23.3. Kendlmühlfilzen und Rottauer Wasserfall
 

   

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23.3. Kendlmühlfilzen und Rottauer Wasserfall

Begonnen von stromboli, 23.03.2023, 20:27

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stromboli

Servus Beinand,

unser heutiges Ziel war die Kendlmühlfilzen, bei der es sich um eines der bedeutendsten Hochmoore im europäischen Raum handelt.
Wir starteten Grassau und hielten uns an einen Vorschlag, den wir bei Komoot ausfindig gemacht. haben. Auch bei Höhenrausch findet man einen ähnlichen, allerdings etwas kürzeren 
Tourenvorschlag

https://www.komoot.de/tour/1058007481
https://www.hoehenrausch.de/wandern/chiemgau/kendlmuehlfilzen/

Die Kendlmühlfilzen stellt, wie viele andere Moore im Alpenvorland, ein Relikt aus der letzten Eiszeit dar. Nach dem Abschmelzen der Gletscher vor etwa 10000 Jahren entstand hier ein riesiger See, der Vorläufer des heutigen Chiemsees.
Im Laufe der Zeit setzte  Verlandung ein und es bildeten sich zunächst nährstoffreiche Niedermoore, die eine andere Vegetation aufweisen als die nährstoffarmen Hochmoore, die sich im Laufe der Zeit aus den Niedermooren bilden.

Moore stellen nicht nur wegen der hier anzutreffenden Vegetation einen schützenswerten Raum dar, sie gelten auch als CO2 Senken und wirken daher der Klimaerwärmung entgegen ( wenn auch leider in zu geringem Umfang).

Die Torfmoose, die nach unten absterben und nach oben weiterwachsen, sind Grundlage für die Entstehung von Torf, der lange Zeit als Brennmaterial und als lockerer Humus, besonders von Kleingärtnern genutzt wurde. Hier in der Kendlmühlfilzen halfen die Strafgefangenen aus Bernau beim Torfstich mit.
Den Initiativen von  Anwohnern und Naturschutzverbänden ist es zu verdanken, dass der Torfabbau in den späten 80igern eingestellt und  die Kendlmühlfilzen 1992 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.

Bei der Runde kommt man an einem nicht für Kinder informativen Mooererlebnisweg vorbei. Hier informieren Klapptafeln mit auf der einen Seite angebrachten Rätseln über die Fauna und Flore der Hochmoore. Bis in die 60iger Jahre hinein soll hier sogar das Birkhuhn heimisch gewesen zu sein und nun wartet man sehnlichst auf seine Rückkehr.

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Bei Gießenbach überquerten wir die Rottauer Straße und statteten  dem Rottauer Wasserfall noch einen Besuch ab. Zurück  nach Grassau führte dann ein etwas oberhalb der Bundesstraße gelegener Wanderweg, an dem zahlreiche Frühjahrsblüher wie Lungenkraut, Schlüsselblumen, quirliges Schaumkraut und jede Menge Leberblümchen zu sehen waren.

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Kurz vor Grassau kommt man dann noch an der Grassauer Musikakademie vorbei, die im Gedenken an den 2013 verstorbenen Stardirigenten Wolfgang Sawallisch errichtet wurde, der sich hier in den 50iger Jahren ein Anwesen errichtet hatte und Ehrenbürger von Grassau ist.

Bei unserer Wanderung hatten wir immer wieder schöne Blicke auf Hochgern, Hochfelln und Hochplatte. Leider war der Himmel heute etwas bedeckt und die Sonne schaffte es  nur selten, die Wolken zu durchdringen.

Viele Grüße
Stromboli