Kaisertalstrasse im Kommen?
 

        

Kaisertalstrasse im Kommen?

Begonnen von Ertronic, 07.10.2004, 13:00

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Ertronic

kaisertalstrasse
Ich war dieses Jahr etwas Bergfaul und habe mich auch so nicht mit dem Thema beschäftigt, um so bestürtzter las ich nun, dass es wohl amtlich ist, mit der Anbindung "meines" Kaisertales an das öffentliche Strassennetz.

Mit fast drei Millionen Euro fördern wir im Bezirk Kufstein die Gemeinde Ebbs mit dem Bauvorhaben ,Kaisertal' aus dem Sonderprogramm zur Verkehrserschließung des ländlichen Raums und nehmen dieses Projekt zusätzlich auf", erklärte LH Herwig van Staa zu seinem Regierungsbeschluss. Dieser Beschluss wird noch dem Tiroler Landtag zur Genehmigung zugeleitet.

Derzeit besteht die Anbindung des Kaisertals an den Wirtschaftsraum Inntal nur aus einem Fußweg und einer Materialseilbahn – immerhin wohnen aber in zehn Haushalten derzeit 30 Personen mit Hauptwohnsitz, in fünf landwirtschaftlichen Betrieben werden über 180 Rinder gehalten, zusätzlich noch 140 aus dem Inntal über den Sommer auf fünf Almen in diesem Gebiet, das Tal verfügt über vier ganzjährig bewirtschaftete Gastronomiebetriebe und drei Berggasthäuser bzw. Schutzhütten.

,,Bereits im Frühjahr 2005 könnte eine Tunnelvariante auf dem Gemeindegebiet von Ebbs bei positiven Behörden-Verfahren zur Ausführung gelangen", betont der Landeshauptmann. ,,Mir war und ist es immer wichtig, dass die Menschen im ländlichen Raum die gleichen Lebens- und Wirtschafts-Bedingungen vorfinden können, wie sie vergleichsweise in größeren Ballungs-Gebieten gegeben sind."   
Publiziert am: 01.06.2004 13:30

Das sind pro Bewohner 100.000 Euro Förderung vom Land, die Mittel der Gemeinde noch nicht mitgerechnet und das alles ohne dass die Strasse nicht für den öffentlichen Verkehr gedacht ist  ???
In den Jahren vorher gab es immer einen Protest der Alpenvereine, habe ich hier was verpasst, wo kann man was gegen diese schnapsidiotische Zerstörung des Kaisertal es tun?

Traudl

Zitat von: Ertronic am 07.10.2004, 13:00
kaisertalstrasse
.... wo kann man was gegen diese schnapsidiotische Zerstörung des Kaisertales tun?

Man könnte z.B. einen Prodestbrief (-mail) an die politisch Verantwortlichen / Landeshauptmann Tirol schreiben.
näheres unter :
http://www.cipra.de/cipra/aktuell/cipra_positionen/kaisertal.html
bzw. bei der Deutschen Vertretung der internationalen Alpenschutzkommission  e.V.
http://www.cipra.de
Ich habs bereits gemacht, aber obs was hilft  ??? - hab da leider wenig Hoffnung  :'(



thomas_kufstein

Die kaisertalstr. ist ja quasi mein Heimspeil, deshalb muss ich natürlich auch meinen Senf dazugeben.

Also die Argumente der Befürworter sind auch nicht ganz so schecht (ich bin eiegntlich Gegner der Kaisetalstraße!):

Zunehmende Entvölkerung des Tales, weil es einfach riesige Probleme mit z.B. Schule und Kindergarten gibt (wer läfut schon gerne 500 Stufen bis zur Busverbindung

Gesundheitsversorgung der Anwohner, d. h. was ist wenn die Oma vom Pfandl Hof einen Herzanfall bekommt. Wie lange dauert da die Notarzt-versorgung?

