Einmal in die andere Himmelsrichtung - Zu Besuch im Karwendel
 

        

Einmal in die andere Himmelsrichtung - Zu Besuch im Karwendel

Begonnen von Ameranger, 08.08.2013, 19:32

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Ameranger

Servus Ro-Bergler

Nachdem meine bevorzugte Himmelsrichtung für meine Bergtouren immer südlicher und östlicher Natur sind, entschied ich mich dieses mal wieder bewusst in die entgegengesetzte Richtung. Es geht nach Süd - Westen  ;D

Wie langsam schon von mir bekannt, geht es wieder Frühmorgens um 3.30 Uhr raus aus den Federn und um ca 4 Uhr ist Abfahrt ins Zielgebiet. Da es doch einige Kilometer zu fahren sind, geht's über die Autobahn um ordentlich voran zu kommen. Da es zu unseren Nachbarn geht, brauch ich natürlich auch noch ein Pickerl  :P.

Um ca 5.30 Ankunft im Zielgebiet und siehe da, nicht mal die Mautanlage für die Straße kassiert schon ab. Also "Mautfrei" zum Ausgangspunkt. Ab dem Mauthäusl sind es noch ca 7 km durch Wald und Wiesen hinauf zum Parkplatz. Im Finsteren fahren wir zum Parkplatz hinauf, als uns immer wieder Kühe auf der Straße entgegenkommen. ( Also Vorsicht, das ist kein Wildunfall  ::)).
Deswegen war auch die Schranke offen: Die Kühe gehen nach Hause zum Melken in den Stall. ;)

Am Parkplatz Gramaialm unbeschadet angekommen, geht es im Morgengrauen um ca 6 Uhr los. Unser erstes Ziel zeigt sich bereits. Es geht taleinwärts, keine Menschenseele außer uns beiden. Herrlich frische Luft und eine Brise Wind lassen uns förmlich losspurten. Wir kommen rasch auf fast ebener Strecke voran und erreichen so schnell den Talkessel. Hier beginnt der Steig der sich in Serpentinen empor schraubt. Beim Anfang des Steigs beobachten wir eine Handvoll Gemsen beim Frühstück. Schön, sie lassen sich nicht groß aus der Ruhe bringen und so wandern wir wenige Meter an ihnen vorbei.
Der Weg steilt nun kräftig auf und es geht im Zick Zack hinauf. Nachdem wir flott unterwegs sind, erreichen wir die Lamsenjochhütte auf 1953m  um 7.15 Uhr.

Eine Handvoll Bergsteiger sitzen schon auf der Terrasse und fragen uns mehr oder weniger Verschlafen und verwundert wo wir denn um diese Zeit schon herkommen. Steht sonst keiner so früh auf  ??? ::)

Wir genießen kurz den Sonnenaufgang und die großartige Landschaft des Karwendel ehe wir uns auf den Weiterweg zum Klettersteig machen.

