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Sommerrodelbahnen

Begonnen von scheffauer, 20.08.2003, 23:58

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scheffauer

Ich will das Forum hier ja nicht "aufmischen",weil hier nur die Rede von der kalten Jahreszeit ist, aber als Fan von Sommerrodelbahnen würde ich gern eure Tipps hören: wo rodelt's sich im Sommer am schönsten? ;D  Neu ist wohl die Anlage in Oberaudorf. Selbst gerodelt bin ich in Oberbayern nur am Blomberg bei Bad Tölz und in Tirol in Durchholzen. :D

Martina

Servus Scheffauer,

stimmt, im Rahmen der Neugestaltung des Freizeitgebiets Hocheck wurde auch eine Sommerrodelbahn komplett neu angelegt. Diese ist 1100 Meter lang, seit Anfang August eröffnet und gilt als eine der sichersten Bahnen überhaupt. Sehr attraktiv ist der 360-Grad-Super-Kreisel. Die Bahn ist derzeit täglich von 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet -Samstags sogar bis 20 Uhr. Genaue Infos : Freizeitgebiet Hocheck, Tel. 08033/30350 oder unter www.hocheck.de

Habe die Bahnen am Blomberg und in Durchholzen übrigens schon einige Male getestet, wobei ich von der Blombergbahn ziemlich enttäuscht bin.

Christian M.

Hallo!
War vor kurzem in Oberaudorf rodeln und finde die erste Hälfte saugut. Die zweite ist etwas langsam. Als Vergleich hab ich allerdings nix! Probierts einfach mal aus.
mfg
Christian

Martina

Ja richtig, der untere Teil der Rodelbahn ist nicht ganz so schwungvoll. Die Oberaudorfer Sommerrodelbahn bremst bei ca. 40 kmH automatisch und gilt daher aber als eine der sichersten Sommerrodelbahnen überhaupt. Vor allem für Familien mit Kinder ideal. Zudem gibts seit neuem auch ein Klettergerüst an der Talstation, sowie einen Naturspielplatz an der Bergstation Hocheck.

scheffauer

Ich war heute auf dem Brünnstein (Route: Kiefersfelden Bf-Gießenbachklamm-Gießenbachhütte-Brünnstein-Klettersteig-Brünntal-Hocheck-Oberaudorf Bf) und habe mal die Sommerrodelbahn getestet. Zuerst: Überall wirklich superfreundliches Personal. Der Herr an der Mittelstation z.B. bot mir sofort an, meinen grossen Rucksack separat zur Talstation zu schaffen.
Die Sommerrodelbahn hat mir eigentlich gut gefallen, hat Spass gemacht darauf zu fahren. Also auch von mir eine dicke Empfehlung! :)

huhu

...Nur,  wenn man das Hocheck-Gebiet im Sommer von der Autobahn kommend anschaut, sieht man ein einziges aufgeschürftes Riesendreckloch..Da könnte ich jedes Mal das Heulen kriegen, was die dem armen Berg angetan haben  :'(
Das ist eigentlich auch der Grund, warum ich noch nie dort war.

faxe318

wahrscheinlich sinnlos, bei unseren meist schneearmen wintern ein neues skigebiet zu machen, das bis auf 550 meter (geschätzt) runter geht. das dreckloch wächst aber hoffentlich noch ein bisschen zu...
schönen gruß, faxe

huhu

Obwohl...
wenn du den Film the day after tomorrow gesehn hast, kann man bald super ski fahren bei uns. Vermutlich haben wir dann aber andere Probleme.

