Bilder zu hell
 

        


Vor etwa zwei Millionen Jahren begannen die Gletscher der Eiszeit dem Gebirge seine heutige Form zu geben. Die Alpen wachsen noch immer pro Jahr um etwa einen Millimeter in die Höhe. Doch sie sind auch dem Zerfall preisgegeben. Kälte und Hitze machen den Fels mürbe, Regenwasser spült ihn aus. Felstrümmer poltern aus Steilwänden zu Tal. Gletscherzungen und Wildbäche transportieren den Schutt ab und fressen sich immer tiefer ins Gestein. Dabei werden Spuren freigelegt, an denen sich die Geschichte der Alpen ablesen lässt.
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Bilder zu hell

Begonnen von Gamsei, 13.01.2009, 16:25

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Gamsei

Hallo zusammen,

ich bin seit kurzem Besitzer einer DSLR (Model Canon 450D).
Am Wochenende war ich von meinen neuesten Ergebnissen etwas entäuscht. Die Schneeflächen kamen größtenteils zu weiß raus. Man erkennt keinerlei Geländestruktur mehr.

Was habe ich da falsch gemacht?
Muss ich bei so extremen Verhältnissen wie am WE (strahlender Sonnenschein und Schnee) einen neuen Weißabgleich machen?
Wie gehe ich da am besten vor?

Früher hatte ich mal eine SLR (Canon A1), aber das ist kein Vergleich mehr zu den Digitalen.

Freue mich auf Antworten.

Hier noch zwei Beispiele:

VG
Dietmar



Brixentaler

Ich kenne das Problem. Ich wende Punkt 2 oft an um das Problem (größtenteils) zu lösen.

1. Welche Lichtmessungseinstellung hast Du? Mehrflächenmessung (oder wie die Einstellung bei euch auch heißt) ist in den meisten Fällen die beste Möglichkeit.

2. Wenn Du schon weißt, dass Deine Kamera Mühe hat beim Fotografieren von Schnee bei voller Sonne, könntest Du ganz einfach eine Belichtungskorrektur durchführen (eine bis zwei Halb- bzw. Drittelstufen verdunkeln).
Diese Belichtungskorrektur ist nur möglich in den sog. "kreativen" Aufnahmemodi (P, Av, Tv und M) und wird m. W. gespeichert solange man nichts daran ändert.
Diese Korrektur sorgt aber auch dafür, dass Schatten noch dunkler werden, man muss also immer einen Kompromiss machen.

3. Zum Schluß fällt mir nur noch folgendes ein: Du könntest mal probieren die Kamera beim Fokussieren (zugleich mit der Lichtmessung) mehr auf den Schnee zu richten, danach den Bildausschnitt zu wählen (Knippser noch immer halb eingedrückt halten) und schließlich abzuknipsen. Ist in der Praxis weniger umständlich als es hier aussieht, jedoch sehr beschränkt anzuwenden und sowieso abzuraten. Versuch's aber einfach einmal.


Ich glaube, der Weißabgleich hat nur mit dem Farbstich/Farbton der Farbe Weiß auf Deinen Bildern zu tun, aber nichts mit der Helligkeit dieser Farbe.

josef_k

Servus Dietmar,

selbst hab ich die 400D und geh davon aus, daß es bei deiner ähnlich ist.

Du mußt dich bei der Belichtung entscheiden, ob du die dunkleren Felsen etc. oder den sehr hellen Schnee richtig belichten willst. Am besten ist meist ein Kompromiss dazwischen. Die Belichtungsautomatik, auch der teuersten Kamera, ist bei solchen Situationen überfordert.
Ich bin mir auch oft nicht sicher mit der richtigen Belichtung und nehm dann die Belichtungsreihenautomatik (AEB). Dann nimmst du das Motiv mit drei unterschiedlichen Belichtungswerten auf und kannst zuhause am Computer das beste Foto auswählen.

Oft kommen mit unterschiedlichen Belichtungen auch ganz tolle Effekte raus. Zu meinen schönsten Bildern gehören falsch belichtete Sonnenuntergänge.

Die hellen Stellen ohne Zeichnung (ausgefressenen Lichter) kannst Du ganz gut in der Bildansicht der Kamera erkennen. Geh dazu zur Ansicht des gerade geschossenen Fotos und drück mehrmals auf die DISP.-Taste, bis du neben dem Vorschaubild eine Grafik mit Gebirge (das Histogramm) siehst. Dann werden dir am Foto die zu hellen bzw. zu dunklen Bereiche ohne Zeichnung angezeigt und du kannst die Belichtung entsprechend ändern.
Eigenlich müsste das in der Live-View Ansich auch funktionieren - meine 400D hat das noch nicht.
Hört sich jetzt komplizierter an, als es ist.

Gruß Sepp




Gamsei

Vielen Dank für die Tipps an Euch zwei,
ich bin wie gesagt noch in der "Probierphase" und werde bei nächster Gelegenheit das alles mal austesten und berichten. Ich glaube der Tipp mit der Belichtungsreihe ist ziemlich gut. MUss ich nochmal nachlesen wie das genau geht, aber zu kompliziert ist an der Kamera eigentlich nichts.

LiveView  hat die Kamera zwar, aber ich benutze bisher nicht, und werde das wohl auch in Zukunft nur selten tun. Ist glaube ich bequem wenn mal ungewöhliche Aufnahmestandpunkte hat. (Kamera in Bodennähe, über dem Kopf etc.)

Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit der 450D. Wird wohl ettliche Bilder brauchen bis ich alles an der Kamera kennengelernt habe.

Also erstmal herzlichen Dank.

VG
Dietmar

Hannes

Servus Dietmar,

wie die beiden anderen schon geschrieben haben, ist jede Kamera im Winter bei Sonnenschein und Schnee überfordert.
Grund ist der geringere Kontrastumfang der Kamerasensoren (Chip) gegenüber den analogen Filmen.
Ich benutze einen Grauverlauf-Filter, der den Kontrastumfang zw. ganz hell (Schnee/ helle Forststrassen/ Geröllhänge) und ganz dunkel (z.B. Latschen/ Bäume/ Felswände/ Himmel)
abmildert. Bei Weitwinkel (10-28 mm) muss man aber aufpassen, weil man schnell eine Vignettierung erhält (genauso wie beim Polfilter).
Ausserdem könntest Du die Selektivmessung benutzen und dann gezielt mittelgraue Flächen anmessen (Auslöser halb durchgedrückt) und das Ergebnis mit der Belichtungsspeichertaste (= * -Taste/ rechts oben am Gehäuse) speichern. Danach den gewünschten Bildausschnitt wählen und auslösen. Klingt kompliziert, geht aber ganz einfach - reine Übungssache.
Belichtungsreihen mache ich nur noch ganz selten, fotografiere dafür mehr im RAW Modus. Ist aber auch Geschmackssache.
Bei Teleaufnahmen kann ich Dir die Benutzung von Live-View kombiniert mit manueller Scharfstellung wärmstens empfehlen, da die Entfernungsmessung im absoluten Telebereich (wirklich unendlich, nicht nur so 200m) nicht so genau arbeitet wie bei manueller Scharfstellung. Probiers mal aus (1 Bild mit Automatik / 1 manuell) und geh' bei der Bildschirmansicht auf 100%, dann siehst Du den Unterschied.

VG
Hannes