Bis dahin

VG Ameranger

Ameranger

Es geht gleich weiter zum Klettersteig, bevor die Horde auf der Lamsenjochhütte doch wach wird und uns zuvor kommt.  ;D
Wir wandern über das Schottergries hinüber zum Einstieg des Klettersteigs.
Es geht recht gemütlich los, wir hangeln uns schräg empor zu den ersten Eisenbügeln. Hier geht es steil über eine glatte Wand hinauf. Der Steig ist bestens gesichert und so helfen viele Bügel und viele Seilanker. Für unseren Geschmack schon etwas zuviel Eisen, man ist mehr mit umhängen beschäftigt, als sich aufs klettern zu konzentrieren und so verliert sich der "Felsflair" doch ein wenig.
Klar, viele sagen das dient der Sicherheit und macht den Steig auch mehr Publikum zugänglich was es ohne Zweifel auch tut, aber wir mögen lieber etwas weniger Eisen. Geschmackssache  ;D darüber lässt sich bekanntlich auch streiten
Nach der ersten Steilstufe geht es über eine kurze Gehstufe hinauf zum zweiten steilen Abschnitt. Wieder ordentlich Tritthilfen und so geht es Ruck - Zuck hinauf  und der Steig wendet sich zum Eingang des Brudertunnels nach links in eine Art Niesche hinein.
Beim Eingang zum Tunnel sind ein paar Stufen vom Winter ordentlich ramponiert. Trotzdem geht es wenig schwierig durch den Tunnel zum "Highlight " des Steigs. Man überwindet eine ca 5 Meter hohe Felswand hinauf zum Ausgang des Tunnels.
Oben angekommen ist der Steig auch schon zu Ende.
Meines Erachtens ein kleiner schöner Klettersteig, der unbedingt mitgenommen werden sollte falls sich das in einer Tour anbietet, extra anreisen kann ich aber nicht empfehlen....
Wie wir später erfahren haben, wurde der Steig ein paar Stunden nach unserer Durchsteigung wegen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten gesperrt. Das nenn ich doch dann "Dusel ghabt "  ;D ;D ;D.

Nachdem wir unsrer Klettersteigsets wieder im Rucksack verstaut hatten gings weiter Richtung Lamsenspitze. Bis dahin

VG Ameranger




Ungefährer Verlauf

Einstieg

Ordentlich Eisen ...

Blick zur Lamsenjochhütte

Etwas Gehgelände

Nochmal steil hinauf

Schöne Tiefblicke

Eingang zum Brudertunnel



Ausgang des Brudertunnels

Bernhard G.

Ich kenn die Lamsenspitze noch aus Zeiten, wo dieser ganze Plunder den Berg noch nicht verunstaltet hat. Außer einem aufgespleißten Drahtseil in einer Steinschlagrinne und zwei oder drei Eisenstiften war da nichts. Ich bin letzten Sommer rauf und  wurde dreimal blöd angeredet, weil ich ohne Klettersteigplunder unterwegs war. Das beste war dann ein Bergläufer, der neben dem "Klettersteig" hochgejoggt ist, während die Leute auf allen Vieren am Seil langgekrochen sind.

da_hans

Zitat von: Bernhard G. am 12.08.2013, 10:02
Ich kenn die Lamsenspitze noch aus Zeiten, wo dieser ganze Plunder den Berg noch nicht verunstaltet hat. Außer einem aufgespleißten Drahtseil in einer Steinschlagrinne und zwei oder drei Eisenstiften war da nichts. Ich bin letzten Sommer rauf und  wurde dreimal blöd angeredet, weil ich ohne Klettersteigplunder unterwegs war. Das beste war dann ein Bergläufer, der neben dem "Klettersteig" hochgejoggt ist, während die Leute auf allen Vieren am Seil langgekrochen sind.

Hallo Bernhard!

Bist Du grade ein wenig aggressiv unterwegs >:D

Es gibt in jeder Sportart Experten und weniger Geübte. Da gerade im Karwendel und Kaiser sehr viel los ist und damit auch tendeziell mehr Ungeübte unterwegs sind, ist es denke ich durchaus angebracht, solche Berge so zu sichern, dass möglichst wenig passiert. Natürlich kann man sowas auch ohne "Klettersteigplunder" gehen, dass aber auch immer wieder auch erfahrene Bergsteiger abstürzen, zeigen auch die Unfälle der letzten Wochen im Kaiser. Bei guter Tourenplanung weiß man ja, was einen erwartet und kann diese Wege dann meiden. Und dass man sich am Wochenende solche Touren mit sehr vielen Leuten teilen muss, ist klar.

Nix für ungut,

Da Hans




Bernhard G.

