Einheitliche EU-Wanderwegebeschilderung - Seite 3
 

Einheitliche EU-Wanderwegebeschilderung

Begonnen von Karl, 28.10.2007, 16:43

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Brixentaler

Zitat von: sachranger am 16.10.2010, 17:31
...
in deutschland brauche ich fast immer nur 60 oder 70% der angegebenen zeit, in österreich passts ganz gut.
...

Ganz unterschiedlich, denn auch in Österreich sind manchmal die Zeitangaben zu hoch, so dass ich oft in 3/4 der angegebenen Zeit das Ziel erreichen kann. Andernorts stimmen die Angaben dagegen wieder ziemlich genau.
Die meisten der Zeitangaben für Wanderrouten sind ja auch berechnet für "Normalwanderer", während die meisten Robergler doch buchstäblich besser "bewandert" ;) sind als der durchschnittliche Bergtourist.

Zitat von: MichiRO am 16.10.2010, 19:01
...
Am Jagerwirt war ein Schild, dass sagte, dass der Aufstieg 3 Stunden dauert. Circa eine Halbe Stunde später fanden wir dann ein Schild welches sagte wir brauchen ab dort noch 3,25 Stunden oder so.
...

Das ist wieder eine andere Sache - aber es stimmt tatsächlich, denn es ist mir auch schon öfters aufgefallen, dass lt. manchen Schildern die Restzeit zunimmt bei fortschreitender Gehzeit ;D.

Martl

Servus!

Zitat von: sachranger am 16.10.2010, 17:31
habt ihr mal auf die angegebenen zeiten geachtet? in deutschland brauche ich fast immer nur 60 oder 70% der angegebenen zeit, in österreich passts ganz gut. zufall?
naja Ralf, du bist sicher oft überdurchschnittlich flott unterwegs und in Österreich gehen die Uhren sowieso bissl anders  ;)
Aber Spaß beiseite, ich habe mich auch schon oft über die total unsinnigen bzw. falschen Angaben gewundert und geärgert!

Ich hab letztes Jahr mal diese Formel des Alpenvereins zum Thema Gehzeiten gefunden:
Zitat
Berechnung der Gehzeiten
Auf Grundlage der DIN 33466 werden folgende Annahmen getroffen:
Ein Wanderer legt in einer Stunde zurück:
· 300 m im Aufstieg,
· 500 m im Abstieg,
· 4 km Horizontalentfernung
Die tatsächliche Gehzeit einer Strecke lässt sich dadurch errechnen, dass von den für
Horizontal- und Vertikalentfernung errechneten Zeiten der kleinere Wert halbiert und zum
größeren addiert wird.
Beispiel:
Höhenunterschied: 900 m 900 m/300 m » 3h
Horizontalentfernung: 8 km 8 km/4 km » 2h
Ansatz: 2,0h x 0,5 = 1,0 + 3,0h = 4,0 h
Ergebnis: Die Gehzeit beträgt somit 4h.

Siehe auch angehängte PDF-Datei, wo noch mehr über den neuen "gelben Schilderwahnsinn" und dessen offizielle Vorschriften steht  :o

Gruß
Martl

MichiRO

Zitat von: Brixentaler am 16.10.2010, 19:36
Die meisten der Zeitangaben für Wanderrouten sind ja auch berechnet für "Normalwanderer", während die meisten Robergler doch buchstäblich besser "bewandert" sind als der durchschnittliche Bergtourist.