Sollte das Gras über das Hocheck wachsen, kommt vermutlich der nächste Tunnel für die Rodelbahn, Schneekanone oder ähnliche Dinge... :(

Andy

Mich hält dieses unansehliche und unnötige Skigebiet auch vor weiteren Aktivitäten in Oberaudorf und im Speziellen am Hocheck zurück. Diesen Größenwahnsinn möchte ich nicht auch noch unterstützen. Sorry.

scheffauer

Prinzipiell bin ich auch gegen eine "Übererschliessung", aber im Fall Hocheck halte ich das nicht für sooo dramatisch.
Erstens gabs da vorher schon ein Skigebiet, Zweitens liegt das Skigebiet relativ schneesicher für seine geringe Höhe, Drittens gibt es kaum ein Skigebiet (auch wesentlich höher gelegene) das ohne künstliche Beschneeiung auskommt, Viertens muss eine Gemeinde wie Oberaudorf Attraktionen schaffen, um im regionalen Wettstreit eine Chance zu haben und gerade Familien mit kleineren Kindern spricht das Skigebiet im Winter und die Sommerrodelbahn in der wärmeren Jahreszeit an, Fünftens ist das ganze Gebiet Oberaudorf mit seiner Vielzahl an Einzelhöfen und entsprechenden Strassen "zersiedelt", so dass ich Sechstens den Weg vom Brünnstein über das Hocheck wesentlich angenehmer finde (bis zur Seilbahnstation ist es dort still und einsam), als die ewig lange Geherei auf den Strassen dort.

Christian M.

... da hat der Scheffauer mal wieder total recht!!  :)  In allen Punkten!
Gruss.
Christian


huhu

Zitat von: scheffauer am 19.06.2004, 19:35
Prinzipiell bin ich auch gegen eine "Übererschliessung", aber im Fall Hocheck halte ich das nicht für sooo dramatisch.
Erstens gabs da vorher schon ein Skigebiet,

Klar gabs da ein Skigebiet, allerdings war das ein gemütlicher Einersessellift. Das Problem der Technisierung ist meiner Meinung nach die Überstrapazierung der viel zu kleinen Gesamtanlage mit viel zu vielen Leuten. Die jetzige Invetition muss sich erstmal rechnen, das geht nur wenn ich viele Leute hinbringe.

Zitat von: scheffauer am 19.06.2004, 19:35
Zweitens liegt das Skigebiet relativ schneesicher für seine geringe Höhe,

Darüber liesse sich trefflich streiten, gerade der erste halbe Winter hat den Betreibern gezeigt mit wieviel Schnee dort auch zu rechnen ist: mit 0. In D ist der Einsatz von Schneekanonen auch erst unter 0° erlaubt. Was bringt dieser Technikwahnsinn also? Die Diskussion über die globale Erwärmung ist an den Initiatoren anscheinend sowieso völlig vorbei gegangen.

Zitat von: scheffauer am 19.06.2004, 19:35
Drittens gibt es kaum ein Skigebiet (auch wesentlich höher gelegene) das ohne künstliche Beschneeiung auskommt,

Warum muss ich dann ein weiteres hinzufügen? Warum entwickle ich nicht alternative Tourismuskonzepte, die den Ort alleinstellen?

Zitat von: scheffauer am 19.06.2004, 19:35
Viertens muss eine Gemeinde wie Oberaudorf Attraktionen schaffen, um im regionalen Wettstreit eine Chance zu haben und gerade Familien mit kleineren Kindern spricht das Skigebiet im Winter und die Sommerrodelbahn in der wärmeren Jahreszeit an,