Zitat von: da_hans am 12.08.2013, 11:53
Bist Du grade ein wenig aggressiv unterwegs >:D
Nö - mich nervt nur, daß heutzutage Eigenverantwortung eine Fremdwort zu sein scheint. Es wurde schon ernsthaft diskutiert, ob man die Berge ab einer bestimmten Lawinenwarnstufe für Skitouren sperren kann. Soweit kommt es noch: Komasaufen ist legal, aber die Natur darf nur auf ausgewiesenen Pfanden, abgesicherten betreten werden.

Ameranger

Zitat von: Bernhard G. am 12.08.2013, 10:02
Ich kenn die Lamsenspitze noch aus Zeiten, wo dieser ganze Plunder den Berg noch nicht verunstaltet hat. Außer einem aufgespleißten Drahtseil in einer Steinschlagrinne und zwei oder drei Eisenstiften war da nichts. Ich bin letzten Sommer rauf und  wurde dreimal blöd angeredet, weil ich ohne Klettersteigplunder unterwegs war. Das beste war dann ein Bergläufer, der neben dem "Klettersteig" hochgejoggt ist, während die Leute auf allen Vieren am Seil langgekrochen sind.

Hallo Bernhard. Ich kann dich in vollster Weise verstehen, ich selber bevorzuge auch die Berge im Ursprünglichen Sinn. Leider muss ich da Euch beiden Recht geben, es wird mit Klettersteigen viel Publikum angelockt, leider auch viele Unerfahrene. Selbstüberschätzung, Unwissenheit und Verlust vom gesunden "Respekt Berg" lassen leider immer wieder Unfälle passieren -  auch dem Routiniertesten Bergsteiger.
Es ist die Tendenz fast gleich wie beim Wintersport. Immer größere Attraktionen um mehr Massen anzulocken. Wenn man bedenkt, das allein der Sporthändler meines Vertauens mir erzählt hat, das er letztes Jahr innerhalb von 2 Monaten 30 Klettersteigsets  und dieses Jahr bereit 120 Sets verkauft hat und 70 % davon erklärt haben, eigentlich noch nie großartig in den Bergen gewesen zu sein, spricht das wohl Bände.....
Man siehe auch die aktuellen Zahlen des DAV, weniger Unfalltote, dafür rasante Steigerung von Bergung aufgrund Erschöpfung, Uberschätzung ....
Ich habe vor einiger Zeit ein Gespräch mitbekommen, da lautete es in einer Satzpasage: " Wenn wir halt nicht mehr können, oder wir den Abstieg nicht mehr schaffen rufen wir einfach die Bergrettung ! "
Ohne Worte  :o

Ich denke jeder Bergwanderer, Bergsteiger und Kletterer die gesunden Menschrespekt haben und sich ein bischen mit der "Materie" auseinandersetzen, sich über den Routenverlauf, Gehzeiten, Schwierigkeitsgrade vorbereiten, denen werden die Berge viel Freude bereiten. Erkennt man dann auch unterwegs evtl Wetterveränderungen, Wegbeschaffenheiten und das WICHTIGSTE wie ich finde, merkt man VOR der totalen Erschöpfung, das man ins Straucheln gerät oder das man sich einfach Überschätzt hat, ist es in meinen Augen der größte Triumpf über seinen Schatten zu springen und umzukehren oder abzubrechen.
Beherzigt man diese einfachen Regeln ein wenig, wird man wieder gesund nach Hause kommen.

Mein Großvater hat mal zu mir gesagt: " Junge, die Berge haben so lange auf dich gewartet, wenn du es heute nicht schaffst, dann werden sie deswegen nicht davon laufen "

Ameranger

Bernhard G.

