Ich hab ein Rad in Kathmandu
 

        



Ich hab ein Rad in Kathmandu

Begonnen von Infothek, 17.02.2023, 21:29

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Infothek

Die renommierte Himalaya-Expertin Billi Bierling erzählt von der Faszination des Expeditionsbergsteigens im Himalaya und ihrem Einsatz für Menschen in Not.

Sie arbeitet seit fast zwanzig Jahren für die Himalayan Database, das Archiv der legendären Himalaya-Chronistin Elizabeth Hawley. Sie ist bekannt dafür, mit ihrem Fahrrad durch die lebhaften Straßen von Kathmandu zu kreuzen, um Expeditionsbergsteiger aus aller Welt zu treffen und sie über die Details ihrer Besteigungen zu befragen. In ihrem Buch berichtet sie nicht nur von ihren Erfahrungen mit den von ihr interviewten Alpinisten, ihrem Leben mit Miss Hawley oder darüber, wie sich die Rolle der Sherpas in den letzten Jahren verändert hat. Billi spricht auch offen und ehrlich über die Entwicklungen auf den höchsten Bergen der Erde und ihre Arbeit für die Humanitäre Hilfe der Schweiz, die sie immer wieder in globale Krisenregionen führt. Ob sie nun von Expeditionen im Himalaya erzählt, dem Leben in Nepal oder von Flüchtlingscamps: Im Mittelpunkt stehen immer die Menschen, denen sie begegnet. Entstanden ist so ein urlebendiges Bergbuch voller faszinierender Begegnungen, das einem die Welt nach Hause bringt.

Wir haben das Buch gelesen und stellen es auf roBerge vor:

Ich hab ein Rad in Kathmandu
Mein Leben mit den Achttausendern

Mit einem Vorwort von Gerlinde Kaltenbrunner.




Kalapatar

Servus Beinand 

Ich habe die Billi vor vielen Jahren mal in meiner Firma kennengelernt. Sehr sympathisch! Und dass sie seit langem den Job von der Elizabeth Hawley übernommen hat zeigt wie sehr sie mit dem Höhenbergsteigen verbunden ist. Ich denke, das ist ein recht interessantes Buch!

Viele Grüße,  Kalapatar  #buch# #buch# #buch#

Infothek

Billi Bierling kann man in den nächsten Wochen auch live erleben!

Folgende Termine (Vortrag und Buchpräsentation) stehen fest:

7. März 2023: München
17. März 2023: Garmisch-Partenkirchen
22. März 2023: Dresden
31. März 2023: Bern

Alle Informationen und Termine auf einen Blick beim Tyrolia Verlag

Billi Bierling stellt sich auf Youtube vor

Infothek

Außerdem spendiert der Tyrolia-Verlag ein Exemplar dieses interessanten Bandes an unsere User. Wir verlosen es unter allen, die noch im Lauf des Februar einen beliebigen Beitrag in das roBerge-Forum schreiben. Länge des Beitrags oder mit/ohne Foto - das ist völlig egal.
Damit wir wissen, dass Ihr an dem Gewinn interessiert seid, bitten wir Euch um einen kurzen Hinweis in einem Eurer Beiträge, und zwar Kathmandu.

Gültig für alle Beiträge, die ab sofort bis zum 28.02.2023 um 23:59 Uhr geschrieben werden.

#vielglueck#

geroldh

Zitat von: InfothekBilli Bierling kann man in den nächsten Wochen auch live erleben!
Folgende Termine (Vortrag und Buchpräsentation) stehen fest:
7. März 2023: München
...

#danke1#  Das ist ja total genial für mich - gleich nach der Arbeit "ins G'birg"... #mountain#

Hier der Flyer (pdf) bzw. die Daten:
Dienstag, 7. März 2023, 19.30 Uhr
München, Augustinerkeller, Arnulfstr. 52
Eintritt frei | keine Anmeldung erforderlich

;)  Ach ja, noch'was: Kathmandu

Infothek

ZitatWir verlosen es unter allen, die noch im Lauf des Februar einen beliebigen Beitrag in das roBerge-Forum schreiben....

Noch ein ergänzender Hinweis:

Jeder Beitrag zählt. Wir zählen zur Auslosung alle Beiträge zusammen, welche (irgendwo im Text) das Stichwort Kathmandu enthalten.

Dies gilt auch, wenn von einem User mehrere Beiträge existieren.
Das bedeutet: Wer z.B. zwei Beiträge mit dem Wort Kathmandu schreibt, hat eine größere Chane als jemand mit nur einem Beitrag.


