Hocheisspitze/Kammerlinghorn am 03.08.13
 

   

Hocheisspitze/Kammerlinghorn am 03.08.13

Begonnen von ehemaliges Mitglied, 05.08.2013, 21:22

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ehemaliges Mitglied

Unverhofft kommt oft - oder wie sich eine "normale" Bergtour unvermuteterweise in eine absolute ***** -Runde verwandelt. Ja so kann's gehen! Eigentlich sollte es nur eine spontane rel. zahme Tour auf die Hocheisspitze werden um der Hitze und dem Arbeitsalltag zu entfliehen. Mit einem Eis und einem kühlen Bad im Hintersee am Nachmittag. Doch es sollte anders kommen.

Nach einer etwas entnervenden Fahrt mit Stau auf der A8, einem Geisterfahrer und Kuhblockade in der Ramsau schwangen wir uns am Parkplatz Klausbachtal um 7:30 Uhr auf die Räder. Die Straße zum Hirschbichl ist asphaltiert und geht sehr flach los, wartet aber im oberen Teil mit gehörigen Rampen auf die uns so früh am Morgen ganz schön ins Schwitzen bringen. Der letzte Teil führt über eine Schotterstraße zur Bindalm wo wir Radldepot machen. Mann könnte auch noch weiter bis zur Mittereisalm aber das war uns definitiv zu steil. Bis hierher ca. 45 min. Weiter geht es die direkte Variante auf schönem Steig hoch zur Mittereisalm und von dort unbezeichnet aber gut sichtbar (an einem Wegweiser) links hinauf zur wunderschön gelegenen Hocheis Forsthütte. Landschaftlich ein Genuß!

Von hier geht man dem Steig folgend erst durch lockeren Wald, dann Latschen und bald über Wiesenmatten hinauf Richtung Hocheis. Zwischen großen Felsblöcken bleibt bald das Grün zurück und Geröll dominiert den Aufstieg. Bevor es jedoch zu unangenehm wird quert man besser rechts raus in die Felsen. Dort kann man in anregendem und gut zu gehendem Ier Gelände bis fast unter die Scharte steigen. Ein wenig Geröll ist noch zu überwinden und wir stehen bald in dieser. Jetzt links haltend in wenigen Minuten zum Gipfel der Hocheisspitze mit ihrem wunderschönen Kreuz. Um ca. 12:00 Uhr sind wir oben. Die Sicht in alle Richtungen ist spektakulär und die Perspektive ungewohnt. Für Hochsommer perfekt, wenn auch etwas diesig.

ehemaliges Mitglied

Nach kurzer Rast entschließen wir uns ob des stabilen Wetters und des noch jungen Tages die Überschreitung zum Kammerlinghorn zumindest mal anzuschauen. Also zurück in die Scharte und hin zur ersten Schlüsselstelle (III) die mit Seil entschärft ist. Diese war bald gemeistert und so war die Richtung eigentlich klar. Kammerlinghorn wir kommen! :) Laut Führer 1:30-2:00 h haben wir doch insgesamt 2:30 h gebraucht wobei wir sehr bedächtig unterwegs waren. Die Wegsuche, obwohl nie wirklich schwierig, braucht auch seine Zeit (auf Steindauben achten!) Eine zweite Schlüsselstelle (III) ist auch mit Seil entschärft. Der Zustand war aber nicht mehr sehr vertrauenserweckend so dass wir ohne dieses hinaufgeklettert sind was auch, dank guten Griffen, recht gut ging. Auch mit den dicken Bollerschuhen.  Der Fels ist fester als man zuerst vermutet. Zumindest da wo's drauf ankommt. In dieser Richtung sind die beiden IIIer Stellen im Aufstieg zu bewältigen. Sonst meist Ier bis IIer Gelände. Genuß pur!

Der Abstieg vom Kammerlinghorn führt gutmütig entlang des Wanderwegs 481 wieder hinunter zur Mittereisalm und von dort zurück zur Bindalm wo die Räder stehen. Landschaftlich auch wunderschön mit immer wieder tollen Ausblicken. Leider ist dort um diese Zeit kein Erfrischungsgetränk mehr zu haben aber der Weg ins Tal ist Dank der Räder ja schnell gemeistert. Und ein kühles Bad im Hintersee bildet den krönenden Abschluss einer tollen Tour.

Fazit: Sehr abwechslungsreiche, einsame Tour durch ursprüngliche Landschaft. Kommt definitiv auf die Liste der gerne mal wieder unternommenen Bergfahrten.

Bild 1: Gratübergang zum Kammerlinghorn
Bild 4: Blick ins Steinerne Meer
Bild 5: Bindalm mit Reiteralpe