Zitat von: Ameranger am 12.08.2013, 14:02
Ich habe vor einiger Zeit ein Gespräch mitbekommen, da lautete es in einer Satzpasage: " Wenn wir halt nicht mehr können, oder wir den Abstieg nicht mehr schaffen rufen wir einfach die Bergrettung ! "
... oder mein Gespräch beim bekannten Rosenheimer Bergsportgeschäft. Ich wollte mir endlich ein neues Klettersteigset kaufen, da mein 25 Jahre altes Salewa V-Set nicht mehr ganz Stand der Technik ist. Der Verkäufer war ganz erfreut, daß ich der Meinung bin, im Klettersteig darf man Sstürze keinesfalls einkalkulieren (ich will gar nicht darüber nachdenken, wie man aussieht, wenn man am Seil entlang über Felsen und Eisenstiefte ruterrattert). Viele Kunden sehen das anders, hat er mir gesagt, die kommen mit angerissenen Banddämpfern und wollen das Set repariert haben. Das ist m.E. Folge eines falschen Sicherheitsdenken: das ist ein gebauter Weg, das muß so gemacht sein, daß nichts passieren kann.

Ameranger

Als wir aus dem Brudertunnel ausgestiegen sind, stehn wir unweit der Gratschneide. Wir sehen das riesige Kar das sich zur Lamsenspitze hinauf eröffnet. Wir machen uns am Grat entlang auf den Weg. Zuerst über felsige Steige, dann allmählich in Schotter und Geröll übergehend.
Ist man am Ende des Weges angekommen, hat man einen herrlichen Rückblick auf den Grat und auf den weit hinten liegenden Hochnissl. Hier wendet sich der Weg dann rechts und es geht wieder in einem " Klettersteig" hinauf. Dieses mal lassen auch wir ! unser Klettersteigset eingepackt und klettern die leichte Route hinauf. Es herrscht vorwiegend UiAA I vor. Nach dem ersten Steilstück sind wir oben angekommen, es geht über losen Schotter und Geröll noch einmal über Serpentinen hinauf bis sich das Gipfelkreuz der Lamsenspitze zeigt.  In gutem Gehgelände geht es über Schrofen hinauf zum Gipfelkreuz.

Bis zum Gipfel

VG Ameranger

MANAL

Zitat von: Bernhard G. am 12.08.2013, 10:02
Ich bin letzten Sommer rauf und  wurde dreimal blöd angeredet, weil ich ohne Klettersteigplunder unterwegs war. Das beste war dann ein Bergläufer, der neben dem "Klettersteig" hochgejoggt ist, während die Leute auf allen Vieren am Seil langgekrochen sind.

Ich bin vor 7 Jahren auf die Lamsenspitze und hab mich auch gewundert wer bei dem oberen Teil ein Klettersteigset braucht. Da die überforderten Bergtouristen den Weg blockiert haben sind wird einfach daneben hochgekraxelt. Das gefährlichste war damals der Steinschlag der durch die ganzen Volld....en ausgelöst wurde. Musste sogar einmal ein Stück zur Seite springen um nicht getroffen zu werden.

Nachdem wir auf dem Gipfel waren haben wir uns entschieden auch noch den Hochnissl zu besuchen. Das war dann unmittelbar nach der Abzweigung zum Brudertunnel schönste Einsamkeit in einer wunderschönen Umgebung.  :)

Ameranger

Nicht mehr weit zum Gipfel. Als die letzten Schrofen überwunden sind, stehen wir am Gipfel der 2508m hohen Lamsenspitze.
Der Ausblick ist an klaren Tagen wohl atemberaubend, aber da es heute recht dunstig ist müssen wir uns mit den nächsten Nachbarn zufrieden geben  :-\. Trotzdem lassen sich Hahnenkampl, Sonnjoch,Engalm , Ahornboden Hochchnissl, Schafjöchl und noch viele mehr erblicken. Auch der sehr lebhafte Fönwind macht den Giupfelaufenthalt recht zugig und etwas unangenehm.
Wir beobachteten beim Aufstieg schon ein Gewitter das sich aus dem Westen zusammenbraut. Es kommt relativ langsam und so suchen wir in einer Scharte unweit des Gipfels einen windstillen Platz um unsere Jause zu verputzen.
Nach einer kurzen Rast kommt das Gewitter langsam auf uns zu. Es bläst zwar gewaltig der Wind aus Süden, aber wie weit die Gewitterfront kommt ist nicht abzusehen. Wir beschließen rasant abzusteigen, da auch etwas Eisen im Abstieg verbaut ist. So geht es flotten Schrittes wieder hinab. Auf halber Strecke kommt uns noch ein Gipfelstürmer entgegen, der den Klettersteig schon im Aufstieg schwierig fand und fragt uns ob es noch einen anderen Weg hinunter gibt  ???. Als wir verneinen und er nicht fliegen kann, können wir ihn recht schnell zum umkehren bewegen und so steigen wir die Klettersteigsteigpassage zu dritt ab. Im Geröllfeld unten angekommen geht es wieder Richtung Scharte die zum Normalweg hinunter zur Lamsenjochhütte weist.

