Großes Hinterhorn via »Nackter Hund« am 27.07.2013
 

   

Großes Hinterhorn via »Nackter Hund« am 27.07.2013

Begonnen von Ameranger, 29.07.2013, 09:48

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Ameranger

Hallo roBergler

Dieses Mal ging's auf das Große Hinterhorn in den Loferer Steinbergen, mit der Variante über den Nackten Hund Klettersteig. Da tropische Temperaturen angekündigt waren,hieß es um 3.30 Uhr aufstehen und nix wie los. Um 5 Uhr dann Aufbruch am Parkplatz im Hochtal bei Lofer. Aber es ging mir anscheinend ein wenig zu schnell in der Früh, denn wie ich schmerzhaft feststellen musste hatte ich meine Kamera zuhause liegen lassen  :'(. Deswegen musste mein Handy leider dieses Mal für Fotos herhalten ...

Der Weg 601 schlängelt sich anfangs in Serpentinen durch Mischwald schon relativ straf empor. Noch ist es sehr angenehm frisch, was sich aber nach ca 1,5 Std Gehzeit mit dem Aufgang der Sonne merklich ändert. Als wir die Sonne dann im Rücken hatten, ahnten wir schon das es uns heute wohl kaum frieren würde  ;D.
Nachdem wir die Baumzone verlassen hatten, schlägelt sich der steiniger werdende Weg über grüne Wiesen immer weiter empor. Nach ca 2 Std Gehzeit erblicken wir unser erstes Etappenziel am heutigen Morgen : Die Schmidt - Zabierow - Hütte auf 1966 m.
Als wir an der Hütte nach 2,5 Std ankamen und eine kleine Pause machten, flog ein Heli akrobatisch über den Nackten Hund auf die Hütte zu. Die Wirtsleute sagten uns das die Hütte extreme Wasserknappheit hat und deswegen heute im Rahmen einer Feuerwehrübung 20000 ltr Wasser zur Hütte geflogen werden um weiterarbeiten zu können. Wobei das Wasser nur kurzweilig für Toilette und für Katzenwäschen zur Verfügung gestellt wird. Duschen ist auf unbestimmte Zeit nicht möglich...

Wir schauten dem Heli ein wenig zu ehe wir uns auf den Weg zum Einstieg des "nackten Hundes " machten

Bis später

VG Ameranger

Ameranger

Als wir uns vom Heli satt gesehen hatten, machten wir uns auf  den Weg durch die Karstmulde der großen Wehrgrube. Dieses wird eher auf der rechten Seite gequert und so erreichten wir die ersten Drahtseilsicherungen die beim Aufstieg zum Wehrgrubenjoch helfen. Nochmal einen Schluck trinken heißt es, wie so oft heute. Mittlerweile ist es sehr warm, als wir uns über den nackten Fels aufmachen Richtung Wehrgrubenjoch. Als wir am am Wehrgrubenjoch auf 2218 m angekommen sind, eröffnet sich der Blick auf den Alpenhauptkamm. Schön, heute ist es nicht so Dunstig, so das die Fernsicht erheblich davon provitiert  ;D
Wir folgen am Schilderbaum rechts haltend zum Einstieg des Nackten Hundes. Der Weg ist nicht sonderlich markiert nur Steindauben weisen ihn. Wir steigen hinauf bis wir wir auf einen großen Roten Pfeil treffen der uns den Einstieg in das Nordostseitige Band weist.

Bis zum Klettersteig

VG Ameranger

Ameranger

Jetzt hat es doch tatsächlich eine Weile gedauert bis zur Fortsetzung. Aber das schöne beständige Wetter ist nun mal optimal fürs Bergsteigen, und so hab ich auch schon die nächste Tour im Gepäck. Dazu aber später mehr.
Nur etwas heiß is dann doch  ;D

Gleich beim Einstieg des Nackten Hundes ist ein großer Teil des KS ersichtlich. Er schlängelt sich entlang einiger Bänder in sehr luftiger Höhe bis zu einer Gratscharte mit dem Namen " Heinrich und der Löwe "  ???. Also ich hab Fantasie aber ich konnte weder Heinrich noch den Löwen sehen. Nur ein Tier kam Vor: Die Affenhitze !!!  :o
Ist man beim Heinrich angekommen, geht es dann richtig ans eingemachte: Es folgt eine Reihe senkrechter Aufschwünge, die aber mit Klammern und Stiften gesichert sind. Zwischendurch geht es gott sei Dank  immer wieder über flache Absätze, die zum Luft holen genutzt werden. Der Planet brennt uns jetzt gewaltig aufs Haupt als wir der Route im Südostgrat des Großen Hinterhorns folgen. Es geht nach dem Ausstieg des KS im Gehgelände über geröllbedecktes Gelände zum Schlusspurt.
Wir stehen am Gipfel des 2504 m hohen Hinterhorns.

Bis zum Abstieg

Ameranger

Ameranger

Noch die Fotos vom Gipfelsturm  ;D

Ameranger

Fehlt nur noch der Abstieg zum Ende

Nach ausgiebiger Gipfelrast machten wir uns an den Abstieg über den Normalweg zurück zur Schmidt - Zabierow - Hütte.
Vom Gipfel aus geht es über leichte Bänder in der Ostflanke hinab. Wir halten uns zum Gratverlauf des Kleinen Hinterhorns ( 2369 m ). Das Kl. Hinterhorn wird links umgangen und wir steigen hinab zum Waidriger Nieder auf 2302 m, hier mündet auch der Griesbacher Steig ein, der vom Rothörndl kommt.
Wir queren weiter über die Bänder des steil abfallenden Breithorns, bis wir in Serpentinen direkt absteigen. Hier sind zwei kleine Abschnitte mir Seilen entschärft und wir erreichen die Senke kurz vor der Hütte.
In wenigen Höhenmetern geht es nochmal bergauf zur Hütte.
Hier machen wir eine kurze Rast und gönnen uns einen ( mehr oder weniger ) kühlen Radler. ( bei diesen Temperaturen ist nur der Schnee cool  ;D).

Nach einer halbstündigen Rast brechen wir den restlichen Abstieg von der Hütte über den Anstiegsweg an ins Tal. Anfangs sind die Temperaturen noch relativ zu ertragen, aber desto weiter wir absteigen umso heißer wird es. Im Talkessel steht die Luft förmlich, es fühlt sich an als maschieren wir geradewegs in einen Ofen hinein.

Als wir um 15.30 Uhr wieder am Parkplatz ankommen, haben wir jeder 4 Liter Wasser und einen halben Liter Radler vernichtet  :o.

Trotz der heißen Temperaturen eine sehr lohnende Tour, die aber ich traue mir zu sagen Bärenkondition verlangt. Dafür wird man aber diese Tour angesichts der umwerfenden Eindrücke nicht vergessen.

Im Auf u Abstieg jeweils 1700 hm , Gehzeit ca 9 Std ohne Pausen.

Ein Zitat von einem Ro - Bergler trifft es hier perfekt : Die Schinderei ist bald vergessen, das man droben war aber nicht. !!!

Mit diesem Worten verabschiede ich mich bis zur nächsten Tour

#bisbald#
Ameranger
unterwegs mit Tommy