Was jedoch aufällig ist: In Wandergebieten, wo sich alle tummeln braucht man oft wirklich oft nur 2/3 der Zeit. Je ambitionierter jedoch das Gelände wird, desto schärfer werden die Zeitangaben (was natürlich auch an mangelnder Ausdauer von mir liegen kann ::))

sachranger

Zitat von: MichiRO am 16.10.2010, 21:59
Je ambitionierter jedoch das Gelände wird, desto schärfer werden die Zeitangaben :)

danke für die formel martl,
die habe ich gesucht. dementsprechend müsste MichiRO mit seinem zitat falsch liegen. mir gehts allerdings genau wie ihm. nur, dass ich die "schärferen" zeitangaben dann noch österreich zugeordnet habe.

wir sind auf unserer kaiserdurchquerung im spripsenjochhaus eingekehrt. dort setzte sich eine familie (okay, dialekt nooooch nördlicher als meins  ;D) zu uns an den tisch. die frau beschwerte sich, dass sie von der griesner alm über eine stunde länger gebraucht hat, als auf den schildern angegeben.
ich weiß gerade nicht was da unten angeschlagen ist, aber hinauf geht es ja den klassischen "wanderweg". eine entspanntere zeitangabe würde helfen. radlbiene und ich mussten trotz ordentlichem gehtempo häufig an den zeitangaben kratzen - vor allem bis zum stripsenjochhaus.

eine erfahrung für meine vermutung mit der differenzierten berechnung in D und AT.
sachranger



steff

Zitat von: sachranger am 17.10.2010, 09:10

wir sind auf unserer kaiserdurchquerung im spripsenjochhaus eingekehrt. dort setzte sich eine familie (okay, dialekt nooooch nördlicher als meins  ;D) zu uns an den tisch. die frau beschwerte sich, dass sie von der griesner alm über eine stunde länger gebraucht hat, als auf den schildern angegeben.
ich weiß gerade nicht was da unten angeschlagen ist, aber hinauf geht es ja den klassischen "wanderweg". eine entspanntere zeitangabe würde helfen. radlbiene und ich mussten trotz ordentlichem gehtempo häufig an den zeitangaben kratzen - vor allem bis zum stripsenjochhaus.

1,5 Std....na gut, ich mein 1,5 Std. kann man scho brauchen, aber da gehst dann schon sehr gmiatlich. Ich bin letzens in 1 Std. rauf. Im Winter. Und hab nebenbei noch 30 Bilder 2,5 Std. erscheinen mir dann aber doch dann ein wenig krass.... ???

Hawkeye

Zitat von: Martl am 16.10.2010, 20:45

Berechnung der Gehzeiten
Auf Grundlage der DIN 33466 werden folgende Annahmen getroffen:

Na vielleicht rechnet die ÖNorm anders ???
z.B. mit 400hm/h

roskin

Zitat von: sachranger am 16.10.2010, 17:31
habt ihr mal auf die angegebenen zeiten geachtet? in deutschland brauche ich fast immer nur 60 oder 70% der angegebenen zeit, in österreich passts ganz gut. zufall? normalerweise müssten EU-schildern eine EU-berechnung zugrunde liegen. oder?

sachranger

War am Wochenende im Zahmen Kaiser unterwegs - kann deinen Eindruck nur bestätigen.
Die Zeitangaben sind dort ziemlich "knackig" im Gegensatz zu den Deutschen.

Beispiele:

Kaiserquelle - Pyramidenspitz: Aufwärts 1,25 Std.
Petersköpfl - Pyramidenspitz: 1,25 Std.
Komischerweise dann andersherum angegeben (ab Abzweig Eggergrinn/Hinterkaisersfelden sogar, wenn ich mich richtig erinnere)  mit 1,75 Std.  ???





Martl

Zitat von: Hawkeye am 18.10.2010, 20:25
Zitat von: Martl am 16.10.2010, 20:45

Berechnung der Gehzeiten
Auf Grundlage der DIN 33466 werden folgende Annahmen getroffen:

Na vielleicht rechnet die ÖNorm anders ???
z.B. mit 400hm/h

Hallo Werner,
hab bisher nix drüber gefunden, außer die gleichen Angaben des ÖAV wie beim DAV   ::)
Allerdings wird beim ÖAV von Gruppen (4 - 6 Personen) ausgegangen!