Bis zum Abstieg zurück zur Lamsenjochhütte und Weiterweg

VG Ameranger

Ameranger

Eigentlich hatten wir den Weiterweg zum Hochnissl geplant, aber angesichts der nahenden Gewitterfront, entscheiden wir uns zum Abstieg zur Hütte.
An der Scharte angekommen, schwenkt der Weg linker Hand über den Grat hinab zur Ostwand der Lamsenspitze. Die ersten Passagen sind mit Drahtseilen entschärft, und so gelangen wir in leichter Kletterei hinab ins Schuttkar der Lamsenspitze. 
Nun ist es doch soweit, nach kleiner Debatte ob oder nicht, stellen wir fest es fallen erste Regentropfen  :o. Der Blick nach oben zeigt ein beeindruckendes Zenario: Westlich drückt eine dunkle Gewitterfront herein und dagegen arbeitet blauer Himmel durch den sehr starken Fönwind. Es ist ein ständiges Kräftemessen wer die Überhand gewinnt. Wie heißt es so schön, wenn Zwei sich streiten -freut sich der Dritte :D. Wir wandern flotten Schrittes weiter durch das Schotterkar,und deuten den kleinen Steinbock der sich wenig unter uns im Schotter sein Mittagessen sucht als gutes Ohmen.
Es gilt noch ein Schneefeld zu übergehen und wir kommen zum Ende der Schuttreiße die noch ein wenig Trittsicherheit verlangt, da das Geröll auf festem Untergrund leicht abrutscht. Als wir beim Übergang zu den Serpentinen hinab zur Lamsenjochhütte steigen, zeigt sich das der Fön langsam die Oberhand gewinnt  :D
Wir steigen hinab zur Hütte und beschließen uns zur Einkehr. Bei einem kühlen Radler planen wir den weiteren Tourverlauf, da der Tag noch jung und das Wetter wieder besser geworden ist.

Wies weiter geht ?  Mehr bei der nächsten Ausgabe

VG Ameranger

MANAL

Zitat von: Ameranger am 15.08.2013, 11:20
Eigentlich hatten wir den Weiterweg zum Hochnissl geplant, aber angesichts der nahenden Gewitterfront, entscheiden wir uns zum Abstieg zur Hütte.

Schade dass euch das Wetter in die Quere gekommen ist. Der Hochnissl ist aus meiner Sicht die deutlich schönere und v.a. einsamere Tour gegenüber der Lamsenspitze. 2006 war ich mit einer guten Freundin zuerst auf einer gemütlichen Tour auf der Lamsenspitze. Sind daher auch erst um 10 Uhr an der Gramaialm losgegangen. Dort haben wir uns dann spontan entschieden noch zum Hochnissl rüberzugehen. Es wurde eine sehr lange (waren insgesamt über 10 Stunden unterwegs) aber auch wunderschöne Tour! Aufgestiegen sind wir über die Lamsenscharte weil der Brudertunnel wegen irgendwelche Übungen der Bergrettung gesperrt war, im Abstieg haben wir dann den wieder offenen Brudertunnel genutzt auch weil sonst nochmal zusätzliche Höhenmeter zur Lamsscharte angefallen wären.

