unbekannte Eule
 

   



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unbekannte Eule

Begonnen von Christian M., 01.06.2010, 20:57

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Christian M.

Hat jemand eine Ahnung, welche Eulenart das ist? Es ist noch ein Jungtier, soviel konnte ich erkennen.

Merci.
VG
Christian

Brixentaler

Ich hab' zwar selber einen Vogel im Kopf, jedoch bei den Vögeln kenn' ich mich leider nicht so gut aus ;D

Aber so viele Eulen gibt es ja eh nicht im Alpenraum...

thomas_kufstein

Hallo Christian,
Super Bild!

Also auf jeden Fall ist das irgend ein Kauz-Jungtier. Wie groß ist der denn? Wo gesehen? Dann kann man vielleicht genaueres sagen!
Servus,
Thomas

Christian M.

Es waren zwei! An der Eggstätter Seenplatte! Ziemlich gross waren die!
Leider zu weit weg und gegen das Licht!  :-\

Vmagnat

Zitat von: Christian M. am 02.06.2010, 14:29
Es waren zwei! An der Eggstätter Seenplatte! Ziemlich gross waren die!
Leider zu weit weg und gegen das Licht!  :-\
Kannst Du mir eine bessere Beschreibung geben, wo Du sie gesehen hast? Ich vermute, dass es sich hier um einen Sperlingskauz handelt, ein Jungtier, dass bereits das Nest verlassen hat.

Christian M.

Sind Sperlingskauze nicht recht klein?

thomas_kufstein

ich glaub das sind die kleinsten einheimischen eulen...

vielleicht eher waldkauz oder  steinkauz, schwierig, schwierig, schwierig

Christian M.

Eher was von den grösseren Eulen. Schleiereule käme auch noch in Frage!

thomas_kufstein

Gibts im Alpenraum aber laut "Vögel Mitteleuropas" nicht. Wobei Eggstätt da wahrscheinlich schon eher als Vorland gilt ...

Könnte natürlich auch ein UHU mit angelegten Ohrenfedern sein. Ich weiß nicht, wie die Jungtiere da so ausschauen ...

Eine paar Größenangaben ausgewachsener Tiere:
Waldkauz: bis 39 cm
Sperlingskauz: bis 18 cm
Uhu: 60-75 cm
Waldohreule: bis 37 cm

Also wenn das Jungtier schon über 30 cm war, dann kommt eigentlich nur ein Uhu in frage, da die erwachsenen Tiere der anderen Eulenvögel bei uns schon eher klein sind und kaum mal über 40 cm werden.
Und wenn man sich so einen jungen Uhu anschaut: http://farm4.static.flickr.com/3447/3943909023_23f5898261.jpg dann könnte das doch hinkommen, oder?

Angaben aus "Vögel Mitteleuropas".

Servus,
Thomas

Christian M.

...ja schaut fast aus wie ein Uhu! Wahnsinn. Davon hab ich gleich zwei Jungtiere gesehen.....  :)

Vmagnat

Das könnte schon sein, denn Uhu´s lat.Bubo Bubo, sind sehr Standorttreue Vögel die das gleiche Revier über Jahre hinweg besetzen, wenn, tja wenn Sie in Ruhe gelassen werden. Sie sind Beutegreifer und jagen Säuger bis zur Grösse eines Fuchses! Also sollten Katzenbesitzer in Eggstätt und Umgebung auf Ihre Lieblinge aufpassen. Sie jagen auch gerne in der Nähe von Gewässern. Das wäre in der Tat eine Sensation... wenn das wahr ist, dann würde Bayern in der Tat ein Reich der Wilden Tiere.
Bitte lieber Christian, wo hast Du sie denn gesehen? Ich war Eggstätter und würde gerne schauen gehen, mit dem guten Steiner Jagdglas!

thomas_kufstein

Wie der UHU seinen Namen erhielt:

"Der Name des 1932 auf den Markt gebrachten und nach dem Vogel benannte Kunstharzklebstoff Uhu bezieht sich nicht auf spezielle Eigenschaften des Uhus – die Benennung von Markenartikeln nach Vogelarten war in der deutschen Schreibwarenbranche damals weit verbreitet, nachdem die 1896 nach dem Wappentier eines Unternehmers benannte Marke Pelikan sehr erfolgreich war. Der Uhu wurde ausgewählt, da er im dem Produktionsstandort Bühl nahen Schwarzwald heimisch war. Andere bekannte Beispiele sind die Marken Marabu (als Alliteration auf den Unternehmernamen Martz), Schwan-STABILO (nach der Unternehmerfamilie Schwanhäußer) und Greif (nach dem Wappentier Greifenbergs)."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Uhu#Lebensraum

Die gute Nachricht ist, dass die Uhus durch Schutzmaßnahmen und Wiederansiedelungsprojekte inzwischen angeblich gar nicht mehr soooooo selten sind, aber halt sehr schwierig zu beobachten. Nochmal Glückwunsch zu dem guten Auge Christian!