#vielglueck#

Kalapatar

Jetzt habe ich nochmals ein paar Kathmandu Bilder rausgesucht, damit Ihr euch ein Bild machen könnt!

Nur zur Info: Bild Nr. 5 ist kein Selbstporträt!  #hihi# #hihi# #hihi#

Viele Grüße, Kalapatar

geroldh

(Are you) Ready to go to Kathmandu#gruebelgruebel#

#silvester#  Also der Fasching ist nun (auch) knapp vorbei... -
doch seit Jahren verstehe ich, wenn ich den "Party-Song" Rednex - Cotton Eye Joe (Official Music Video) höre, den oben genannten Text.
Und der Buchtitel erinnert mich indirekt an diesen Ohrwurm...  #musik2#

#bahnhof#  Doch weit gefehlt:
Es handelt sich hierbei um einen klassischen "Songverhörer" bzw. "Verhörhammer" – also einem "falsch verstandenen Songtext" - denn die "Real Lyric" lautet:
Where did you come from Cotton Eye Joe?  #gruebeln#

Das Internet kennt natürlich den SONGTEXT bzw. die LYRICS ÜBERSETZUNG - hier der Refrain:
ZitatIf it hadn′t been for Cotton-Eye Joe
I'd been married long time ago
Where did you come from, where did you go?
Where did you come from, Cotton-Eye Joe?

[...]

Wenn Baumwollaugen-Hans nicht gewesen wär
wär ich schon lang verheiratet
Woher bist du gekommen? Wo bist du hin?
Woher bist du gekommen, Baumwollaugen-Hans?

[...]

OK, mensch muss nicht alles verstehen...  #besserung#


Doch es gibt sie tatsächlich, die Songs über Nepal's Hauptstadt Kathmandu:

Anlässlich meines ersten Geburtstags veröffentlicht:
Yusuf / Cat Stevens – Katmandu (Released on: 1970-04-24)

Um einiges rockiger, aber in Europa eher unbekannt:
Bob Seger – Katmandu (Released on: 1975-04-05)

Ein "musikalischer Name", immer zu einem Song gut:
Manuel Hahn – Kathmandu (Offizielles Video)

#vielspass#

Hechter

Ging mir mit Cotton Eye Joe übrigens ganz genau so  :) - klassischer Verhörhammer

Viele Grüße,   Hechter

hoizlandler

A vom Willy Michl, dem jetzigen Isar-Indianer, gibts a Liad über Kathmandu . Kimmt no aus der Zeit, in der er seine Gschichtn vo de Berg gsunga hod (Blues goes to Mountain...). So de Gschicht "wia da Waxenstein ummegeht übers Tal und da Oimaspitz sei Liab verspricht, seit viele hunderttausend Jahrn, und des Gschichterl is wirklich war".

In Kathmandu hoassts:
"i leb in a Stadt, am End von am Weg,
und i sieg de oan kumma,
und de andern sieg i geh,
es gibt sehr viele Wege nach Kathmandu,
und wo war i und wo warst du,
vielleicht sitzad ma olle zwoa
in am finstan Loch,
im Himalaya, 5000 m hoch,
in da Freak Street in Kathmandu."
Willy Michl, Ois is Blues `88

An schena Gruass vom hoizlandler

geroldh

#essen1#  Mahlzeit!

Habe mich hier bei roBerge umgesehen – und noch ein "Schmankerl" zum Thema gefunden:

Das Hüttenschmankerl aus dem Herbst 2012 = Spagetti a la Kathmandu

(Enthalten auch in Reinhard's Übersicht - Alm- und Hüttenschmankerl)


#guteidee#  Steff's kulinarische Erkundungstour hat im Folgejahr dann wohl zu diesem gemeinsamen Ziel geführt:
roBergler Tour - Glungezer (incl. Spaghetti), 28.09.13

...später auch noch einmal von Martl bei Glungezer Hütte erwähnt.


Die Glungezerhütte hat seit Dezember 2022 neue Pächter, doch zumindest dieses Gericht / Rezept wurde weitergegeben:

Gourmetverdächtige Küche auf höchster Ebene
,,Neben den typischen Gerichten aus der Region um den Glungezer in den Tuxer Alpen werden auch nepalesische Köstlichkeiten, wie die sehr beliebten und weitaus bekannten "Spagetti Kathmandu" und die "Nepalesische Linsensuppe" serviert."