Dieses Argument ist relativ nichtssagend und zeugt von wenig Phantasie. Es wurde ja von offizieller Seite sehr intensiv strapaziert. Meiner Meinung nach gibt es viele Alternativen zu den dort jetzt gebotenen Attraktionen. Ein Alleinstellungsmerkmal sind eine Sommerrodelbahn und ein Sessellift in der Region nicht mehr. Paar Kilometer weiter findet sich das selbe nochmal. Die Betreiber haben es ja nicht mal geschafft mit den angrenzenden deutschen Skigebieten wie dem Sudelfeld eine Saisonkarte zu entwickeln, was die Sache vielleicht noch für Einheimische attraktiv gemacht hätte. Mir kommt das immer so vor, als ob der Leithammel voran läuft und die anderen ängstlich hinterher. Das Ergebnis sind dann Sommerrodelbahnen und Sessellifte in allen Orten. Wo die Urlauber aus Caustrop Rauxel dann waren, ob in Oberaudorf oder am Walchensee, das wissen sie vermutlich nach 2 Wochen schon nicht mehr. Sieht ja eh alles gleich aus. Dabei wäre es meiner Meinung nach viel wichtiger gewesen, intelligentere Ideen zu haben. Es gibt so viele Möglichkeiten die Schönheiten Oberaudorfs zu vermarkten, da sind viele österreichische Gemeinden weit voraus. Klasse statt Masse.

Zitat von: scheffauer am 19.06.2004, 19:35
Fünftens ist das ganze Gebiet Oberaudorf mit seiner Vielzahl an Einzelhöfen und entsprechenden Strassen "zersiedelt",

Dieses Argument verstehe ich nicht als ein Argument für den Ausbau des Hochecks... ???

Zitat von: scheffauer am 19.06.2004, 19:35
so dass ich Sechstens den Weg vom Brünnstein über das Hocheck wesentlich angenehmer finde (bis zur Seilbahnstation ist es dort still und einsam), als die ewig lange Geherei auf den Strassen dort.
Einverstanden, aber auch die alte Einersesselbahn hat dich wieder wohlbehalten ins Tal gebracht, wobei ich behaupte, es war mit Sicherheit für dich früher idyllischer dort, oder? ;)

Traudl

Da muß ich Huhu absolut zustimmen ! :)
Auch ich finde die ganze Entwicklung in Oberaudorf alles andere als "glücklich"

Christian M.

Ist schon komisch!  ???  Einerseits wird für den Bau einer Strasse in einem Naturschutzgebiet für nur 1 Person auf Kosten der Gesamtbevölkerung gestimmt. Und zum andren regt man sich auf, wenn man nen Wiesenhang, der sowieso eher Weide ist, als Hochalpines Naturschutzgebiet, touristisch Nutzbar macht und viele Arbeitsplätze sichert und schafft! Das ist das ganze Problem an Deutschland. Verpasste Chancen ohne Ende. Da fahren die Touristen lieber nach Österreich und wir gehen leer aus. Haben ja noch nicht genug Arbeitslose. Ausserdem sollte man sich das Hocheck mal genau anschauen. So viel wurde da nicht verändert und wenn das alles wieder zugewachsen ist, siehts fast aus wie vorher. Es stört sich doch auch niemand daran, wenn Hektarweise Bauland vergeben und zugepflastert wird.
Vielleicht kann mir das mal einer erklären.
Gruss.
Christian

tina

Habe diese Diskussion leider eben erst entdeckt - sonst hätte ich mich mit Sicherheit schon früher eingeklinkt. Finde, daß Christian und Scheffauer eigentlich schon alles gesagt haben und möchte dies auch ausdrücklich unterstreichen.

Der von huhu als gemütlich bezeichnete Einersessellift befand sich weitgehend im Originalzustand von 1954. Kann sein, daß der ein oder andere es idyllisch findet, wenn man im Winter nahezu als Eiszapfen am Berg bzw. im Tal ankommt - Ansichtssache.

Was ich mich aber eigentlich frage: Warum ist es bei uns so gemütserregend, wenn ein Ort - welcher in den 50/60er Jahren mit zu den Begründern des Wintersports in Oberbayern gehörte - einen inzwischen vom TÜV nicht mehr genehmigten Einersessellift nach einer Laufzeit von 50 Jahren gegen einen modernen 4er-Sessellift austauscht, während im nahen Nachbarland jedes Jahr ein 6er bzw. 8er Sessel nach dem anderen folgt?

