Zum "Gläsernen Kreuz" auf der Schartwand am 13.08.2012
 

   

Zum "Gläsernen Kreuz" auf der Schartwand am 13.08.2012

Begonnen von eli, 13.08.2012, 20:29

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eli

Servus beinand,

heute habe ich mir einen lang gehegten Bergtraum   #angel# erfüllt und bin alleine auf die Schartwand im Tennengebirge. Hier steht ja seit ca 2 Jahren das erste Bergkreuz weltweit überhaupt, das ganz aus Glas gefertigt wurde.
Mir war schon klar, dass da gute 1500 hm zusammenkommen, war ich doch vor etlichen Jahren schon einmal auf dem Tauernkogel und den Eiskögeln. Ich glaube, da war ich aber noch etwas jünger.  ::)
Start war kurz nach acht am kostenfreien, großen P. in der Wengerau bei Hinterfromm auf 960 m bei 10 Grad. Einfach eine geniale Temperatur zum Tourengehen.  :)
Bild a zeigt das prachtvolle Wetter und Teile der Südabstürze des Tennengebirges. Dahinter versteckt sich irgendwo das Kreuz.
Weniger genial ist dann der erste Teil des Aufstieges. Allerdings lenken farbenfrohe Bilder der Kinder der 1. bis 4 Klasse der Werfenwenger Volksschule herrlich ab; sie haben da eine Sage vom nahen Hochthron illustriert, wonach der weise Herrscher sich mit zwei zänkischen Burschen rumschlagen musste. Diese Kinderarbeiten sind immer wieder wasserfest auf den zahlreichen Rastbänken angebracht. Das hat sicher den Kindern Spaß gemacht und den Wanderern jetzt ebenso. Zum Nachmachen empfohlen!   ;) ( ein Beispielbild b )
Nach einer und einer Viertelstunde ist man dann an der bekannten Dr. Hackel - Schutzhütte ( vormals Söldenh. ) auf gut 1500m.  ( Bild c ) Z. Zt der Aufnahme lag sie noch ganz verschlafen da, die Wanderer von der neuen Gondelbahn IIKARUS ( Zaglau - Bischlinghöhe 1830m) waren noch nicht angespült. die Bahn fährt in den Sommermonaten erst ab 9 Uhr). Habe übrigens das Nachmittagsbild eingestellt, meine Morgenaufnahme ist vom Kontrast her  a bisserl fad!

Hawedere bis zur FS 1

eli

Traudl

Zitat von: eli am 13.08.2012, 20:29
Hier steht ja seit ca 2 Jahren das erste Bergkreuz weltweit überhaupt, das ganz aus Glas gefertigt wurde.
Nicht minder beeindruckt, dass  so ein 2,5 m hohes  Kreuz  dann 25.000 Euro Kosten bzw. Aufwand verursacht  :o

Nachtrag: hoffe ich hab jetzt nicht FS 2 -FS 7 versaut  >:D

eli

Zitat von: Traudl am 14.08.2012, 08:19
Nachtrag: hoffe ich hab jetzt nicht FS 2 -FS 7 versaut  >:D

Ach Traudl, erstens kann mir niemand das gestrige wunderschöne Bergerlebnis versauen.   :)  Zweitens denke ich mal, dass nicht alle roBerglerInnen , Traudls ausgenommen, das Tennengebirge mit seinen beeindruckenden Szenerien kennen und sich über einen ausführlichen Tourenbericht freuen ( die Aufrufzahlen belegen dies eigentlich  ::) ) und drittens danke für das winterliche Gipfelkreuz, fehlt noch in meiner Sammlung. Übrigens FS 7 + x , mal sehen.  >:D