Versorgung der Gasthäuser und Hütten wäre natürlich mit dem Auto wesentlich leichter


Also insgesamt spricht schon auch einiges für den Bau. Wenn das ganze denn als Ebbser Tunnelvariante kommt und tatsächlich nur die Anwohner die Straße benutzen dürfen, wäre das wohl schon OK, weil ja oberhalb des Kaiseraufstiegs heute auch schon Autos fahren (Gar nicht wenige!)
Aber:
Wie lässt sich gewährleisten dass wirlich nur die Anlieger fahren. Wahrscheinlich fährt auch der Jäger, natürlich die Bergrettung. Was ist mit dem Forstbetrieb (z.B. bei Holzeinschlagsarbeiten), die fahren dann doch wohl auch. Und die Freundin vom Sohn vom Bauern. Die muss da wohl auch fahren dürfen. Oder der Gast, der schon seit 19XX auf der Vorderkaiserfeldenhütte war und jetzt gesundheitlich nicht mehr so kann, dass er sie Streck zu Fuß bewältigt. Wahrscheinlich gibt's dann so ne Art Hüttentaxi.

Meiner Meinung nach ist also die Straße als solches nicht das Problem, sondern die Gefahr, dass sich immer mehr auf der Straße bewegen.

Als MTBker freut's mich andererseits natürlich schon ....

Wie war das mit den zwei Herzen, was weiland Goethe so schön formulierte???

Noch einen schönen dialektischen Abend!

Servus,
Thomas

huhu

Zitat von: thomas_kufstein am 07.10.2004, 16:46
Aber:
Wie lässt sich gewährleisten dass wirlich nur die Anlieger fahren.
...
Meiner Meinung nach ist also die Straße als solches nicht das Problem, sondern die Gefahr, dass sich immer mehr auf der Straße bewegen.

Genau so seh ich das auch. Wenn es eine Strasse gibt, wird sie auch benutzt.

Und Fragen tun sich schon auf:
Warum hat man eigentlich nicht einen Ausbau des Liftes weiterverfolgt?
Wie hat der Arzt die Oma vom Pfandlhof bisher versorgt?
Warum haben die Einwohner des Tales bis heute den Weg zum Bus/Kindergarten etc. bewältigt und warum schafft das unsere Jugend heutzutage nicht mehr?
Was hat sich heute gravierend verändert um den Bau der Strasse zu rechtfertigen?

Und wie ist denn der aktuelle Planungsstand?

Servus
Huhu

Ertronic


Also Dialetik hin oder her, wenn mich auf dem Weg nach Hinterbärenbad der dritte Renterbus überholt ist es zu spät!!!
Nichts gegen Renter, bin bald selbst einer, aber wo gibt es noch so ein "unerschlossenes" Alpental , die können doch überall hinfahren und vielleicht war auch mal das Hinterglemmer Tal eine Naturidylle, nur mal so als Beispiel und wenn die Bewohner des Kaisertales, die hauptsächlich von den Touristen leben, es satt haben mit ihrer derzeitigen Anbindung und der Meinung sind, in der Natur zu leben ist nicht mehr genung, dann sollen sie sich doch bitte eine neue Bleibe suchen! Wenn es nicht gelingt diesen Tunnel zu verhindern, wird es etwas ganz besonderes zerstört, denn steht die Anbindung erstmal, da sind wird uns einig, muss sich die Investion der öffentlichen Hand rendtieren und das wird sie  >:(
@ Traudl leider sind deine Adressen noch aus der vergangenen Aktion den Strassenbau zu verhindern! Drum bleibt meine Frage: weiss irgendwer etwas neues, warum tun die Alpenvereine nix???

Reinhard

Meine letzte Information:
http://bergsteiger.de/magazin/aktuelles.asp?theID=322

Es gab tatsächlich eine Aktion der Sektionen Oberland und München des DAV. Unseres Wissens wurden Unterschriften gesammelt bzw. es wurde dazu aufgerufen, eien Protestbrief an die Veranwortlichen in Tirol zu senden.
Die Aktion ist auf der Internetseite der beiden Sektionen sowie des Hauptvereins nicht mehr vorhanden.

adamello

Zitat von: thomas_kufstein am 07.10.2004, 16:46
Wahrscheinlich gibt's dann so ne Art Hüttentaxi.

Ja, diese Hüttentaxis kann man schon sehr gut im (Pseudo-)Naturschutzgebiet Karwendel studieren. Da ist ja mittlerweile eine ganze Flotte Kleinbusse unterwegs, die pausenlos Touris bis ins "Herz des Naturschutzgebiets" schaufelt (Eigenwerbung des Bus-Unternehmens).