Ist es so unmöglich, wenn man für eine etwaige Schneesicherheit bestimmte Flächen mit insgesamt zehn Schneekanonen beschneit, während in Südtirol 70 %  und in Österreich 40 % (Deutschland 18 %) der Pisten komplett beschneit werden?

Auch in Oberaudorf hat man diese Entscheidung nicht von heute auf morgen gefällt. Man hat viele Jahre überlegt, was in Sachen "Hocheck" zu tun ist. Im Frühjahr 2002 wurde schließlich der Entschluß für die Freizeitanlage Hocheck gefaßt. Anschließend die Gesellschaft (GmbH und Co. KG) gegründet. Dort ist die Gemeinde mit 49% beteiligt. Das übrige Kapital kommt direkt von den Bürgern am Ort. Vom Lehrling bis zum Unternehmer ist alles vertreten - sogar die Brüder vom Karmelitenkloster Reisach. 120 Gesellschafter mit einem Budget von 6 Mio Euro! Im Mai 2002 wurde mit dem Abriß des Einersessel begonnen und bereits im Dezember die neuen Anlagen eingeweiht!

Da aber 60% der Erträge im Sommer (u.a. Sommerrodelbahn) erwirtschaftet werden sollen, waren nach dem ersten Winter erneute Baumaßnahmen nötig. Diese vielen Baumaßnahmen in relativ kurzer Zeit waren der Grund für das oben bezeichnete "Riesendreckloch". Sieht man heute hinauf, so findet man grüne und bereits weitaus eingewachsene Flächen vor.

Auch der von vielen Seiten vorausgesagte "schneearme Winter" blieb bis heute aus. So lief die neue Liftanlage vergangen Winter z. B. vom 20.12. bis einschließlich 28.03.2004 ohne auch nur einen Fehltag. Vor allem das Flutlichtangebot hat sich hervorragend bewährt.

Übrigens ist unser USP nicht wie oben behauptet "die Sommerrodelbahn und der Sessellift" -
Oberaudorfs Alleinstellungsmerkmal im Winter ist in erster Linie "Deutschlands längste Flutlichtpiste"!
Aber auch das vielseitige Angebot für Schulen und Gruppen, welche nicht nur aus Skifahrern bestehen und zum Teil dann Rodeln, Schneeschuhwandern usw. gibt es nicht überall.

Im Kartenverbund arbeitet man bereits seit zwei Jahren erfolgreich mit Kössen und dem Wendelstein zusammen. Und auch mit dem Sudelfeld (das übrigens auch Großteils zu Oberaudorf gehört) und Durchholzen laufen derzeit wieder Gespräche.

Natürlich kann man heute schlecht sagen, was die Zukunft bringt. Für uns Oberaudorfer ist es in erster Linie wichtig, daß die Bevölkerung hinter den Umbauten am Hocheck steht und daß die Anlagen vor allem von dieser Seite angenommen werden, das zeigt z. B. auch der Saisonkartenverkauf von 1200 Stück (bei 4800 Bürgern).
Steigende Übernachtungszahlen in den Monaten Januar und Februar 2004 (klar nicht ausschließlich Hocheckgrund) tun ihr übriges dazu.

Nichts desto trotz freuen wir uns gerade im wachsenden Wettbewerb immer wieder auf neue Ideen von außen - und haben gerade auch für "alternative Tourismuskonzepte" immer ein offenes Ohr. Falls diesbezüglich jemand einen Vorschlag hätte, so können wir uns gerne zusammensetzen - ich freue mich.






faxe318

finde einige argumente nachvollziehbar (förderung des sommer-tourismus, hocheck kein naturjuwel, wächst wieder zu). allerdings finde ich den hinweis auf geigelstein oder die situation in österreich nicht gut. dass anderswo noch mehr zubetoniert, künstlich beschneit, etc. wird, sollte kein argument sein. dann kann man auch auf die hässlichen skidörfer in frankreich verweisen, etc. man sollte schon jeden fall für sich diskutieren.
gruß, faxe