Wer war Wo? (2009-02) - Seite 2
 

   

Skitouren



Wer war Wo? (2009-02)

Begonnen von daniel, 01.02.2009, 17:10

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daniel

Servus, 

Der Zäunlkopf ( Karwendel ) ist eine etwas andere Skitour am Rande des Karwendels. Hannes und ich kannten die Tour und wussten somit, daß sich der Gipfel, auch bei höherer Lawinengefahr, mit einer rassigen und oft nicht ganz einfachen 700 hm Waldsteilabfahrt verbinden lässt.

Start ist kurz hinter Scharnitz an der aufgelassenen Skipiste zum Mühlberg. Zuerst 300 hm über die ehemalige Skipiste hinauf zum Mühlberg. Nun zieht der Weg, immer entlang eines Geländerückens, durch den Wald. Teilweise über Steilstufen erreicht man nach weiteren 400 hm den Gipfel des Mittagskopfes. Kurz einige hm abgefahren (bedeutet natürlich einen Gegenabstieg bei der Abfahrt) und die letzen 100 hm zum Gipfel des Zäunlkopfes.

Der Aufsteigsweg ist objektiv recht sicher. Wir wussten aber noch eine Spezialabfahrt vom letzten mal. Auf rund 1.500 Meter fuhren wir rechts in den steilen Wald ein. Grundsätzlich hält man sich immer zwischen der mächtigen und stark felsdurchsetzten Mittagskopfklamm und der kleineren, dafür aber teilweise extrem engen Mühlbergklamm und versucht, immer entlang des Rückens den Weg in Richtung Scharnitz zu finden. Hier kamen wir etwas zu weit nach links, sodaß wir uns in der Mühlbergklamm wiederfanden. Nun folgte eine abenteuerliche Abfahrt - man könnte es "Ski-Canyoning" nennen :-) Einige mächtige Stürze, Abfahrten über vereiste Wandstellen und/oder Flugeinlagen über selbige, so kommt man in der Nähe des Parkplatzes auf die Zubringerstrasse - ohnehin gibt es keine Chance aus der Klamm zu entfliehen....

Und weil´s so schön war, stiegen wir gleich wieder auf zum Gipfel des Mittagskopfes. Die 2te Abfahrt erwischten wir etwas besser, auf rund 1.600 Meter fuhren wir in den Steilwald hinein. Anfangs noch durch felsdurchsetzte Steilstellen, folgte dann aber die Abfahrt entlang des Rückens, zwischen beiden Klammen.

Super Tour, -- ein Geheimtipp, ohne die Abfahrtsvariante  natürlich nicht so lohnend. Die Abfahrtsvariante erfordert einiges an "Harakiri" Mentalität....

In Summe waren es heute 1.540 hm bei leichtem ständigem Schneefall.

Infos :  http://www.tourentipp.de/de/touren/details.php?id=766

Gruß  Daniel
unterwegs mit Hannes, Tobi, Johan und unserem Schneehund Buddy

B 1: Am bewaldeten Gratrücken
B 2: In der Mühlbachklamm
B 3: Bei der 2ten Abfahrt


Radlbiene

Glückwunsch, dass ihr Eure Waldsteilabfahrt überlebt habt! Bei uns in Ruhpolding hat das heute jemand nicht überlebt! Siehe hier:

http://www.polizei.bayern.de/oberbayern/traunstein/news/presse/aktuell/index.html/88066

daniel


Tom_13

Samstag (21.2.) ging es mit Ski Richtung Hochries von Frasdorf aus. Der Weg zur Riesenhütte war nicht mit der Raupe geplattet und so waren nur sehr vereinzelt Tourengänger unterwegs. An der Riesenhütte sind wir eingeknickt und wegen Nebel mit sehr wenig Sicht und heftigen Wind eingekehrt und abschließend abgefahren. Gegen 2 Uhr ist der Wirt mit der Raupe hochgefahren im Verlauf dessen sind immer mehr Leute Richtung Riesenhütte gezogen. Bis dahin war es dort nicht voll. Am Parkplatz durchaus Plusgrade und oben alles noch unter Null. Es schneite den ganzen Tag.

Sonntag (22.2.) Zum Spitzstein. Um 11 Uhr erst los (bis dahin nur drei Autos am Parkplatz). Es schneite diesmal nicht. Die Spur durch den Gipfelwald der noch mehr als letzte Woche eingeschneit war, ist nur als Traumhaft zu bezeichnen. Auch die Abfahrt zur Stoanalam (Einkehr) und weiter nach Sachrang war vom Schnee her ein echt tolle Sache - Suchtgefahr  :) . Kaum Leute unterwegs - am Gipfel alleine.
Allerdings Plusgrade in Sachrang und kräftig Schneeschmelze.... Schneesituation war allerdings definitiv keine LWS 2 wie angegeben sondern eher zwischen 3-4...