Und als Wanderer traut man sich ja kaum noch auf die Wege ins Karwendel, weil aller paar Minuten irgendwelche Fahrzeuge die Wege für sich beanspruchen. Es ist schon so schlimm, dass laut Ausschilderung Radfaher verpflichtet sind, Alpentaxis generell die Vorfahrt zu gewähren.

Es ist schon ein rechtes Drama mit der Erschließungswut der machthabenden Spießbürger. Diese seelenlosen Technokraten haben traditionell kein Verständnis für die Natur. Die kennen nur Machtgier, Geld und Amigos. Nun muß halt der Kaiser dran glauben. 



scheffauer

Zitat von: Ertronic am 08.10.2004, 18:43

Also Dialetik hin oder her, wenn mich auf dem Weg nach Hinterbärenbad der dritte Renterbus überholt ist es zu spät!!!
Nichts gegen Renter, bin bald selbst einer...
Spass an: Wenn dich der 3. Bus  mit Rentnern überholt, wird's wohl daran liegen, das der Bus in dem Du sitzt, eine Panne hat.  ;D
P.S. für alle anderen: Ertronic und ich kennen uns schon eine Weile, derbe Spässe sind daher erlaubt.

Carlo

1. das Thema ist nicht neu (wird immer mal wieder hervorgekramt) - aber vielleicht hat man so viel mit Vignetten verdient (oder plant es ---- siehe Kufstein Süd ----), dass man sich die Strasse leisten kann.
2. Proteste an den LH van Staa werden von seinem Büro mit Standardbriefen beantwortet (ist mir passiert beim Protest gegen weitere Gletscher-Skigebiete) - hat also wenig Sinn.
3. in die Griesenau fahrt ihr auch alle mit dem Auto, oder ?
4. nur wer da oben lebt (oder leben will), weiss wie mühsam derzeit die Bewirtschaftung ist. Da können wir alle nicht mitreden, die wir zu Hause eine tolle Infrastruktur haben und in den Bergen die "heile Welt" vorzufinden wünschen.

Ich stimme mit Thomas_Kufstein überein - zwei Herzen....   wenn's eine gute Lösung gibt (z.B. Tunnel), warum nicht.

Grüße
Carlo


Ertronic

Ich habe gestern vom Trainsjoch noch mal ein Kaiserbild geschossen, damit ihr alle noch mal Tschüss sagen könnt. Ich glaube, da links unten in der Ecke bricht bald ein Tunnel durch. Eigentlich will ich darüber gar keine Scherze machen, da ich nur traurig, wutig und hilflos bin, aber hat der Landeshauptmann auch schon an ein Multiplexkino gedacht, so mit 10 Sälen, getreu dem seinem Ausspruch: ,,Mir war und ist es immer wichtig, dass die Menschen im ländlichen Raum die gleichen Lebens- und Wirtschafts-Bedingungen vorfinden können, wie sie vergleichsweise in größeren Ballungs-Gebieten gegeben sind."

Traudl

Nun scheint es endgültig zu sein, die Kaisertalstraße wird gebaut  :'( :'(
so jedenfalls heute im Tiroler Rundfunk....
Näheres dazu auch unter:
http://tirol.com/unterland/artikel_20041125_307644.html?UI=39733ad2e6cd0f8dbe130c54a2bf3b96

Grüße
Traudl

huhu

Hallo Traudl,

danke für den Link...
es ist wirklich nicht zu fassen...ich bin eigentlich nur noch entsetzt :'(

faxe318

Zum Glück stehen in diesem tendenziösen Stück aber noch ein paar Einschränkungen drin:

"Doch nun zeichnet sich für die geplagten Anrainer ein Licht am Ende des Tunnels ab: Das fertig ausgearbeitete Straßenprojekt liegt bereits bei der Bezirkshauptmannschaft Kufstein. Grünes Licht von Stadt- und Gemeinderäten sowie den Kufsteiner Stadtwerken vorausgesetzt könnte mit dem Bau des sechs Millionen teuren Projekts bereits im Spätsommer 2005 begonnen werden.!"

