GPS gerät
 

        

GPS gerät

Begonnen von sachranger, 16.04.2008, 12:54

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sachranger

hi robergler,

seit ein paar tagen muss ich mich beruflich mit gps-geräten beschäftigen. unsere agentur organisiert sone art moderne schnitzeljagd ... eigentlich soll ich das spiel erst entwickeln.
von orientierung, also kompassbenutzung, kartenlesen und dem ganzen gedöhns, versteh ich schon was, hab allerdings noch nicht mal ein navi im auto. keinen bock drauf, bin auch so immer hin gekommen.

beim einlesen in die materie bekomm ich jetzt doch spaß dran, damit vielleicht auch in der freizeit rumzuspielen.
von euch bräuchte ich im ersten schritt ein paar tipps, was ich für ein gerät und was für karten ich kaufen soll. folgende vorgaben:

  • auf jeden fall zum biken, wandern und skitour
  • autonutzung nur nebensache
  • würde am liebsten 200 bis 300 euro ausgeben. muss mehr sein?
  • welches gerät/hersteller?
  • welche karten sind die geeignetsten? zum bsp. in roberge ...

danke für eure tipps  :)

Miche

Hallo Sachranger,

ich habe mir letztes Jahr von Garmin das Etrex Vista Cx gekauft. Insgesamt mit Gerät und Karten bin ich auf rund 600 EUR gekommen.
Heute würde ich es mir nicht mehr kaufen, weil ich mich auch eigentlich so zu recht finde. Es ist doch nur Spielerei.

Und da man für jede Gegend Karten benötigt, die jede Menge Geld kosten, wird das ganze, ganz schön teuer.

Das Gerät selbst funktioniert einwandfrei und ist für Radfahren geeignet, da man beim Radeln stets das Display im Blickfeld hat. Beim Wandern oder Skitouren wirds schon schwieriger, weil man das Gerät ja irgendwo einschieben muss und dann wieder umständlich herauskramen muss.

Falls mal ein Problem beim Hantieren des Geräts besteht, gibts Internetforen.

Wie gesagt, heute eher nicht mehr.

Miche

josef_k

Hallo Sachranger,

hab auch ein Garmin Etrex Venture Cx. Bei Outdoor-Navigationsgeräten kommt man an Garmin fast nicht vorbei. Die Dinger sind zwar nicht immer optimal, aber alles andere (Magellan etc.) soll nicht so der Hit sein.

Ein günstiges Etrex Venture HC kostet in ebay ca. 160 €, hat 24 MB Kartenspeicher - passt so ca. das erweiterte Roberge-Gebiet drauf.
Bei einem Etrex Vista HCx hast Du noch einen elektr. Kompass, der Dir auch im Stand die Himmelsrichtung anzeigt und eine barometrische Höhenmessung - ist genauer als die Höhe über GPS. Da kannst Du auch eine zus. Speicherkarte reinstecken, auf der dürfen dann die Karten von ganz D und A raufpassen.
Kauf Dir aber kein Etrex ohne H in der Typbezeichnung, wie meins. Da ist der GPS-Empfang totaler Müll, reisst im Wald oder in Schluchten oft ab.
Dazu brauchst Du noch Karten: Topo Deutschland Süd ca. 110 € oder Deutschland komplett ca. 160 €. Sicher brauchst Du auch noch Österreich, macht dann nochmal so ca. 140 €. Auf die Garmin-Geräte kannst Du nur Garmin-Karten laden!
Auf www.garmin.de kannst Du Dir auch Kartenausschnitte anschauen.
Autonavigation macht damit keinen Sinn.
Ist doch ein recht teures Spielzeug. Bevor Du Dir sowas kaufst, solltest Du es Dir unbedingt mal bei einem Garmin-Händler ansehen oder auch mal zum Ausprobieren ausleihen. In Traunstein gibts einen sehr guten Händler, der kann Dir alles vorführen und berät Dich optimal. Leider kann man das nicht von vielen Gamin-Händlern sagen.

Günstiger ginge es, wenn Du einen Pocket PC hast. Falls der ohne GPS ist, brauchst Du nur eine Bluetooth GPS-Maus für ca. 50 €.
Programme gäb es dafür sogar als Freeware und Du könntest Papierkarten dafür einscannen.

Gruß Sepp





Klaus D.

