Zwei Tote bei Extrem-Berglauf auf die Zugspitze
 

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Zwei Tote bei Extrem-Berglauf auf die Zugspitze

Begonnen von Bergfuzzi, 13.07.2008, 20:19

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Bergfuzzi


Martl

... immer wieder diese schreckliche Unvernunft  :'(   #nocomment#

Brixentaler

"Leichtsinn" find' ich schon das richtige Wort dafür, wie's auch in dem Artikel genannt wird... :-\

MANAL

So tragisch das alle ist kann ich nicht verstehen das manche einfach so verrückt sind und keinerlei Grenzen kennen. Jeder der in den Bergen unterwegs ist sollte zum einen wissen wann er besser nicht weitergeht und auch eine angemessene Ausrüstung besitzen.
Aber sobald eine Leistung im Vordergrund hat die Vernunft sowieso verloren. Aber jetzt haben ja alle "den Kick" die solche Extremsportarten betreiben... was wäre es denn wenn jeder das schaffen würde, dann wäre die eigene Leistung ja viel weniger wert...

So schlimm es vielleicht klingt... meiner Meinung nach: selber Schuld! Kann nur hoffen das keinen der Helfer irgendwas passiert ist.

Gamsei

In Neubeuern ist das Marktplatzleuchten gestern abgesagt worden. Warum wird bei einem solchen Sauwetter so ein Rennen überhaupt gestartet?


MichiRO

Und da will ich die Woche rauf... :)
naja bei so nem wetter wohl dann doch eher nicht  >:(

Versteh auch nicht, für was Bergläufe gut sein solln...n bisschen gegen die eigene zeit ankämpfen ok - aber dann auf die zugspitze...normalerweise schalten die hirne doch erst ab anderen höhen ab, oder?

mrs.t.m

Zitat von: MANAL am 13.07.2008, 20:28
So tragisch das alle ist kann ich nicht verstehen das manche einfach so verrückt sind und keinerlei Grenzen kennen. Jeder der in den Bergen unterwegs ist sollte zum einen wissen wann er besser nicht weitergeht und auch eine angemessene Ausrüstung besitzen.
Aber sobald eine Leistung im Vordergrund hat die Vernunft sowieso verloren. Aber jetzt haben ja alle "den Kick" die solche Extremsportarten betreiben... was wäre es denn wenn jeder das schaffen würde, dann wäre die eigene Leistung ja viel weniger wert...

So schlimm es vielleicht klingt... meiner Meinung nach: selber Schuld! Kann nur hoffen das keinen der Helfer irgendwas passiert ist.

Ich frage mich auch warum es nicht abgesagt wurde.
Vorhin im Radio hatten sie einen Hüttenwirt im Interview, der sagte eben auch dass vor der Austragung des Laufes abgeraten wurde und er auf seiner Homepage im Internet auch nochmal ausdrücklich auf die schlechten Wetterbedingungen hingewiesen hat.
Zudem muss es laut seiner Aussage so gewesen sein, dass im letzten Jahr die Strecke zum Gipfel auf Grund des Wetter gesperrt war uns ich dann viele der Läufer beschwert haben, dass sie, wenn sie schon so viel Startgeldt zahlen, auch die ganze Strecke laufen wollen.
Ja, wo bleibt denn da die Vernunft?

MANAL

So sehr man den Veranstaltern ankreiden kann dass sie das Rennen nicht abgebrochen haben ist trotzdem doch jeder auch selber für die EIGENE Gesundheit verantwortlich. Es wird schließlich keiner gezwungen da mitzulaufen (ist ja ned Y-Tours). Ist sicher auch unfair jetzt alle Teilnehmer als Verrückte abzustempeln, die meisten sind sicher durchgekommen und haben das wohl auch geschafft. Trotzdem hat es der Kommentar unter dem Artikel bei Focus-Online recht treffend ausgedrückt:
"Wer an solchen Veranstaltungen teilnimmt hat vielleicht Muskeln, Hirn hat er jedenfalls nicht!"

