See auf dem Jochberg geplant
 

   

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See auf dem Jochberg geplant

Begonnen von Reinhard, 07.02.2013, 00:16

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Reinhard

Heute (7.2.2013) im Münchner Merkur ......


juedan

Moin,

dabei gibt es alternative Kraftwerkssysteme: Flußsohlekraftwerke. Die verschandeln nicht die Landschaft, der Strom ist dauerhaft verfügbar und daher ideal für die Grundlastversorgung und sind unterm Strich günstiger in der Realisierung. Aber diese Republik besteht nur noch aus gigantomanischen Projekten. Schließlich heißt es dann: Die deutsche Bevölkerung sei Technik feindlich.

Nun ja.

JueDan

roskin

Hab auch noch nen Online Artikel entdeckt:

"Angaben, wonach das Oberbecken des geplanten Speicherwerks am Jochberg zwischen zwei und sechs Millionen Kubikmeter fassen soll, will Niedermaier nicht näher kommentieren. Unter zwei Millionen Kubikmetern lohne sich eine solches Projekt nicht, sagt er dazu nur.

Im Vergleich dazu nimmt sich der im vergangenen Sommer gebaute Speicherteich für die Schneekanonen am Brauneck mit seinen rund 100 000 Kubikmetern fast bescheiden aus. Dass sich ein Becken der geplanten Dimensionen nicht einfach in die Jochberg-Mulde südöstlich unterhalb des beliebten Ausflugsgipfels schmiegen wird, sondern den Einsatz großer Mengen Sprengstoff und Beton erfordert, ist dem Landrat bewusst. "


http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/riesiger-speichersee-geplant-schock-ueber-kraftwerksplaene-am-jochberg-1.1593573

So vielleicht?

Brixentaler

Zitat von: roskin am 07.02.2013, 12:17
...zwischen zwei und sechs Millionen Kubikmeter...

6 Millionen Kubikmeter Wasser lassen sich in der bestehenden Almmulde der Jocheralm gar nicht speichern. Zum Vergleich: Der beachtliche Dießbachstausee in den Berchtesgadener Alpen hat ein Fassungsvolumen von "nur" 5 Millionen Kubikmetern.

Übrigens handelt es sich hier erst um eine Idee: "Das Vorhaben am Jochberg sei außerdem keineswegs beschlossene Sache". Es gibt noch nicht mal ausgearbeitete Baupläne und die zuvor erforderlichen Untersuchungen dauern ein paar Jahre. Dann muss auch noch das Geld aufgetrieben werden... bis es soweit ist, werden sie sowieso draufkommen, dass es besser geeignete Orte für einen Speichersee gibt, wie auch erwähnt wird:
"... sagt Niedermaier, der auch nicht ausschließen mag, dass ein ähnliches Interesse an den Bergen rund um den Sylvensteinspeicher aufkommen könnte."


Eine Frage, weil Kraftwerkspläne immer gleich solch extremen Widerstand auslösen:
Die Mehrheit der Menschen ist sich der Notwendigkeit einer Energiewende bewusst, aber keiner will auch nur in entferntester Weise mit der realisierung dieser Wende konfrontiert werden. Kein Ort ist der richtige Ort für einen Stausee, einen Windpark oder sonstwas. Wie stellt ihr euch das vor?
Spätestens wenn die heutigen fossilen Energiequellen erschöpft sind (nachdem zuerst der Preis um ein vielfaches gestiegen ist), in etwa 50-75 Jahre, hat man keine andere Wahl mehr.

juedan

Moin Brixentaler,

Zitat von: Brixentaler am 07.02.2013, 15:37
Eine Frage, weil Kraftwerkspläne immer gleich solch extremen Widerstand auslösen:
Die Mehrheit der Menschen ist sich der Notwendigkeit einer Energiewende bewusst, aber keiner will auch nur in entferntester Weise mit der realisierung dieser Wende konfrontiert werden. Kein Ort ist der richtige Ort für einen Stausee, einen Windpark oder sonstwas. Wie stellt ihr euch das vor?
Spätestens wenn die heutigen fossilen Energiequellen erschöpft sind (nachdem zuerst der Preis um ein vielfaches gestiegen ist), in etwa 50-75 Jahre, hat man keine andere Wahl mehr.