Grüße,
Tom

mountain jam

Wollte heute aufs Abereck. Auf dem Weg zwischen Taferlbaum und Sattel vor dem Eiskeller lagen mehrere Lawinen aus den steilen Flanken des Laubensteins, wohl von gestern. Oberhalb des Sattels hab ich die Tour abgebrochen, weil mir die Querung des Südhangs, der in den Eiskeller runter geht, zu gefährlich schien - massenhaft Triebschnee drin. Abfahrt oben schön, unten mäßig.

Tom

Seekarkreuz (1.601m)

Obwohl wir uns wegen der momentanen Verhältnisse ziemlich unschlüssig darüber waren, ob wir in "freier Wildbahn" etwas unternehmen sollen, hat uns letztendlich doch das frühlingshafte Wetter aus der Wohnung getrieben.


Aufstieg:

Bei strahlend blauem Himmel starteten wir vom Parkplatz Mühlbach (Lenggries/Anger, 710m) in das Hirschbachtal. Die Schneeschuhe konnten wir anfangs am Rucksack lassen, da bereits eine gut ausgetretene Spur vorhanden war. Wir folgten dem völlig zugeschneiten Bachbett des Hirschbachs und nahmen dann an der ersten beschilderten Abzweigung den Weg Richtung "Sulzersteig". Nach gut 10 Minuten war eine erneute Wegwahl zu treffen. Wir entschieden uns nicht für den "Sulzersteig" sondern für den flacher ansteigenden "Winterweg". Nachdem wir bereits fünf Personen überholt hatten, stellten wir fest, dass wir in einer Skispur gingen und hätten fast ein schlechtes Gewissen  #angel# bekommen. Wir schnallten nun doch unsere Schneeschuhe an, da wir offensichtlich keine weiteren "Fußgänger" vor uns hatten und es so doch leichter ging. Nach einem uns fast endlos vorkommenden Weg durch den eintönigen Wald tauchten dann zwei Tourengeher vor uns auf, die wir schnell eingeholt hatten. Als wir diese ebenfalls überholt hatten, war unser Ansatz von einem schlechten Gewissen sofort verflogen, da die beiden wiederum einer etwas älteren "Schneeschuhspur" folgten. Als wir dann endlich aus diesem "Geisterwald" herauskamen, standen wir bereits unterhalb der Seekarspitze in einem "Traum von Weiß" auf der weiten Fläche der Seekaralm. Nun waren es nur noch 15 Minuten bis zur Lenggrieser Hütte.

Wir gingen gleich weiter in Richtung Gipfel. Ab der Hütte wurde es aber mit dem Gehen ungleich schwieriger. Es war zwar bereits ein Schneeschuhgeher Richtung Gipfel unterwegs gewesen, aber von gespurt konnte nicht die Rede sein. Soviel Schnee  :o - und der wurde bei den Temperaturen immer weicher. Zudem musste man extrem auf die abschmelzenden Schneereste aufpassen, die überall von den Bäumen stürzten. Wieder aus dem Wald gekommen, war es dann nur noch eine Kleinigkeit hinüber zum Gipfel zu queren, jedoch sollte man immer den gerade noch sichtbaren Holzstempen des Weidezauns folgen. Nie zuweit nach Osten abkommen - Gefahr von Wechtenabbruch!!!


Abstieg:

Bis zur Hütte wie im Aufstieg.

Nachdem ich auf Anfrage über die Verhältnisse des "Grasleitensteiges" bei der Hüttenwirtin zur Antwort bekam: Da sind heute schon viele hochgekommen und auch alle wieder dort hinunter gegangen. So entschlossen wir uns auch dafür.

Da ich den Steig auch noch aus schneefreien Tagen im Gedächtnis hatte, war mir trotzdem nicht ganz wohl dabei. Beim Abstieg bestätigte sich mein Gefühl. Im oberen Bereich sind relativ steile Hänge zu queren, was bei den momentanen Verhältnissen doch etwas grenzwertig war. Zudem bekam der Steig, der süd-westlich exponiert ist, heute den ganzen Tag über Sonne ab, was nicht unbedingt zur Besserung der Situation beitrug. Ich war froh, das wir in dem teils sehr tiefen Schnee doch ziemlich gut vorankamen und die heiklen Stellen schnell hinter uns lassen konnten. Die Schneeschuhe mussten wir am Rucksack lassen - sie auf diesem Steig an den Füssen zu tragen, wäre einem Suizid gleichgekommen.