Kathmandu Spaghetti

#mountain#  Na, da werde ich versuchen dort auch mal vorbeizufuttern...  :P

geroldh

Namasté,  #hallo#

der Buchtitel soll aus der Tatsache entspringen, dass Billi in Kathmandu vor allem mit dem Rad  #biken2#  zu ihren Terminen mit den Bergsteigern  #mountain#  unterwegs ist...
Ich selbst hatte mal im Jahr 1994 meine (einzigen) Radl-Erfahrungen in Nepal's Hauptstadt gemacht - der Linksverkehr ist noch das harmlosere daran, die Hupe bzw. Klingel viel wichtiger... - und in den vergangenen Tagen habe ich "aus Freude am Gugeln" herauszufinden versucht, wie es heute dort mit dem Radfahren bestellt ist.

Gefunden habe ich einen englischsprachigen Artikel The rise and fall of the Kathmandu Valley's cycling culture (18 Min. 2read / June 2021), der in der ersten Hälfte auch die (interessante) Geschichte des Zweiradfahrens dort aufzeigt.
ZitatIn the last century, cycles have gone from a symbol of wealth and power to one of poverty, but that is slowly changing.
[Hinweis: Wer ggfs. dem Englisch nicht ausreichend gewachsen ist, findet z.B. mit dem PONS Übersetzer eine abschnittsweise (copy&paste) Konvertierungsmöglichkeit.]

Darauf aufbauend ist dann dieser Video-Bericht Cycling & the city: Kathmandu (19 Min. / Aug. 2013) "verständlich", der die aktuellen Veränderungsbestrebungen von "Fahrrad-Narrischen" dokumentiert. Und ja, lt. weiterer YT-Video(s) gibt es in KTM bereits Fahrradstreifen (grüne Farbgebung) auf manchen "Hauptstrassen".
ZitatThis documentary follows the Kathmandu Cycle City 2020 campaign's journey and offers a glimpse of the lives of everyday citizens for whom the bicycle represents a livelihood and questions a diverse cross section of Nepali society to ascertain whether bicycle infrastructure can be successfully implemented in the city. The bicycle is an affordable means of transportation that is well suited to the topography and size of Kathmandu. For five years now, the Kathmandu Cycle City 2020 campaign has worked tenaciously towards a more bicycle-friendly Kathmandu. Their efforts have ranged from bicycle rallies and radio shows to campaigns and lobbying the government. With the recent road-widening scheme underway in many parts of the city, this is an opportune moment to construct bicycle lanes on the streets of Kathmandu and realize the promise of a livable city.

Manche kennen den dortigen Verkehr - und die "Regeln" - möglicherweise von Taxifahrten, schwerer ist es, für weiter Interessierte aussagekräftigere Video-Eindrücke von einem (Fahrrad)Fahren in KTM zu finden - beispielhaft seien dennoch folgende beide Links angehängt:
- Traffic (riding/driving) tips for Kathmandu, Nepal (4:30 Min.)
- Cycling in Kathmandu, Nepal | Fun route from Lazimpat to Gokarna via Chunikhel (5 Min. / July 2021)
ZitatI'm originally from California, and now live in Nepal with my husband Khadak. ...
Yes, cycling in Kathmandu can be a bit chaotic (and anxiety-inducing), but it is ALWAYS a rewarding adventure that brings you through some super interesting and beautiful parts of this city. This was a fun ride we did from Lazimpat to Gokarna Resort for Khadak's birthday back...


#vielspass#

geroldh

Für heute abschliessend zum Thema Kathmandu hier noch ein Interview mit Billi Bierling in der AZ (18. Februar 2023)  :laugh:


Nachtrag - zwischenzeitlich noch gefunden:
Interview mit Billi Bierling - Mein Leben mit den Achttausendern (21 Min. / BR-Rucksackradio / Published: 24-2-2023)

Reinhard

Unsere Verlosungsaktion ist jetzt abgelaufen. Es wird noch ein paar Tage dauern, bis mir unsere Losfee zur Verfügung steht. Vmtgl. am Wochenende. Bis dahin etwas Geduld ...

#vielglueck#

Infothek

Heute abend war endlich unsere Losfee Romy wieder im Lande ...

Wie zu Beginn der Aktion bekannt gegeben, erfolgt die Verlosung des Buches nach Anzahl der Beiträge. Jeder Beitrag zählt als ein Los. Dementsprechend viele Lose wie Beiträge waren in dem Lostopf. Außerdem musste der betreffende Beitrag das Wort "Kathmandu" enthalten.

An dem Gewinn scheinen doch viele User interessiert zu sein. Das zeigt sich an der Anzahl der infrage kommenden Beiträge.

