Schattentour par Ex­cel­lence !!!
 

        

Schattentour par Ex­cel­lence !!!

Begonnen von Ameranger, 03.08.2013, 16:09

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Ameranger

Grias Eich RO-Bergler !

Nachdem die letzte Tour dank der Ofenartigen Temperaturen sehr kräfteraubend war, dachte ich mir dieses mal schlägst du dem Planeten ein Schnippchen !!!

Aufbruch war wiedermal nach viel zu kurzer Nacht um 6 Uhr am Parkplatz der Griesner Alm im Kaiserbachtal. Erstaunlicher Weise, waren fast keine Autos da nur eine Handvoll Kletterer, die gerade aus ihren Bussen krochen und das Morgenritual veranstalteten.
Gut dachte ich mir verschlafen dann wird es ein stiller ruhiger Aufstieg  ;D

Also wie schon gesagt, um kurz nach 6 Uhr Abmarsch an der Griesner Alm. Nach dem Asphaltparkplatz beginnt der Wanderweg hinauf zum Stripsenjoch. Auf ihm leicht steigend folge ich bis in den Waldgürtel hinein, die Gabelung zum Mitterkaiser lasse ich linker Hand liegen und halte mich rechts. Hier wird der Weg etwas holpriger ist aber sehr moderat zu gehen.
Als ich oben aus dem Wald herauskomme, ist das Stripsenjochhaus und natürlich der Stripsenkopf in der grellen Morgensonne schon zu sehen. ( siehe Tourbericht Stripsenkopf und Feldberg bei Kaiserwetter )
Um ca 6.45 bin ich bei den Serpentinen die die letzten Höhenmeter zum Stripsenjochhaus hinauf helfen sollen, aber die brauche ich heute nicht - Ich halte mich links und gehe über die leichte Senke hinüber zum Eggersteig. Ein paar Kletterer tummeln sich weiter oben schon an die Wänden zum Totenkirchl.

Wer ein Bergfex ist, weiß mit 100%iger Sicherheit wo es heute hingeht, die die es noch nicht ahnen erfahren mehr in der nächsten Ausgabe ! :D

Bis dahin

Gruas Ameranger

MANAL

An der Stelle vielleicht ein Tipp an all diejenigen die auch von der Griesner Alm zum Eggersteig gehen wollen. Es gibt eine unmarkierte Abkürzung unterhalb der Steinernen Rinne durch eine Felsrampe hinauf. Die Kraxeleien und die Ausgesetztheit halt sich extrem in Grenzen. Man erreicht den Eggersteig ungefähr an der Stelle wo er in die Steinerne Rinne quert. Man sollte allerdings schwindelfrei und auch eine gewisse Klettererfahrung besitzen, die Schwierigkeit dürfte irgendwo maximal bei I-II liegen.

Ameranger

Weiter geht's mit dem Einstieg in den Eggersteig. Bereits am Einstieg ist das erste Seil gespannt und gibt dem Berggeher das gewisse Gefühl von Sicherheit. Es geht über das kurze Band empor um die esrte Wand herum. Als diese umgangen ist, eröffnet sich der Weiterweg. Es heißt erstmal ein paar gewonnene Höhenmeter wieder abgeben, und so steige ich über Schrofen und Stufen wieder hinab um auf den Steig zu gelangen der die fast senkrechte Wand der Fleischbank quert.
Wer nicht Schwindelfrei ist, sollte von vorn herein diese Tour nicht ins Auge fassen, der der es ist wird beim Queren der Fleischbankwand von grandiosen Tiefblicken entzückt sein. Senkrecht geht es hier hinab und der Blick reicht vom Stripsenkopf  bis zum Feldberg.
Am Ende des Steigs stehe ich in der vielbeschriebenen Steinernen Rinne. Imposant ragen die Steilen Wände von Fleischbank auf der rechten und Predigtstuhl auf der linken empor. Ein Anblick, der sogar manchen routinierten Bergsteiger einen kühlen Schauer den Rücken hinunterlaufen lässt. Mir geht es sogar beim Schreiben des Berichts noch so. !!!
Es geht von nun an im Schatten weiter. Vom Tal weht ein kühles Lüftchen die Rinne empor und sorgt so für ein sehr angenehme Bedingungen.
Auch die Kletterer die schon in der Wand des Predigtstuhl hängen, wissen das mit Sicherheit auch zu schätzen.