Es gibt diesen Widerstand , weil
(1) solche Projekte grundsätzlich schöngezeichnet der Bevölkerung präsentiert werden
(2) Alternativen in seltenen Fällen geprüft werden und das Projekt immer "alternativlos" ist
(3) der Flächenfraß endlich aufhören muss
(4) endlich eine dezentrale Energieversorgung aufgebaut werden muss - und das geht auch ohne gigantische und die Landschaft zerstörende Projekte
(5) für solche Projekte immer Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzgebiete dran glauben müssen

Die Alternativen gibt es nämlich, werden aber nicht projektiert, weil zu wenige daran verdienen dürfen:
Mit Solarenergie läßt sich auch Wasserstoff herstellen den man in Gastanks speichern kann. Damit läßt sich bei Spitzenlast auch schnell Strom erzeugen. Die Gastanks lassen sich unterirdisch anlegen: in Gebirgskavernen z.B. Der Wirkungsgrad spielt eine untergeordnete Rolle, weil die Sonne kostenlos ist. Gerade bei der Solartechnik gibt es so viele Möglichkeiten!
Eine andere Alternative sind Flußsohlekraftwerke: Der Eingriff in die Natur und Landschaft ist äußerst gering und bereits verbaute Flüsse lassen sich damit ausstatten. Die dritte Möglichkeit sind Biogasanlagen, die mit Gülle, Kompostabfällen und Grünlandabfällen betrieben werden. Da brauchts nicht mal eine Maismonokultur und den Landwirten ist damit auch sehr geholfen.

Ich vernute, dass sich Landräte, Konzernbosse oder Minister ein "Öko"-Denkmal setzen wollen, dass den Steuerzahler ein Schweinegeld kostet, aber nur der Stromkonzern einen Nutzen hat: Verluste und Investitionen sozialisieren und Gewinne privatisieren.

JueDan

rennschnecke

Hallo juedan,
so ganz logisch oder neutral klingt deine Argumentation aber auch nicht. Vorallem nicht real.
Ich bin der Meinung, dass wir in der Veranwortung sind, die Energie (z.B. Strom) die wir verbrauchen, auch selbst erzeugen sollten.
Wie erzeuge ich also z.B. den notwendigen Strom ? Atomkraftwerke ? Will keiner vor seiner Haustüre. Deine Solarenergie, mit der man Wasserstoff herstellen soll und den dann in unterirdischen Gebirgskavernen einlagert. Tolle Idee  >:D, will ich aber auch nicht vor meiner Haustüre. Erstens gibt es bei uns nicht annähernd genügende Gebirgskavernen, die dazu geeignet wären. Zweitens: Woher nimmst Du die Garantie, dass dir dann nicht irgendwann ein halber Berg um die Ohren fliegt. Drittens: Wie soll wird das im täglichen Leben aussehen ?
Heute machen wir mal eine Tour auf den "Gasberg", oder glaubst du wriklich dass so eine Einrichtung nicht "großzügigst" weiträumig abgesperrt sein wird, ohne jede Möglichkeit es zu betreten ?
Zum Thema "Wirkungsgrad spielt eine untergeordnete Rolle": Ist doch egal, wieviele Quadratkilometer dieser oder die anderen Träume groß sein müssten, um die gleiche Strommenge erzielen zu können. Biogasanlagen ? Hast Du eine Vorstellung welche gigantischen, landschaftsfressenden Anlagen da notwendig sind, um eine annähernd gleiche Strommenge zu erzeugen ??? Meinst du das wirklich so, wie es da geschrieben steht ???  Oder heisst es dann auch, ganz egal wo es steht, Hauptsache nciht bei mir vor der Haustüre.  Und wo soll denn die ganze Gülle, Kompost etc. in ausreichender Menge herkommen ? Glaubst Du wirklich, dass wir davon auch nur annhähernd genug davon erzeugen ?
Ich gebe brixentaler recht, und ich ergänze: Wir sind in einer Einbahnstraße, deren Richtung sicherlich nicht befriedigend ist. Aber so lange jeder von uns den Verbrauch nicht erheblich reduziert und zeitgleich eine dezentrale Versorgung aufgebaut wird, sind solche Ergebnisse nicht zu vermeiden. Selbst bis eine brauchbare alternative Infrastruktur in der Realität steht, brauchen wir die Energie, und jetzt die Gretchenfrage: Wo soll die bis dahin herkommen ?
Nach meine Meinung sind deine Alternativen nicht mehr oder weniger schöngezeichnet als solche Projekte wie am Jochberg. Dass wir alle gerne auf solche Landschaftsfresser verzichten würden ist klar, aber ich sehe nur die Wahl zwischen Pest und Cholera oder träumst du ernsthaft davon, dass dann ein Bauer mit einer kleinen Biogasanlage im Stall 100.000 Menschen mit dem notwendigen Strom versorgt ? Du hättest jede Unterstützung für die Alternativen, wenn es nur real sein würde, aber die Realität sehe ich nicht (letztendlich ist es aber eine Glaubensfrage und jeder darf bei uns glauben was er will  #angel#).