Trifft wie gesagt nicht die Mehrheit der Leute. Die Problemfälle sind halt immer die gleichen Kandidaten. Die gehen auf die höchsten Berge ohne Vorbereitung, kaufen die teuerste Ausrüstung und wissen nicht die grundlegenden Dinge oder laufen auch mit völlig unangebrachter Ausrüstung durch die Gegend. Wer aber nicht weiß wo man seine eigene Gesundheit extremst gefährdet dem kann man nicht helfen.

Aber über den Sinn von solchen Veranstaltungen sollte man sich wirklich gedanken machen. Da werben die Veranstalter von der beeindruckenden Kulisse womit sie recht haben. Nur wenn man hochrennt (und das auch noch bei übelsten Wetterbedingungen) wird man die kaum genießen können.

Zwerch


Ist schon schlimm was da auf der Zugspitze passiert ist!
Aber es sind alles erwachsene Menschen, die an dem Rennen teilgenommen haben, und da muss jeder für sich entscheiden ob er den "Anforderungen" gewachsen ist oder nicht. Dem Veranstalter mache ich da keine Vorwürfe.

http://www.bergwacht-bayern.org/7467.0.html


MichiRO

Hab im Radio gehört, dass die Veranstalter wohl aus folgendem Grund nicht abgesagt haben: Letztes Jahr wars ja gesperrt und die Sponsoren wollten dafür dann ihr Geld zurück und es gab streiterein. Dies wollten die Veranstalter dieses mal umgehen. #nocomment#

faxe318

Glaube auch, dass in so einem Fall Absage immer der bessere Weg ist.
Nur: Bin mir ziemlich sicher, dass sich bei einer Absage (dann wär ja nix passiert....) auch ziemlich viele Teilnehmer aufgeregt hätten, nicht nur die Sponsoren..

Vmagnat

Da kannst nix mehr sagen. Bei dem Wetter und mit der Ausrüstung. Ich meine, da wären wir, die wir einen Rucksack voller Zeug mitschleppen ja Deppen. Das ist ja auch etwas, was ich vom DAV schon lange erwarte, dass man sich von diesen Extrem Dingen distanziert. Speed Klettern usw. oder dieses Heraustellen, wenn einer die Hoch-Tirol Tour in 14 Stunden durchläuft etc. dass ist in meinen Augen Schwachsinn und hat mit unseren (ich denke hier wird mir zugestimmt)Vorstellung von Freizeit am Berg nix zu tun. Es ist für mich das blosse Herabwürdigen der Natur zum Sportgerät.
Gruss vom Tegernsee, der bald überläuft :-[


Bergfuzzi

do hod heid oana im radio gsagt: "dann mud mas hoid verpflichdn a rucksackl mid gwand und so mid nehma".. :o
so wia friara mama gsogt hod: "bua es is koad, ziag fei a jackn o"......... ;D

KF

es ist natürlich leicht mit einem Bier in der Hand auf der warmen Couch seine klugen Ratschläge und Verurteilungen abzugeben(siehe unten)....
Aber so weit ich weiß hat jeder freiwillig an der Veranstaltung teilgenommen, und ich hoffe das jeder Teilnehmer vorher schon mal auf einem Berg war. Daher sollte jeder selber entscheiden ob er mitmacht, was er mitnimmt, ob er unten bleibt oder dreimal hochläuft.
Solange es Menschen geben wird werden immer manche versuchen schneller, besser, usw. als andere zu sein.
Und so weit ich weiß, wurde noch nie ein Marathon, Ironman usw.. abgesagt weil es zu warm war - da sterben auch regelmäßig Teilnehmer an Erschöpfung oder Dehydrierung, genauso beim Höhenbergsteigen.
Ich selber gehe gerne gemütlich in die Berge, schinde mich aber genauso gerne auf ähnlichen Veranstaltungen(Marathon, MTB, lange Bergtouren, Berglauf) bis zum Anschlag!!!
Manch einer brauchts - der andere nicht!
Trotz allem tun mir die beiden Todesopfer bzw. deren Familien sehr leid - in den Bergen hat so mancher schon mehr Glück als Vernunft gehabt, die zwei leider nicht!

