mal wieder "unnötige Bergnot" am Watzmann
 

        

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mal wieder "unnötige Bergnot" am Watzmann

Begonnen von Martl, 25.05.2015, 08:13

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MANAL

Wirklich unglaublich. An dem WE war ab ca. 1400 Meter (zumindest in den Lechtalern) Schnee. Auf 1800 Meter hatte es schon mindestens 10 cm. Wie man da auf die Idee kommt eine Gruppe ohne Bergerfahrung in solch eine Umgebung zu schicken.
Derjenige der sowas organisiert ist ja nicht ganz frisch im Kopf.

Wer zahlt sowas eigentlich? Habe irgendwas von einem vierstündigem Helieinsatz im Bericht gehört.

resi

Ich finde es auch immer wieder erstaunlich, wie leichtsinnig manche Menschen sind. Ich habe jetzt auch noch nicht so viel Erfahrung, bin aber ehrlich zu mir selbst und mache bestimmte Dinge dann halt nicht. Man muss sich ja nicht leichtsinnig in Gefahr bringen. Aber manche überschätzen ihr Können und solange es Anbieter gibt, die auf nicht nach den Erfahrungen schauen, werden solche Rettungsaktionen immer wieder notwendig werden.  :(

Bernhard G.

Zitat von: MANAL am 25.05.2015, 23:24
Derjenige der sowas organisiert ist ja nicht ganz frisch im Kopf.
Ich denke, die Typen hatten Null Ahnung und haben das selber organisiert. Wenn man aus Malaysia kommt, hat man nicht unbedingt eine Vorstellung davon, was einem in den Bergen wettermäßig erwartet.

Weit braucht man da nicht zu schauen. Ich habe vor zwei Jahren in der Biwakschachtel am Schlauchkarsattel  (Birkkarspitze / Karwendel) zwei vollkommen erschöpfte Sachsen im Studentenalter vorgefunden. Die hatten da übernachtet. Dazu muß man sagen, daß es 31. Mai war und ich mit Tourenski in aller Hergottsfrüh bei bester Schneelage aufgestiegen war und die Beiden zufuß Tags zuvor bei Sumpfschnee und hoher Naßschneelawinengefahr hochgespurt sind. Was aus den Beiden geworden ist, weiß ich nicht. Hilfe wollten sie keine, sie wollten nur wissen, wo es zum Hallerangerhaus weitergeht. Daß da nichts passiert ist, war ein riesen Glück.

Zitat
Wer zahlt sowas eigentlich? Habe irgendwas von einem vierstündigem Helieinsatz im Bericht gehört.

Die werden schon eine Rechnung bekommen - nur wird da nichts einzutreiben sein.

Steinbock78

Zitat
Wer zahlt sowas eigentlich? Habe irgendwas von einem vierstündigem Helieinsatz im Bericht gehört.

Die werden schon eine Rechnung bekommen - nur wird da nichts einzutreiben sein.
[/quote]

ist es nicht so, dass man da nichts zahlen muss, wenn man von der Bergwacht aus einer Notsituation gerettet wird? Da war doch vor 1 oder 2 Jahren eine Rettung am Watzmann. Damals waren es Studenten, ich glaub aus München, die trotz Warnung die Überschreitung machen wollten und nur bis zur Mittelspitze gekommen sind. Soweit ich mich erinnern kann, hieß es damals, dass die nicht zahlen mussten, da es sich um eine Notsituation handelte. Kann ich auch nicht ganz verstehen - die hatten das ja billigend in Kauf genommen.

resi

Ja da hast du Recht. Wer eine Warnung ignoriert, begibt sich leichtfertig in Gefahr und sollte für die Folgen seines Handelns haftbar gemacht werden. Dann wird man sich beim nächsten Mal überlegen, ob man das nochmal bringt.

geroldh

Tja, ein älterer Diskussions-Titel passt wirklich perfekt auf eine aktuelle weihnachtliche "Bescherung" #weihnachtsbaum#, die aber aufgrund einer wenig nachvollziehbaren Begebenheit erst recht ihren Gang durch die Medien (insbes. Radio) gemacht hat – und dort wurde der Begriff "Bergsteiger" verwendet, wie "unpassend"...  ::)

