an mir vorbei. Links ging es steil nach unten. Um meinen Hund festzuhalten, war es zu spät, aber es passierte dann nichts. Ich meine, dass auch der Reitweg kein für Biker geeigneter Weg ist............

.........Aber es gibt auch positive Erlebnisse: An beiden Tagen kamen mir weitere Biker entgegen, und diese bremsten gut ab und fuhren langsam an mir vorbei. Ach ja: Gegrüßt hatten sie mich in Gegensatz zu den anderen auch 


Das muss doch nicht mehr groß kommentiert werden. Es geht so oder so. Und bei den negativen Beispielen würde ich die Gedanken von Reinhard gerne zur Diskussion stellen.

Ich habe diese beiden Male schon mit dem Gedanken gespielt, diese Raser zu fotografieren und ins Netz zu stellen ....

Auch wenn ich fast befürchte, dass es rechtlich da wohl keine große Chance auf Umsetzung geben wird. Kann ich aber nicht endgültig beurteilen.

Ich möchte gleich noch bei Reinhard bleiben:

Ich meine, dass auch der Reitweg kein für Biker geeigneter Weg ist.

Doch Reinhard, das ist er. Das ist bergab ein richtig geiler Trail (sorry für den Ausdruck). Ich bin ihn selbst schon gefahren (Asche auf mein Haupt). Aber wenn ich auf Wegen wie diesem unterwegs bin, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich bei Begegnungen mit Fußgängern selbst stehen bleibe. Und ob Kinder, Hunde, oder sonst noch was dabei sind, spielt keine Rolle. Es ist dann auch, wie beim Gehen zu Fuß: Wer freundlich grüßt wird auch zurück gegrüßt. Und ich würde einen solchen Weg nie zu den üblichen "Hauptzeiten" der Fußgänger fahren. Samstag, Sonntag etc. sind dabei ein no go. Ob Biker dort grundsätzlich hingehören? Diese Diskussion kannst du ein Jahr lang führen und wirst kein Ergebnis bekommen.


Nun zu einem Grundproblem, eine Entwicklung die ich selbst verstärkt in den letzten Jahren feststelle:
Es werden in den Bergen immer mehr Leute (ja gut, das ist noch keine neue Erkenntnis), mit immer mehr Erscheinungsformen (Mountainbike, Fatbike, Mountaincarts, die ja schon wieder fast verschwunden sind, Bergläufer, die gefühlt auch immer mehr werden, usw.).
Aber es werden immer weniger Wege, auf denen sich dieses mehr an Leuten und Sportarten zusammenpfercht. Noch vor 20 Jahren konnte man eine Tour ohne Probleme mit einer Topografischen Karte planen und auch fast immer so gehen. Heute existieren, für mich geschätzt, ein Drittel der offiziellen Wege aus den Karten überhaupt nicht mehr. Das ist zumindest meine eigene Erfahrung, die ich gerade mache, wo ich eine Reihe von Wanderführern schreibe. Mittlerweile kann ich eine Wanderung ohne Topo-Karte (wegen der Genauigkeit) und ohne OSM-Karte (wegen der wirklichen Existenz des Weges) gar nicht mehr vorbereiten. Und selbst dann erlebt man noch viele "böse" Überraschungen.
Außerdem nimmt auch die Vielfalt der Ziele stetig ab. Ich möchte hier jetzt nicht auf eine andere Diskussion eingehen, aber mir wird die Riesenhütte fehlen, genauso wie es die Klausenhütte macht. Und ich erwarte, dass die Schließung oder zeitweise Schließung (wegen Pächterwechsel- oder -suche) von weiteren Zielen sich noch verstärken wird. Das sind dann immer wieder ein paar Leute mehr auf den Wegen, zu den noch vorhandenen Zielen.