rennschnecke
 
     


juedan

Hallo rennschnecke,

Zitat von: rennschnecke am 08.02.2013, 07:49
Hallo juedan,
so ganz logisch oder neutral klingt deine Argumentation aber auch nicht. Vorallem nicht real.
Ich bin der Meinung, dass wir in der Veranwortung sind, die Energie (z.B. Strom) die wir verbrauchen, auch selbst erzeugen sollten.
Wie erzeuge ich also z.B. den notwendigen Strom ? Atomkraftwerke ? Will keiner vor seiner Haustüre. Deine Solarenergie, mit der man Wasserstoff herstellen soll und den dann in unterirdischen Gebirgskavernen einlagert. Tolle Idee  >:D, will ich aber auch nicht vor meiner Haustüre. Erstens gibt es bei uns nicht annähernd genügende Gebirgskavernen, die dazu geeignet wären. Zweitens: Woher nimmst Du die Garantie, dass dir dann nicht irgendwann ein halber Berg um die Ohren fliegt. Drittens: Wie soll wird das im täglichen Leben aussehen ?
Man mach das schon, dass man Gas in Gebirgskavernen lagert - Gebirgskavernen waren nur ein Beispiel, es geht auch unterirdisch.
Übrigens könnte man so ein Wasserstofflager unter einem Solarpark anlegen und darüber weiden die Kühe oder wächst Getreide...

Zitat
Zum Thema "Wirkungsgrad spielt eine untergeordnete Rolle": Ist doch egal, wieviele Quadratkilometer dieser oder die anderen Träume groß sein müssten, um die gleiche Strommenge erzielen zu können.
Was ist mit den Dachflächen? Ich habe nicht davon gesprochen, dass man für die Solarparks die Landschaft zerstören muss. Schau doch mal in Gewerbegebieten, wieviele große Dachflächen ungenutzt sind, Dächer von Parkhäusern, Bahnhöfen oder Fußballstadien. In Frankreich gibt es sogar Landwirte, die unter den Solarmodulen erfolgreich(!!!) Ackerbau betreiben. Warum ist das bei uns nicht möglich? ArteTV hat übrigens mal einen schönen Bericht über "multiuse" von Solarparks nud Solarstrom gebracht. Dieser Bericht hat bewiesen, dass es geht.