Es ist wohl kein großer Zufall, dass unsere Romy einen der Beiträge von @geroldh gezogen hat, von dem mit Abstand die meisten Posts kamen

@geroldh, wir gratulieren zu dem Gewinn! Wir setzen uns mit Dir kurzfristig in Verbindung!
Allen anderen vielen Dank für's Mitmachen!

Für alle, die ebenfalls Interesse an dem Buch haben, verweisen wir auf:

Amazon und buecher.de

Durch Kauf über einen dieser Links unterstützt Ihr unseren Programmierer Rock Lee ein wenig. Selbstverständlich lässt sich das Buch auch bei jeder Buchhandlung bestellen.

Oder Ihr besucht eine dieser Präsentationen, an der auch die Autorin anwesend ist:

7. März 2023: München
17. März 2023: Garmisch-Partenkirchen
22. März 2023: Dresden
31. März 2023: Bern

Sicher lässt sich ein Exemplar auch mit Autogramm der Autorin erwerben!

geroldh

Im Rahmen des Bergvisionen–(Mitglieder)Vortrags der AV-Sekt. M&O hat gestern Abend die Buchpräsentation "Ich hab ein Rad in Kathmandu" bzw. der Vortrag "Mein Leben mit den Achttausendern" von Billi und ihrer Co-Autorin für Biografien Karin (Verlesen von Ausschnitten aus dem Buch) stattgefunden. Mit im Publikum anwesend war ihre Freundin Gerlinde Kaltenbrunner (Vorwort) und wie ich abschließend erkennen konnte auch Michael Pause.

Billi's bebildeter Vortrag begann mit den Anfängen des Bergsteigens am Mount Everest und flocht dann die Geschichte ein, wie Miss Hawley nach Kathmandu kam - und dort für ihre Mission blieb. Ausgehend von Billi's Kindheit "umzingelt von Bergen" und ihrer nur mäßigen Begeisterung für Bergwanderungen wurde erzählt, wie sie erstmals 1998 nach Nepal kam und sich in dieses Land verliebte (ich hatte dies immerhin vier Jahre vor ihr "geschafft" ;) ). Sie ist allerdings am Höhenbergsteigen drangeblieben, wurde dadurch von Miss Hawley "gefunden", hat sie viele Jahre bei ihrer dokumentativen Arbeit unterstützt - und schliesslich hierbei "beerbt". Im interessanten und kurzweiligen Vortrag konnte mensch Einblick gewinnen in ihre persönlichen Bergerlebnisse und wie sich das Expeditionswesen im Himalaya vor allem in den letzten Jahren gewandelt hat. Natürlich gibt es auch mit dem starken Erdbeben im Frühjahr 2015 Erlebnisse zu erzählen - und mit einem neuen Stichwort verlängert sich der Vortragsabend problemlos...

Für am Thema interessierte Leute sind die weiteren angesetzten Termine empfehlenswert - bevor sie in genau einem Monat mit dem Beginn der neuen Expeditionssaison bereits wieder mit ihrem Rad in Kathmandu zu den Interviews mit den Bergsteigern unterwegs ist...

IMG_Kathmandu_Vortrag.jpg
Billi (links) und Karin (rechts) bei der einleitenden Vorstellung

Kalapatar

Hier noch ein Artikel:

Achttausender-Chronistin Billi Bierling: "Manche verdrehen die Wahrheit"
Die Deutsche erklomm sechs der 14 Achttausender und dokumentiert die Besteigungen im Himalaja, deren Zahl zuletzt explodierte. Sie verurteilt den Run auf die höchsten Berge nicht, warnt aber vor steigendem Gefahrenpotenzial
Thomas Hirner
8. März 2023, 15:00


Billi Bierling (mit Katrin Steinbach), "Ich hab ein Rad in Kathmandu". € 28,– / 256 Seiten. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 2023.
Cover: Tyrolia Verlag