Und um mich zum Schluss nochmal richtig unbeliebt zu machen: Was regt ihr euch eigentlich so über die Fatbiker auf? Ob 100 Lift-Alpinfahrer, 100 Fatbiker, die ihr Bike vorher mit Muskelkraft nach oben gebracht haben auf einer Piste nach unten rauschen oder 100 Tourengeher in die eigentlich unberührteren Teile unserer Berge eindringen ist für mich alles die selbe Suppe. Ich sehe da überhaupt keinen Unterschied. Nur dass das eine neu ist, das andere alt. Und natürlich ist es immer leichter, anderen etwas Neues zu vermiesen als selbst auf Gewohntes zu verzichten. Ob ich es selbst machen würde? Nein, aber ich akzeptiere auch das Neue. Nur ist das Neue dann oftmals leider auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Wer unter der Woche immer mehr unter Stress und Druck steht, sucht sich in den freien Zeiten dann auch immer extremere Ventile, um den aufgebauten Druck wieder loszuwerden. Das kannst du nicht beeinflussen.

Und was ich oben für Mountainbiker und Fußgänger geschrieben habe, gilt im Winter genauso. Wo sind denn die kleinen Skilifte, die uns als Kinder so sehr einen Ausgleich gebracht haben? Wo sind Sagberg, St. Margarethen, tlw. Oberaudorf, Unterwössen und und und....... . Selbst im Kinder-Skiparadies Sachrang hat sich die Zahl der Lifte im Vergleich zu früher doch halbiert. Die Liste der Skilifte die es nicht mehr gibt, ist mittlerweile um ein Vielfaches länger, als die Liste der Lifte, die es noch gibt. Und dafür stehen immer mehr Leute auf den Skiern.
Mit welchem Ergebnis? Heutzutage muss man auf einer Piste doch mindestens mit Helm und Protektor fahren, um hoffentlich wieder gesund heim zukommen. Oder um es zumindest zu überleben, wenn man von hinten über den Haufen gefahren wird und der Verursacher dann abhaut. Macht das wirklich noch so Spaß wie früher? Es hat sich alles geändert und jetzt kommen auch noch Fatbiker dazu !?

Es ist für mich wie ich eingangs gesagt habe: Es ist immer eine Frage des Charakters der Leute die etwas machen. Ob die auf einem Bike sitzen, auf Ski stehen oder sonst etwas, ist für mich nur eine Erscheinungsform, aber nicht der Grund des Übels. Von daher sehe ich Anregungen wie die von Reinhard schon mindestens als diskussionswürdig................


Viele Grüße

rennschnecke

geroldh

Hallo rennschnecke,
danke für deinen ausführlichen und die Situation ziemlich treffenden Beitrag.
Ich vermute, dass hier sicher noch einige Aspekte und Gedanken bzw. Meinungen ausdiskutiert werden... :D

Eigentlich hatte ich gedacht, dass das in der Betreffzeile bezeichnete ,,Problem-Thema" mit dem ,,Zwischen-Winter" erst mal ,,abtaucht", aber es wird als ,,neuer Trend-Sport" vorhergesagt,
das #biken# Bergradl hat seine Wandlung zum Schneeradl  #bike22#  vollzogen... ???

Heute wurde dieses Thema in der BR-Sendung >> freizeit - ,,Schmidt Max radelt im Schnee" vorgestellt (24.01.2016, 21:15 Uhr, Bayerisches Fernsehen).

Beitragsbeschreibung und weitere Informationen: Fatbike - Wintersport auf extra dicken Reifen

bergfexklaus

Solange sich Fatbikes/Schneeradl in Funparks, Skipisten und sonstigen klar abgegrenzten Bereichen austoben, ist dagegen wenig einzuwenden. Dort treffen sie auf Gleichgesinnte mit ähnlichen Geschwindigkeits- und Risikoprofilen.

Bedenklich wird es nach meiner Überzeugung dann, wenn sich die zunehmend elektrobetriebenen Fatbikes mit ihren motorradbreiten Reifen (neuerdings auch mit Spikes) auf Bergsteige oder gar ins weglose Gelände begeben und da auf Winterwanderer, Winterbergsteiger, Schneeschuh- und Tourengeher treffen. Jetzt prallen Welten aufeinander, hier der ruhesuchende "Entschleuniger", dort der geschwindigkeitsliebende "Adrenalin-Junkie". Konflikte sind da vorprogrammiert, Charakter hin oder her.