Zitat
Biogasanlagen ? Hast Du eine Vorstellung welche gigantischen, landschaftsfressenden Anlagen da notwendig sind, um eine annähernd gleiche Strommenge zu erzeugen ??? Meinst du das wirklich so, wie es da geschrieben steht ???  Oder heisst es dann auch, ganz egal wo es steht, Hauptsache nciht bei mir vor der Haustüre.  Und wo soll denn die ganze Gülle, Kompost etc. in ausreichender Menge herkommen ? Glaubst Du wirklich, dass wir davon auch nur annhähernd genug davon erzeugen ?
Ja kann man. Stichwort ist die bereits erwähnte dezentrale Energieversorgung. Es geht durch die Übertragung über weite Strecken so viel Energie verloren, dass man dadurch ein oder zwei AKWs einsparen könnte.

Zitat
Ich gebe brixentaler recht, und ich ergänze: Wir sind in einer Einbahnstraße, deren Richtung sicherlich nicht befriedigend ist. Aber so lange jeder von uns den Verbrauch nicht erheblich reduziert und zeitgleich eine dezentrale Versorgung aufgebaut wird, sind solche Ergebnisse nicht zu vermeiden. Selbst bis eine brauchbare alternative Infrastruktur in der Realität steht, brauchen wir die Energie, und jetzt die Gretchenfrage: Wo soll die bis dahin herkommen ?
Eben Energiesparen. Du glaubst nicht, in wievielen Haushalten Fernseher auf Standby laufen, Fritzboxen rund um die Uhr ihren Dienst tun, PCs mit Netzteilen von 800W für eine NVidia-Grafikkarte ausgestattet sind, Handynetzteile ständig in der Steckdose verbleiben, Nostalgische Glühlampen (Halogenlampen verbrauchen 30% weniger) in Betrieb sind, uralte oder unsinnige Strassenbeleuchtungen im Einsatz sind, riesige Reklameschilder oder Hausfassaden beleuchtet werden, Bürocomputer nachts standby sind, Büros "überbeleuchtet" sind, usw. usw. usw
Diese Mißstände kann man binnen Jahresfrist abstellen. Und wirds gemacht, nö! Weil so bequemer, schöner und bunter ist.

Zitat
Nach meine Meinung sind deine Alternativen nicht mehr oder weniger schöngezeichnet als solche Projekte wie am Jochberg. Dass wir alle gerne auf solche Landschaftsfresser verzichten würden
ist klar, aber ich sehe nur die Wahl zwischen Pest und Cholera oder träumst du ernsthaft davon, dass dann ein Bauer mit einer kleinen Biogasanlage im Stall 100.000 Menschen mit dem notwendigen Strom versorgt ? Du hättest jede Unterstützung für die Alternativen, wenn es nur real sein würde, aber die Realität sehe ich nicht (letztendlich ist es aber eine Glaubensfrage und jeder darf bei uns glauben was er will  #angel#).

So und jetzt sind wir beim Punkt angekommen.
Es steht uns allen frei, sich über Alternativen und seine positiven und negativen Aspekte schlau zu machen. Vergiß einfach diese zur Zeit vorherrschende Propaganda, die uns nur vormachen möchte, dass es nur mit Großkraftwerken und Stromautobahnen geht. Das stimmt nicht! Man möchte damit nur den Großkonzernen die Gewinne sichern.
Das Problem ist halt, dass zur Zeit das Thema "alternative Energieversorgung" durch EEG emotional aufgeladen ist und dadurch der freie Blick auf die wirklichen Alternativen verstellt ist. Um den Blick wieder freizuräumen hilft nur die Eigenrecherche in Literatur, Internet oder auf Arte gucken. Und auch mal zuhören und sich Argumente anhören ("Do gäh i net hi, des is a Greana, Roda, Sozi, Depp, ...").
Ich habe während meines Meteorologiestudiums genug machbare alternative Energiequellen kennengelernt und mich damals schon gefragt, warum es nicht umgesetzt wird. Mein Dozent hat mir damals den Grund genannt und der ist gültiger denn je: es gilt die Interessen der vier Energieriesen zu schützen.

