Besuch der alten Dame im Lattengebirge am 22.06.2012
 

        

Besuch der alten Dame im Lattengebirge am 22.06.2012

Begonnen von eli, 24.06.2012, 12:39

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eli

Servus beinand,

am Freitag haben wir der Tante Agnes unseren alljährlichen Besuch abgestattet, wie immer auf unserer streng geheimen Gumpentour.  ::) Start war in der Nähe von Winkl irgendwo im Frechenbachtal auf ca 675m. Kein Türenschlagen, kein Geratsche, wir wollten ja die "schlafende Hexe" ( Bild l1 ) nicht unbedingt auf  unsere Männerpartie aufmerksam machen.  >:D
Eine Stunde geht es dann immer dicht entlang am rauschenden, na nennen wir ihn einfach :  Wildbach auf unmarkiertem Steig, vorbei an unzähligen Gumpen, Wasserfällen und an einem lauschigen Tümpel, ein Biotop mit Kröten, Fröschen, Schlangen und Molchen, in dem die vorgenannte Dame wohl ihre Morgentoilette verrichtet.  ;D ( Bild l2 )
In einer zerklüfteten, bizarren Felslandschaft ( Bild l3 ) wandert man dann ganz allein , wie die gesamte Tour an diesem Tag - bis auf eine junge Familie vom Bodensee, dazu später kurz mehr - hinauf zu einer kurzen seilgesicherten Stelle, die problemlos zu meistern ist.

FS 1 folgt in Kürze, bis dahin hawedere

eli

eli

FS 1:

Schon leicht verbühte Akeleien begleiten uns auf der gesamten Wegstrecke ( Bild l4 ),  bei der wir immer wieder Bäche und über und unter Wasserfällen queren. Hier auf ca 1000m wird der immer deutlich erkennbare Steig auch deutlich steiler und die Luftfeuchtigkeit nimmt deutlich im Quadrat zu.

Kein Problem vorerst, einfach unter eine der Kaskadenduschen stellen  :D ( Bild l5 )

( Bild l6 ) Endlich scheint es aufzureißen, zumindest erkennen wir für kurze Augenblicke eines unserer Tagesziele, der Törlkopf ( 1704m )

FS 2 folgt demnächst, hawedere

eli

eli

FS 2:

Auch der Blick nach Winkl und in die Berchtesgadener ist eher nicht panoramamassig  >:( , dafür gefallen mir die ständig wechselnden stimmungsvollen Licht - und Schattenspiele wieder sehr.  :) ( Bild l7 )

Oben an der Rotofen - Diensthütte war dann nach knappen 2 Stunden Aufstieg erst mal Trinkpause und T - Shirt -Wechsel angesagt. Mittlerweile lag die relative Luftfeuchtigkeit bei geschätzten 117 %  ( Bild l8 ).

Der Besuch der alten Dame fiel recht kühl aus, Tante Agnes  ( Bild l9a ) zeigte sich recht zugeknöpft und würdigte uns nur eines steinernen Blickes.  >:(
Hat sie eigentlich jetzt ein Enkelkind in Pflege?  ::)
Anschließend wanderten wir dann - ohne Kaffee - Einladung - weiter zur verfallenen Steinbergalm. Und da überredete ich meine Bergkameraden zu einer kleinen Exkursion. Lattenbergfreunde wissen eh schon wohin!  ;)
Hawedere bis zur FS 3 ,

eli

eli

Servus beinand zur FS 3,

natürlich zum versteckt liegenden Steinbergsee auf 1283m Höhe. Auf kaum wahrnehmbaren Spuren anfangs - und natürlich nicht markiert! - kommt man an diesem felsdurchsetzten, bukolisch anmutenden Rasenstück vorbei, auf dem häufig - kaum wahrnehmbar  :D - Gämsen einstehen und uns ohne Scheu beäugen. ( Bild l10 )

Keine 10 Minuten, und dann stehe ich wieder an dem kleinen See aus dem Bilderbuch, in dem sich meine alten Freunde aus der Ordnung der Schwanzlurche tummeln,  Bergmolche, die sich um diese Zeit intensiv im seichten Gewässer mit ihrer Fortpflanzung beschäftigen. ( Bild l11 )

Auf dem Bild l12 spielen sie noch etwas Verstecksterl, in der folgenden Aufnahme in der FS 4 präsentiere ich dann einen Molch in seiner ganzen Schönheit.

