Wendelstein Wanderung / Haidwand - 24.11.12
 

Wendelstein Wanderung / Haidwand - 24.11.12

Begonnen von StefanMuc, 25.11.2012, 23:29

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StefanMuc

Servus,

kleine Info zum Steig auf den Grat zur Haidwand: das kleine Holzkreuz ist nun mehr eine Latte. Das horizontale Holzstück lag in der Wiese. Ich habe es wieder drangesetzt, aber bei Wind wird es wohl wieder abfallen. Wenn jemand mal Hammer und Nägel dabei hat...

Gestern nochmals eine ausgedehnte Wanderung im Wendelsteingebiet unternommen.

Früh morgens mit der Dämmerung ging es los von St. Magarethen hinauf zum Breitensteinhaus.



Immer der Forststraße nach bis zum Kessel bei der Lechneralm. Den Aufstieg über den Ostgrat zur Hochsalwand wollte ich mir für den Rückweg aufheben, weil von der Reihenfolge der Besteigungen sinniger. Also hinauf zur Lechneralm und den Steig den Hang hinauf zur Lechnerschneid.

Der Himmel war zwar bedeckt, aber es herrschte eine grandiose Fernsicht. In Kombination mit dem Sonnenrot wunderschön!



Auf der Lechnerschneid dann weiter bis zum Fuße des Lechnerkopf. Nun direkt im Fels hinauf, dann etwas westwärts (rechts) querend. In dem Becken gibt es mehrere Rinnen. Ich bin dann direkt westlich angestiegen, Stellen II.



Rausgekommen bin ich wenige Schritte neben dem Gipfelkreuz. Von hier konnte ich ein paar Heißluftballons in der Ferne erspähen, die haben einen guten Tag erwischt.



Abwärts nun südseitig in den Sattel zwischen Hochsalwand und Lechnerkopf. Nun den Pfadspuren folgend nordwärts hinauf. Gleich am Anfang geht es in engen Serpentinen, der alte (markierte) Steig würde rechts aufwärts führen, ich bin bei einem kleinen Steinmandl weiter links in die direkte Nordflanke gegangen. Hier steckt ein alter Haken (?).



Durch eine Rinne (Stelle II) geht es über Fels aufwärts. Man gelangt auf ein Wiesenplateau vor den Latschen.



Nun rechts durch die Latschen und man trifft wieder auf den markierten (inzwischen ja übersprüht) Steig. Dann aufwärts, die Felsen, die rechts umgangen werden, werden überklettert. Dann zieht der Weg links, ich halte mich rechts und gelange nordöstlich über Felsen zum Kreuz der Hochsalwand.

Nach einer Brotzeit hinab Richtung Reindleralm. Bei dem Holzkreuz dann weg vom Weg und in Kammhöhe - zumeist direkt am/auf dem Grat - in Richtung Haidwand. Dort wo die Latschen zu dicht sind, südseitig (in Gratnähe bleiben) ausweichen und gleich wieder hoch zum Grat.



So hat man - bis auf kleine Stellen - den Weg fast komplett am Grat. Die erste Begehung von mir erfolgte oft deutlich tiefer (südlich) im Wald. Die letzten Meter zum Gipfel sind dicht mit Latschen bewachsen, hier auf die Nordseite wechseln und durch eine (frei geschnittene) Gasse hinauf zum Kreuz.

Der Abstieg von der Haidwand orientiert sich meist südwestlich. Anfangs ein gut erkennbarer Steig, bald durch allerlei Bäume und Äste verdeckter Pfad. Man findet überall Durchgänge, die in die Bäume geschnitten wurden. Rausgekommen bin ich am Felsgrat zur Kirchwand. Über die Wiese hinab zur Reindleralm.

Da der Tag noch jung war, entschied ich mich für einen Aufstieg Richtung Wendelstein. Die Gipfel östlich waren mir - bis auf Lacherspitz - unbekannt. Also hinauf zur Zeller Scharte. Bei der Unterführung der Wendelstein-Zahnradbahn bin ich gleich in die Flanke Richtung Soinwand gestiegen. Nach wenigen Metern fing der erste Latschenkampf an. Ich bin dann weiter in Richtung einiger frei liegender Felsen gestiegen.



