"Bergwelt Karwendel" - ein Fernrohr als Gebäude
 

        

"Bergwelt Karwendel" - ein Fernrohr als Gebäude

Begonnen von steff, 12.08.2008, 15:04

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steff

Bayern ist um eine spektakuläre Sehenswürdigkeit hoch über Mittenwald reicher. Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein und Umweltminister Dr. Otmar Bernhard eröffneten am  30.07.2008 das neue Naturinformationszentrum "Bergwelt Karwendel" an der Bergstation der Karwendelbahn auf 2.244 Meter Höhe. Beckstein: "Die "Bergwelt Karwendel" wird nicht nur als Besuchermagnet den Tourismusstandort Mittenwald bereichern, sondern Mittenwald zum gefragten Standort für Umweltbildung machen. Allein die faszinierende Aussicht in diesem Riesen-Fernrohr schärft den Blick für die Schönheit der Alpen und führt uns gleichzeitig ihre Schutzbedürftigkeit  vor Augen. Wer hier steht und Natur und Heimat auf neue Art entdeckt, weiß warum er für den Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt streiten muss. Die Bergwelt Karwendel wird zum Synonym für einen bewussten Umgang mit unserem einzigartigen Naturerbe und unseren natürlichen Ressourcen." Bernhard ergänzte: "Die Sensibilisierung der Menschen in unserem Land für die Bedeutung von Natur und Umwelt ist Grundvoraussetzung für einen nachhaltig erfolgreichen Arten- und Biotopschutz. Hier mitten im größten Naturschutzgebiet der Ostalpen an einem Hotspot der Biodiversität ist Umweltbildung lebendig und anschaulich. Auf über 2.000 Metern ist man dem Himmel näher und sieht die Schöpfung mit anderen Augen."

Die Umweltbildung ist ein Schwerpunkt im Klimaprogramm Bayern 2020, in der Biodiversitätsstrategie und dem neuen Bayerischen Energieprogramm. "Wir brauchen die Unterstützung jedes und jeder Einzelnen im Land, denn de Herausforderungen der Zukunft, wie Klimaveränderungen, Verlust derArtenvielfalt und neue Energiekonzepte sind eine gesamtgesellschaftliche ufgabe. Klima- und Umweltschutz brauchen starke Partner - sie beginnen vor Ort, bei jedem von uns", machte Beckstein deutlich. An der neuen
Umweltbildungseinrichtung "Bergwelt Karwendel" hat sich der Freistaat mit über 1,1 Millionen Euro unter anderem aus dem Umweltfonds an den Gesamtkosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro beteiligt. Viele weitere Geldgeber haben die Finanzierung gesichert. Insbesondere die Allianz Umweltstiftung und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützten das Naturinformationszentrum maßgeblich. Einer gelungene Symbiose aus Architektur und Statik ist zu verdanken, dass die "Bergwelt Karwendel" eine harmonische Verbindung mit der natürlichen Umgebung eingeht. Der Ministerpräsident dankte besonders den Naturschutzverbänden und dem Deutschen Alpenverein, dass sie von Anfang an ihre Ideen für diese vorbildliche Umwelteinrichtung eingebracht haben. Beckstein: "Es zeichnet Bayern aus, dass in der Umweltpolitik alle Kräfte zusammenarbeiten." Dieses Umweltprojekt ist auch grenzüberschreitend angelegt. 2009 wird in Hinterriss in Tirol ein Schwesterprojekt eröffnet.

(Quelle: Pressemitteilung Bay. Staatskanzlei)

Im Internet:   http://www.bergwelt-karwendel.de
                    Pressespiegel
                    Bilder vom Bau
                     


roskin

wie schaut's denn jetzt mit der Finanzierung aus, soviel ich weiss ist das Ganze ja (wie soll's anders sein)  teurer als geplant gewesen ?

Zum Sinn und Zweck des Ganzen ein paar Anmerkungen:

Frage: Warum und wann fährt egtl. der gemeine Tourist mit der Bergbahn auf den Berg?
Antwort: Wenn es schön ist, wegen dem Ausblick, um zu Wandern, Klettern, zum Sonnen etc.

Frage: Als was eignet sich ein Naturinfozentrum für den gemeinen Touristen ?
Antwort: Schlechtwetterprogramm, schließlich ist der Sommer bei uns typischerweise "durchwachsen" , und da bietet sich so ein Besuch gerade an...

Frage: löhnt er deswegen extra 22€? (und sieht dann von oben außer Wolken und Infozentrum rein gar nichts)
Antwort: Wohl eher nicht, oder? [es sei denn er gehört zur Oberschicht, aber dann fährt er  nicht nach Mittenwald sondern in die Rockies, nach Ischgl oder sonstwohin]

Fazit für mich: Ein billigeres und schöneres Infozentrum im Tal hätt's eigentlich auch getan

MANAL

Der Werbetext der Staatskanzlei ist schon fast lächerlich. Fast jeden Satz reden's von Umwelt-, Naturschutz und die Schönheit der Berge. Und was tun's wirklich? Sie verschandeln die Landschaft mit so einem Objekt noch weiter.

Aber die können ruhig die Seilbahn noch teurer machen, jeder der damit fährt verdient es nicht anders  ;D

Bernhard


Habs gestern in der Pressewoche gelesen. Ist auch online verfügbar:

http://www.pressewoche.de/ro-spezial.article/103095.html    Dieses Bild find ich gleich noch brutaler.

Wenn man bedenkt, was man mit 2,7 Millionen z.B: im sozialen Bereich alles machen könnte...

Gruß
Bernhard

MANAL

Auch die Karwendelinitiative "Jetz werds Eng" hat eine Meinung über dieses Kanonenrohr...
http://www.jetz-werds-eng.de/index1.htm

Vmagnat

Ich glaube, dass die, die meine Treads (immer diese Wörter,hoffe ihr wisst was ich meine)lesen, wissen, dass ich oft gegen so einen Schnick-schnack bin. Dass ich sag, wer die Bergwelt erleben will, der soll dahin gehen. Diesmal muss ich dazusagen, dass ich es nicht schlecht finde. Die Beweggründe waren ja auch nicht schlecht, wie in Bergauf - Bergab geschildert. Man will jedem damit die Bergwelt auf über 2000m gefahrlos näherbringen. Schlicht und ergreifend, man will nicht, dass sich Turnschuhbergsteiger ins Karwendel aufmachen und in Gefahr kommen. Ich meine irgendwas muss man tun um die Menschen für die Natur zu sensibilisieren. Denn jeder, der sich nach dem Besuch sagt:" So gehts nicht weiter!" ist ein Gewinn. Ich werde es mir nächste Woche mal ansehen und ihr solltet das auch tun, und dann bilde ich mir meine Meinung.