Zitat von: rosenheim24.de / Pressemeldung BRK Kreisverband BerchtesgadenIn der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember musste die Bergwacht Ramsau Richtung Watzmann ausrücken ... da drei Wanderer aus München trotz des schlechten Wetters bei großer Lawinengefahr und einem Meter Neuschnee ohne Ski oder Schneeschuhe zum Winterraum des Watzmannhauses aufsteigen wollten und dann nach stundenlangem Aufstieg völlig erschöpft und mit den Verhältnissen überfordert ihr Abenteuer aufgeben mussten.
Die drei 27 und 28 Jahre alten Männer waren um 14 Uhr bei Wind und Regen an der Wimbachbrücke aufgebrochen und mussten nach stundenlangem Aufstieg schließlich im steileren Gelände zwischen Falzalm und Watzmannhaus (1.930 Meter) wegen des vielen Neuschnees erschöpft umkehren.
Sie retteten sich nach fast elf Stunden Marsch in den offenen Stall der nicht bewirtschafteten Falzalm (1.615 Meter), wo sie ein Feuer machten und sich aufwärmen wollten. Gegen 0.50 Uhr setzten sie einen Notruf ab und forderten die Hilfe der Bergwacht an.
...
Elf Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau und der Bergener Bergwacht-Notarzt waren bei sehr widrigen und riskanten Bedingungen mit großer Lawinengefahr, Wind, Schnee und Regen rund fünf Stunden lang gefordert. Für Unmut sorgte eine unangenehme Diskussion mit dem faktischen Führer des Trios, der vor Ort die Hilfe der Bergwacht zunächst ablehnte und nicht mit absteigen wollte, da das Abenteuer nur wegen seiner beiden erschöpften Begleiter gescheitert sei.
Der Mann gab an, dass er während der vergangenen Wochen bereits mehrmals im Winterraum des Watzmannhauses übernachtet habe und wissen würde, worauf er sich einlässt. Die Retter konnten den Mann dann dazu bringen, ebenfalls mit ins Tal abzusteigen.
Pressemeldung BRK Kreisverband Berchtesgaden
Quelle (26.12.19)
Bergwacht rettet trotzigen Tourengeher auf dem Watzmann (26.12.2019)

#gruebelgruebel#  Hmm, was ich einfach nicht verstehen kann:
Wenn man während der vergangenen Wochen bereits mehrmals im Winterraum des Watzmannhauses übernachtet hat, warum nur möchte man dort nochmals hinauf?  #gruebeln#

:-[  Und damit drängt sich ergänzend diese Frage auf:
Darf die Bergwacht Menschen zum Umkehren zwingen? (27.12.2019)

>:D  Nein, natürlich nicht !

Nun, vielleicht gibt's ja mal eine Fortsetzung aus dem Winter:
Zitat von: MANAL am 18.10.2018, 19:55Gestern wurde diese sehr interessante Sendung im BR ausgestrahlt.

ZitatImmer mehr Menschen zieht es ins Gebirge, doch nicht jeder ist den Anforderungen auch gewachsen. Im Notfall wird schon die Bergrettung kommen ... Ein Filmteam begleitet Retter in Bayern und Österreich bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe.
https://www.br.de/mediathek/video/dokthema-17102018-der-grosse-run-auf-die-berge-neue-herausforderungen-fuer-die-retter-av:5b8fabcf9c0449001802907f

...
Mein Respekt und Dank an die Bergwacht/Bergrettung für ihre Arbeit! Passieren kann halt auch dann was wenn man alles richtig macht und Erfahrung hat (Steinschlag, Ausrutschen, Pech). Übel ist halt wenn es so unvernünftige Vollid**ten gibt die mehr oder weniger einen Einsatz aus Dummheit oder Überheblichkeit provozieren.
PS: Online bis 17.09.2024 – Warum?  #musik2# 

efs

Eine wirklich pfiffige innovative Sicherungsmöglichkeit ist in dem Filmbeitrag ist ab Minute 28:40 zu sehen. Ein Klettersteigset am Ledergürtel der Jeans befestigt.... Warum ist da bisher noch niemand draufgekommen? Klettergurte werden völlig überbewertet.... Fassungslose Grüsse von efs

MuM.Koeppl

Hab mir das Video angeschaut und mir vorgenommen das nächste mal Nadel und Faden als provisorische Sicherungsmöglichkeit zu nutzen. Spart wieder etwas Gewicht. #gruebeln#