Traudl

Danke KF für Deinen treffenden Kommentar. Das ist genau auch meine Meinung zu diesem Thema.
Letztendlich muß jeder selbst wissen was er tut und ist dafür verantwortlich.
Leider haben die beiden für Ihre (falsche) Entscheidung mit dem Leben bezahlen müssen.

scrat

ich hoffe die veranstalter lernen aus diesem Unglück und planen im kommenden jahr besser. hier in haar zum beispiel hat man jedenfalls im laufe der jahre die bladenight immer bei bestem wetter durchgeführt (regennasse straßen sind für blader viel zu gefährlich, das argument für absage/verschiebung) und das nur, weil sie von vornherrein ausweichtermine eingeplant haben.

ich sehe die verantwortung beim veranstalter, er hat zu diesem event eingeladen. mit dem wissen, wie es sich um die wetterlage verhält wäre ihm nur eine aktion zu zu billigen. ABSAGE.

aber wie so oft, das geld und die teilnehmer bestimmen die regeln. traurig.

die beschneiung bei zu wenig schnee ist ja auch nur die ursache der gestiegenen nachfrage der schifahrer zu verdanken (ebenso die erweiterung der schigebiete). würden die schifahrer sich von diesen künstlichen pisten fernhalten, gäbe es bald keine kunstschneepiste. aber dann müssten die schifahrer bald vollständig auf ihr hobby verzichten.
gruß
scrat

P.S.: zugegeben etwas offtopic. man möge mir verzeihen.
#sorry#


mrs.t.m

Ich finde auch, dass KF die Sache ganz gut auf den Punkt bringt.

So eine Veranstaltung komplett abzusagen oder zu verschieben, würde sich bestimmt auch schwierig gestalten.
Schließlich kommen da Leute von weiß Gott wo her, um daran teilzunehmen.
Wenn ich mit ein paar Leuten eine Bergtour plane und das Wetter ist dann zum Termin schlecht,
dann geh ich halt nicht bzw wann anders. Ganz einfach.

Aber bei sowas  ???
Das schlimme ist ja auch, dass die Leute (anscheinend nicht grad wenig, was man so hört) Startgeld zahlen,
und dafür halt dann auch was haben wollen.
Eine Möglichkeit wäre natürlich, bei solch schlechten Bedingungen, den Lauf abzusagen und den Teilnehmern ihr
Geld zurückzuerstatten - ist halt mit (noch mehr, als es wahrscheinlich eh schon ist) Verwaltungsaufwand verbunden.
Es wird schwer sein, es dabei jedem Recht zu machen... :-\

MichiRO

Weiß jemand mehr darüber ob der Veranstalter wenigstens mit den Betreibern der Zugspitzbahn, dem Hotel (oder was das dort ist) am Zugspitzplatt und der Bergwacht wenigstens einen Not-Plan dafür hatte, den jeder der sich n bisschen in den Bergen auskennt, weiß ja dass ein Marathon bis Minusgraden zum scheitern verurteilt ist. Hab in der SZ gelesen, dass dann die meisten in Hütten oder eben am Zugspitzplatt wieder aufgewärmt wurden. Mich würde nur interessieren, ob dies spontan war oder vorher zur Sicherheit abgesprochen.


sachranger

Zitat von: MichiRO am 15.07.2008, 10:16
Weiß jemand mehr darüber ob der Veranstalter wenigstens mit den Betreibern der Zugspitzbahn, dem Hotel (oder was das dort ist) am Zugspitzplatt und der Bergwacht wenigstens einen Not-Plan dafür hatte

liebe leute,
wir leben nicht im kongo. natürlich gibt es für veranstaltungen dieser größenordnung vorschriften, hinweise und versorgungspläne. gerade die professionellen veranstalter kommen da zumindest geltendem recht nach. und in der regel (mir ist kein anderer fall bekannt) warnen sie auch vor sicherheitsrisiken.