Schönen Gruß, Faxe

thomas_kufstein

Also die Kaisertalstr. ist durch die gestrige Unterschrift der Bürgermeister von Ebbs und Kufstein tatsächlich wohl durch. Es fehlen zwar noch einige verwaltungsmäßige Hürden (stadtwerke-Vorstand, ...), aber das wird wohl kein Problem darstellen.
Schade, aber nun kann man nur hoffen, dass die Straße wirklich, wie vorgesehen, nur für echte Anlieger zu benutzen sein wird.
Zusätzlich, und das ist das positive an der Sache, werden die Kaisertaler-Häuser über einen weiteren Tunnel durch die Schanzer Wände ans Kanalisationsnetz angeschlossen. Zumindest das kann man als echten Gewinn für die Umwelt verbuchen.
Baubeginn ist übrigens im Herbst nächsten Jahres und der Ebbser Bürgermeister rechnet im Sommer 2006 mit einer Fertigstellung der Straße.

Nachzulesen ist das alles in der heutigen (26.11.) Tiroler Tageszeitung.

Schönes Bergwochenende!

Servus,
Thomas

Ertronic

Ich möchte auch Traudl recht herzlich danken, dass sie uns hier informiert hat, auch wenn mir die Meldung den Tag verdorben hat...hab schon viel dazu geschrieben, bei BUND und DAV bin ich nicht weitergekommen in der Frage und nun ist es vorbei. Als ich das letzte mal  allein an der Pyramidenspitze war und dann ins Kaistertal abgestiegen bin, war es so idylisch, das ich gespürt habe, der Kaiser verabschiedet sich von mir..........bei meinen politischen Gegnern bin ich natürlich nicht eingekehrt, denn diesen Menschen noch die Tasche zu füllen, würde wohl dazu führen, dass ich mich selbst hassen würde.
Euch allen trotzdem einen schönen ersten Advent!!!!!

thomas_kufstein

Also ganz so schwarz würd ich das selbst als Gegner der Kaisertalstraße nicht sehen.

Man muss schon ehrlich zugeben, dass die Tage, wo man wirklich allein auf der Pyramidenspitze zubringen kann, doch schon immer gezählt waren. Vielleicht drei Dienstage im November bei Nieselregen.

Zwar ist die Straße sicher keine schöne Sache, aber der Publikumsverkehr war ja im Kaisertal schon immer riesig groß. Ich glaub da wird sich kaum was ändern.

Gruße von einem Straßengegner!

Servus,
Thomas

michi

hallo
waren heut in hinterbärenbad.die wirtin erzählte uns,daß in 2 jahren der tunnel fertig sei ,aber das wär auch alles. das heißt es gibt keine zusätzliche straße im tal ,die anwohner benützen die ,,alte" forststraße.
war da nicht der ganze wirlbel umsonst ? es ändert sich ja für den nichtanwohner praktisch nix,vielleicht ein paar autos mehr ,aber ob die in störender menge auftauchen ?
gruß michi

Stefan

Servus beinander!

Vielleicht ganz interessant zu lesen (OVB vom 16.08.06):



"Sechs Millionen Euro für 800 Meter


Ebbs/Tirol (al) - Das Kaisertal, zwischen Zahmen und Wilden Kaiser gelegen, war bisher nur über eine Materialseilbahn und in der weiteren Folge, durch einen Wirtschaftsweg erschlossen.

 

Der Wanderweg «Kaiseraufstieg» ist nur ein schmaler Bergpfad, der teils stufenweise in Treppen angelegt ist. Nun erfolgte nach jahrzehntelangen, zum Teil sehr kontrovers geführten Diskussionen und Verhandlungen, der Startschuss für die Kaisertalstraße. Mittlerweile gehen die Bauarbeiten zügig voran. Basis des Neubaus ist die Sprengung eines Tunnels, beginnend beim Kieswerk in Kufstein-Eichelwang, bis zum Zottenhof im Kaisertal. Nicht einfacher machte die Problemlösung die Tatsache, dass das Kaisertal zum Gemeindegebiet von Ebbs zählt und die Stadt Kufstein im Kaisertal große Waldgrundstücke besitzt und aus dieser Region ihr Trinkwasser bezieht.