Bis später

Ameranger

Ameranger

Nachdem ich den Kletterern ein weile mit Respekt zugesehen habe, mache ich mich weiter auf den Aufstieg zum Ellmauer Tor. Da die Sonne weiter Richtung Süden wandert, wird mit Sicherheit gegen Mittag die Rinne voll ausgeleuchtet sein, aber da ist ja noch eine Weile hin.... ;D
Es geht in steilen Stufen rechter Hand über den Großen Felsriegel der gleich am Anfang der Steinernen Rinne den Weg versperrt. Gut versichert mit Seilen geht es in Serpentinen und Stufen anfangs hinauf bis ich allmählich in den oberen Teil gelange. Hier wechseln sich immer mehr Schotter und Felsen ab. Es geht über einzelne kleine Altschneereste dem letzten Felsriegel entgegen der sich noch vor dem ersten Etappenziel in den Weg stellt.
Auch dieser ist schnell überwunden und so erreiche ich nach wenigen Minuten das Ellmauer Tor. Von hier eröffnet sich der morgendliche Blick auf die Zentralalpen. Heute ist die Fernsicht besser als die letzten Tage und so sind Großvenediger u Co sehr schön zu sehen.
Nach einer kurzen Trinkpause geht es linker Hand weiter zum Gipfelanstieg der Hinteren Goinger Halt

Bis dahin

Pfiad Eich

Ameranger

Ameranger

Wie ich gerade in den Nachrichten gelesen habe, ist am Samstag ein Kletterer in der Fleischbank abgestürzt. Ich habe mir am Freitag noch die Kletterer angeschaut und sie für ihren Wagemut und ihr Können in dieser Wahnsinnswand bewundert. Leider ist das einem erfahrenen Kletterer auf der Sektion München am Samstag zum Verhängnis geworden wie in der Wasserburger Zeitung zu lesen war.
Leider Tragisch, das solche Unfälle immer wieder auch erfahrenen Bergsteigern passieren.

Ich möchte hiermit meine Anteilnahme seinen Angehörigen und Bergkameraden aussprechen.

Ameranger


http://tirol.orf.at/news/stories/2596319/

http://www.rosenheim24.de/news/bayern/muenchner-bergsteiger-stuerzt-augen-seines-sohnes-ovb-3040416.html

MarkusGMuc

Ich kann mich Ameranger nur anschließen, allerdings war die vergangene Woche eine schwarze Woche, 3 tödliche Unfälle alleine im Kaiser.
Am Sonntag soll es in Tirol 3 tödliche Unfälle mit Deutschen Bergwanderern / Kletterern gegeben haben.
Und es erwischt auch erfahrene Kletterer, er war ausgebildeter Bergführer und soll einem Bericht zufolge leichtsinniger weise die Sicherung vernachlässigt zu haben.

Meine Anteilnahme an alle die ihn kannten.

Markus München

ehemaliges Mitglied

Ich war Samstag vor einer Woche auch im Kaiser unterwegs als der Unfall an der Gamsflucht passiert ist.
http://www.boerwang-online.de/nachrichten-allgaeu/27-7-2013-toedlicher-alpinunfall-im-wilden-kaiser/
Wir haben die Zwei noch mit Interesse durchs Fernglas beobachtet weil die Gamsflucht ja ein sehr selten bestiegener Gipfel ist. Einen Teil ihres Abstiegs konnte ich noch sehen, dann waren sie weg. halbe Stunde später kam der Heli. :(
Wenn man das so "hautnah" mitbekommt wirds einem ganz anders und man kommt ganz schön ins Grübeln.

Beileid an die Angehörigen auch von meiner Seite...

