Wasserfälle
 

   


Vor etwa zwei Millionen Jahren begannen die Gletscher der Eiszeit dem Gebirge seine heutige Form zu geben. Die Alpen wachsen noch immer pro Jahr um etwa einen Millimeter in die Höhe. Doch sie sind auch dem Zerfall preisgegeben. Kälte und Hitze machen den Fels mürbe, Regenwasser spült ihn aus. Felstrümmer poltern aus Steilwänden zu Tal. Gletscherzungen und Wildbäche transportieren den Schutt ab und fressen sich immer tiefer ins Gestein. Dabei werden Spuren freigelegt, an denen sich die Geschichte der Alpen ablesen lässt.
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Wasserfälle

Begonnen von Reinhard, 20.10.2004, 07:48

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Reinhard

Hallo, habe immer wieder schlechte Ergebnisse, wenn ich in den Bergen einen Wasserfall fotografieren will.
Wer hat Tipps hierzu?

Christian M.

Hallo Reinhard,

um was für schlechte Ergebnisse handelt es sich? Mangelnde Tiefenschärfe, hell und dunkel-Unterschiede......

Gruss.
Christian

Rumpelstielzchen

Zitat von: Reinhard am 20.10.2004, 07:48
Hallo, habe immer wieder schlechte Ergebnisse, wenn ich in den Bergen einen Wasserfall fotografieren will.
... Nass geworden? ;D
Tips geben um Wasserfälle zu fotografieren ist fast so schwierig und umfassend wie Tips um "Mädels" zu fotografieren.
Meistens stehen Sie nicht richtig im Licht, es ist die falsche Tageszeit (Sonne) oder es fehlt der geignete Standort!
Wenn man einen Wasserfall frontal von vorne aus der "Touristenperspektive" (Kamera steil nach oben) aufnimmt, wirkt er später durch die perspektivische Verkürzung oft recht jämmerlich. Abhilfe schafft hier eine etwas grösserer Abstand (= längere Brennweite)
Oft gibt es "vor Ort" aber auch Einiges, das man als Vordergrund benutzen kann (Fels, überspülte Steine, Moos, Stämme). - macht die Aufnahme interessanter und dient dann auch als Grössenvergleich.
Seitlich etwas hochklettern, etwa mit der Sonne als Gegenlicht kann auch sehr interessant wirken.
Hier kann man auch versuchen, durch eine sehr kurze Belichtungszeit die Wassertropfen "einzufrieren".
Eine andere Möglichkeit ist, durch eine lange Belichtungszeit ( etwa 1/25 - 1sec) die Fliessbewegung des Wassers darzustellen. Man braucht dazu aber ein Stativ, zuminderst eine feste Auflage für die Kamera (Stein, Baumstumpf ... ). Hier sollte man aber einen Fehler vermeiden, der vor allen in "Amateurkreisen" oft zu Sehen ist: Durch eine zu lange Belichtungszeit sieht der Bach/Wasserfall dann aus wie ein "weisses Bettlaken" und schlimmstenfalls führen Wassertröpfchen/Schaum dann zu unschönen, "ausgerissenen Stellen im Bild(100% Weiss).
Für Diejenigen, die mit Belichtungsautomatik fotografieren: Eine "Stimmung" lasst sich nicht ausmessen, also lieber mehrere Variationen knipsen und bei Digitalkameras - Speicherkarten sind billig! - eventuell "bracketing" einschalten (Belichtungsvariationen).

Michael R.

Reinhard

Hallo Christian, zu Deiner Frage:
Grundsätzlich haben meine Wasserfall-Fotos zu wenig Tiefenschärfe, der Wasserfall kommt meist nicht zur Geltung, bleibt als unauffällig.
Michael hat mir aber mit seinen Ausführungen von heute auch schon ein paar interessante Hinweise gegeben.
Stativ sollte ich wirklich öfters verwenden ...
Reinhard


Hannes

Hallo Reinhard,
Wasserfälle zu fotografieren ist genauso schwierig wie Schnee.
Das helle Wasser irritiert die Belichtungsmessung , was wie bei Schnee zu dunklen Bildern führt. Eine Belichtungskorrektur von + 1 – 1,5 Blendenstufen führt meistens zum richtigen Ergebnis.
Du kannst natürlich auch den hellsten Punkt (Wasser) und den dunkelsten Punkt mit der Spotmessung anmessen und aus den Ergebnissen den Mittelwert errechnen.
Wie Michael bereits gemeint hat, ist der einfachste Weg, eine Belichtungsreihe zu machen.
Was das ,,weisse Bettlaken" betrifft, sind Geschmäcker halt verschieden.
Einen Bachlauf mit einer kurzen Verschlusszeit abzulichten ergibt meiner Meinung nach wenig Sinn, da man ja etwas Fließendes herausstellen möchte.
Bei wolkenlosen Himmel und direkter Sonneneinstrahlung auf den Bachlauf/Wasserfall kann es passieren, daß die kleinste Blende der Kamera nicht ausreicht eine Verschlusszeit länger als 1/15 sec. zu bewirken. Um dies zu erreichen verwende ich entweder einen Polfilter oder einen ND-Filter. Diese beiden Filtertypen schlucken so viel Licht, daß man die gewünschten langen Verschlusszeiten einstellen kann.
Für Spiegelreflexkameras empfehle ich bei einer Verschlusszeit länger als 1/30 sec auf alle Fälle die Spiegelvorauslösung und Kabelauslöser/Selbstauslöser einzuschalten – und alles mit Stativ.
Dieses Foto, die Duftbräu-Wasserfälle, wurden  mit einer Verschlusszeit von 2 sec. und Blende 16, Polfilter u. Stativ aufgenommen.