Hawedere

eli

eli

FS 4:

Auf den Bildern l13 / 13a posiert mein Bergmolch in seiner ganzen Schönheit en face und en profil.
Schweren herzens trennten wir uns vom Steinbergsee und seinen Bewohnern und kehrten zurück zu unserem Aufstiegsweg in Ri. Dreisesselberg. Inzwischen waren dichte Nebelschwaden bzw. Wolken eingefallen ( Bild l14 ), aus denen wir dann abrupt fielen, als uns besagtes Ehepaar mit zwei Kleinkindern( 2 /4J.) entgegen kam. Nach ihren Angaben waren sie mit der Predigtstuhlbahn aufgefahren und wollten über Hochschlegel, Steinerne Agnes nach Hallthurm absteigen. Sind ja für bergerfahrene Erwachsene nur  ungefähr 4 Stunden.  :o Wenig später hörten wir die Kinder in dem Steilstück unterhalb bitterlich weinen. Der Nebel verschluckte aber für uns bald dieses kleine Bergdrama.  >:(

Hawedere bis zu den Gipfelbildern,

eli

eli

FS 5:

Habe dann auf Höhe des Schrecks in all der Nebelsuppe eine für Biologen sensationelle Entdeckung gemacht: Die lesende Hummel ( Bild l15 )

Am Wegrand saß eine Hummel auf einem Fetzen Papier , den sich das wissbegierige Viecherl gleich zur weiteren  Nebelblindflugorientierung zu Nutze machte.  :D

Bild l16:   Da es dann am Karkopf ( 1738m ) zwar total einsam, aber nicht besonders gemütlich und aussichtsreich war, fiel die Brotzeit recht kurz aus, lockte doch schon der selten besuchte Törlkopf ( 1704m ), bei dem der kurze, aber heftige Anstieg an der Abzweigung nicht beschildert ist. Gott sei Dank! Denn am kleinen, wunderbar windschiefen Kreuz lässt sich der Alltag so herrlich vergessen. ( Bild l17 ) Auch ohne Blick zu Göll, Watzmann, Kalter und...

Hawedere bis zum ( Halb - )Finale

eli


eli

Servus beinand zum Finale ( jawoll!   ;) ),

zum guten Schluss habe ich mir drei Suchbilder aufgehoben:

- Bild l19: Tiefblick vom Törlkopf :  Ja wo is er denn, der Steinbergsee::)
- Bild l18 : Nahblick aus der Froschperspektive: Ja wo is es denn - nein, nicht das Gipfelkreuz - sondern das Mauerblümchen? Wieder mal übersehen?  ::)
- Bild l20 :  Ja wo is sie denn, die Deutschlandfahne?  ::)

Sogar auf abgelegenen Almen ist die Begeisterung der "alten Dame" ?  - nein, der junggebliebenen Angela zu spüren.

Die blanken Tourdaten am Schluss: Gehzeit ca  8 Stunden - Höhenmeter: ca 1200 - Länge geschätzt 16 km.

Hawedere bis zum nächsten Mal,

eli

Bernhard

Danke für den schönen Bericht. Bin seit 20 Jahren nimma bei der Agnes gewesen... mei o mei. Zeit werds.

Bernhard

eli

Lieber Bernhard,

Zwanzig Jahr wart i  scho    -     auf die feschn Mo !

Aus Marmor mein Kuacha    -     den wollst doch versuacha!

da Kaffee , der werd koid   -     und i langsam oid  >

oiso  morgn umara vier       -     zur Not gibts a Bier!

I sitz draußen im Gartn         -      und dua auf die wartn!


Deine liebe Tante Agnes!

Bernhard

Zitat von: eli am 30.06.2012, 10:30
Lieber Bernhard,

Zwanzig Jahr wart i  scho    -     auf die feschn Mo !

Aus Marmor mein Kuacha    -     den wollst doch versuacha!

da Kaffee , der werd koid   -     und i langsam oid  >

oiso  morgn umara vier       -     zur Not gibts a Bier!

I sitz draußen im Gartn         -      und dua auf die wartn!


Deine liebe Tante Agnes!

Schee! Danke Tante Agnes ! I kim irgendwann scho amoi wida vorbei aufan Kuacha, verschprocha!

Dein Neffe Bernhard

PS: Ich kann mich dunkel an einen verfallenen Lift, Materialseilbahn o. ä. erinnern. Wenn ich die Karte anschaue, irgendwo im Bereich Dötzenkopf oder Alpgartensteig oder.... Weiß da jemand was davon ?