Die ersten offiziellen Anträge zur Erschließung des Kaisertales gab es bereits 1974. «Ziel meiner Politik ist es, allen Menschen in unserem Land annähernd gleiche Lebensbedingungen zu geben. Und dazu gehört auch, dass die bewohnten Häuser und Höfe mit zeitgemäßen Straßen und Wegen erreichbar gemacht werden», betont Tirols Landeshauptmann Herwig van Staa, der von Anfang Befürworter einer Erschließung mit Straße war.  «Wenn die Menschen bereit sind, dort zu wohnen und zu wirtschaften, wird das Land Tirol keinen Siedlungsraum aufgeben», sagte van Staa kürzlich beim ersten Spatenstich. Das Bauvorhaben mit einem rund achthundert Meter langen Tunnel und einer Gesamtweglänge von zwei Kilometern wird etwa sechs Millionen Euro kosten. Die ersten Autos von ausschließlich Berechtigten sollen 2008 ins Kaisertal fahren können. Im Kaisertal wohnen 32 Personen. In fünf landwirtschaftlichen Betrieben werden über 180 Rinder gehalten.

Nach langwierigen Verhandlungen einigten sich vor geraumer Zeit die Gemeinde Ebbs sowie die Stadt Kufstein über Vertragsmodalitäten zum Bau eines Wirtschaftsweges für das Kaisertal. Die Bürgermeister der betroffenen Kommunen, Josef Ritzer aus Ebbs sowie Herbert Marschitz, Kufstein, besiegelten mit ihren Vertrags-Unterschriften nach jahrzehntelangen, auch in der Öffentlichkeit teilweise kontrovers geführten Verhandlungen, die Auseinandersetzungen. Vom positiven Ergebnis erleichtert die Bewohner des Kaisertales, Ablehnung nach wie vor bei den Projektgegnern.

Im Kaisertal existiert bisher zwischen dem Zottenhof und Hinterbärenbad beziehungsweise Vorderkaiserfelden eine Fahrstraße. Dieser Wirtschaftsweg hatte jedoch keinen Talanschluss. Die Versorgung erfolgte mittels Materialseilbahn von Kufstein-Sparchen bis zum Veitenhof. Der Aufstieg ins vielbegangene Kaisertal ist bisher nur über rund 300 Stufen und auch weiterhin nur von Kufstein-Sparchen über einen Treppensteig möglich.

Die Errichtungskosten des Weges wurden mit sechs Millionen Euro veranschlagt. Aus Fördermittel erwarten sich die Verantwortlichen 4,8 Millionen. Allein das Land Tirol wird davon fast drei Millionen Euro fördern. Den Rest hat die Gemeinde Ebbs zu tragen. Die Stadt Kufstein, die sich nicht an den Baukosten beteiligt, verpflichtet sich, jährlich eine Benutzungsgebühr von 15000 Euro zu bezahlen. Darin ist neben der Wegbenutzung auch die Bringung von 1650 Festmeter Holz aus dem Kaisertal beinhaltet. Mit der vereinbarten Benutzungsgebühr könnte der laufende Erhalt des Weges gesichert werden, so die Gemeinde Ebbs.

Der Vertrag beinhaltet unter anderem, dass Ebbs den Kaisertalweg während der ganzen Zeit des Bestehens nicht als Gemeindestraße widmet, sondern dass es ein Interessenschaftsweg bleibt. Weiter verpflichtet sich Ebbs, mit dem Bau des Weges auch umgehend die Kanalisierung im Kaisertal in Angriff zu nehmen. An diesen Baukosten von zusätzlich 1,3 Millionen Euro wollen sich die Stadtwerke Kufstein mit 155000 Euro im Sinne des Schutzes des Trinkwassers für die Stadt Kufstein beteiligen.

Bei den Verhandlungen nahmen von Anfang an die Fahrberechtigungen breiten Raum ein. Fahrerlaubnisse erhalten gemäß den Vereinbarungen nur Mitglieder

der Interessengemeinschaft, Hüttenpächter sowie Wirte. Beschäftigte im Kaisertal müssen Fahrgemeinschaften bilden. Von den Wirten dürfen keine Shuttlefahrten durchgeführt werden.

Die Gemeinde Ebbs ist jetzt zwar froh darüber, dass nun endlich eine Einigung zur Errichtung eines Weges ins Kaisertal erlangt wurde, doch bringen die enormen finanziellen Belastungen keinen Jubel, wie es hieß.




16.08.2006 00:00 Uhr"