Grüße
Hannes

huhu

Bzgl. Belichtungszeit und Wasserfall:

Also ich bin ein Fan von sehr schnellen Belichtungszeiten beim Wasserfall. Ich finde die eingefrorenen Tröpfchen und Spritzer viel reizvoller und dynamischer als die verwaschenen Bilder, die mich mit dem Weichzeichnereffekt immer an Hamilton erinnern...


Hannes

Zitat von: huhu am 21.10.2004, 15:21
Bzgl. Belichtungszeit und Wasserfall:

Also ich bin ein Fan von sehr schnellen Belichtungszeiten beim Wasserfall. Ich finde die eingefrorenen Tröpfchen und Spritzer viel reizvoller und dynamischer als die verwaschenen Bilder, die mich mit dem Weichzeichnereffekt immer an Hamilton erinnern...


wie gesagt, es ist halt eine Geschmacksache.
Nur kann es eben sein, wie beim Wasserfall beim Duftbräu, daß aufgrund der geringen Wassermenge bei einer kurzen Verschlusszeit so gut wie kein Wasser mehr zu erkennen ist.

Grüße
Hannes

Rumpelstielzchen

... vom "Duftbräu" hab' ich glatt auch 'was:
Den Wasserfall, in eine schöne Dezemberlandschaft (2003) eingebettet. In der Nacht vorher gab's erstmals -wieder- Schnee, der Bach dampft durch die Gegend und etwas Weihnachtsdeko ist auch schon hier!

Michael R.

Rumpelstielzchen

+ der Gelegenheit halber noch ein Kuriosum:
Ein Wasserfall wird vom Giessenbachbett erstmal durch eine senkrechte, fast glatte Naturmauer getrennt. (Wenn ich in ein paar Jahrzehnten endlich Zeit für meine "Obere Giessenbach"-site hab, kommt dann noch der "Gegenschuss" dazu).

Michael R.

Traudl

Zitat von: Rumpelstielzchen am 22.10.2004, 00:59
Den Wasserfall, in eine schöne Dezemberlandschaft (2003) eingebettet.

Servus Michael !
das ist aber ein superschönes Bild ! :D  Da kommt wirklich Stimmung rüber.
Die Sonnenstrahlen, die gerade durch die Bäume kommen, machen es so besonders toll.

Gruß Traudl

Reinhard

Hallo Hannes und Michael,
auch mir gefallen eure beiden Fotos recht gut - sie wären sicher in unserer roBerge-Fotoshow gut aufgehoben.
Könnet ihr sie mir in einer etwas größeren Auflösung zukommen lassen? Wenn vorhanden wäre Querformat besser (auch wenns vielleicht nicht zum Motiv passt - aber wir könnten sie größer in der Fotoshow unterbringen.
Gruss reinhard

thomas_kufstein

Also ich find das Dezember-Wasserfall bild auch echte Spitzenklasse !!!!


Servus,
Thomas

std

Hi all, @ Hannes,

ich hab mit Bergen überhaupt nix "am Hut". Eigentlich kann ich sie nichtmal leiden. Wenn ich allerdings die schönen Motive sehe.........................................

Trotzdem hab ich mich einfach mal angemeldet nachdem ich auf der Suche nach einem Forum über Fotografie gestolpert bin. Als jugendlicher hab ich mal ne Spiegelreflex geschenkt bekommen und hab reichlich "rumgeknippst". Ist inzw. 20 Jahre her. Die Kamera gibts nicht mehr und ich hatte immer nur Kleinbildkameras.
Nu hab ich mir ne "Ricoh Caplio RX" zugelegt (ist für euch wahrscheinlich nur ein "Trabbi" :D ). Eignet sich gut für Schnappschüsse (sehr schnell), bietet aber noch ein paar (wenige) Eingriffsmöglichkeiten.

Da ich aber feststellen mußte das die Automatik bei bedecktem Himmel z.B. an ihre Grenzen kommt (gibt nen argen blaustich) suchte ich nun ein paar Infos. Gut, bei der Caplio nimmt man einfach das vorgesehen Prewset dann stimmts wieder. Trotzdem möchte ich mich etwas mehr mit der Fotografie auseinandersetzen.Kauf einer Spiegelreflex ist nicht ausgeschlossen.
Kennt jemand ein gutes Buch, eine Website oder ein Forum wo man gute Tipps rund ums fotografieren bekommt. Was ich so über "google" gefunden habe gleicht sich so ziehmlich und beschränkt sich meist auf den "goldenen Schnitt" und ähnliche Dinge.

Jetzt hab ich so viel geschrieben und wolte euch eigentlich nur zu dem gelungenen Forum gratulieren. Macht weiter so! :)


@Hannes,

vor allem deine Tipps zur Belichtung haben mir schon weitergeholfen. Hab einfach mal vom Balkon aus mit dem Himmel experimentiert. Wenn das bei Schnee genausogut funktioniert, wovon ich ausgehe, gibt das diesen Winter schöne Fotos.
Ich könnte mir vorstellen das eine FAQ mit solchen Profitricks, zur Belichtung in Schwierigen (auch ob man Multi-, Mitte-, oder Spot-Messung machen sollte) Situationen oder der Bildaufteilung, sehr gut ankommen würde und vielen bei Problemen in Extremfällen weiterhelfen würde.


So long! Weiter so.

Und wenn ihr mal Probleme rund um DVDs, -Player und generell ums Heimkino habt dann kommt auf www.dvdboard.de Da kann ich dann hoffentlich weiterhelfen!

Edit: Sorry, das ich so OffTopic gepostet habe