FS 1 . Durch einen Latschengürtel wandert man dann weiter über Wiesen-  und Schotterhänge mit freiem Blick zu Bischofsmütze,  Dachsteingletscher und den Niederen und Hohen Tauern. Mein Bild d zeigt  den Blick hoch zur Scharte zwischen Napf ( li.) und den Ausläufern des Tauernkogels.
Im Rückblick sieht man über den Ladenberg ( Skigebiet ) bis zum Bischling ( ca 1850m ). Dorthin führt ja die neue IKARUS - Bergbahn. Sollte man mit dieser Gondel hochfahren und rüber zum Aufnahmeort queren, hat man erst knappe 900 Hm gewonnen, wobei man aber wieder gute 300 Hm verliert. Ich schätze mal, dass man für die lange Querung sicher auch eineinhalb Stunden ansetzen muss. ( Bild e )
Nach  knappen  1 1/2 Stunden von der Hackl - Hütte aus stand ich dann auf der Tauernscharte, runde 2100 m hoch. Im Hintergrund der viel besuchte Tauernkogel 2249m ( Bild f1 )

Hawedere bis zur FS 2 ( damit du nicht mitzählen musst, Traudl  :D )

eli  

eli

FS 2:

Wenn man `gen Westen schaut, liegt vor mir die schier endlose verkarstete Hochfläche des Tennengebirges, die  im Unterschied zum Steinernen Meer doch immer wieder grüne Wiesenflecke zeigt, ein Eldorado für Schafe.
Auf Bild g2 stehen zur Linken die Eiskögel ( 2321 m ), die mir anfangs noch die kalte, nebelumwallte Schulter zeigten. Der steinige Weg dorthin ist anfangs identisch mit dem zu Schartwand, Schubbühel und auch bis zur einsamen Edelweißhütte. Man muss schon gut aufpassen, weniger wegen des gerölligen Bodens  ( Bild i ) denn wegen der teils  grundlosen, mächtigen  Dolinen, die unvermutet direkt neben einem auftauchen. Ich denke, dass die Tourengeher hier im Winter mit verschneiten Bodenmarkierungen ihre Route schon genau kennen müssen.  ???
Der Brietkogel, 2316 m ,  zur Rechten ist weniger häufig ein Tourenziel, eher jetzt schon die dahinter liegende Schartwand, 2339 m ) , an der man früher bei der Tennengebirgsüberschreitung via Weg 211 Bleikogel einfach vorbeidüste. Dahinter lugt dann noch der etwa gleichhohe Schubbühel vor. ( Bild h1 )

Hawedere

eli

eli

FS 3:
Vor mir liegt jetzt in seiner ganzen stattlichen Breite die Schartwand. ( Bild j ) Man erkennt auch den schräg nach oben links über die Felsplatten ziehenden Weitwanderweg. Bin ab hier einfach frei Schnauze, hin und wieder sehr unterernährten Steinmandln dankend, über die begrünten und geschotterten Hänge ca 200 Hm hinauf, mitten durch eine große Schafherde. Dabei muss sich so ein Schaferl verschaut haben und folgte blökend und unternehmungslustig meinen Spuren.  ;D Andere ließen sich nicht lumpen und folgten im "Schafs"marsch.  Irgendwie habe ich sie alle dann doch abgehängt, wie ist mein Geheimnis! ;)
Beim Verschnaufen erkannte ich dann rüchblickend den Napf am Felsentor wieder ( Bild k ); auch die Aufstiegslinie  >:D und meine Schaferl sind  gut zu erkennen.
Hier oben war ich dann in einer stillen, abgeschiedenen Welt. ( Bild k2 ) Sogar die Gämsen ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, beäugten mich kurz und ästen friedlich weiter. Im Hintergrund übrigens der Brietkogel, der oben ein breites Gipfelplateau hat, aber nach Osten zur Aualm ins Lammertal ganz schroff abfällt. Etliche fahren übrigens mit dem PKW durch das Truppenübungsgebiet hierher und sparen bei dieser Aufstiegsvariante zur Tauernscharte runde 200 Höhenmeter.
Auch die Schartwand ist vom Gipfelaufbau ähnlich.
So, in der nächsten Abteilung stehen wir dann vor dem besagten Kreuz, das nicht nur mir lieb und teuer ist.  >:D

Hawedere

eli

eli

Servus beinand,

ohne Worte das Déjà - vu - Erlebnis:

Hawedere

eli

eli

Servus beinand

zur x.FS: Die 360 Grad - Aussicht hier oben ist wirklich phantastisch, nur die Wolkenbänke in den Tauern und am Hochkönig spielen nicht ganz mit.

