Drittes Watzmannkind

[bergfexklaus]

Dass das dritte Watzmannkind ein sehr beliebtes Schitourenziel ist, wusste ich. Dass aber auch Schneeschuhgeher in Massen hoch laufen, habe ich erst heute gelernt.

Am Parkplatz Hammerstiel standen Viertel nach sieben wenige Autos, das nährte meine Hoffnung, einen einsamen Bergtag erleben zu können. In Höhe der Schapbachalm sieht man die Watzmannfamilie schön aufgereiht und weiß gepudert (Foto 01).

01_Die_Watzmanns_in_Weiss.JPG
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An der Benzinkurve legte ich die Schneeschuhe an und folgte der Abfahrtsschneise durch den lichten Wald bis zum Beginn des Watzmannkars. Die Schneedecke war ausreichend, etwas sulzig, aber gut zu gehen. Im unteren Watzmannkar hatte es Bruchharsch, der weiter oben immer tragfähiger wurde.

Nachdem der erste Steilhang überwunden war, tauchte wie aus dem Nichts das größte Watzmannkind, die Jungfrau, auf (Foto 02).

02_Jungfrau.JPG
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Ich war völlig alleine im Kar, keine Menschen, keine frischen Spuren. Bald sah ich die Kinder 1 - 4 in der Morgensonne (Foto 03). Das fünfte Kind versteckt sich hinter dem vierten (Jungfrau).

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Im schattseitigen festen Schnee gewann ich schnell an Höhe und stand kurz vor elf auf dem Gipfel des dritten Kinds. Das Gipfelkreuz war komplett unter der Schneedecke vergraben. Foto 04 zeigt den Blick zurück ins Kar mit dem Untersberg im Hintergrund. Rechts ist das erste und zweite Kind zu sehen.

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Traumhaft ist die Sicht nach Osten, wo St. Bartholomä mit dem Königssee vor dem Hagengebirge posieren (Foto 05).

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Im unteren Kar sah man jetzt eine sehr große Menschenkarawane aufsteigen. Mir blieb noch eine knappe Stunde Stille und Einsamkeit, bis ich mich an den Abstieg machte. 30 bis 40 Schneeschuhgeher kamen mir entgegen, die einer geführten Gruppe angehörten. Wer den Gipfel des dritten Kinds kennt, der kann sich ausmalen, dass es da oben sehr kuschelig wurde.