Billi Bierling bei der Vorbereitung auf ihre 8000er-Besteigungen. Zum Überwinden der Gletscherbrüche sollte man mit Steigeisen an den Schuhen über Leitern steigen können.
Foto: Alex Treadway
Billi Bierling hat eine Vita, von der nicht wenige träumen, die aber andere vielleicht sogar erschaudern lässt. Die 55-jährige Journalistin aus Garmisch-Partenkirchen ist unter anderem Leiterin der Himalayan Database in Kathmandu und als Kommunikationsexpertin für humanitäre Hilfe immer wieder in Krisengebieten engagiert. Etwa während der Überschwemmungskatastrophe in Pakistan 2010, nach dem Erdbeben in Nepal 2015, nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos 2020 oder bei einem kurzen Einsatz während des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die leidenschaftliche Läuferin und Radfahrerin ("Das Fahrrad ist für mich die beste Erfindung, ist Unabhängigkeit und Freiheit, egal ob ich in Islamabad oder in Jerusalem gelebt habe".) leitet zudem Expeditionen und hat auch schon sechs der 14 Achttausender bestiegen. In ihrem mit Karin Steinbach verfassten Buch Ich hab ein Rad in Kathmandu gewährt die umtriebige Deutsche Einblicke in ihr spannendes Leben und Wirken.

In Nepals Hauptstadt hat sie als einstige Assistentin die Agenden der legendären, 2018 verstorbenen Achttausender-Chronistin Elizabeth Hawley übernommen. Nun dokumentiert sie mit ihrem Team, wer auf welche Art die Besteigung geschafft hat und wer nicht. Die Anzahl jener, die einen erfolgreichen Gipfelsturm vortäuschen, sei verschwindend klein, sagt Bierling. "Die meisten, die ich interviewe, sind ehrlich. Manche verdrehen die Wahrheit, und manche wissen es selbst gar nicht genau. Ich nehme die Daten auf und schaue mir die Gipfelbilder an. Aber 100 Prozent sicher ist man nie, es gibt ja auch Leute, die mit Photoshop gearbeitet haben." Lücken in der Dokumentation gibt es bei den Besteigungen aus China, zumal Daten von der tibetischen Seite des Everest schwer zugänglich sind.

Bierling auf dem Gipfel des Lhotse. Im Hintergrund baut sich der über den Südsattel erreichbare Mount Everest auf.
Foto: Archiv Bierling
Stimmen die Aussagen der Gipfelstürmer nicht mit denen anderer überein, gibt es schon einmal den Vermerk "umstritten". "Wenn wir genaue Beweise haben, dass geschummelt wurde, erkennen wir die Besteigung nicht an. Aber wir verteilen keine Zertifikate, wir führen eine Datenbank. Miss Hawley hat immer gesagt, 'wir sind keine Schiedsrichterinnen, wir sind Reporterinnen'. Wenn Zweifel aufkommen, forschen wir nach." GPS-Tracker sind auch kein endgültiger Beweis, weil sie auch einem Sherpa mitgegeben werden können. Implantate könnten helfen. "Wenn wir so weit kommen, will ich den Job nicht mehr machen. Ich mache es wegen der Menschen. Mich interessieren ihre Geschichten."

Sturm auf den Everest
Die Zahl der Everest-Besteiger ist zuletzt förmlich explodiert. Allein 2022 waren laut der Himalaja-Datenbank innert zwei Wochen 671 Leute am Gipfel, nur drei weniger als in den 43 Jahren von 1953 bis 1996, jenem Jahr, in dem es zu dem von Jon Krakauer in Into Thin Air beschriebenen Desaster kam. Bierling macht sich Gedanken über diese Entwicklung, will sie aber ebenso wenig wie den Luxus in den Basislagern verurteilen. "Auch in den Alpen schätzt man eine schöne Hütte mit heißer Dusche." Zudem gehe es auch um viele Existenzen in Nepal.

Auch heuer wird der Andrang am Everest wieder enorm sein, zumal auch Jubiläen anstehen: 70 Jahre Erstbesteigung durch Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay, 60 Jahre Himalayan Database und 45 Jahre Erstbesteigung ohne Flaschensauerstoff durch Reinhold Messner und Peter Habeler. Und die US-Journalistin und Himalaya-Chronistin Hawley wäre heuer 100 Jahre alt geworden.
Steigende Gefahr
Eine Katastrophe auf den höchsten Bergen sei ob des Andrangs natürlich nicht unbedingt vorprogrammiert. Aber: "Wo mehr Menschen sind, gibt es natürlich auch mehr Potenzial, dass mehr Menschen sterben. Am K2 gibt es eine große potenzielle Gefahr wegen der riesigen Séracs", sagt Bierling.
Neben den vielen Bergsteigern sind auch die Müllberge auf den 8000ern ein vieldiskutiertes Thema. "Wir schauen immer auf den Everest", sagt Bierling. "Aber wo es Menschen gibt, gibt es auch Müll. In Kathmandu schmeißen manche Leute den Müll aus dem Fenster. Die jungen Sherpas sind jetzt viel bewusster am Berg und räumen auf, aber sie sind noch nicht dort, wo wir in Europa sind."

