Montagsrätsel 49
 

   



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Montagsrätsel 49

Begonnen von Reinhard, 20.12.2004, 07:49

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Reinhard

Schon wieder ist es Montag, und schon wieder gibts ein neues Montagsrätsel !

Unsere Frage:
Woher hat der Bettlersteig im Kaisertal seinen Namen?

Dem Gewinner übersenden wir das Büchlein:
"Wege und Gipfel im Berchtesgadener Land" aus dem Pannonia-Verlag in Raubling:  http://www.aksoy-pannonia.de

Viel Spaß beim Raten! (Wir freuen uns schon auf Eure interessanten Beiträge!)

Rumpelstielzchen

Servus!

Also, soweit ich weiss, bekam dieser Steig durch "Gendarmen" b.z.w. sonstige "Abgesandte" aus Kufstein zu seinem Namen. Sie haben diesen Weg benutzt, um von den im Kaisertal lebenden Bauern die Abgaben einzutreiben. ( oder Naturalien, das Pickerl oder sonst'was)

Michael R.

Christian

Ich hätte da eine andere These, ziemlich am Ende dieses Tales (von Kuftstein her kommend) befindet sich doch eine Kapelle, oder -leider scheint bei mir die Alzheimer schon zu greifen, da mir der Name nicht einfällt, aber egal- jedenfalls, vermute ich, da die "Bettler" und "Armen" den Steig benutzen mußten um zu dieser Kapelle zu gelangen, die "Reichen" wurden auf der Straße gefahren.

Grüße
Christian

Traudl

Bettlersteig ist die häufige Bezeichnung von Verbindungswegen zwischen Almen.
Früher zogen auf diesen Steigen die Gemeindearmen, um mit obrigkeitlicher Erlaubnis Schmalz zu erbetteln.

(Auszug aus: "Wandern zu Sagen und Mythen im Wilden Kaiser"von Herbert Jenewein) ;)

Grüße Traudl

Leitnhax

In Österreich gibt es mehrere sog. "Bettlersteige". Auf diesen Steigen zogen Bettler von Alm zu Alm und boten Arbeitsdienste gegen Unterkunft und Verpflegung an. Diese Verbindungswege wurden Bettlersteige genannt.

Gruss,

Leitnhax

glanz

Es gibt mehrere Bezeichnungen, die in den Bergen auf Bettler hinweisen, etwa der Bettelwurf. Es soll sich hier aber (laut Karl Lukan) um einen Hinweis auf alte weibliche Gottheiten der frühen Alpenbewohner handeln, deren Name oder ein Teil ihres Namens Bet lautete und die mit den germanischen Nornen gleichgesetzt werden.

Liebe Grüße

Werner

Rumpelstielzchen

Zitat von: Christian am 20.12.2004, 11:56
...
..., vermute ich, da die "Bettler" und "Armen" den Steig benutzen mußten um zu dieser Kapelle zu gelangen, die "Reichen" wurden auf der Straße gefahren.
Grüße
Christian
Die Strasse in's Kaisertal wird ja jetzt erst gebaut!! :-\
Somit müsste es in der damaligen Zeit nicht nur einen Bettler-, sondern auch noch einen Bürgersteig in's Kaisertal gegeben haben. :P

Michael R.
p.s.: "Bettelwurf/Name": Soweit ich weiss, wurde früher der an einem Wanderstab getragene Beutel (meist aus einem Tuch gebunden) "Bettel" genannt. - Alte weibliche Gottheiten braucht man also nicht unbedingt zu bemühen.

glanz

Lieber Michael R.
Alte weibliche Gottheiten braucht man also nicht unbedingt zu bemühen, man kann aber und nicht nur ich.
Zitat der Internetseite http://www.frauenwissen.at/bethen.php:
Die "Beteltänze" und "Bettelumzüge"aus dem Mittelalter, die Bettelstege (mein Einschub: Bettlersteige) auf den Wanderwegen, der Bittgang sind alle von den Bethen abzuleiten. Eine weitere Abwandlung des Wortes beth findet sich in der Butter wieder. In vielen Märchen und Sagen kommen melkende und butternde Frauen vor. Manche Sagen erinnern uns noch an eine matriarchale Zeit salige Frauen  buttern, spinnen Flachs und helfen den Menschen in all ihren Nöten. Butter und Milch sind im Überfluss vorhanden: die Sennerinnen vom Hochkönig pflastern ihren Weg mit Käselaiben, die Fugen dazwischen füllen sie mit frischer Milch aus, aus der goldgelben Butter formen sie Butterkugeln und spielen damit. In der Tiroler Sage "Frau Hitt" badet diese ihr Kind in Milch und trocknet es mit Weißbrot ab. Die drei Bethen heißen Ambeth, Wilbeth und Borbeth. Sie bilden die göttliche Triade als Erd-, Mond- und Sonnenmutter.