JueDan

rennschnecke

Hallo JueDan,
die Ziele sind ja ehrenwert, aber der Weg ist für mich - leider - viel zu schwarz - weiß schöngezeichnet. Das heutige Leben in der Realität ist wesentlich farbiger und bunter.
Ich habe zu vielen deiner Punkte eine andere, eben buntere Ansicht, sie geht für mich in vielen Punkten an der Realität vorbei. Die Diskussion darüber wäre zwar sicher interessant, hier aber wohl off-topic. Es vermischen sich für mich viel zu sehr Träume, Ziele, Wege, Aufwand und Ertrag sowie die gesellschaftlichen Grundstrukturen die wir haben.

Trotzdem nix für ungut, vielleicht sieht man sich ja mal irgendwo auf einer Hütte und kann dann Auge in Auge darüber diskutieren.  ;)

rennschnecke 

P.S. Ziehen wir beim Seehamer See jetzt auch den Stöpsel wieder raus und lassen ihn auslaufen oder ist der Landschaftsverbrauch hier in Ordnung ?
(sorry, konnte ich jetzt nicht bleiben lassen, aber viel zu sehr in deinem Statment klingt nach dem Motto "ich will meine AKW´s zurück)

juedan

Hallo rennschnecke,

Zitat von: rennschnecke am 08.02.2013, 09:55
Hallo JueDan,
die Ziele sind ja ehrenwert, aber der Weg ist für mich - leider - viel zu schwarz - weiß schöngezeichnet. Das heutige Leben in der Realität ist wesentlich farbiger und bunter.
Ich habe zu vielen deiner Punkte eine andere, eben buntere Ansicht, sie geht für mich in vielen Punkten an der Realität vorbei. Die Diskussion darüber wäre zwar sicher interessant, hier aber wohl off-topic. Es vermischen sich für mich viel zu sehr Träume, Ziele, Wege, Aufwand und Ertrag sowie die gesellschaftlichen Grundstrukturen die wir haben.

Trotzdem nix für ungut, vielleicht sieht man sich ja mal irgendwo auf einer Hütte und kann dann Auge in Auge darüber diskutieren.  ;)

rennschnecke 

P.S. Ziehen wir beim Seehamer See jetzt auch den Stöpsel wieder raus und lassen ihn auslaufen oder ist der Landschaftsverbrauch hier in Ordnung ?
(sorry, konnte ich jetzt nicht bleiben lassen, aber viel zu sehr in deinem Statment klingt nach dem Motto "ich will meine AKW´s zurück)

Nix für ungut, aber Dein Argumentationsschatz ist anscheinend aufgebraucht und deswegen greift man die Schmuddelkiste.
Alles klar. Genau an deinem Gedanken scheitert die dezentrale Energieversorgung.

Und tschüss

rennschnecke

Zitat von: juedan am 08.02.2013, 10:06
Hallo rennschnecke,

Zitat von: rennschnecke am 08.02.2013, 09:55

Nix für ungut, aber Dein Argumentationsschatz ist anscheinend aufgebraucht und deswegen greift man die Schmuddelkiste.
Alles klar. Genau an deinem Gedanken scheitert die dezentrale Energieversorgung.

Und tschüss
Beleidigt oder Probleme andere Meinungen zu akzeptieren  ???
Macht nix, ich bin trotzdem der Meinung, hier ist ein roBergeForum und hier kann und soll darüber gesprochen werden, ob ein Stausee wie er am Jochberg ins Gespräch gebracht wird, gut oder nicht gut ist. Für eine Grundsatzdiskussion über die Einzelheiten einer dezentralen Energieversorgung ist hier für mich nicht der Platz, dafür gehe ich nicht auf diese Seite. Das mache ich wie gesagt, lieber Auge ind Auge.
Vielleicht sieht man sich ja trotzdem mal......... :)

rennschnecke


Brixentaler

Servus mit'nand,

dachte mir schon, dass ich mit meiner Frage in ein Wespennest gestochen habe ;)