Die Entwicklung der Sherpas sei generell positiv zu bewerten, sie fungieren auch immer wieder – was früher unvorstellbar war – als Expeditionsleiter. Bierling: "Inzwischen haben sie zumindest 60 Prozent des Expeditionsgeschehens in der Hand. Es gibt 70 zertifizierte Bergführer in Nepal."

Billi Bierling (re) mit Ralf Dujmovits, Elizabeth Hawley und Gerlinde Kaltenbrunner.
Foto: David Göttler
Große Aufregung nicht nur unter den Alpinisten gab es im vergangenen Sommer, als der deutsche Archivar Eberhard Jurgalski zahlreiche Besteigungen der höchsten Berge anzweifelte. Bierling würde die Einführung einer Toleranzgrenze befürworten. "Ich finde, man kann die Geschichte nicht umschreiben, wenn es nur um ein paar Meter geht. Man muss auch sehen, was sie davor geleistet haben." Heutzutage könne man den Gipfel mit den technischen Hilfsmitteln viel besser bestimmen und eine Achttausenderbesteigung nicht wie einen Hundertmeterlauf bewerten.
Bierling sieht den Respekt vor den hohen Bergen schwinden. "Weil jetzt alles zugänglich gemacht wird oder leicht aussieht." Das beginne bei der Zugspitze. "Da geht eine Gondelbahn rauf, da ist ein Restaurant oben. Manche Leute kommen mit Kindern völlig unvorbereitet und wollen auf die Zugspitze gehen. Das kann ja nicht so schwer sein."
Nach dem Trekking hoch hinaus
Auch wenn ihr als Kind die Berge ziemlich egal waren, wollte sie viele Jahre später, nachdem sie sich 1998 im Zuge einer Trekkingreise in Nepal verliebt hatte, selbst hoch hinauf, auch wenn ihr das harte Leben als Höhenbergsteigerin manchmal widerstrebte. Das Panorama einiger Achttausender, von einem Sechstausender (Parchamo, 6273 m) aus gesehen, hat sie aber so fasziniert, dass sie sich nach vielen Interviews mit Bergsteigern dachte: "Wenn die alle raufkommen, warum eigentlich ich nicht? Ich habe es dann geschafft, auch wenn ich keine Profibergsteigerin und sehr langsam bin. Aber ich habe Ausdauer und akklimatisiere mich gut."

Also stand sie 2009 auf dem Dach der Welt, obwohl ihr ein Oberschenkelhalsbruch eineinhalb Jahre davor ("Tiefpunkt meines Lebens") schwer zu schaffen gemacht hatte. Nach dem Everest (8848) bestieg sie auch den Makalu (8485) und den Lhotse (8516) – jeweils mit Flaschensauerstoff – und danach den Manaslu (8163), Cho Oyu (8188) und Broad Peak (8051) ohne Luft aus der Flasche.
Nur einmal in Panik
Angst mache ihr unterwegs nicht zu schaffen, sie sei nicht blauäugig, gehe aber auch nicht davon aus, dass ihr etwas Furchtbares passiere. "Mit Angst würde ich auch keine humanitären Einsätze machen oder in ein Flugzeug steigen. Es braucht das Vertrauen, dass es gut kommt, und die Intuition, wann es Zeit zum Umdrehen wird. Ich hatte gute Expeditionen, auch viel Glück, ich war nie in einer Lawine, nie in einer extrem gefährlichen Situation, und es ist nie ein Teammitglied gestorben." Einmal befiel sie allerdings Panik, als sie am Broad Peak ein dumpfes Geräusch hörte, das der Vorbote einer Lawine war. Das Team kehrte schnurstracks um und kam unversehrt ins Hochlager zurück.