@rennschnecke: Die Anzahl der kleinen Skilifte hat sich deshalb reduziert, weil es so was wie den Klimawandel gibt. Der Wahrheit halber muss auch gesagt werden, dass die größeren Skigebiete dafür gnadenlos aufgerüstet wurden. Mit leistungsstärkeren Liften und jeder Menge Schneekanonen, siehe Sudelfeld, Jenner, Winkelmoos usw. Dass es dort gefährlich zugeht belegen die täglichen Unfallmeldungen. Aber man muss ja nicht hingehen ...

Hotzenplotz

Grias eich,

jetzt muss ich doch auch mal in die Tasten hauen und der Rennschnecke zur Seite springen (sicherlich braucht sie des aber gar ned!!).
Zu mir ist zu sagen, ich bin passionierter Mountainbiker, fahre Wettkämpfe im Marathonbereich und fühle mich am wohlsten, wenn´s lang und steil bergauf geht. Dazu habe ich als Wahl-Inzeller so meine Hotspots, der eli hat ja kürzlich wunderschöne Bilder vom Teisenberg präsentiert, das ist natürlich die klassische Feierabendrunde. Ausserdem fühle ich mich auch in jeder anderen alpinen Spielart wohl, ob´s nun Skitouren sind, a bisl klettern ist auch nie verkehrt genausowenig wie der schöne Bergtag in Herbst und Frühsommer.
Aber auf was will ich überhaupt raus?
Ich kann nicht verstehen, warum die Emotionen so hochkochen - die ganze Debatte erinnert mich an den ewigen Kampf Skitourengeher vs. Schneeschuhwanderer.  :-\
Ganz ehrlich, in jeder Spezies von Bergliebhabern oder Alpinsportlern gibt´s gut und eher schlecht erzogene Kameraden / Mitmenschen. Und bitte versteht mich nicht falsch, ich bin mit dem Verhalten von einigen MTB - Piloten aus der großen Stadt, die ihre Maschinen am höchstgelegenen Parkplatz vom SUV heben und dann auf Waldpfaden am Wochenende die Wanderer ängstigen auf gar keinen Fall einverstanden. Ich gebe auch einigen meiner Vorredner recht, längst nicht jeder hat sein Sportgerät unter Kontrolle.  #peinlich#
Meine Meinung ist, daß für alle genügend Platz ist, manchmal ist einfach nur die Wahl des Zeitpunktes entscheidend. Ja, den Reitweg bin ich auch schon gefahren, aber eben nicht am Wochenende / Stosszeit. Und wenn es mich nervt, ständig beiseite gehen zu müssen, wenn sich auf der Forststrasse ein Radfahrer erdreistet mich zu überholen, dann gehe ich an einem schönen Sommertag (möglicherweise noch am Wochenende) auch nicht zu Fuß von Adlgaß auf die Stoisseralm, sondern meinetwegen auf den Gamsknogel (eh viel schöner  ;))
Bitte versteht mich nicht falsch, ich hab diese Möchtegern-MTB´ler auch dick, die jeden Waldweg zerbremsen und dabei andere in Angst und Schrecken versetzen, genauso wie jeden Schneeschuhwanderer, der die Skitourenspur zertrampelt, jeden Fussgänger auf einer präparierten Loipe, jeden Steineschmeisser beim Klettern... #sonicht#

Aber vielleicht besinnen wir uns alle auf ein gesundes Nebeneinander,
damit möchte ich auch zum Schluß kommen - Konflikte und Ärger hab ich für meinen Teil im Alltag schon genug, ich versuchs immer mit "Leben und leben lassen.."

Nix für ungut,

Flo

mani_g

Servus Flo,

RICHTIG - da gibts nichts hinzuzufügen!!!!!

Gruß Mani

...und unter einer Plage stell ich mir was ganz anderes vor...