Zitat von: juedan am 08.02.2013, 06:44
...
Es gibt diesen Widerstand , weil
(1) solche Projekte grundsätzlich schöngezeichnet der Bevölkerung präsentiert werden
(2) Alternativen in seltenen Fällen geprüft werden und das Projekt immer "alternativlos" ist
(3) der Flächenfraß endlich aufhören muss
(4) endlich eine dezentrale Energieversorgung aufgebaut werden muss - und das geht auch ohne gigantische und die Landschaft zerstörende Projekte
(5) für solche Projekte immer Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzgebiete dran glauben müssen
...

Wieso es Widerstand gibt, ist mir eigentlich klar. Nur wundert mich die Heftigkeit und die Sturheit bzw. Dauerhaftigkeit dieses Widerstands. Wieso werden so selten alternative Ideen vorgeschlagen, geprüft, geplant, entwickelt?
Wohl nicht "zufällig" weil diese oftmals noch schwieriger, kostspieliger, vielleicht gefährlicher und/oder sogar Umweltschädlicher sind als z.B. ein Wasserspeicher? Jede Möglichkeit hat eben ihre Nachteile, es gibt keine "ideale" Art der Stromerzeugung.

Zitat von: juedan
...
Mit Solarenergie läßt sich auch Wasserstoff herstellen den man in Gastanks speichern kann. Damit läßt sich bei Spitzenlast auch schnell Strom erzeugen. Die Gastanks lassen sich unterirdisch anlegen: in Gebirgskavernen z.B. Der Wirkungsgrad spielt eine untergeordnete Rolle, weil die Sonne kostenlos ist. Gerade bei der Solartechnik gibt es so viele Möglichkeiten!
Eine andere Alternative sind Flußsohlekraftwerke: Der Eingriff in die Natur und Landschaft ist äußerst gering und bereits verbaute Flüsse lassen sich damit ausstatten. Die dritte Möglichkeit sind Biogasanlagen, die mit Gülle, Kompostabfällen und Grünlandabfällen betrieben werden. Da brauchts nicht mal eine Maismonokultur und den Landwirten ist damit auch sehr geholfen.
...

Gastanks OK, aber Gebirgskavernen: nein. Sogar alte Erdgasreservoirs im tiefen Untergrund sind nur sehr bedingt geeignet. Wasserstoff ist das kleinste Element und damit ist das Risiko, dass es entweicht - auch angesichts der Entflammbarkeit - zu groß. Es würde auf Dauer durch alle Gesteine hindurchfließen: auch durch vermeintlich "impermeabele" Gesteine wie Ton, Schiefer und Salz. Dies im Gegensatz zu größeren Molekülen wie Methan ("Erdgas") oder auch CO2, obwohl auch dabei noch erhebliche Risiken verbleiben.

Flusssohlekraftwerke wären tatsächlich keine schlechte alternative für die Energieerzeugung, vermissen aber die (sehr wichtige) Energiespeicherfunktion eines Stausees.

Biogasanlagen werden schon seit langer Zeit auf ihre Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit geprüft, sind aber nur sehr bedingt einsetzbar und vorläufig auch noch nicht wirtschaftlich - sie kommen eigentlich nur als dezentrale Energiequelle bei Agrarbetrieben in Frage. Wenn solche Anlagen überall, wo es einigermaßen (technisch & wirtschaftlich) realisierbar ist, installiert werden, lassen sich damit nur ein erstaunlich kleiner Anteil (1-3%) des nationalen Energiebedarfs (dezentral) erzeugen.

Zitat von: juedan
...Ja kann man. Stichwort ist die bereits erwähnte dezentrale Energieversorgung. Es geht durch die Übertragung über weite Strecken so viel Energie verloren, dass man dadurch ein oder zwei AKWs einsparen könnte.

Das las ich später erst und damit hast Du grundsätzlich Recht. Aber ich glaube, Du überschätzt die Gesamtmenge an Strom, die sich damit erzeugen oder einsparen lässt.