Servus,
Thomas

Vmagnat

Das Problem bei Uhus ist, dass sie sehr scheu sind und auf Störungen empfindlich reagieren. In der Eifel läuft ein Wiederansiedelungsprojekt in einem Steinbruch in dem sich der Steinbruchbetreiber nach dem Uhus richtet. Das da wo sie brüten wird nicht abgebaut. Mit Hilfe von Ornithologen werden die Uhu´s dann je nach Bedarf umgesiedelt. Das hat bis jetzt gut geklappt. Sag ja, vieleicht wird Oberbayern bald ein Reich der Wilden Tiere.
Das Forsthaus Falkenau... ( ja, lachts nur weil ich so an Soad anschau) hat mich auf die Idee gebracht hier im Tegernseer Tal mal Luchse anzusiedeln. Aber ich glaube da haben ein paar was dagegen. Sagts mal kennt sich jemand da aus, wie man so ein Ansiedelungsprojekt auf die Beine stellt?

Alter Uhu

Hallo, bin jetzt adabei. Münchner Gegend.

Anfragen für Luchsmanagement könnten hierher gerichtet werden. Die kennen sich aus:
http://www.nationalpark-bayerischer-wald.de/detail/forschung/fachgebiete/wildbiologie/luchstelemetrie/index.htm
Von mir aus könnten gern ein paar um den Schildenstein rumspringen.

Uhu-gucken? Hier:
http://webcam.pixtura.de/SWR_UHU/
http://webcam.pixtura.de/SWR_UHU/popup_highlights.php?tag=./highlights/2010-05/&titel=Mai 2010

Einfach uhurig, die Viecher.

Bergheil

thomas_kufstein

Also das mit der Wiedereinbürgerung von Wildtieren ist so ein ziemlich heißes Eisen. Da wird man sicher auf viele Meinungen treffen. Grundsätzlich ist es natürlich schon schön, wenn die Alpen wieder Lebensraum von großen Beutegreifern werden. Andererseits gibts da auch jede Menge Interessenskonflikte (s. Bruno oder den Bayrischzeller Wolf). Prinzipiell glaub ich persönlich, dass das mit dem Wiederansiedeln gar nicht so toll ist, da man da jede Menge Zeit, Energie und Geld in was reisnteckt, was vielleicht dann doch i-wann zum Scheitern verurteilt ist. Pragmatisch gesehen ist es vielleicht besser diese Mittel für den Schutz des aktuellen Bestandes einzusetzen.

Was anderes ist es finde ich, wenn die Tiere freiwillig, also von selbst zu uns wandern. Das passiert glaub ich gar nicht so selten, passiert aber gottseidank meistens im Verborgenen. Nach dem Motto wo kein Kläger da kein Richter können Wolf und Co durch's Mangfallgebirge streifen. Erst wenn sie jemand sieht und das öffentlich wird, gibts die Probleme.

Da es im Inntal und im Karwendel nachweislich Luchse gibt (zumindest auf österreichischer Seite) könnte ich mir gut vorstellen, dass sie auch i-wann die Tegernseer Berge erreichen. Von selbst ...; oder vielleicht sogar schon da sind! Wenn wir den Tieren die ruhigen, großflächigen Lebensräume bieten, die sie brauchen, werden sie hoffentlich und wahrscheinlich auch kommen. Wenn wir das nicht können, dann ist es eh besser (für Tier und Mensch!), wenn sie woanders leben.

Der Erhalt von "Wildnissen" muss daher aus meiner Sicht an erster Stelle stehen. Die Viecher kommen dann schon ...


Servus,
Thomas

P.S: MEine Töchter lieben Forsthaus Falkenau ...

Vmagnat

Erwiesen ist, dass in den Gegenden wo sich die grossen Beutegreifer (wieder-)niederlassen die sogenannten Wildverbissschäden um ca. 50% reduzieren. Also müsste das allein schon für die Waldbauern ein Ansporn sein.
Wer sich gern solche Sachen zu Hause zu Gemüte führen möchte, die Fa. Ample hat sehr viele DVD´s mit Wildbeobachtungen. Sie sitzt in Rosenheim und vertreibt über Bogner-Records. Mal bei Musicline reinschauen, was die im Angebot haben.

Gruss vom Tegernsee

Auracaria

Zitat von: thomas_kufstein am 02.06.2010, 19:45
Gibts im Alpenraum aber laut "Vögel Mitteleuropas" nicht. Wobei Eggstätt da wahrscheinlich schon eher als Vorland gilt ...


Im Brutvogelatlas für Bayern steht zum Uhu:
"Die höchsten erfolgreichen Brutvorkommen liegen bei 1.200 m."

"Wichtig ist ein ganzjährig reichaltiges Nachrungsangebot, weshalb Brutplätze oft in Gewässernähe liegen".