Billi Bierling mit Heidi Sand auf dem Weg zum Gipfel des Makalu.
Foto: Archiv Billi Bierling
Bei ihren Besteigungen blieb ihr der Anblick von Verstorbenen unterwegs erspart. "Es liegen nicht überall die Toten rum, wie es manchmal recht dramatisch beschrieben wird. Ich habe da oben noch nie einen Toten gesehen. Vielleicht hatte ich auch Glück, dass ich in dem Moment da nicht hingeschaut habe." Der Tod werde gerne verdrängt. "Aber wenn du in dieser Welt lebst, dann wird er präsenter." Die Tragödien um die tödlich verunglückten Tiroler Extremkletterer David Lama und Hans-Jörg Auer (2019 in Kanada) sowie um den Schweizer Ueli Steck (2017 in Nepal) haben sie sehr mitgenommen. "Aber ich habe die Einstellung, dass es ihr Schicksal war", sagt sie.
Bierling muss nicht unbedingt noch einmal ganz hoch hinauf, aber ein siebenter Achttausender würde sie schon noch reizen. Kommt ein Anruf aus ihrer "administrativen Heimat" Schweiz, dass sie für einen Einsatz der humanitären Hilfe gebraucht werde, dann lässt sie auch einmal die Hochzeit einer Freundin sausen. Sie habe ein Urvertrauen in die Welt und in die Menschheit, sagt sie. "Das tut den Menschen vielleicht auch gut. Ich fühle mich privilegiert, viele haben die Möglichkeit gar nicht, mit Menschen in Not zu sprechen."
Die tragischen Geschichten seien auch augenöffnend. "Man kann dann auch mehr Verständnis haben. Dafür bin ich dankbar. Und auch wenn da viel Leid ist, gibt es Hoffnung. In solchen Desasterzonen gibt es immer Lichtblicke, auch wenn du nur zwei Menschen hilfst. Und es ist schon auch eine Leidenschaft. Wenn ich mich davon runterziehen lassen würde, dann wäre ich im falschen Job." (Thomas Hirner, 8.3.2023)

RADI

laut aktuellem DAV-Panorama nicht nur ein Rad, sondern auch ein künstliches Hüft(Kugel)gelenk
https://magazin.alpenverein.de/artikel/koerpervertrauen-wiedergewinnen_e2084253-6f93-490a-b383-79be9c4b0f1d

geroldh

Ja @RADI #hallo#, dieses hat sie nun stets dabei ;), es wird im Buch auch thematisiert – und liest sich folgendermaßen am Ende des Kapitels ,,Von Garmisch in die Welt":
ZitatLaufen ist meine grosse Leidenschaft, ohne Laufen würde mir etwas fehlen. ...
... es ist mir nie zu kalt, Wind und Wetter sind mir egal – ich brauche einfach das Draußensein und die Bewegung. Deswegen entschloss ich mich, als ich im Herbst 2021 wegen Schmerzen in der rechten Hüfte einen Arzt aufsuchte und der eine fortgeschrittene Hüftarthrose diagnostizierte, sehr schnell zu einer Operation. Ich konnte mir nicht vorstellen, nicht mehr zum Laufen gehen zu können. Die Arthrose war eine Folge des Oberschenkelhalsbruchs, den ich mir 20 Jahre zuvor zugezogen hatte. Wenige Wochen später bekam ich ein künstliches Hüftgelenk.
Nach der Operation lag ich in meinem Krankenhausbett und dachte darüber nach, wie ich mein neues Körperteil am besten willkommen heißen könnte. Ich kam auf die Idee, dem Hüftgelenk einen Namen zu geben. Als ich das meiner amerikanischen Freundin Suzy erzählte, schlug sie wie aus der Pistole geschossen ,,Clarissa" vor. Der Name passte, und ich sagte Clarissa innerlich immer wieder, wie sehr ich mich freute, sie in meinem Körper willkommen zu heißen. Vielleicht war diese Kommunikation das Geheimnis meiner schnellen Rekonvaleszenz, denn bereits eine Woche nach der Operation leitete ich wieder meine Online-Core-Stunden, ... Nach fünf Wochen begann ich mit ersten kleinen Läufen, nach acht Wochen ging ich meine erste Skitour, und nach fünf Monaten erreichte ich am siebthöchsten Berg der Welt, dem Dhaulagiri I, das Lager 3 auf 7300 Metern. Auch wenn Clarissa und ich den Gipfel dieses Achttausenders nicht erreicht haben, bewährte sie sich hervorragend.
Quelle: ,,Ich hab ein Rad in Kathmandu", S. 153 f


#regen1#  Nach ,,dem nassesten März seit über zwei Jahrzehnten" (Resümee von heute in den Medien) habe ich das Buch ,,Ich hab ein Rad in Kathmandu - Mein Leben mit den Achttausendern" nun fertig gelesen.

