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Der Berg ohne See - Seebergkopf am 10.04.2012

Begonnen von eli, 10.04.2012, 21:43

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eli

Servus beinand,

habe mir den wohl schönsten Tag der Woche rausgesucht und bin mit einem Bergkameraden auf den Seebergkopf ( 1538 m ), einem ruhigen Nachbarn des Wendelstein.
Start war am P. Schönberg ( 600 m ) gleich neben dem Minigolfplatz bei Bayrischzell. So recht wussten wir beide nicht, wie sich wohl der geschickt angelegte Serpentinenweg über die Ostflanke des Seeberges derzeit präsentieren würde.  ::) Absolut handsam: Kaum Schnee, keine Eisreste, nur hin und wieder etwas feucht, erholsam zu gehen. Erst am Blick zum Ursprungtal ( Bild a ) wachte der Föhnwind auf, noch angenehm kühl. Kurz nach dem Josephsbrünndl tritt man dann ja aus dem Wald und hinaus auf die Almfläche der Neuhütte ( etwa 1225 m ). ( Bild b ) Die soll ja schon im 17. Jahrhundert gebaut worden sein: Inschrift 1678  8)
Bis dahin keiner Menschenseele begegnet.
Auf schneefeuchtem Steig dann geruhsam rüber zur Seebergalm auf ca 1375m . Auf Bild d erkennt man von li. die Ruchenköpfe, Rotwand, zentral und aus eher ungewohnter Perspektive den Miesing und den Aiplspitz. Erst hier findet man dann den richtigen Schneekontakt, allerdings waren Gamaschen nur grenzwertig gefragt. Die Grödeln pooften  übrigens den ganzen Tag im Daybag  >:D Von einem "Bayrischzeller Eingeborenen", den wir am Gipfel oben kurz sprachen, war die lange Querung über die Südflanke klassisch gespurt; nur die Hänge über uns beäugten wir dabei etwas kritisch. Der Neuschnee der letzten Tage war schwer und ohne Bindung und immer zu einer Rutschpartie bereit.  ??? Mittlerweile hatte der Föhn schon ganze Arbeit geleistet. Es wurde angenehm warm und der Himmel lockte unsere Kamera  mit tiefblauem outfit.
FS folgt demnächst in diesem ... Forum  :D

hawedere

eli

eli

Guten Morgen beinand!

Von der Seebergalm geht es ja in mäßiger Steigung nur noch gute 150 Hm rauf zum Gipfelkreuz. Im Rückblick  ( Bild e )erkennt man jetzt zusätzlich noch die ellenlange Maroldschneid mit dem Auerspitz; ganz re. meldet sich schüchtern der Rauhkopf mal zu Wort.
Schon bei der Anfahrt zum Tourenziel lockte uns  ja dank des gigantischen Föhns ein gewaltiges Alpenpanorama. Sogar die Zugspitze war von Schnaitsee aus schon zu sehen!  8)  Hier oben aber war die Rundumsicht einfach ... schön!  #angel#
Der Großvenediger  ( Bild ee )wusste nicht so recht, wie ihm geschah: Von der Sonne bauchgepinselt, im Nacken die Schlechtwetterfront aus dem Süden.  ::)
Aber auch der Tiefblick nach Bayrischzell ( Bild g ) ist immer wieder ein Genuss.
Nach der Gipfelbrotzeit geht`s dann weiter. Bis dahin

hawedere

eli

eli

FS 2:

Bei der Wahl unseres geschützten Brotzeitplatzerls haben wir uns von den Ameisen beraten lassen: Die schaufelten unermüdlich den Schnee vor ihrer Haustür weg und hatten natürlich keinen Blick übrig für die Schönheit der Landschaft:
- Bild f zeigt den stolzen Wendelstein gegenüber
- Bild h einen Blick über den gesprenkelten Schreckenkopf / Dümpfl zu den Chiemgauern mit einer stolzen Klausen in ihrem  schneeweißen Ostergwand

Aber irgendwann mussten wir auch wieder runter. Beim Abstieg gab es dann einige kleine Turbulenzen ::) Zunächst einmal war der der uns bekannte steile, direkte Waldabkürzer von der Seebergalm zur Klareralm nicht gespurt, kein Wegweiser bzw. Markierungen mehr da  ::) Der Verdacht, dass der letztjährige Waldbrand dort nicht ohne Auswirkungen geblieben ist, bestätigte sich nach der langen Schleife   ???  zur  Neuhütten und in Gegenrichtung auf dem Forstweg weiter zur Klareralm. Auch dort unten bei der Abzweigung kein Hinweis mehr zu sehen auf den Steig nach oben.  ::) Als Entschädigung gab es dafür schöne Ausblicke auf den weiten Almboden der Klarer- und Niederhoferalm. ( Bild i )
Von hier aus nicht den Rückweg auf dem breiten  üblichen Güterweg Ri. Geitau - Osterhofen usw. , sondern links ab in Richtung Wackbachtal. Sehr wacker, wie sich schon nach einer Viertelstunde zeigen sollte.  ???
Aber das ist die Geschichte für die FS 3