Bei uns hat das Wetter bis zum Ende durchgehalten, als wir um 21 Uhr an der Gramaialm heimgefahren sind hat das Gewitter losgelegt :)

Ameranger

Da sich das Gewitter wieder so schnell aufgelöst hat wie es gekommen ist, beschließen wir an der Hütte unsere Tour fortzusetzen. Für den nochmaligen Aufstieg in die Lamsenscharte und dann den über 2 stündigen Weitermarsch zum Hochnissl können wir uns nicht mehr so recht begeistern, vor allem weil der Wetterbericht eigentlich für Spätnachmittag Gewitter gemeldet hat. Wir haben ja gesehen wie schnell solche Gewitter in den Bergen entstehen.
Also packen wir Variante 3 aus dem Rucksack: Wir queren hinüber zum Hahnenkampl und steigen dann über den Grameihochleger wieder ab ins Tal.

Es geht von der Hütte weg wenig ansteigend hinüber Richtung Hahnenkampl. Wunderschön lässt sich hier ins Grameital hinab blicken. Nach ca 15 min erreichen wir die Wegverzweigung, links könnte man zu den Engalmen absteigen. Unser Weg ist der rechte, der uns über eine schöne wenn auch nicht all zu schwierige Gratwanderung zum Hahnenkampl bringt.
Anfangs noch recht flach zieht sich der Weg im grünen Gras hinauf zum ersten Buckel. Ist der geschafft ist der weitere Verlauf von hier aus sehr schön einzusehen. Viele Wanderer sind mittlerweile unterwegs und so zieht ein förmlicher "Pilgerstrom" von den Engalmen Richtung Lamsenjochhütte hinüber. Die Hütte hat einen wirklich regen Zulauf, was sie anscheinend nicht nur der fantastischen Bergkulisse zu verdanken hat. Auch eine raffinierte Marketingstrategie hat diese Hütte zu bieten: Als wir auf der Hütte wahren, bestand das Personal ausschließlich aus jungen hübschen, sehr netten Wesen weiblicher Gestalt  ;D. Rein dafür ist eigentlich der Besuch schon lohnenswert, aber natürlich nicht nur weil es Damen sind, auch der Service und die Gastfreundlichkeit waren 1a !!!. ;). Da wundert es nicht, das das Puplikum als wir auf der Hütte waren auch passend zu den Bedienungen war. Das wir heute noch fast das Gegenteil erfahren werden, ahnten wir da noch nicht. Dazu aber später mehr....

Auf unserer Route sind wir Gott sei Dank vom Massenandrang etwas verschont geblieben. Wir wandern vom ersten Buckel leicht talwärts hinab und kommen an die erste leichte Kletterstelle, bei der ab u zu eine Hand zu Hilfe genommen werden muß. An der zweiten Erhebung angekommen, ist der Gratverlauf und somit unser Weiterweg sehr schön zu sehen.

Wer mit auf den Gipfel des Hahnenkampl steigen will, sollte die Fortsetzung nicht verpassen.
Bis dahin

