Wildalpjoch am 6. Oktober 2022

[Wim43]

225 Lebensjahre, verteilt auf drei Bergwanderer, hatten sich gestern beim ,,Goldener Oktober"-Wetter das Wildalpjoch (1720 m), einen der Klassiker im Wendelsteingebiet vorgenommen. Gestartet wurde am großen, gebührenfreien Wanderparkplatz Arzmoos an der Sudelfeldstraße.

Im morgendlichen, frischen Schatten vom Großen Mühlberg und Schreckenkopf ging es auf der Almstraße zum oberen Arzmoos , vorbei an den so schön gelegenen Almen, die in der Morgensonne, geschmückt von bunten Ahorn, ein farbenfrohes Bild ergaben. Wir folgten der Ausschilderung ,,Wildalpjoch/Käserwand", der Weg führte uns zunächst noch über Almwiesen, dann am Waldrand geht es auf einem kleinen, steilen Steig am Bach entlang ein Stück hoch, bis man auf einen Forstweg trifft, dem man nach links folgt. Mäßig steil führt er ein gutes Stück durch farbenprächtigen Mischwald nach oben, bis er an seinem Ende, das weite Kar zwischen Jackelberg und Käserwand vor Augen, in einen kleinen Steig mündet. Der entpuppt sich als schmal, recht steil und anspruchsvoll, im Zickzack durch das Kar hinauf, durchsetzt von ein paar kleineren Felsstufen, die aber mit entsprechender Trittsicherheit gemeistert werden können, zumindest bei so trockenen Verhältnissen, wie wir sie angetroffen haben. Als Abstiegsvariante bei Nässe nicht zu empfehlen.

Weit und breit trafen wir keine Menschenseele, bis uns auf einmal im Kar eine Kompanie der Bundeswehr (aus Köln!) mit Soldatinnen und Soldaten entgegen kamen. Sie hatten ein paar Tage einen Lehrgang auf der Soinhütte absolviert und waren auf dem Weg nach Hause, alle bei bester Stimmung, auch wenn bei einigen der rinnende Schweiß die etwas ungewohnte Anstrengung durchaus sichtbar machte

Mit dem Erreichen des Sattels trifft man auf einen Weidezaunüberstieg. Weiter ansteigend geht es rechts zur Käserwand, deren Südflanke wir passieren, vorbei auch an den beliebten Klettersteigen, die aber alle trotz des Traumwetters  verwaist waren. Von dort ist es nicht mehr weit zum Wildalpjoch, das wir über einen Wiesenhang schnell erreichen. Wir waren lange die Einzigen, so gehörte der Gipfel nur uns und wir konnten die fantastische Aussicht und unsere Brotzeit genießen.

Für den Abstieg wählten wir den Wiesensteig zurück bis kurz vor die Käserwand, dort zweigt ein gut erkennbarer Steig über den weiten Wiesenhang ab, der später in den Bergwald hineinführt. Wir hatten eigentlich vor, uns ostwärts Richtung Wildalm zu  bewegen, mussten aber bald, schon etliche Meter im Wald abgestiegen, feststellen, dass wir den Abzweig dorthin (keinerlei Beschilderung/Markierungen) verpasst hatten. Das brachte uns mehr nach Westen bis zur Lacheralm. Teils weglos suchten und fanden wir dann doch noch, uns Richtung Arzmoos haltend, die Schweinsteiger Alm, vorbei an der Jackelberg Alm den Weg nach unten zum Parkplatz.

Eine schöne Rundtour bei Traumwetter, die vom gewählten Aufstieg her durchaus etwas Kondition verlangt und ein Minimum an Trittsicherheit voraussetzt. Ca. 750 hm, reine Gehzeit ca. 4 ½  St.

Das Arzmoos im Morgenlicht


Aus dem Kar nach Osten übers Inntal


Wildalpjoch, Wendelstein und Lacherspitz


Käserwand


Das Lacherkar mit Lacherspitz