Hawedere

eli

eli

FS 3:

Von der Wegespinne ( Rotwand-Miesing-Ruchenköpfe-Sillberghaus-Seeberg..) wanderten wir auf breitem Wirtschaftsweg - anfangs  >:D  -  vorbei an der Niederhoferalm ( 18.Jhd.) mit dem geklonten Seebergkreuz talwärts Ri. Ursprungtal. Wenig später stellten wir erstaunt fest  ::) , dass die einzige Spur nach unten urplötzlich endete, der große Unbekannte hatte aus unerfindlichen Gründen plötzlich gedreht. Das bisserl Schnee auf dem Weg konnte doch nicht der Grund gewesen sein. Der Bruno treibt sich auch schon lange hier nicht mehr rum?  ::) Egal!
An den Furten sah man, dass die Schneeschmelze mit Macht eingesetzt hatte, überall rauschelten wilde Bächlein herunter, ein schmaler Steg   ( Bild l ) leitete uns über den bis dahin recht zahmen Wackbach und führte uns weiter auf ebenso schmalem Steig in eine wildromantische, ursprüngliche Schlucht hoch über Gumpen und Wasserkaskaden. ( Bild  m und n )
Unzählige kleine Sturzbächlein duschten uns von den extrem steilen Hängen des Seebergkopfes zur Linken. Trittischer sollte man hier schon sein.  ;)  Und mein erfahrener Begleiter meinte nur - und er sagt eher selten etwas - : "Kinder ghörn do ans Seil!"
Und momentan auch nicht auf diesen Steig. Die restlichen Bilder dazu im Schluss.

hawedere

eli

eli

Finale zum                          Berg ohne See - aber mit eingebauter Dusche

Der ganze nasse Neuschnee der steilen Grashänge  war glücklicherweise schon in den Wackbachgraben abgerutscht, so dass der hoch oben verlaufende schmale Steig immer schneefrei war.
Es gibt momentan nur eine wirklich heiklere Stelle  ???, die zwar seilgesichert ist, aber schon die ungeteilte Aufmerksamkeit erfordert. ( Bild o und Bold oo ) Von oben stürzt ein grandioser Wildbach runter, der Übergang ist mit rutschigem Altgras verstopft und glitschig  und ein paar Meter unterhalb wartet der weit geöffnete Schlund eines mächtigen Lawinenkegels. Da passt man locker rein und eine Rutschpartie wird da zur ca 50m langen Höllenfahrt unterm Eis. Na bravo!  :o
Eine halbe Stunde etwa dauert diese eindrucksvolle Wackbachpassage etwa, dann steht man urplötzlich im flachen Aubachtal und hat die Wahl. Nach rechts Ri. schweres Gatter zum Zipflwirt, (Wer hier dann mit der Buslinie Bayrischzell - Kufstein hochrechnet  ::) Vorsicht , verkehrt nur im Sommer!  ;)
Nicht nur im Sommer, aber keinesfalls im Winter sollte man den Wackbachsteig begehen.  >:( Den entsprechenden Hinweis dazu fanden wir dann hier am Einstieg ( Bild p ). Im Winter gesperrt! Allerdings ein dicker Hund aus unserer Sicht!!! Dieser Hinweis gehört unbedingt auch oben bei der Wegespinne Klareralm angebracht. Die breite Forststraße anfangs verführt ja geradezu auch Familien zu einem Bayrischzeller Rundweg, der es dann aber in sich hat! Wo bleibt da der Tourismusverein?  >:(
Sehr gemütlich dann der gut halbstündige Rückweg vorbei am Kneippbecken zum P., den wir dann nach insgesamt 6 1/2 Stunden erreichten.
Fazit: Eine abwechslungsreiche Wanderung, die im Aufstieg evtl. Grödeln, in der oberen Querung evtl. Gamaschen  und Schneeschuhe und im Abstieg sicher Trittsicherheit, ein wenig Schwindelfreiheit und vor allem keinen Restschnee mehr braucht.

Hawedere

eli

schneerose

Inspiriert von dem Bericht bin ich die Tour gestern gegangen.
Ab der Seebergalm etwas Neuschnee (rauf, runter Matsch  ;)). Bin vom Gipfel noch über den Kamm zur Seebergschneid hinüber; danke an das Paar vor mir, das gespurt hat.
Von der Seebergalm dann direkt runter zur Klareralm (inzwischen gespurt) und auch durch´s wunderschöne Wackbachtal runter.

Brigitte

1. Seebergschneid
2. Klareralm
3. Wackbachtal