VG Ameranger

Ameranger

An alle Interessierten, es geht weiter zum Gipfel des Hahnenkampl

Es geht in einer schönen Gratwanderung im leichten Auf u Ab hinüber zum Hanhenkampl. Insgesamt sind es fünf kleine Buckel die überschritten werden. Es geht mal flach, mal steiler und auch ab und zu ein wenig ausgesetzt den Steig entlang. Immer wieder ergeben sich bei der Überschreitung wunderschöne Tiefblicke ins Griesener Tal. Von hier oben ist auch der Aufstiegsweg zur Lamsenjochhütte sehr schön zu erkennen. Auf der anderen Seite des Grates lassen sich die Engalmen von oben betrachten, und Dank der Wetterbesserung reicht die Sicht bis zur Birkarspitze.
Als wir auf dem vierten Buckel angekommen sind, ist auch der Gipfel des Hahnenkampl schon zu erkennen. Ab hier geht es relativ flach und unschwierig hinüber zum Kreuz.
Als wir am Gipfel angekommen sind, treffen wir nur eine Handvoll Bergsteiger, die sich den Gipfel mit uns teilen. Leider frischt der Wind wieder sehr stark auf und lässt den Gipfelaufenthalt etwas ungemütlich werden. Wir troten dem Wind noch ein wenig und schießen ein Gipfelfoto das unsere zwei heutigen Zwei Ziele auf einmal einfängt: Das Kreuz des Hahnenkampl und im Hiontergrund die Lamsenspitze.
Nachdem der Wind immer kräftiger wird und wie die Umgebung eindrucksvoll bewundert haben, steigen wir weiter Richtung Grameihochleger ab.

Bis dahin

VG Ameranger

Ameranger

So liebe Ro- Bergler
Jetzt muss ich endlich meinen Blog fertig schreiben. Schwierig bei dem schönen Wanderwetter, zumal wir schon wieder einige neue Touren gegangen sind.  :D. Natürlich berichte ich wieder ausführlich darüber.

Schnell steigen wir über die kleinen Steige bergab Richtung Grameihochleger Alm. Es geht durch saftig grüne Weiden schnell bergab. Als wir in die Senke kommen lässt auch der Wind nach und es ist schön warm.
Kurz vor der Alm zweigt der Weg zum Sonnjoch ab, das wir aber heute nicht mehr in Angriff nehmen. Stattdessen wollen wir uns eine Brotzeit an der Grameialm genehmigen.
Als wir an der Alm sind, ist wenig Betrieb und wir gehen erst mal zur Toilette. Ein Pärchen erzählt uns hier nur Getränke aus der Flasche zu kaufen  ???. Als wir die Treppe wieder herauf kommen, steht da ein kleiner Mann der sehr ernst dreinschaut und sich uns ein wenig in den Weg stellt.
Als ich ihn dann frage wo man hier etwas zu Essen und Trinken bekommt, wird seine Mimik wieder freundlicher.
Der Wirt war das stellt sich schnell heraus, der uns wahrscheinlich mächtig die Meinung gegeigt hätte falls wir nur auf Toilette gegangen wären....
Egal, wir lassen uns die Stimmung nicht vermiesen und bestellen 2 Radler und Zwei mal Gulaschsuppe. 19,80 € sagt der gute Mann ! Nicht schlecht, das es auf dem Berg etwas teurer ist weiß man ja.
Als die Suppe dann endlich serviert wird, ist nur eine Scheibe Brot dabei  :-[, naja auch grad noch akzeptabel, aber als wir beide uns den ersten Löffel zu Leibe geführt haben schauen wir uns an und sagen gleichzeitig: Dosensuppe ! Ich bin ziemlich sicher sogar auf die Marke gekommen  :D. Ich bezahle sehr gern mehr, wenn es sich um eine gute Hausgemachte Mahlzeit handelt, aber Dosenessen und Materialseilbahn - Einmal und nie wieder !. Um jetzt nicht wieder eine Massendiskussion auszulösen, möchte ich betonen das das unsere persönliche Meinung ist. Es soll weder eine negative wie positive Bewertung der Alm sein. Es darf sich jeder seine eigene Meinung bilden  ;D

Wir verlassen die Alm ziemlich schnell und steigen über kleine Steige weiter ab ins Tal. Wir kommen an kleinen Wasserfällen ( zumindest wenn es nicht sooo trocken ist wie dieses Jahr) vorbei. Der Weg trifft sich mit dem Wanderweg zur Lamsenjochhütte, der uns zurück an den Ausgangspunkt unserer Tour bringt.

Es geht eine wunderschöne Tour zu Ende. Eins ist sicher : das Karwendel wird uns schnell wiedersehen  :D

#bisbald#

Ameranger
unterwegs mit Tommy