Die Hoffnung auf einen latschenfreien Weiterweg löste sich schnell in Luft auf. Noch einige Höhenmeter hatte ich durch das Dickicht vor mir  ::) Naja, lieber rauf als wieder runter. So kämpfte ich mich mühevoll an die Felsen heran, hier wurde es dann auch leichter, Stellen I und geschickt an und um die Latschen herum kam ich bald am großen Steinmann westlich des Kreuzes heraus. Nach wenigen Schritten war der Kampf gewonnen. Bis auf blutige Stellen an Händen und Schienbeinen ist alles heil geblieben. Beim Blick hinab wusste ich, welchen "Weg" ich nicht mehr gehen werden...



Von hier folgt ich dem Pfad zur Kesselwand. Nordseitig zum Teil sehr eisig und entsprechend rutschig ging es einfach hinauf zum großen Kreuz auf der Kesselwand. Ein Blick hinab ließ mich aber wieder auf selben Weg absteigen, das war mir in dem Moment zu heikel.



Inzwischen war der bedeckte Himmel wunderschön weiss-blau, die Fernsicht war geblieben, so dass man vor lauter Ausblicke genießen auch schon mal ins Stolpern geriet (hier im Foto das Gipfelkreuz der Soinwand)



Den/die Lacherspitz ließ ich rechts liegen und stieg weiter Richtung Wildalpjoch.
Bald war es geschafft, der gut besuchte Gipfel des Wildalpjoch war erreicht.



Nun erst einmal ausgiebig rasten. Die Dohlen waren auch gleich da, die konnte man mit der Hand füttern, während sie auf dem Knie bequem Platz nahmen.
Ein wunderschöner Aussichtsgipfel.



Nach ausgiebiger Rast dann der Rückweg. Ich bin zur Kaserwand abgestiegen (die habe ich noch mitgenommen) und dann dem Steig Richtung Arzmoos gefolgt. Ab dem Abzweig vom Sattel konnte ich noch einen Paraglider beobachten, der mir beim Abstieg entgegen kam.



Der Weg war zum Teil sehr batzig und rutschig. Mit einigen Abkürzern hinab, somit habe ich auch im Abstiegsrausch den Weg Richtung Mitteralm verpasst und bin weiter der Fahrstraße abwärts Richung Sudelfeld gefolgt. Bei einer T-Kreuzung bin ich links bergan gestiegen, bald zweigt ein Weg von der Straße rechts ab. Also abwärts. Dann die Überraschung: Tatzlwurm (Stausee) stand dort an einem Schild. Etwas verwirrt studierte ich die Karte. Aber ich hatte keine Ahnung, wo ich gelandet war. Im schlechtesten Fall komme ich irgendwo auf der Mautstraße Brannenburg-Tatzlwurm aus, entweder im Laufschritt zurück oder per Anhalter.
Also abwärts, der Weg mit reichlich Laub bedeckt und etwas rutschig. Das war die Steinerne Stiege, über die ich abgestiegen bin.



Nach einem kurzen Stück durch den Wald bin ich auf eine breite Forststraße getroffen. Nun ging es abwärts. Ich bin dann auf einen Holzarbeiter gestoßen, der mir eine Karte aufgezeichnet hat, so dass ich ohne Schwierigkeiten zurück nach St. Magarethen gefunden habe.

Ein Traum-Tag in den Bergen geht zu Ende.


Stefan

schneerose

Zitat von: StefanMuc am 25.11.2012, 23:29
Wenn jemand mal Hammer und Nägel dabei hat...

und am besten auch gleich eine Schere für die Latschen  >:D

StefanMuc

Zitat von: schneerose am 26.11.2012, 17:59
Zitat von: StefanMuc am 25.11.2012, 23:29
Wenn jemand mal Hammer und Nägel dabei hat...

und am besten auch gleich eine Schere für die Latschen  >:D

Hallo Schneerose,

der Hang bzw. die Gasse hinauf zum Gipfelkreuz ist recht frisch geschnitten.




Stefan

schneerose

Respekt, Respekt  ;D
Gut zu wissen, danke.

StefanMuc

Servus,

heute nochmals die Runde gedreht. Als Aufstieg zum Lechnerkopf habe ich die Nordseite gewählt. Das war bisher der knackigste Anstieg, wenn man auf der Nordseite bleibt.
Weiterhin habe ich den kleinen Gipfel vor dem Wildalpjoch mitgenommen.
Das Wetter war besser als vorher gesagt. Schöne Runde in den Bayerischen Voralpen.


Stefan