Zitat von: rennschnecke am 08.02.2013, 07:49
so ganz logisch oder neutral klingt deine Argumentation aber auch nicht. Vorallem nicht real.
Ich bin der Meinung, dass wir in der Veranwortung sind, die Energie (z.B. Strom) die wir verbrauchen, auch selbst erzeugen sollten.
Wie erzeuge ich also z.B. den notwendigen Strom ? Atomkraftwerke ? Will keiner vor seiner Haustüre. Deine Solarenergie, mit der man Wasserstoff herstellen soll und den dann in unterirdischen Gebirgskavernen einlagert. Tolle Idee  >:D, will ich aber auch nicht vor meiner Haustüre. Erstens gibt es bei uns nicht annähernd genügende Gebirgskavernen, die dazu geeignet wären. Zweitens: Woher nimmst Du die Garantie, dass dir dann nicht irgendwann ein halber Berg um die Ohren fliegt. Drittens: Wie soll wird das im täglichen Leben aussehen ?
Heute machen wir mal eine Tour auf den "Gasberg", oder glaubst du wriklich dass so eine Einrichtung nicht "großzügigst" weiträumig abgesperrt sein wird, ohne jede Möglichkeit es zu betreten ?
Zum Thema "Wirkungsgrad spielt eine untergeordnete Rolle": Ist doch egal, wieviele Quadratkilometer dieser oder die anderen Träume groß sein müssten, um die gleiche Strommenge erzielen zu können. Biogasanlagen ? Hast Du eine Vorstellung welche gigantischen, landschaftsfressenden Anlagen da notwendig sind, um eine annähernd gleiche Strommenge zu erzeugen ??? (...) Und wo soll denn die ganze Gülle, Kompost etc. in ausreichender Menge herkommen ?
(...)
Wir sind in einer Einbahnstraße, deren Richtung sicherlich nicht befriedigend ist. Aber so lange jeder von uns den Verbrauch nicht erheblich reduziert und zeitgleich eine dezentrale Versorgung aufgebaut wird, sind solche Ergebnisse nicht zu vermeiden. Selbst bis eine brauchbare alternative Infrastruktur in der Realität steht, brauchen wir die Energie, und jetzt die Gretchenfrage: Wo soll die bis dahin herkommen ?
Nach meine Meinung sind deine Alternativen nicht mehr oder weniger schöngezeichnet als solche Projekte wie am Jochberg...

Dem habe ich wenig hinzuzufügen, nur, dass Biogasanlagen eventuell in beschränkten Anzahlen kleinräumig (dezentral) einsetzbar sind (siehe oben).

Zitat von: juedan
...
Man mach das schon, dass man Gas in Gebirgskavernen lagert - Gebirgskavernen waren nur ein Beispiel, es geht auch unterirdisch.
...

Wenn, dann nur Methan-Gas, siehe auch meinen obigen Kommentar. Realistischer wäre es, mit Solarenergie Methanol zu erzeugen (flüssig, sicherer, leichter zum Aufbewahren und transportieren).

Zitat von: juedan
...
Was ist mit den Dachflächen? Ich habe nicht davon gesprochen, dass man für die Solarparks die Landschaft zerstören muss. Schau doch mal in Gewerbegebieten, wieviele große Dachflächen ungenutzt sind, Dächer von Parkhäusern, Bahnhöfen oder Fußballstadien. In Frankreich gibt es sogar Landwirte, die unter den Solarmodulen erfolgreich(!!!) Ackerbau betreiben. Warum ist das bei uns nicht möglich? ArteTV hat übrigens mal einen schönen Bericht über "multiuse" von Solarparks nud Solarstrom gebracht. Dieser Bericht hat bewiesen, dass es geht.
...