Freundliche Grüße
Werner


ChrisMch

Hallo und guten Abend,

ich habe für den Bettlersteig folgende Erklärung:
Dieser Steig wurde vor und während dem zweiten Weltkrieg von Bettlern benützt, welche von Alm zu Alm zogen und für Arbeitsschichten verpflegt und beherbergt wurden.

Grüße aus dem verschneiten München
Chris

Reinhard

Kleiner Hinweis:
Die unserer Meinung nach richtige Antwort (die wir dann auch belegen können und die mit "Bettlern" sprich armen Leuten nichts zu tun hat) ist noch nicht genannt worden. Hinsichtlich einer weiteren Antwort, die uns inzwischen aber ebenfalls belegt wurde - da werden wir uns einfallen lassen!
Also: Weiterraten.

sigi

Vielleicht wollte sich der Finanzier des Weges mit der Wahl des Namens unsterblich machen.

Sigi

glanz

Hallo Ratefans,

Toni Hiebeler schreibt in seinem Lexikon der Alpen von einer Bettlerlücke: .. ärmere Gemeinden schickten ihre unterstützungsbedürftigen Angehörigen im Land umher, um sie loszuwerden, so dass nicht selten Leute dieser Art die höchsten Alpenpässe in unzulänglicher Ausrüstung überschritten. Auch in den Ostalpen sind mehrere alpine Unfälle auf die gleiche Ursache zuückzuführen. Er erwähnt dabei z. B. einen Bettlerrücken im Allgäu und ein Bettlerjoch im Rätikon. Also ein alter alpiner Hartz-IV-Beitrag im Gericht Kufstein. Wer den Bettlersteig kennt, weiß dass schlecht ausgerüstete Begeher gute Chancen haben, nähere Bekanntschaft mit der Bergrettung/Bergwacht zu macjhen.

Grüße Werner

Reinhard

Also Ihr habt es uns nicht einfach gemacht!

Denn 1. Die Lösung, die wir kennen, wurde nicht genannt

und 2. Traudl  präsentierte uns eine Lösung, die ebenfalls belegt ist. Wir haben es in dem Buch "Wandern zu Sagen und Mythen im Wilden Kaiser"von Herbert Jenewein selbst nachgelesen.

Aber hier erst mal unsere ursprüngliche Lösung, die wir in der Zeitschrift "Der Bergsteiger" vom März 1969 so vorgefunden haben:
... Unter einem Bettler verstand man im Mittelhochdeutschen einen umgestürzten Baum, demnach haben Bettlersteig,Bettlerkar und Bettelwurf gar nichts mit Betteln und Almosen zu tun ...

Da Traudls Lösung ebenso richtig erscheint, meinen wir, dass sie das Rätsel wieder mal gelöst hat und sprechen ihr also den Preis zu! Da wir Deine Anschrift ja schon haben, Traudl, brauchst Du nur die nächsten Tage die Post abzuwarten. Herzlichen Glückwunsch! Gleichzeitig erklären wir Dich  ...
(einen Tusch !)

zur Bergrätselkönigin 2004 !
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Als Belohnung darfst Du uns auch mal ein Rätsel senden ...  :)

Gruss und schöne Feiertage
wünscht Euch allen Reinhard

Traudl

Ja so a Freid
Da ist ja für mich heute schon Weihnachten. :D
Und wies beim Adel so üblich ist:
Huldigungen werden jederzeit gerne entgegengenommen - Audienzen nur nach Terminvereinbarungen  ;D

Obwohls ja diesmal wirklich einfach war, das Büchlein "Wandern zu Sagen und Mythen..." mit der Lösung drin, hatte ich in einem der letzten Rätsel gewonnen.War sozusagen ein Freilos. ;)

Euch allen auch schöne Feiertage und ein tolles Bergjahr 2005 !

Königl. Grüße
Traudl