Grinnerkopf + Pyramidenspitze am 02.07.2011
 

   

Grinnerkopf + Pyramidenspitze am 02.07.2011

Begonnen von Tom, 02.07.2011, 23:30

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Tom

 
... oder ...

»Beinahe erfroren im Zahmen Kaiser am 2. Juli 2011«


Nachdem uns die Wettervorhersage für "größere Sachen" mal wieder einen Strich durch die Rechnung machte, habe ich mich mehr oder weniger spontan mit Ralf (sachranger) auf den Grinnerkopf geeinigt. Seit der »etwas anderen Kaisertour« am 05.09.2009 hatte ich da ja noch eine "offene Rechnung" zu begleichen.

Nachdem wir Ralf abgeholt hatten und zur Aschinger Alm hinauf fuhren, lichteten sich bereits die Wolken und der Dunst zog allmählich nach oben ab. Ein gutes Zeichen ... doch das Wetter war heute wie verhext. Pünktlich mit dem Abmarsch vom Parkplatz fing es an zu regnen ... aber egal ... "wird sicherlich gleich wieder besser" ... dachten/hofften wir zumindest.

Heute haben wir uns genau nach roskins Beschreibung »Gipfeldirettissima auf die Pyramidenspitze« aus seinem Büchlein "Abseits Aufwärts" gehalten. Wenn man aber erstmal am Beginn des Steiges hinter dem kleinen Holzhüttchen am oberen Ende des Wiesenhanges der Aschinger Alm steht, kann man sich eigentlich nicht mehr verlaufen. Zunächst ist der Steig noch sehr gut rot-weiß und blau markiert - später dann nur noch sporadisch an den notwendigsten Stellen mit Punkten oder Stoamandl'n ... aber eigentlich fast durchgehend gut ausgetrampelt. Ganz wichtig: egal wie der Pfad verläuft und was alles markiert ist ... die aufgemalten Pfeile haben IMMER Vorrang vor anderen Markierungen, dann kann nichts mehr schief gehen.

Der Weg war heute also eher weniger das Problem. Das Wetter machte die ganze Sache aber schon zur Herausforderung. Regen, Graupelschauer, Schnee, Dunst, Nebel und Sonne im Wechsel und teilweise auch alles gleichzeitig. Bereits nach wenigen Minuten war ich schon gut durchnässt ... meine Regenhose im Rucksack freute sich. Die letzten 100 Hm zum Grinnerkopf hatten wir kurzzeitig sogar blauen Himmel. Die Freude war groß. Oben am Kamm angekommen dann plötzlich null Sicht. Die Zielgerade zum Gipfelkreuz wurde mit längerem und heftigem Donnergrummeln eingeläutet, was nicht gerade zu unserer Motivation beitrug. Als dann am neuen Gipfelkreuz (2010) auch noch meine Stöcke am Rucksack zum "Singen" angefangen haben, hielt es uns keine weitere Sekunde mehr an diesem Ort. Fast im "Blindflug" über den Felsriegel hinüber und auf dem Normalweg weiter auf die Pyramidenspitze geflüchtet. Nach ein paar wenigen "Lichtblicken" dann aber auch dort wieder Einheitsgrau. Bei immerhin 2°C gab es aber trotzdem noch eine kurze Gipfelbrotzeit. Bei erneut einsetzendem Schneeregen dann an den Abstieg gemacht. Schnellster Weg: Egersgrinn.

Wir dachten, dass es wettertechnisch nicht mehr schlimmer kommen könnte, aber wir wurden mal wieder eines Besseren belehrt. Wir wurden den oberen Teil der Egersgrinn regelrecht hinabgespült ... soetwas habe ich noch nicht erlebt. Als dann wirklich alles durch und durch nass war und wir wie die Hunde froren, kam die Sonne wieder raus und lächelte uns an, als ob nichts gewesen sei.

Gemütlich ging es zurück zu Aschinger Alm, wo wir gleich die neuen Sonnenliegen testen konnten. Bei Kaffee, Kuchen und einem Kaltgetränk genossen wir die Sonnenstrahlen und die Eiseskälte am Berg war schnell wieder vergessen.

+++ 1100 Hm auf 8,5 km +++

Gruß. Tom.
... unterwegs mit Ines und Ralf.


Hier noch ein paar Impressionen:


































sachranger

servus,

das war wirklich eine eindrucksvolle tour! das wetter hat man nicht oft im juli! und ich hatte - im juli - nur ein paar handschuhe dabei  >:D. die waren von der kraxlerei nass und toms ersatzhandschuhe haben mich echt gerettet  ;).

anbei noch ein bild von der ungefähren aufstiegsroute, für alle, die diese echt schöne tour nachgehen möchten.

für den einstieg unten auf dem wiesenhang nochmal der hinweis, nach der alten, nicht mehr für den lift genutzten, hütte zu suchen. der neue lift verläuft weiter westlich. der steig beginnt direkt hinter der alten.

dann zwei stellen mit ausrufezeichen im bild gekennzeichnet: bei dem unteren rechts halten, nicht den punkten sondern dem pfeil folgen! bei dem oberen auf der rechten seite des felsriegels gehen. pfeile weisen darauf hin; auf der linken seite ist allerdings eine latschengasse frisch frei geschnitten, die ich hoch bin. ist schon spannend da rauf - besser rechts gehen  >:D.

sachranger

MANAL

Wie ist denn der Schwierigkeitsgrad dieses Aufstiegs? Wie luftig sind die Passagen? Wie gut muss man klettern können?
Kann man das vielleicht mit anderen Touren vergleichen?

Reizvoll ist es, nur habe ich keine Lust irgendwo im luftigen IIIer-Gelände auf einmal zu stehen...

sachranger

Zitat von: MANAL am 06.07.2011, 10:31
Reizvoll ist es, nur habe ich keine Lust irgendwo im luftigen IIIer-Gelände auf einmal zu stehen...

servus manal,

da ist nix mit einem IIIer. klar musst du hier und da hinlangen, aber luftig ist nur mein versteiger. und dem musst du ja nicht folgen  >:D.
ansonsten ist ein wenig orientierungssinn wichtiger als kletterkünste. ich bin auch kein kletterer, hab noch nicht mal lust dafür.

und wenn die hände gebraucht werden, ist es kaum luftig. schwer anderen was zu empfehlen, aber ein "ordentlicher" berggeher kommt da gut rauf.

sachranger

Tom

 
Noch eine Anmerkung von mir:

Vom Gipfel des Grinnerkopf hinüber zum Hochplateau (Ri. Pyramide) immer dem Kammverlauf folgen. Im Zweifelsfall etwas links davon bleiben.

Nach wenigen Minuten quert man einen breiten, vermeintlich ausgelatschen Trampelpfad, der nach rechts leicht abwärts führt >> diesem NICHT folgen, auch wenn sehr verlockend !!! An dieser Stelle geht's direkt nach oben (Gras, Latschen) ... dann ist der Weiterweg wieder etwas besser erkennbar.

Am Ende des Kamms
1. entweder wieder etwas links halten
oder
2. durch eine Latschengasse etwas nach oben ... dort dann breitere Rasenfläche mit Feuerstelle. Am Ende der "Lichtung" durch den "Latschentunnel" und in jedem Fall nach links hinaus queren. Steigspuren führen dann die letzten Meter zum Wanderweg. Markierungen bereits nach Verlassen der Latschen erkennbar.


Gruß. Tom.