Zitat von: Hotzenplotz am 25.01.2016, 18:17
Grias eich,

jetzt muss ich doch auch mal in die Tasten hauen und der Rennschnecke zur Seite springen (sicherlich braucht sie des aber gar ned!!).
Zu mir ist zu sagen, ich bin passionierter Mountainbiker, fahre Wettkämpfe im Marathonbereich und fühle mich am wohlsten, wenn´s lang und steil bergauf geht. Dazu habe ich als Wahl-Inzeller so meine Hotspots, der eli hat ja kürzlich wunderschöne Bilder vom Teisenberg präsentiert, das ist natürlich die klassische Feierabendrunde. Ausserdem fühle ich mich auch in jeder anderen alpinen Spielart wohl, ob´s nun Skitouren sind, a bisl klettern ist auch nie verkehrt genausowenig wie der schöne Bergtag in Herbst und Frühsommer.
Aber auf was will ich überhaupt raus?
Ich kann nicht verstehen, warum die Emotionen so hochkochen - die ganze Debatte erinnert mich an den ewigen Kampf Skitourengeher vs. Schneeschuhwanderer.  :-\
Ganz ehrlich, in jeder Spezies von Bergliebhabern oder Alpinsportlern gibt´s gut und eher schlecht erzogene Kameraden / Mitmenschen. Und bitte versteht mich nicht falsch, ich bin mit dem Verhalten von einigen MTB - Piloten aus der großen Stadt, die ihre Maschinen am höchstgelegenen Parkplatz vom SUV heben und dann auf Waldpfaden am Wochenende die Wanderer ängstigen auf gar keinen Fall einverstanden. Ich gebe auch einigen meiner Vorredner recht, längst nicht jeder hat sein Sportgerät unter Kontrolle.  #peinlich#
Meine Meinung ist, daß für alle genügend Platz ist, manchmal ist einfach nur die Wahl des Zeitpunktes entscheidend. Ja, den Reitweg bin ich auch schon gefahren, aber eben nicht am Wochenende / Stosszeit. Und wenn es mich nervt, ständig beiseite gehen zu müssen, wenn sich auf der Forststrasse ein Radfahrer erdreistet mich zu überholen, dann gehe ich an einem schönen Sommertag (möglicherweise noch am Wochenende) auch nicht zu Fuß von Adlgaß auf die Stoisseralm, sondern meinetwegen auf den Gamsknogel (eh viel schöner  ;))
Bitte versteht mich nicht falsch, ich hab diese Möchtegern-MTB´ler auch dick, die jeden Waldweg zerbremsen und dabei andere in Angst und Schrecken versetzen, genauso wie jeden Schneeschuhwanderer, der die Skitourenspur zertrampelt, jeden Fussgänger auf einer präparierten Loipe, jeden Steineschmeisser beim Klettern... #sonicht#

Aber vielleicht besinnen wir uns alle auf ein gesundes Nebeneinander,
damit möchte ich auch zum Schluß kommen - Konflikte und Ärger hab ich für meinen Teil im Alltag schon genug, ich versuchs immer mit "Leben und leben lassen.."

Nix für ungut,

Flo

SvL78

Servus Flo,

dem kann ich mir nur anschließen, #dankeschoen# - da erkenne ich mich wieder.
Ich halte es auch nicht anders, manche Dinge kann man zu zu gewissen Zeiten und unter gewissen Randbedingungen ohne Probleme machen und zu anderen Zeiten eben nicht.
Ich selbst bin zu verschiedensten Zeiten und in vielen Disziplinen am Berg unterwegs und wechsel somit regelmäßig die "Fronten". Mir ist es herzlich egal, wer mit welchem Sportgerät unterwegs ist, hauptsache er/sie verhält sich anständig.

Um den Faden noch ein wenig weiter zu spinnen: Ja, als Alpenrandbewohner ärger ich mich auch über "die Münchner, die am Wochenende alle mit ihren SUVs in die Bergen einfallen und alles überlaufen" ;-) - aber ich weiß auch, dass ich fünf Tage die Woche in die Landeshauptstadt zum Arbeiten fahre und denen dort die Straßen verstopfe. Bleiben wir also fair, unser schönes Land gehört schließlich allen. (Als Einheimischer weiß man dann zum Glück doch noch so manche Tour, auf denen man auch an schönen Herbstwochenenden noch im Wesentlichen seine Ruhe hat  ;) )

Wenn man freundlich und respektvoll bleibt und ein klein wenig Rücksicht auf die Mitmenschen nimmt, dann haben alle
eigentlich schon gewonnen - meine Meinung.

