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Reinhold Messner

Begonnen von faxe318, 02.06.2006, 10:12

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faxe318

Umweltschützer Messner macht sich für neues Skigebiet in Südtiroler Naturschutzgebiet am Ortler stark

Messner: "Wir brauchen keine kleinen Rutschpartien" - WWF kündigt Proteste an -

Reinhold Messner, Extrembergsteiger und Ex-Grünen-Abgeordneter, kämpft für den Ausbau von Skipisten am Ortler in Südtirol inmitten eines Nationalparks. Der 61-Jährige, der für die italienischen Grünen im Europaparlament saß und gegen ausufernden Bergtourismus kämpfte, wirbt in seiner Südtiroler Heimat Vinschgau für die Ausweitung des Suldener Skigebiets sowie den Bau einer Liftanlage mitten im Nationalpark Stilfserjoch. Der WirtschaftsWoche sagte Messner, Südtirol benötige ein Skigebiet von Weltklasse, sonst kämen in Zukunft keine Touristen mehr. "Wir brauchen keine kleinen Rutschpartien hier und da, wir brauchen was Großes."

Tourismusunternehmer Walter Klaus, dessen Silvretta-Nova-Gruppe Liftanlagen in Südtirol und Österreich betreibt, darunter auch in Messners Wohnort Sulden, würde das Liftprojekt offenbar finanzieren und soll Messner örtlichen Medien zufolge 50.000 Euro für das Messner Mountain Museum gespendet haben. Messner verteidigt seinen Vorstoß gegenüber der WirtschaftsWoche mit dem Argument, das Vorhaben sei der geringstmögliche Eingriff in die Natur mit der größtmöglichen wirtschaftlichen Wirkung. Nur zwei Liftstützen und wenige Lawinenschutzanlagen seien nötig.

Die Nationalparkverwaltung verweist dagegen auf das neue italienische Nationalparkrecht. Danach sind solche Infrastrukturprojekte nur in den so genannten D-Zonen der Schutzgebiete möglich. Doch das von Messner vorgeschlagene Areal liegt in einer künftigen B-Zone, einem Gebiet, das wegen seiner Almen und alpinen Rasenflächen stärker geschützt werden soll. Der italienische Zweig des World Wildlife Fund (WWF) kündigte bereits Widerstand an. Die Umweltorganisation ist gegen neue Liftanlagen in den Alpen, besonders wenn sie in einem Nationalpark liegen. Profitieren würde von dem Vorhaben vor allem die Gemeinde Martell, die am Fuße der geplanten Skiabfahrten liegt. Bisher besitzt dieses Tal kein Skigebiet.


Bernhard G.

Das paßt ins Bild. Ich hab von Reinhold Messner, von der Tatsache abgesehen, daß er ein Ausnahmebergsteiger ist, noch nie was gehalten. Er war für mich immer schon unglaubwürdig und sein Auftreten als Hobbyphilosoph und Weltgelehrter einfach nur erbärmlich.

Bei sowas geht es nicht um ein paar Masten, die für sich genommen vielleicht kein Problem sind. Das Problem ist, daß die weitere Erschließung des Alpenraums konsequent gestoppt werden muß. Wenn jetzt die Südtiroler lifttechnisch aufrüsten, werden sich die Nordtiroler herausgefordert fühlen, weiter aufzurüsten und noch eins draufzusetzen.

Diese Wettrüsten kann man nur stoppen, wenn man weitere Erschließungen des Alpenraums generell verbietet und nur noch den Ausbau bestehender Gebiete erlaubt.

Ich denke, es ist ein Irrglauben, durch Neuerschließungen die Touristenzahlen steigern zu wollen. Man sollte sich eher überlegen, wie man die Urlaubsregionen sonst atraktiv machen kann.

Herzliche Grüße,
Bernhard


Karl

In Sachen der Person des Reinhold Messner scheiden sich eben auch die Geister. Einige mögen ihn, andere bewundern ihn, viele beneiden ihn wegen seiner unbestrittenen Leistungen und manche mögen ihn aus verschiedenen Gründen eben nicht. Warum Messner sich für ein neues Skigebiet im Martelltal stark macht, verstehe wer will - ich nicht.
Also wenn das Projekt in dem dem Suldental gegenüberliegenden stillen Martelltal seine Verwirklichung finden sollte, ist es schon etwas traurig. Dann ist davon auszugehen, daß die Anlagen am Talschluss des Martelltales im Bereich Pedertal oder Madritschtal errichtet werden. Mit 2 Liftstützen ist es dabei natürlich auch nicht getan; es müssen Gebäude errichtet, die Straße ab dem Ort Martell müsste bestimmt verbreitert und weiter ausgebaut und entsprechende Parkplätze erstellt werden. Am Talschluss gibt es eine Flur, die heißt "Paradies". Das wäre dann vielleicht ein Areal für einen Großparkplatz! Aus diesem noch recht "unberührten" Hochgebirgstal würde dann das werden, was man so allerorten findet, ein Skizirkus im wahrsten Sinne des Wortes.
Bernhard, aber eines ist auch sicher: Nur mit einer Neuerschließung lassen sich die Touristenzahlen steigern! Der verwöhnte Wintertourist findet eine Urlaubsregion nur dann attraktiv, wenn alle Einrichtungen vorhanden sind, die seinen außergewöhnlichen Vorstellungen entsprechen. Und dazu gehören nun mal entsprechende "Aufstiegshilfen", eine vollkommene Infrastruktur, auch ein Hotel mit luxuriösem Wellnessbereich, wo man die malträtierten Glieder nach einem Skitag pflegen und auch der Geselligkeit frönen kann. 
Ich habe keine Hoffnung, dass man dieses "Wettrüsten" in den Alpen stoppen kann. Welche Mehrheit ist bereit oder befugt, ein generelles Verbot zu erlassen, welches eine weitere Erschließung des Alpenraums verbietet?

Beste Grüße

Karl
   



     

faxe318

Die Frage ist, ob dieses Wettrüsten auf Dauer wirtschaftlich sinnvoll ist (ökologisch ja meist eh nicht). Wenn die Schneegrenze im Zuge der Klimaerwärmung weiter steigt, werden es manche Regionen vielleicht noch bereuen, dass sie nur auf den Wintergast gesetzt haben.

Ist halt immer so eine zweischneidige Sache. Nicht mit dem unten stehenden Fall zu vergleichen, aber: Natürlich sind auch Oberaudorf die Fremdengäste vergönnt und das Hocheck ist sicher kein Biotop. Aber das neue Skigebiet endet auf einer Höhe, die unterhalb von München liegt...Mit den ersten beiden Wintern (beim ersten zumindest mit der zweiten Hälfte) haben die dann Glück gehabt.

Schönen Gruß, Faxe

Schneeschuh

Ich finde man sollte bereits jetzt seinen persönlichen Protest kundtun.
Hier findet man z.B. Kontakte der Pressestelle der Provinz Südtirol
http://www.provincia.bz.it/lpa/kontakte_d.asp

Schneeschuh