Der Titel bzw. ihr Rad ist dabei ,,ein Vehikel" und mensch erfährt, dass Billi auch in anderen Weltenecken mit dem Fahrrad – oder laufend – unterwegs ist. Auch wenn die Himalayan-Database mit der legendären Ms. Liz Hawley ein zentrales Element im Buch darstellt, so gibt es durch ihre humanitären Einsätze in den Krisenregionen der heutigen Welt tiefere Einblicke zum Geschehen, das in der nüchternen Berichterstattung der Medien meist nicht sichtbar wird.
Abschnittsweise ist es auch ein sehr offenes und persönliches Buch über ihr Leben, das nicht immer ,,geradlinig" verlaufen ist und damit auch zeigt, dass sich wohl die meisten von uns ,,in bester Gesellschaft" befinden. Auch die ein oder andere ,,aha-Erkenntnis" bzw. ,,alpine Geständnis" gibt es zu entdecken und Lesende mit entsprechenden Erfahrungen zu Nepal finden Anknüpfungspunkte für eigene Erinnerungen.
Dargestellt wird ihre Entwicklung zum Wunsch einen ersten Achttausender zu besteigen und Billi's spätere Besteigung des Mount Everest wird ausführlicher beschrieben. Da das beschriebene Geschehen am höchsten Berg der Erde auf der bequemen Couch doch kaum nachzuvollziehen ist, gibt es Möglichkeiten bei tieferem Interesse im ,,unvergesslichen" Internet weiter zu recherchieren und sich das damalige Expeditionsgeschehen bzw. auch Billi's Gipfelaufstieg im Video anzusehen.
Wie sich das Expeditionswesen in den letzten Jahren kommerziell verändert hat, teilweise zu einem Wettrennen verkommen ist und wie zunehmend auch die einheimischen Nepali's und Sherpa's – auch die Frauen – mit eigenen Leistungen hier zunehmend mitmischen – und dies in der westlichen Welt kaum sichtbar wird – zeigt ein eigenes Kapitel auf.

Nachfolgend Billi's Ankunft auf dem Everest-Gipfel #mountain# als Textauszug – und das Recherche-Ergebnis bzgl. der erwähnten US-Dokumentation:
ZitatDean stand bereits bei den bunten Gebetsfahnen und dem in einem Glaskasten sitzenden Buddha, der damals noch den Gipfel schmückte, und filmte. Als ich zu ihm aufstieg, rutschte ich etwas unelegant auf einem Felsen aus. Es war nicht schlimm, und ich fiel nicht hin, aber Dean hatte trotz der Höhe von 8830 Metern noch die Geistesgegenwart, genau in diesem Moment die Aufnahmetaste seiner Kamera zu drücken. ,,Ich glaube, ich hatte Dollarzeichen in den Augen, als ich das filmte", erzählte er mir später, da er davon ausging, dass der Discovery Channel diese Sequenz selektieren und ausschlachten würde. Und so war es auch. Als unsere Episode ,,Deathzone Gridlock" im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, zeigte man jeweils vor und nach der Werbung immer wieder meinen Ausrutscher – Billi's Blunder [Anm.: Billi's Patzer], wie wir ihn später liebevoll nannten.
Quelle: ,,Ich hab ein Rad in Kathmandu", S. 86

Wiki-Einträge zu dieser Dokumentations-Serie:
- Everest: Beyond the Limit
- Everest – Spiel mit dem Tod

Die verschiedenen Folgen von dieser Everest-Saison im Frühjahr 2009.
Der erste Teil zeigt – offenbar in typischer ,,spektakulärer" US-Aufmachung – die grundsätzlichen Gefahren oberhalb des Basislagers; Billi's Gipfelerfolg ist in der 4. Folge zu sehen.
So wichtig für manche Zeitgenossen dieser Gipfel auch sein mag, für mich zeigt es, dass ich – im EBC war ich ja schon mal im Okt. 1999 gestanden :laugh: – mit dem ,,Fehlen" dieses Berges in meinem Tourenbuch nicht wirklich etwas in meinem Leben verpasst habe:

- Everest Beyond The Limit Season 03 Episode 01 - First Summit [Der erste Aufstieg]
,,Billi's Blunder selektiert" @0:36 Min. / @14:22 Min.

- Everest Beyond The Limit Season 03 Episode 02 - Impossible Dream [Ein unerfüllter Traum]

- Everest Beyond The Limit Season 03 Episode 03 - Deadly Countdown [Tödlicher Countdown]

- Everest Beyond The Limit Season 03 Episode 04 - Death Zone Gridlock [Gefangen am Hillary Step]
,,Billi's Blunder selektiert" @0:42 Min. / Billi @2:08 Min. / @14:56 Min. / @25:02 Min. / @25:52 Min. / Billi's Blunder im ,,Original" @36:46 Min. / Billi @39:35 Min.

- Everest Beyond The Limit Season 03 Episode 05 - One Last Breath [Bis zum letzten Atemzug]