MANAL

Zitat von: RossiS am 05.08.2013, 20:57
Ich war Samstag vor einer Woche auch im Kaiser unterwegs als der Unfall an der Gamsflucht passiert ist.
http://www.boerwang-online.de/nachrichten-allgaeu/27-7-2013-toedlicher-alpinunfall-im-wilden-kaiser/
Wir haben die Zwei noch mit Interesse durchs Fernglas beobachtet weil die Gamsflucht ja ein sehr selten bestiegener Gipfel ist. Einen Teil ihres Abstiegs konnte ich noch sehen, dann waren sie weg. halbe Stunde später kam der Heli. :(
Wenn man das so "hautnah" mitbekommt wirds einem ganz anders und man kommt ganz schön ins Grübeln.

Beileid an die Angehörigen auch von meiner Seite...

Danke für den Link. Ich war an diesem Wochenende im Kaiser unterwegs und habe von der Hinteren Goinger Halt den Heli durch das Ellmauer Tor fliegen sehen bevor er hinter der Fleischbank verschwunden ist. Hab dann nur am Triebwerksgeräusch gehört dass der irgendwo dahinter eine Bergung durchgeführt hat bevor er über das Kaiserbachtal weggeflogen ist.

Leider passieren immer wieder Unfälle in den Bergen, sei es durch Leichtsinn, Unkenntnisse, Überschätzung, Unerfahrenheit, Nachlässigkeit (wie z.B. der Bergführer der sich beim Abseilen nicht sauber sichert) oder Pech (z.B. Steinschlag oder Abbruch eines Griffes/Trittes). Man kann nicht alle Unfälle verhindern, aber ausreichend Respekt gegenüber Gefahren und der Natur würden sicher viele verhindern. Aber solange manche den Kick des Risiko suchen um ihr scheinbar sonst langweilies Leben zu gestalten werden auch zukünftig viele Unfälle passieren. Für manche ist Umkehren oder Verzicht halt auch eine persönliche Niederlage ihres angekratzten Egos. Denen kann man nicht helfen.

Ameranger

Trotz der traurigen Nachrichten mach ich mal mit meiner Tourenbericht weiter  :-\

Vom Ellmauer Tor wendet sich der Weg links den Bergrücken hinauf. Zuerst über kleine Felsen geklettert und danach auf steinigen Weg über die Flanke empor. Ungefähr auf halber Strecke ist eine Kette als Entschärfung für den Aufstieg angebracht. Hat man diese Stelle passiert, ist es nicht mehr weit zum Gipfel. Nach kurzer kraxelei und wenige Minuten Später stehe ich an der Hinteren Goinger Halt.
Der Ausblick ist super auf die umliegende Bergwelt, Die Zentralalpen, Berchtesgadener, Chiemgauer und natürlich die Kaisergipfel !!!.

Ich betrachte mir die Bergwelt und raste hier bei diesem Traumwetter ausgiebig. Nach einer Verdienten Erholung, geht es wieder zurück Richtung Ellmauer Tor bis sich der weg teilt.
Hier beginnt der unmarkierte Aufstieg zur Vorderen Goinger Halt, den es bei der nächsten Ausgabe gibt !

Bis dahin

VG Ameranger

Ameranger

Auf geht's zur vorderen Goinger Halt

Der ausgetretene Weg löst sich langsam in Luft auf und weicht somit dem Fels. Es geht ohne Markierung weiter, nur ab und an weisen Steindauben grob die Richtung. Es geht über schroffe Felsen die nach oben hin auch immer brüchiger werden hinauf. Es werden mehrere Scharten und Rinnen überklettert bis der Gipfelaufbau sichtbar wird. Hier noch hinauf und ich stehe am Kreuzlosen Gipfel der Vorderen Halt auf 2242m.
Die Kletterei auf die Vordere Halt ist mit UIAA II bewertet, in meiner Route würde ich diese vielleicht sogar mit einem Leichten III bewerten. Auf alle Fälle ist zu erwähnen das die Felsen oft sehr scharfkantig sind.

Nach einer kleinen Gipfelrast und ausreichend Rundumblick geht es wie in der Aufstiegsroute wieder zurück zur Weggabelung und zum Ellmauer Tor.

Von hier aus wieder über die Steinerene Rinne hinab zum Parkplatz Griesner Alm.

Eine herrliche Tour geht zu Ende, ich bin schon wieder neugierig wo es mich als nächstes rauf treibt  ;D ??? ;D

Bis dahin

#bisbald#

Ameranger