LG Sebastian

P.S. Ich bin da auch etwas ziemlich aufgeschlossen, ausprobieren würde ich so ein Fatbike auch mal gerne und ein Bike mit E-Antrieb ebenfalls ;-)

Hotzenplotz

Guten Morgen,

des hab i so ned gsogt:

Zitat von: SvL78 am 25.01.2016, 22:25
Um den Faden noch ein wenig weiter zu spinnen: Ja, als Alpenrandbewohner ärger ich mich auch über "die Münchner, die am Wochenende alle mit ihren SUVs in die Bergen einfallen und alles überlaufen" ;-)

#hihi# #hihi# #hihi#

bergfexklaus

Dass man Konflikte - nicht nur in den Bergen - friedlich, sachlich und mit gegenseitigem Respekt austrägt, halte ich für eine Selbstverständlichkeit.

Wenig zielführend finde ich allerdings, das hohe Konfliktpotenzial zwischen einigen Bergdisziplinen klein zu reden oder ausschließlich auf einen "schlechten Charakter" und "unanständiges Benehmen" schieben zu wollen. Natürlich macht es einen Unterschied, ob dir auf einem Bergpfad 100 Bergwanderer oder 100 Fatbiker entgegenkommen, das ist eben nicht ,,... alles dieselbe Suppe". Die objektiven Konfliktursachen liegen hier schlicht in der großen Zahl, in der sehr unterschiedlichen Motivation für die Nutzung der Berge und in der extremen Geschwindigkeitsdifferenz. Auf Naturverträglichkeitsunterschiede will ich lieber gar nicht eingehen.

Wenn die Entwicklung ungebremst so weitergeht, werden die Berge in wenigen Jahren von e-motorisierten Mountainbikes, E-Fatbikes, und vermutlich irgendwann auch von E-Trikes, E-Quads und E-Kettenfahrzeugen überrollt werden. Eine wirklich offene Diskussion darüber lohnt also.

SvL78

Servus BFklaus,

vom Prinzip her geb ich dir recht, allerdings sehe ich nicht so den großen Unterschied zw. Fatbikes und "normalen" Montainbikes. Meiner Meinung nach sind die Fatbikes da nur eine weitere Unterart, das Einsatzgebiet unterscheidet sich nicht so wahnsinning von Downhill-MTBs. Und diese Diskussion ist ja schon viele Jahre alt und ich muss sagen, dass es sich in meinen Augen nicht so schlimm entwickelt hat wie befürchtet. Die allermeisten Downhiller, die sich wie blöd die Abhänge runterstürzen, tun dies zum Glück in entsprechenden Funparks. Klar gibt's andere auch, aber insbesondere an den Bergen ohne Aufstiegshilfe ist diese "Gefahr" meiner Erfahrung nach nicht so wild. Mir sind da bisher nur vereinzelte untergekommen und die haben sich auch abseits der Forstautobahnen immer sehr manierlich verhalten.

Ja, das Thema Elektrifizierung sehe ich auch sehr gespalten. Damit erweitert sich das Einsatzspektrum auch für nicht so Trainierte enorm und die auch die letzten, normalerweise nur mit großem Schweiß erreichbaren Ecken der Berge werden überrolt. Für den Einzelnen ermöglicht das eine tolle Erweiterung des persönlichen Aktionsradius, für die Allgemeinheit und die Berge sehe ich das aber auch sehr kritisch.
Nur was also tun? Die Dinger werden immer besser und immer billiger werden, da können wir uns schonmal sicher sein.

roskin

Zitat von: BFklaus am 26.01.2016, 12:15
Wenn die Entwicklung ungebremst so weitergeht, werden die Berge in wenigen Jahren von e-motorisierten Mountainbikes, E-Fatbikes, und vermutlich irgendwann auch von E-Trikes, E-Quads und E-Kettenfahrzeugen überrollt werden. Eine wirklich offene Diskussion darüber lohnt also.
Find ich jetzt schon a bissl übertrieben.
Ich hab mir den vom Gerold verlinkten Freizeit Bericht angeschaut. Das E-Fatbike, dass man in Ruhpolding ausleihen kann kostet neu 3600€ (!).
Fatbikes als eine von mehreren Anpassungsstrategien von Fremdenverkehrsorten am Alpenrand an den Klimawandel - Warum nicht?