Ich nenne ein Garmin GPSMAP 60CSx mein Eigen. Was besseres kannst du meiner Ansicht nach nicht finden. Laut Garmin Seite www.garmin.de liegt der Preis derzeit bei € 350,-
Wichtig bei diesen Geräten ist die Empfindlichkeit des Empfängers - man bedenke, die Satelliten umkreisen die Erde in 20.000km Höhe. Der Sirfstar-III Empfänger des Gerätes ist dabei kaum noch zu schlagen. Einfache Geräte wie der Garmin Etrex Vista können da bei Weitem nicht mithalten und haben schon bei einem sommerlichen Blätterdach keinen Empfang mehr, wo der 60CSx die Position noch locker mit einer Genauigkeit von +- 5m anzeigt.
Der 60CSx ist auch Kartenfähig, d.h. man kann (recht teure) digitale Karten auf das Gerät laden.
Als Papierkarten als ansonsten nötiges Begleitmaterial eignen sich eigentlich nur diejenigen mit eingezeichneten UTM-Gitter wie die bekannten Umgebungskarten des Bay. Landesvermssungsamtes, wie die UKL12. Einfache Karten wie die von Kompass haben so etwas nicht und sind deshalb für die Outdoornavigation komplett unbrauchbar. Karten mit geografischen Gitter (Grad, Minuten, Sek.)  sind schwer zu handhaben und wohl mehr etwas für die christliche Seefahrt.


josef_k

Hallo Klaus,

Dein GPSMAP 60CSx ist natürlich das Flaggschiff. Wie man in Navi-Foren liest, sind die neueren Etrex H Geräte im Satellitenempfang aber inzwischen genau so gut. Die Garmin-Karten sind für alle Geräte die selben. Nur die ganz günstigen Extrex um ca. 100 Euro können keine Karten anzeigen.

Gruß Sepp

sachranger

hi robergler,

danke für die beiträge. gehen auch irgendwie alle in meine "gefühlte" richtung  ;).

spielzeug ist schon klar. aber was ist heute nicht alles spielzeug? im kopf stellt man sich die tollsten touren damit vor und nach 5 monaten liegt das ding in der ecke und empfängt 11 monate kein satellitensignal  ;). ich kann ja immer noch sagen, dass ich es für den job brauche  8).

also das es garmin werden soll, kommt in euren beiträgen klar raus. das GPSMAP60CSx ist auch so mein favorit ... gerade wo es günstiger geworden ist. wäre es eigentlich "am falschen ende gespart", auf den kompass und höhenmesser zu verzichten? würde nochmal 50 euro weniger bedeuten.

die wichtigsten beiden fragen von mir wären: ist die empfangsqualität mit den Sirfstar-III  empfängern wirklich so viel besser ... oder ist das alles marketing? im wald keinen empfang zu haben geht meiner ansicht nach garnicht. da leg ich schon wert drauf.

die zweite sache ist die mit den aufladbaren karten. kann man auf das GPSMAP60CSx fremdkarten laden oder nicht? da gibt es viele widersprüchliche aussagen. ich liebäugle mit denen magicmaps.de. die scheinen günstiger und werden wohl viel gelobt. die von garmin sind mir echt was teuer ...

dank euch vielmals

josef_k

Der Sirfstar-III Chipsatz hat inzwischen Konkurrenz bekommen, andere Chipsätze wie auch der in den Etrex H Modellen verbaute sind inzwischen etwa genau so gut. Gegenüber älteren Geräten war der Unterschied schon sehr deutlich.

In alle Garmin-Outdoorgeräte lassen sich nur die Garminkarten laden. Es gibt zwar freie Kartenprojekte, die kann man auch ins Gerät laden. Es handelt sich dabei aber eher um Karten mit den wichtigsten Haupstraße oder für Expeditionen in entlegene Gebiete der Erde. 
Die Karten von MagicMaps, Google Earth oder Kompass Digital kannst Du leider nicht verwenden.
Du kommst um eine Karte von Garmin nicht rum!

Die Funktionalität, Ausstattung und Empfangsqualität von GPSMAP 60CSx und Etrex Vista HCX sind lt. Foren gleich. Beide Geräte haben einen elektronischen Kompass und barometrische Höhenmessung. Das Etrex ist kompakter und 100 € günstiger, deswegen würd ich es vorziehen. Du brauchst das Geld noch für die Karten ;).

Unter www.naviboard.de gibts einiges darüber zu lesen.


Klaus D.

Die Extrex H kenne ich jetzt nicht, hatte aber mal ein Vista, das mir an der Kampenwand abhanden gekommen ist  :'(
Zur Verdeutlichung der Unterschiede zwei Kartenausschnitte mit Trackeinzeichnung.

Blau das Etrex Vista. Links bei der Anfahrt zum Parkplatz noch guter Empfang. Im Dandlbergwald dann Empfangsunterbrechungen und Bocksprünge durch Ungenauigkeit ohne Ende.

Rot das 60Csx. Durchgehend guter Empfang.

Die Anzahl gerade verfügberer Satelliten spielt für die Genauigkeit natürlich eine entscheidende Rolle, aber so sehen alle meine Trackaufzeichnungen mit den beiden verschiedenen Geräten aus.

Schneeschuh

Habe ein 60cs irgenwas. Selbst im Rucksack hat das noch Empfang. Bei Garmin hat man die Antennen stark verbessert.

josef_k

Alle Etrex ohne H in der Typenbezeichnung haben schlechteren Satellitenempfang, der im Wald und in Schluchten gerne mal abreisst. Die Geräte waren bis Sommer 2007 im Programm, werden aber vereinzelt immer noch verkauft.