Richtig, aber trotzdem nicht in dem Ausmaß, wie es nötig sein würde, um den Großteil (> 50%) des Strombedarfs zu decken. Das wichtigste Problem ist noch, wo man den Strom speichert? Es gibt nur "wenige" Sonnenstunden am Tag, außerdem ist der Energiebedarf an dunklen Zeiten (Abends) und an kalten Tagen am größten. Batterien bilden den umweltschädigendsten Ernergiespeicher nach fossilen Rohstoffen, außerdem gibt es zu wenige Rohstoffe um nur annähernd so viele Batterien zu machen, wie erforderlich.
Also müssen wir noch auf die Suche nach anderen Quellen. Solche Dokumentationen haben übrigens oftmals genau so eine polarisierte ("schöngezeichnete") Ansicht, wie Du sie ablehnst und ignorieren viele praktische, soziale und auch (!) Umweltaspekte.

Zitat von: juedan
...
Energiesparen. Du glaubst nicht, in wievielen Haushalten Fernseher auf Standby laufen, Fritzboxen rund um die Uhr ihren Dienst tun, (..) usw. usw. usw
...

Kurzfristig ließe sich damit wohl die meiste Energie ersparen (obwohl Haushalte nur einen relativ marginalen Anteil am gesamten Energiebedarf haben). Längerfristig steigt aber der Energieverbrauch nur. Und wie möchtest Du die Idee überhaupt umsetzen? Die Menschen selbst machen es nicht, wie man sieht, also müsste es verpflichtend angeordnet werden. Wollen wir das? Kann man das? Und wie kontrolliert man das?

Zitat von: juedan am 08.02.2013, 06:44
...
Ich habe während meines Meteorologiestudiums genug machbare alternative Energiequellen kennengelernt...

Sehr schön, aber vielleicht gibt es in diesem Forum zufällig noch andere, die sich in Sachen Rohstoffetechnologie und Energieversorgung besonders gut auskennen... ::)

Zitat von: juedan am 08.02.2013, 10:06
...
Nix für ungut, aber Dein Argumentationsschatz ist anscheinend aufgebraucht und deswegen greift man die Schmuddelkiste.
Alles klar. Genau an deinem Gedanken scheitert die dezentrale Energieversorgung.

Schon für ungut, ich finde das eine höchst bissige und beleidigende Aussage.
Um in Deinen eigenen Worten zu sprechen: An Deinen Gedanken scheitert der Dialog.


Nachtrag um 12:20

Zitat von: rennschnecke am 08.02.2013, 09:55
...
Die Diskussion darüber wäre zwar sicher interessant, hier aber wohl off-topic.
...
Zitat von: rennschnecke am 08.02.2013, 11:11
...
Macht nix, ich bin trotzdem der Meinung, hier ist ein roBergeForum und hier kann und soll darüber gesprochen werden, ob ein Stausee wie er am Jochberg ins Gespräch gebracht wird, gut oder nicht gut ist. Für eine Grundsatzdiskussion über die Einzelheiten einer dezentralen Energieversorgung ist hier für mich nicht der Platz...

Ich denke auch, dass die Diskussion langsam ein bisschen ausartet und das eigentliche Thema verfehlt. Das war nicht meine Absicht, ich wollte euch nur ein wenig zum Nachdenken anspornen. Wollen wir das neu entstandene Thema "Für und Wider erneuerbarer Energiequellen" doch besser irgendwo anders weiterführen... ::)
Trotzdem danke für eure bisherigen Beiträge und Ansichten.

Reinhard

Ich glaube, das es jetzt der richtige Zeitpunkt ist, diesen Thread zu schließen.
Wie schon erwähnt, sind wir ein Berge-Forum, und das soll sich eigentlich nicht ändern.
Alle Beteiligten dieser Diskussion kenne ich persönlich (außer Brixentaler, den dafür schon viele Jahre aus dem Forum), deshalb wundert es mich eh, dass sie die Gemüter leicht erhitzten.

Vielleicht können wir ja den Vorschlag eines gemeinsamen Hüttenbesuchs demnächst realisieren ?