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Schönwetterfensterl, Kleines Törl, Goinger Scharte am 21.04.2012

Begonnen von Bernhard G., 21.04.2012, 23:09

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Bernhard G.

Hallo,

ich war heute im Griesner Kar. Eigentlich war Selbhorn über die Buchauer Scharte geplant, aber ich habe verschlafen und bin erst gegen halb 7 aufgewacht. Dank hektischem Aufbruch stand ich dann um 7:30 an der Griesner Alm mit dem Vorsatz, zum Kleinen Törl hochzusteigen.

Der Aufstieg durch das Griesner Kar verlief mühelos, eine schöne Spur, 10cm Neuschnee, darunter nur mäßig gefrohrener Untergrund machten die Sache leicht. Auf der Höhe der Pflaum-Hütte angelangt, konnte ich sehen, daß bereits vier Leute in Richtung Schönwetterfensterl unterwegs waren. Einen Augenblick juckte es mich, aber ich hatte zu viel Respekt vor dieser Steilabfahrt. Also das Kleine Törl angesteuert. Auch da waren bereits zwei Zweiergruppen am hochspuren. Doch was ist das? Die erste Gruppe bricht den Aufstieg am Beginn des steilen Schlußanstiegs ab! Auch die zweite Gruppe, zu der ich aufschließe, ist die Sache nicht geheuer und fährt ab. Es hat sehr viel Neuschnee in dem Hang. Mir erscheint zwar die Bindung sehr gut und die Gefahr einer Lawinenauslösung als gering, aber jetzt bin auch ich  verunsichert und fahre schweren Herzens ab. Die Schneeverhältnisse wären traumhaft gewesen. Ein Jammer!

Unten angekommen, sehe ich eine Zweiergruppe vom Schönwetterfensterl abfahren und beschließe spontan, da auch hochzugehen. Weit kommt man mit dem Fellen nicht, es ist einfach so grimmig steil! Praktisch am Beginn des Felsenschlauchs heißt es Schi aufschnallen und zufuß hochsteigen. Das geht auf den ersten Metern noch ganz gut, da nur wenig Neuschnee liegt und der Untergrund fest gefrohren ist. Je weiter ich hochkomme, desto mühsamer wird es, da hier ordentlich Neuschnee liegt, 30cm mindestens. Doch dessen Bindung an den Untergrund ist hervorragend. Nach viel anstrengendem Wühlen im Schnee komme ich dann oben an und darf den traumhaften Südblick geniesen.

Hier nun der Südblick und der Nordblick Richtung Pflaumhütte. Den gigantischen Tiefenblick in der Rinne habe ich nicht photographiert. Da war ich zu sehr mit Schifahren beschäftigt. Es ist wirklich grimmig steil, aber es ging dann doch dank sehr guter Verhältnisse ganz problemlos!

Bernhard G.

Am Karboden angekommen sehe ich, daß nun etliche Abfahrtsspuren vom Kleinen Törl runterführen. Ich hatte also recht, der Hang hält! Ich könnte .... Genau! Felle aufgezogen und auf zum zweiten Anlauf!

Der Aufstieg war dann mindestens genauso mühsam, wie zum Schönwetterfensterl. Eine Spitzkehrenorgie ohne gleichen! Schi aufschnallen und zufuß ansteigen ging leider nicht, da der Hang anders als beim Schönwetterfensterl nicht gefrohren war, man wäre hoffnungslos versunken!

Auch am kleinen Törl wird es oben eng! Der Blick nach Süden war diesmal nicht ganz so schön. Inzwischen waren Wolken aufgezogen. Ich bin daher gleich abgefahren.

Bernhard G.

Abgefahren bin ich bis knapp unterhalb der Pflaum-Hütte. Von dort konnte ich noch einen Blick rauf zum Schönwetterfensterl werfen. Inzwischen reichten die Wolken bereits über den Felsenkamm des Kaisers. Wie man auf dem Bild sieht, herrschte nun auch reger Betrieb beim Schönwetterfensterl. Aber in den Genuß eines nur leicht verspurten Kars, so wie ich, sind diese Tourengehern nicht mehr gekommen!

Bernhard G.

So, jetzt ist aber genug! Naja, da gibt es ja noch eine Scharte und aller guten DInge sind drei! Anstelle die paar Meter Gegenanstieg zur Pflaumhütte hochzutrippeln, ziehe ich nochmals die Felle auf und beschließe, die Goinger Scharte in Angriff zu nehmen. Und weil es der liebe Gott gut meint mit dem Bernhard verziehen sich auch die Wolken wieder. Auch die Goinger Scharte lies sich gut fahren - erstaunlich, da es inzwischen schon 13 Uhr war, als ich oben ankam.


Bernhard G.

An die Abfahrt durch das Griesner Kar hatte ich keine großen Erwartungen. Aber auch da waren die Verhältnisse super. Zwar war alles großteils zur Piste eingefahren, aber dank Frinverhältnissen ließ sich das Kar und auch das Waldstück wunderbar fahren.

Ein perfekter Tag! Ja!

Ein paar Dinge will ich dann doch nicht verschweigen: klar war heute Massenauftrieb. In der Früh war alles unverspurt, zum Schluß waren praktisch überall Spuren. Dennoch haben sich die vielen Leute gut verteilt.

Für den größten Schönheitsfehler habe aber ich wieder mal höchstpersönlich gesorgt. Bei meinem hecktischen Aufbruch habe ich Getränke und Brotzeit vergessen! Und da ich auch noch das Frühstück ausfallen habe lassen, mußte ich die ganze Schitour mit nüchternem Magen bestreiten.