Die neueren Extrex mit H in der Typenbezeichnung, erhältlich ab ca. September 2007 haben gleich guten Satellitenempfang wie ein GPSMAP 60CSx. So zumindest wird es in einschlägigen Navi-Foren geschrieben. So ein Ding hat dann auch in der Jackentasche oder im Rucksack noch Empfang.

Ich hab leider auch noch ein Etrex Venture Cx (ohne H) und leider die selben Aussetzer wie Klaus beschreibt.

Ein aktuelles Etrex Vista HCx steht einem GPSMAP 60CSx eigentlich in nichts mehr nach.



Klaus D.

Laut Garmin Seite haben die Etrex H einen "hochempfindlichen Empfänger", welcher das ist steht leider nicht dabei. Die alten Vista und noch ein paar einfache wie der "Gecko" haben die "PhaseTrac.12" Empfänger - darauf sollte man besser verzichten.

Klaus

sachranger

hi robergler,

danke für eure tipps und umfangreichen ausführungen. hab mich für ein GPSMAP 60CSx  entschieden. guter empfang ist mir wichtig, und die tasten an der seite gefallen mir beim biken nicht. die müssen vorne drauf.

außerdem haben mich die beiden karten mit dem track unten vom klaus.d echt überzeugt.
eigentlich hab ich vor 5 tagen noch gedacht, dass gps aus diesen "kinderkrankheiten" längst raus ist ... kein empfang im wald.

dämlich ist echt die sache mit den karten. das haut ordentlich ins budget ...

eure argumente haben mich überzeugt  ;)

Bernhard G.

Hallo,

ich habe seit August ein garmin Vista HCx. Zur Empfangsleistung ist zu sagen, daß ich im Freien noch nie einen Abriß hatte. Selbst im Auto, wo das GPS-Signal durch die Karosserie und die zur Wärmestrahlungsreflexion bedampfen Autoscheiben stark abgeschwächt ist, hatte ich immer Empfang (Tunneldurchfahrten natürlich ausgenommen).

Die Genauigkeit der Positionsbestimmung häng natürlich von den Empfangsbedingungen ab. In der Praxis ist sie aber fast immer besser, als die Zeichengenauigkeit der üblichen topographischen Karten  (1:25000 oder 1:50000), nur bei schlechten Bedingungen (vergraben im Rucksack mit Abschattung durch den Körper und im dichten Laubwald kann die Position mal 50m daneben liegen). Bei normalen Bedingungen im Wald sind 10 bis 15m realistisch.  Auf dem Farrenpoint ist ein geographischer Referenzpunkt. Dort habe ich die Genauigkeit überprüft - sehr gute Empfangsbedingungen. Die Abweichung lag bei 1,5m. 

Zu den Unterschieden GPSMAP 60CSx und Vista HCx:

Die  Vista H-Serie hat einen  MediaTek MT3 Chipsatz und die GPSMAP-Serie einen SIRFSTAR III Chipsatz. In verschiedenen Vergleichstests hat sich gezeigt, daß beide Chipsätze etwa die selbe Empfangsleistung haben. Der Vorteil des MediaTek MT3 Chipsatzs ist sein geringerer Stromverbrauch. Für das VISTA HCx kannst Du mit ca. 30 Stunden Battarielaufzeit rechnen, wogegen beim GPSMAP 60CSx spätestens nach 20 Stunden der Ofen aus ist.

Die Funktionalität ist im wesentlichen die selbe (das GPSMAP 60 CSx kann mit einer externen Antenne betreiben werden, was im Auto vorteilhaft sein mag, aber das ist eher was für Leute, die mit dem Geländewagen durch die Sahara fahren).

Hauptunterschied ist die Bedienung. Das Vista HCx ist für linkshändige Bedienung ausgelegt und hat so einen Mini-Joystick und sehr wenige Tasten. Das GPSMAP 60 CSx hat mehr Tasten und kann mit der rechten Hand bedient werden. Ich empfehle Dir, beide Geräte mal auszuprobieren, welches Konzept Dir besser zusagt.

Das GPSMAP 60 hat ein größeres Display, aber das Vista HCx-Display hat eine höher Auflösung. Außerdem ist das Vista deutlich kleiner und leichter. Letztendlich hab ich es mir deshalb gekauft.

Bei den Karten mußt Du wissen, daß diese an das Gerät gebunden sind, d.h. Du mußt sie für Dein GPS freischalten und kannst sie nicht für ein weiteres Gerät verwenden. Wenn Du Dir später wieder ein neues Gerät kauft, mußt Du die Karten neu kaufen. Es zirkulieren im Internet einige Raubkopien älterer Garmim-Karten, die nicht an das Gerät gebunden sind, aber das Thema möchte ich nicht vertiefen. Eigentlich ist nicht das Gerät das teure, sondern die Karten.

Herzliche Grüße,
Bernhard