Der weitere Weg im Tal zum Parkplatz war durch Traktorspuren im Schnee vorgegeben   ;).


Verhältnisse:

Laut Lawinenwarndienst Bayern: LWS 3 (im Tagesverlauf Anstieg der Lawinengefahr durch Sonneneinstrahlung u Erwärmung)

Eigene Feststellungen:
Der Anstieg bis zur Hütte über den Winterweg unproblematisch.
Im Gipfelbereich ab der Hütte überwiegt die Gefahr, von abschmelzendem Schnee auf den Bäumen "erschlagen" zu werden.
Auf dem "Gipfelgrat" die riesigen Schneewechten beachten.
Der Abstieg über den Grasleitensteig ist als kritisch zu Betrachten - bei anhaltender warmer Witterung eher abzuraten.

Wetter:
Frühlingshaft warm, wolkenloser Himmel. Im Gipfelbereich etwas Wind, dafür 15°C in der Sonne  8).


Höhenmeter / Wegstrecke:

ca. 900 Hm im Auf- und Abstieg; gut 16 km


Zeiten:

Aufstieg
... über Winterweg bis zur Hütte > 02:45 Std.
... weiter bis zum Gipfel > 00:45 Std.

Abstieg
... bis zur Hütte > 00:30 Std.
... über Grasleitensteig zurück zum Parkplatz > 01:30 Std.


Fundstellen:

roBerge-Tour #723: Seekarkreuz kleiner Gipfel - herrlicher Karwendelblick

Homepage: Lenggrieser Hütte



Gruß. Tom.




Foto 01: Traum von Weiß auf der Seekaralm
Foto 02: Auf zum Gipfel
Foto 03: Gipfelblick Richtung Osten

Bernhard G.

Ich war gestern am Lodron aus der Kelchsau. Ich hatte mich auf anstehen in der Aufstiegsspur eingestellt: klassische Route auf einen Modeberg,  Wochenende, Traumwetter, lawinensicher, wenig Alternativziele für LWS 4 ... da war zu erwarten, daß nicht nur ich den Lodron ins Visier genommen hatte.

Die erste große Überraschung:  die Parkbucht an der Brücke in Innerkelchsau ist verweist, nur gegenüber war ein Auto mit drei Tourengehern, offensichtlich Franken, die sich mit viel Trara  marschfertig machten, aber irgendwie nicht in die Gänge kamen.

Dann die zweite Überraschung:  eine Aufstiegsspur war nun im Ansatz zu erkennen. Also war Spurarbeit angesagt. Im unteren Teil hatte es anscheinend am Vortag zeitweise geregnet und in der Nacht gefroren, was das Spuren nicht gerade erleichterte. Mit zunehmendem Höhengewinn ging es leichter und die Landschaft machte einen hochwinterlichen Eindruck - alles frisch verschneit und fast unberührt - nur gelegentlich konnte man alte Spuren erahnen. Dennoch sah der Schnee besser aus, als er war: weit entfernt vom flaumigen Pulver, mehr "richtungsgebendes", windgepreßtes und zusammengefrohrenes festes Zeug.  Das blieb so, bis zur (Oberen) Lodronalm. Erst am Gipfelhang auf den letzten 300Hm wurde der Schnee besser, je nach Hangrichtung stark windgepreßt  mit Firnauflage, teils pulvrig. Der Gipfel war verweist, auch aus der Windau hatte sich keiner raufgetraut. Und der Gipfelblick war gigantisch! Dumm nur, daß ich meine Kamera zuhause vergessen hatte.

Die Abfahrt vom Gipfel war ein Genuß: man konnte zwischen firnigen Passagen und festem, aber gut fahrbarem Pulver wählen. Leider war das Vergnügen all zu kurz, so daß ich auf dem Flachstück vor der Oberen Lodronalm halt machte und wieder auffellte, um den Gipfel erneut in Angriff zu nehmen. Und dann kamen mir meine Franken entgegen, die auf meiner Spur bequem in Richtung Lodronalm  maschierten und dort erst mal Pause machten. Nunja, dafür hatte ich das Privileg, die unberührte Natur vor mir gehabt zu haben.

Die zweite Abfahrt vom Gipfel war so schön, wie die erste und ich war versucht, noch ein drittes Mal raufzugehen, aber leider hätten die durchnäßten Felle ein erneutes Auffellen nicht mitgemacht.

Die restliche Abfahrt war dann kein Genuß mehr, aber der Schnee war besser fahrbar, als ich beim Aufstieg befürchtet hatte. Und diesmal waren die Franken vor mir. Sie hatten sich den Gifpel geschenkt ...

Und so ist aus der Verlegenheitstour auf den Lodron doch noch ein Traumtag geworden!