Bild m 1: Blick nach Westen: Der Schubbühel und die Berchtesgadener im Hintergrund; re. vermute ich den Knallstein

Bild m 3:  Der sagenumwobene Hochthron und dahinter Mandlwände und Hochkönig

Bild m 2:  Der lang hingestreckte Bleikogel, der zweithöchste Berg des Tennengebirges liegt direkt vor mir. Über ihn, den Fritzerkogel und die Laufener Hütte führt eine der großen Bergfahrten dieses Gebirgsstocks nach Abtenau.

Hawedere und einen geruhsamen Feiertag

eli

eli

Servus beinand zur

FS   ::) :  Nach einer ungewöhnlich langen Gipfelpause - siehe auch den Spruch auf Bild o - ging es auf anderem  Weg wieder runter.
Nördlicher Abstieg:o  Da schaut man in einen unheimlichen Schlund, der bis zur sog. "Teufelskirche" seine logische Fortsetzung findet.  :o ( Bild m4 )
Südöstl. Abstieg: Da grasten meine lieben, anhänglichen  Schäfchen sich schon langsam den Hang herauf - und zum guten Hirten bin ich nicht unbedingt geeignet.  :D ( Bild n )
Blieb nur der südwestliche "Normalabstieg" , der zwar auch nicht markiert, aber mit den wenigen, nicht zu übersehenden großen Steinmännern auch nicht zu verfehlen ist; Wenn man also von der Tauernscharte auf dem Weg zum Schubbühel nicht zu früh, weil tatenhungrig, abzweigt, trifft man auf dieses Schild. ( Bild q )
Das seht ihr aber erst beim nächsten Mal , bis dahin

hawedere

eli

eli

Servus beinand zur

FS  :D  : Kleiner Nachtrag zur Zeit. Habe etwa 4 1/2 Std. bis zum Gipfelkreuz gebraucht und dann eine knappe Stunde  oben zum Genießen. Ich gebe zu, es gibt im Forum sicher etliche, die das schneller schaffen.  8) Bei mir steht halt aus mehreren Gründen bei einer Bergtour nicht die sportliche Seite im Vordergrund.  ;)

Bild s zeigt jetzt endlich die beschilderte Abzweigstelle " Schartwand" , so wie man sie im Normalaufstieg vor sich liegen sieht.

Auf dem Rückweg habe ich  dann immer dieTauernscharte vor Augen und den Dachstein, 2995 m mit seinem nun frei gewordenen Gletscher. ( Bild t )

Und beim Betrachten der Schneereste in der Doline auf Bild u fällt mir natürlich gleich die unglaubliche Geschichte mit dem "Gletschermann am Schrankogel" ein.
An der Scharte war ich dann bis auf zwei echte Hirten ganz allein um diese Zeit; der Tauernkogel wird im Eiltempo vormittags abgehakt.

Hawedere bis zum Finale

eli

eli

Servus beinand

zur FS   :P : Drei Stunden dauerte mein Abstieg vom "Gläsernen Kreuz" bis zum P. in der Wengerau. Allerdings ist da natürlich auch noch eine Einkehr in der Hackelhütte eingerechnet, bei sehr gutem Topfenstrudel und ebensolchem Panoramablick zu Dachstein und den Tauerngipfeln. Alle kannte ich aber nicht so richtig!  ;D
Bild v : Weiß gar nicht mehr, wie oft ich zurückgeschaut habe zur Tauernscharte zwischen Napf und Tauernkogel.  ::) Einfach nur schön!

Bild w: Auf dem Bankerl neben dem Wengerauer Kreuz verweilt man gerne auch noch ein Weilchen, hat man da endlich die steile Schotterpiste hinter sich und gönnt den geduldigen Haxen in dem Wiesengelände a wengerl Wellness.  :)

Und schließen will ich meine Bergtour hier mit den Worten des Tiroler Altbischofs und begeisterten Bergsteigers R. Stecher: "Viele Wege führen zu Gott. Einer geht über die Berge." Dazu Bild x

Hawedere und danke für die Begleitung

eli

steff

Einfach nur schön 

und wie immer ein klasse kurzweiliger Bericht #dankeschön#