Auszug aus dem Wander- und Bergwegekonzept des Landes Tirol aus dem Jahr 2008:
Zitat
4.3 Gehzeiten
Zur Bestimmung der Gehzeit empfiehlt es sich Ortskundige, Bergführer und die Betreiber der
Schutzhütten zu befragen oder sie rechnerisch zu ermitteln. Für die Berechnung der Gehzeit wird die
Wandergeschwindigkeit einer mittelgroßen Gruppe (4 bis 6 Personen) angenommen:
• ca. 300 Höhenmeter pro Stunde für den Aufstieg
• ca. 500 Höhenmeter pro Stunde für den Abstieg
• ca. 4 Kilometer horizontal pro Stunde
Die Gehzeit wird für die Höhendifferenz und die horizontale Länge getrennt berechnet, der Wert der
kleineren Gehzeit sodann halbiert und anschließend beide Werte addiert. Beispiel für die Berechnung
einer Aufstiegszeit: Ein mittelschwieriger Bergweg verläuft über 1.200 Höhenmeter (= 4 Stunden
Gehzeit) und 8 Horizontalkilometer (= 2 Stunden Gehzeit, wird als kleinerer Wert halbiert). Gehzeit
für den Aufstieg = 4 Stunden + 1 Stunde = 5 Stunden.

Gruß
Martl

eli

Servus beinand,

natürlich haben realistische Informationen Vorrang - aber der Charme der altersschwachen Schilderbäume geht halt leider verloren. (Will aber die leidige Diskussion nicht neu entfachen)
Aber ehrlich, mir ist es wurscht, ob ich jetzt eine halbe Stunde mehr oder weniger für ein Teilziel brauche. Schließlich kenne ich mein Leistungsvermögen und  bereite ich mich auch ausgiebig bei längeren Touren auf Streckenlänge, Wegebeschaffenheit , Wetter und alternative Möglichkeiten vor.
Und dann steht bei mir halt auch schon weniger der Leistungsaspekt als die  Freude am Bergerlebnis im Vordergrund - oid werd ma  :D

B1 Auf der Himmelmoos
B2 Auf der Himmelmoos (5 m daneben)

hawedere eli

indian_summer

Zitat von: eli am 12.11.2010, 12:05
- aber der Charme der altersschwachen Schilderbäume geht halt leider verloren.

Wegen dem Taferlbaum bei der Himmelmoos hat es mein ich ordentlich Beschwerde gegeben, denn der wurde ja wie alle anderen Schilder auch entfernt, und plötzlich steht er da wieder, nur mit neuem Pfosten. So werden nun auch die Nostalgiker zufriedengestellt  :D

Elisabeth

wander-christian

Servus,

auch im Isarwinkel halten die gelben Schilder Einzug, sie sehen etwas anders aus, aber sehr sympathisch :)

Grüße,
Christian


Vmagnat

Ein Glück, dass man sich in Brüssel neben der richtigen Krümmung von Salatgurken auch um Wanderwege kümmert

Pacchi

Oder es geht auch so, wie neulich am Heuberg gesehen.

Druckfarbe sparen? Oder aus Neu mach Alt?

Bergfuzzi

Zitat von: eli am 12.11.2010, 12:05
aber der Charme der altersschwachen Schilderbäume geht halt leider verloren.

koa soag, eli oida Nostalgiker............  #kopfhoch#

do hobe wos füa di...... #cheesy#



Gruß fuzzi

eli

Danke Bergfuzzi,

es gibt do no echte Bergkameraden  :D
I revanchier mi mid am Tipp, bois a moi pressiert , Hund zoin de Hälfte , oiso brauchst bloß oan Fahrschein  ;D-  An Fahrplan schick i dir no zure.

hawedere eli

ehemaliges Mitglied

Auch in Südtirol geht man inzwischen schön langsam daran, die Schilder auszuwechseln, aber erst, wenn die alten Holzschilder unbrauchbar werden. Ganz unumstritten ist es auch dort nicht. Siehe dazu einen kurzen TV-Beitrag (ca. 3 Min.) aus der Sendung "Südtirol heute": klick (Achtung: Das Video ist nur bis kommenden Montag abrufbar!)