in unserer heutigen zeit wird verantwortung gerne "weiter" geschoben: auf den veranstalter, die behörden, den lieben gott. am 13. juli   sind alles erwachsene, mitten im leben stehende meschen gestartet. und die wussten, was auf sie zukommt.
solche unglücke passieren häufig in der verkettung von umständen. alles planbare wird ja ausgeschlossen. ich denke, die beiden haben sich selbst überschätzt oder pech gehabt.

hier noch der hinweis des veranstalters des zugspitzlaufs auf "Besonderheiten": da steht alles genau drin. wort für wort. man hätte es wirklich lesen sollen ... oder ist der veranstalter dafür auch noch verantwortlich?

Herzlich willkommen in der Zugspitzarena. Bevor wir Sie zum Zugspitz Extremberglauf und der Nordic Disziplin begrüßen dürfen, möchten wir Sie über einige sehr wichtige Aspekte bezüglich Ihrer Teilnahme hinweisen. Der Lauf findet in einer grandiosen Naturlandschaft erstmals über das Gatterl, dem zur Zugspitze , dem höchsten Berg Deutschlands, statt. Die 16,1 km lange Strecke bis zum Gipfel ist mit ca. 8-9 Stunden Gehzeit in div. Wanderführern angegeben. Sie führt durch alle alpinen Vegetationszonen und somit auch in hoch alpine Regionen, die alpine Gefahren und plötzliche Wetterveränderungen mit sich bringen können. Wanderer und Läufer, die sich auf diese reizvolle Strecke begeben, müssen daher eine gewisse Bergerfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit mitbringen. Der Lauf könnte demnach auch als Hochgeschwindigkeitsbesteigung bezeichnet werden.

Kurze Passagen sind mit Stahlseilen gesichert. Nordic Walker/Runner sollten hier die Stöcke in eine Hand nehmen. Entsprechend dem aktuellen Wetterbericht und der persönlichen Bedürfnisse ist jeder Teilnehmer für ausreichende Bekleidung für die ganze Strecke selbst verantwortlich (Schuhe nur mit Crossprofil, Mützen und Handschuhe etc.). Die Luft-Temperaturen können sehr großen Schwankungen ausgesetzt sein. Der Lauf wird von der Bergrettung/wacht auf der ganzen Länge überwacht.

Es gibt 5 genehmigte Verpflegungsstellen auf der Strecke und eine im Ziel. Sollte ein zusätzlicher Bedarf an Verpflegung bestehen, muß sich jeder Teilnehmer selbst zusätzlich versorgen. Die Herausforderung besteht also nicht nur im sportlichen Wettkampf, sondern im Austausch mit den natürlichen Gegebenheiten, die den Lauf zu einem absoluten Erlebnis werden lassen. Logistische, verkehrstechnisch bedingte und äußere Umstände könnten Beeinträchtigungen und Einschränkungen im Ablauf bewirken. Ein hoher Aufwand Organisation sowie Einschränkungen durch Auflagen und der notwendige Anspruch auf Naturschutz lassen viele Gegebenheiten, die Sie eventuell von anderen Läufen gewohnt sind, nicht zu. Aber gerade aufgrund dieser unvergleichlichen Besonderheiten des Laufes in einer traumhaften Bergwelt, wird jeder, der eines der Ziele erreicht, ein Sieger sein. Wollen Sie bei der Premiere des ersten Laufes direkt auf den höchsten Berg Deutschlands dabei sein? Ständig aktualisierte Informationen und auch Wetterwerte können Sie im Internet unter www.getgoing.de abrufen. Auf Ihre Teilnahme würden wir uns sehr freuen ! Ihr getgoing Team.